Sondierungsergebnisse
Pläne von Union und SPD: Rentenversicherung fürchtet massive Beitragserhöhungen
Die Deutsche Rentenversicherung warnt vor den Plänen von Union und SPD in der Rentenpolitik. Man rechne, so ein Sprecher, mit einem Anstieg des Rentenbeitragssatzes um vier Prozentpunkte auf dann 22,9 Prozent bis 2040.

Die Deutsche Rentenversicherung Bund (DRV) hat ihre Kritik an den Sondierungsergebnissen von Union und der SPD zum Thema Rente erneut unterstrichen. Die Pläne der Christ- und Sozialdemokraten würden, so ein Sprecher der Deutschen Rentenversicherung Bund gegenüber Bild, einem Bericht der DRV zufolge zu einem deutlichen Anstieg des Rentenbeitragssatzes führen.
Der von Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu tragende Satz würde demnach, sollte die mögliche Koalition die im Sondierungspapier skizzierten Versprechen umsetzen, 2040 von derzeit 18,6 Prozent um vier Prozentpunkte auf etwa 22,8 bis 22,9 Prozent steigen. Ab dem Jahr 2030 sei mit einem signifikanten Anstieg zu rechnen.
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Die Gründe für den hohen Anstieg: Die konkreten Pläne von Union und SPD. Allein die Kosten für die Ausweitung der Mütterrente „lägen voraussichtlich bei rund fünf Milliarden Euro pro Jahr“, also umgerechnet rund 0,2 Prozentpunkten, heißt es vom Sprecher der DRV. Die geplante Festschreibung des Rentenniveaus, so wie es die Sozialdemokraten und die Union ebenfalls vereinbarten, führe gar zu einem zusätzlichen Anstieg um 1,3 Punkte, so die DRV.
Ein teures Vorhaben, denn die Kosten dieser Pläne kämen auf den voraussichtlichen Anstieg des Beitragssatzes bis 2040 auf 21,4 Prozent noch dazu. Bereits am Wochenende hatte es kritische Töne von der Deutschen Rentenversicherung Bund gegeben, vor allem an der – angesichts der volatilen Haushaltslage – schwer finanzierbaren Mütterrente.
Die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, Gundula Roßbach, sagte gegenüber dem Tagesspiegel: „Ich staune über die Pläne zur Mütterrente. Da geht es um eine sehr teure Umverteilung. Die Ausweitung der Mütterrente kostet fünf Milliarden Euro pro Jahr, aber zur Finanzierung steht nichts im Sondierungspapier“, so Roßbach. Tatsächlich würde die neue Mütterrente vor allem die jüngere Generation belasten, die die Rente durch Steuern finanzieren muss.
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Die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund gab zu bedenken, dass es bis in die 2010er-Jahre einen Konsens bei der Rentenreform gab, nämlich dass der Blick nach vorne gerichtet sein müsse – dies sehe sie jetzt nicht mehr. Die Aussagen der Rentenversicherungs-Präsidentin haben Gewicht: Die Deutsche Rentenversicherung ist der größte Träger der gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland, nach eigenen Angaben ist sie für insgesamt mehr als 57 Millionen Menschen tätig.
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Schon jetzt bekommt ein Großteil der Rentner eine Rente in Höhe des Bürgergeldes oder darunter. Wie soll das weitergehen, Lebensmittelmarken, Armenspeisung, Gnadenbrot, Soylent Green?
Das Chaos der Politik mit weiteren Beitragserhöhungen geht auch mit Merz weiter.
Rezession kein Problem für Merz. Hauptsache Brandmauer. Alles nur noch Wahnsinn
Ich frage mich, wie es Frankreich, Österreich, Schweiz oder die Skandinavischen Länder machen, ja sogar Italien haben alle eine höhere Rente als deutsche Renter heute. Können die alle besser rechnen, oder woran liegt es, dass Deutschland mittlerweile immer weiter in die Armutsfalle abrutscht? Könnte es vielleicht daran liegen, dass nicht alle Berufsgruppen in die gesetzliche Rente einzahlen?
22.9 Prozent Rentenversicherungsbeitragssatz wird bis 2040 NICHT reichen!!
26-27 Prozent sind, bei diesem Stellenabbau in diesem Land, plus der Abwanderung einiger 100.000 Mittelschichtler ins Ausland, m.E. realistischer… Wir werden sehen!
Könnte ja sein, daß viel mehr Menschen aus dem Topf herausholen als einzahlen. Es kann auch sein, daß Rentenbeiträge für ganz andere Dinge ausgegeben werden. Vielleicht hat man auch das Ganze Thema Rente seit Jahrzehnten verpennt bzw. vor sich her- und der nächsten Regierung zugeschoben. Das sind aber nur nur laienhafte Vermutungen meinerseits. Keine Ahnung, wie ich da drauf komme.
Man holt immer mehr Menschen ins Land, die nie einzahlen wohl aber durchfinanziert werden müssen. Folge: das System kollabiert. Ursache und Wirkung!
Irgendjemand muss die Verschuldungspolitik von Merz & Co. Ja bezahlen. Diese Zusammenhänge verstehen die meisten Linken nicht.
Übrigens höhere Lohnkosten entstehen durch höhere Rentenbeiträge. Was das wieder für den Standort bedeutet, kann man sich denken.
Von überallher werden nun Warnungen laut – wo waren denn alle diese kritischen Stimmen vor der Wahl?
Mir kommt es langsam so vor – als geht es aktuell nur darum einen möglichst großen Teil des Schuldenkuchens abzubekommen.
Langfristig ist denen doch alles egal und war es auch schon immer – der Blüm hat bereits Ende der 80er von der Rentenproblematik gesprochen und nun ist man überrascht?
Schon komisch wenn es um „neue Kosten“ geht kann man exakte Summen nennen.
Wenn man aber später nachfragt wie viel tatsächlich wohin geflossen sind an Geldern, dann kann man keine genauen Angaben machen.
Getreu dem Motto: „erstmal haben, was man damit macht geht niemanden was an“.