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Agrarkonzern

Sanierungsverfahren bei BayWa: Konzern wegen Erneuerbaren-Vorstoß in der Krise

Der Agrarkonzern Baywa hat mit den Folgen seines Vorstoßes in die Solar- und Windenergie zu kämpfen. Neue Geschäftszahlen zeigen ein deutliches Minus.

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Seit 2009 verfolgte die BayWa AG eine aggressive globale Expansionsstrategie, insbesondere im Bereich der Solar- und Windenergie. Diese Entscheidung offenbarte sich jedoch als gravierender Fehltritt. Vor allem die Tochtergesellschaft BayWa r.e. (renewable energy) trug maßgeblich dazu bei, dass die Schulden des Konzerns mittlerweile auf mittlerweile über fünf Milliarden Euro angewachsen sind. Dies hat das Unternehmen in einen umfassenden und tiefgreifenden Sanierungsprozess gestürzt.

Die Auswirkungen auf das Halbjahresergebnis waren an der Börse durchaus spürbar. Nach der Veröffentlichung der Mitteilung erlebte der Aktienkurs am Freitag einen deutlichen Rückgang. Die Reaktion ist insbesondere auf die Geschäftszahlen des ersten Halbjahres zurückzuführen, die einen klaren Einblick in die desaströse wirtschaftliche Lage des Unternehmens bieten. BayWa sah sich im ersten Halbjahr u.a. dazu gezwungen, Abschreibungen in Höhe von 222,2 Millionen Euro vorzunehmen. Der größte Teil dieser Abschreibungen, nämlich 171,5 Millionen Euro, entfielen auf die problematische 51-prozentige Beteiligung an BayWa r.e., der Sparte für erneuerbare Energien.

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Trotz dieser Herausforderungen betont das Unternehmen, dass die Abschreibungen keinen negativen Einfluss auf die laufenden Restrukturierungsmaßnahmen der BayWa-Gruppe haben sollten.

Auch der Umsatz der BayWa sank in den ersten sechs Monaten dieses Jahres deutlich auf 10,7 Mrd. Euro, im Vergleich zu 12,6 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum. Besonders gravierend fiel der Rückgang im Bereich der erneuerbaren Energien aus, wo der Umsatz von fast 3 Mrd. Euro auf lediglich 1,8 Mrd. Euro schrumpfte – nahezu eine Halbierung. Dieser dramatische Einbruch verdeutlicht das erschütternde Ausmaß der anhaltenden Energiekrise in Deutschland. Zudem belastet die anhaltende Schwäche am Wohnungsbaumarkt das Unternehmen weiterhin schwer. Das normalerweise umsatzstarke zweite Quartal der Münchener blieb hinter den Erwartungen zurück.

Das Unternehmen richtet nun seine Hoffnungen auf die Gläubigerbanken in der Erwartung, dass diese sowohl mehr Zeit als auch zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, um die bestehenden Herausforderungen zu bewältigen. Der Vorstand zeigt sich optimistisch und verkündete am Sonntagabend, dass die Unterschriften der wichtigsten Kreditgeber in den kommenden Tagen erwartet werden könnten.

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Zwar hatten Banken und Eigentümer bereits ein Rettungspaket in Höhe von 550 Millionen Euro bereitgestellt, doch waren die Kredite vorerst lediglich bis Ende September befristet.

Die Zukunft der BayWa wird maßgeblich vom anstehenden Sanierungsgutachten abhängen, das im Oktober erwartet wird. Manuel Theisen, Experte für Unternehmensführung und Aufsichtsrecht von der LMU München, sieht die Verantwortung für die aktuelle Schieflage klar beim Management des Agrarkonzerns.

Er betont, dass oberflächliche Maßnahmen wie der Verkauf einzelner Unternehmensteile, zusätzliche Beteiligungen oder die Schließung von Standorten bei Weitem nicht ausreichen werden. Vielmehr müsse die BayWa einer umfassenden und tiefgreifenden Prüfung unterzogen werden. Der Sanierungsprozess könnte sich über Jahre hinziehen. Wahrscheinlich ist auch, dass die Abtretung der Tochtergesellschaft im Bereich erneuerbare Energien in Betracht gezogen wird.

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22 Kommentare

  • „Globale Expansionsstrategie, insbesondere im Bereich der Solar- und Windenergie. Diese Entscheidung offenbarte sich jedoch als gravierender Fehltritt.“
    Und Habeck hält sich für den erfolgreichsten Wirtschaftsminister aller Zeiten im besten Deutschland aller Zeiten. Denn er will uns nur mit diesen Energiesparten beglücken.
    Die Dekadenz und Überheblichkeit in Person.

    30
  • Als fachlich versierter Mensch in der Energiebranche habe ich diese Entwicklung bereits 2005 vorhergesagt. Ich wurde nicht ausgelacht, sondern immer wieder darauf hingewiesen, daß damit eine Menge Geld zu machen sei.
    Ich hoffe, daß die Investoren (Energiekonzerne, Windkraftbetreiber und auch die Landbesitzer, die ihre Flächen dafür hergegeben haben), irgendwann dafür haften müssen.

    21
  • Hui. Die nächste nicht überraschende Überraschung des heutigen Tages? Weiter so!

  • 5 Milliarden Schulden. Wer steht für den Schaden gerade wenn die Sanierung scheitert?

    19
  • Wer auf grüne Hochstapler hereinfällt, geht eben krachen. Marktbereinigung.

  • „Hybris bezeichnet eine maßlose und oft absolut realitätsferne Form der Selbstüberschätzung. Betroffene schätzen eigene Fähigkeiten viel zu hoch ein, bescheinigen sich Kompetenzen, die sie nicht einmal ansatzweise besitzen oder rechnen sich Erfolge und Leistungen an, mit denen sie gar nichts zu tun haben.
    Typisch ist Hybris in Machtpositionen. Führungskräfte, hohe Manager, Vorstandsvorsitzende, Politiker – mit Macht und Erfolg wächst nicht nur das Selbstvertrauen. Teilweise fördert es ein unangemessenes Selbstbild voller Übermut.
    Der Begriff stammt vom altgriechischen Wort ὕβρις (hýbris) = Übermut, Vermessenheit und hat sich im deutschen Sprachgebrauch etabliert.“
    https://karrierebibel.de/hybris/

  • Die grünen Supernachrichten überschlagen sich.

  • Diese Regierung macht alles platt.

  • na ja Habeck seine Energiewnde und sein grünes Wirtschaftswunder gehen Hand in Hand ( in den Untergang )

  • China liefert und es wird noch viel schlimmer für Deutschland kommen.

    Dank Ampel und deren Blockparteien.

    7
  • „Es grünt so grün, wenn…“ man verstandesgemäß, auf naturwissenschaftlicher Basis
    plant und handelt. Alles andere ist Theorie, ist Ideologie, ist Bullshit.
    Herr Habeck, es ist Herbst! Da kannste die welken Blätter gerne grün anstreichen-
    es ist trotzdem Herbst, weil das ein Naturgesetz ist…🌳🍂🍂🍂🍂🍂

    5
  • Dadurch, dass laut der sozioökonomischen Berichterstattung von vier Forschungsinstituten spätestens seit dem Jahr 2005 das Produktions- und Sozialmodell hiesig als hinfällig und insofern längst als in sich zusammengestürzt gilt, tut heutzutage in der Tat eine tiefgreifende Prüfung mehr als Not, wenn ein Unternehmen wie nicht zuletzt die BayWa AG anscheinend dennoch darauf aufbauen will, wo schon seit mindestens zwei Jahrzehnten kein stabiler Grund mehr ist. Gleich welche Geschäfte nicht nur mit Solar- und Windenergie sind infolge dessen generell zum Scheitern verurteilt. Ohne jemals Erkenntnisse darüber gewonnen zu haben, wodurch sich im Zuge einer beschreibenden Analyse der Boden selber findet, fehlt es damit auch künftig an einem unverzichtbaren Halt.

  • Managementfehler der irgendwann wahrscheinlich in der Pleite endet. Die Niete von Bayer hat mit Monsanto noch deutlich tiefer ins Klo gegriffen. Schrempp damals bei Daimler war auch so ein größenwahnsinniger Spinner . Da gibt es weltweit viele Beispiele , nicht nur in Deutschland.

  • Das kommt davon wenn man meint, „grünen“ Amokläuferphantasien und Klimaapokalyptikern hinterherrennen zu müssen.
    Häuser ohne Fundament bauen nennt sich das.

  • Die Probleme der BayWa können nur daher kommen, dass die Strompreise sich wieder normalisiert haben und die BayWa r.e. ihre Anlagen zu überhöhten Strompreisen in der Bilanz stehen hat.
    Weshalb normale Strompreise allerdings ein Problem für Deutschland sein sollten, das muss mir erst mal jemand erklären.
    Und im Falle BayWa r.e. handelt es sich wahrscheinlich um ein Managementversagen. Aktuell machen alle großen Energiefirmen in Sachen Erneuerbare, also z.B. BP, Shell, RWE, Vattenfall, EnBW u.v.m., aber keine leidet unter den gleichen Problemen wie die BayWa r.e. Wer das Problem alleine auf die Erneuerbaren zurückführt, der ist ziemlich sicher einem Trugschluss aufgesessen.

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