Werbung

Podcastauftritt

Ricarda Lang: Haben uns nicht genug gegen Hass gewehrt

Das Wahldebakel im Osten erklärt Ricarda Lang sich mit den Gemeinheiten der anderen: Es sei mittlerweile zum Volkssport geworden, die Grünen zu hassen. Man habe sich dabei nicht genug dagegen gewehrt, klagt die Parteichefin.

Von

Die Parteivorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, bei einer Pressekonferenz nach der Wahl

Werbung

Die Parteivorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, bat sich über „Hass“ auf ihre Partei beklagt. Im Podcast „MUT – Der Deutschland-Talk mit Tijen Onaran“, der am Dienstag veröffentlicht wurde, sprach Lang auch über die katastrophalen Landtagswahlergebnisse ihrer Partei in Sachsen und Thüringen. Dabei beklagte sie, dass es „schon ein bisschen so ein Volkssport geworden ist, Grüne zu hassen“, sagte Lang. Ihrer Meinung nach sei auch „schwachsinniger Blödsinn“ darunter, wie beispielsweise die Behauptung, dass die Grünen das Grillen verbieten wollen würden. Gegen solche Art von Kritik hätten sich die Grünen „nicht genug gewehrt“, bedauerte die Parteichefin anschließend.

Dies solle allerdings zukünftig nicht mit dem moralischen Zeigefinger geschehen, sondern mit Humor. Sie nimmt sich dabei vor allem die Demokraten Kamala Harris und Tim Walz aus den USA zum Vorbild. „Mal sagen, Bullshit ist Bullshit, lass Bullshit Bullshit sein“, empfahl Lang.

Grundsätzlich zeigte sich die Grünen-Parteichefin enttäuscht über den Wahlkampf. Man habe zu wenig den Bürgern gezeigt, wo man hinwolle. Außerdem habe man sich zu sehr auf „gegen rechts“ konzentriert. Das Thema würde niemanden für Politik begeistern.

Bereits direkt nach Bekanntwerden der Wahlergebnisse der vergangenen Landtagswahl im Osten suchte Lang nach Erklärungen. Dabei sah sie vor allem andere Parteien, insbesondere die CDU, die die Grünen zum Hauptfeind erklärt habe, als Schuldige für die schlechten Ergebnisse der Grünen. Angesprochen auf die grüne Migrationspolitik, beteuerte sie aber, dass diese an dem Tag nicht abgewählt worden sei (Apollo News berichtete). Bei ihrem Auftritt im MUT-Podcast hatte die Grünen-Chefin Lang schon andere Erklärungen parat.

Lang steht als Parteivorsitzende zunehmend unter Druck. Die Popularität ihrer Partei ist in den letzten Jahren deutlich von ihrem Langzeithoch zurückgegangen. Nun kommt es zu einer Wahlschlappe nach der anderen. Vornehmlich die ostdeutschen Landesverbände rechneten kürzlich mit der Bundesspitze, insbesondere Lang, ab. In der Bundeszentrale gäbe es zu viele junge Menschen aus der immer gleichen Welt, also der abgehobenen, Berliner Blase, kritisierten Parteifreunde. Die Grünen-Führung sei zu weit weg vom Durchschnittsdeutschen (Apollo News berichtete).

Werbung