Werbung

In Pressekonferenz: Merz fordert, Scholz solle Vertrauensfrage nächste Woche stellen

Friedrich Merz hat Bundeskanzler Scholz bei einer Pressekonferenz dazu aufgefordert, die Vertrauensfrage „spätestens Anfang nächster Woche“ zu stellen. Scholz will die politische Krise in den Frühling verschleppen.

Von

Werbung

Die Ampel ist am Ende: Bundeskanzler Olaf Scholz hat Finanzminister Christian Lindner entlassen. Die FDP verlässt die Koalition und zieht ihre Minister ab. Scholz plant die Vertrauensfrage erst im Januar – solange soll eine rot-grüne Minderheitsregierung weiterwurschteln. Die Opposition fordert umgehende Neuwahlen. Bei einer Pressekonferenz in Berlin, kündigte der Oppositionsführer Merz an, die Vertrauensfrage „spätestens Anfang nächster Woche“ zu stellen.

CSU-Chef Markus Söder erklärte auf X (vormals Twitter): „Die Ampel ist Geschichte. Jetzt darf keine Zeit mehr verloren werden. Deutschland braucht rasch Neuwahlen und eine neue Regierung.“ Er forderte Scholz auf, die Vertrauensfrage im Bundestag sofort zu stellen – und nicht erst Mitte Januar. „Damit könnten Neuwahlen sogar noch im Januar stattfinden“, schrieb Söder. Die Unionsfraktion berät am Donnerstagmorgen in einer Sondersitzung über das weitere Vorgehen.

...
...

Ähnlich äußerte sich die Vorsitzende der Mittelstandsunion und CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann. Sie sagte dem Handelsblatt: „Eine Minderheitsregierung wäre eine Missachtung des Wählerwillens. Olaf Scholz muss die Vertrauensfrage noch in dieser Woche stellen.“ „Scholz sollte jetzt ohne Verzug die Vertrauensfrage stellen, um eine handlungsfähige Regierung zu ermöglichen“, so auch CDU-Fraktionsvize Mathias Middelberg.

Scharfe Kritik kam auch von Sahra Wagenknecht, Vorsitzende des Bündnisses Sahra Wagenknecht. Sie warf dem Kanzler „politische Insolvenzverschleppung“ vor. Statt sich bei den Bürgern für drei Jahre Misswirtschaft zu entschuldigen, habe Scholz eine „selbstgerechte Wahlkampfrede“ gehalten, sagte Wagenknecht dem Portal T-Online.

Die AfD-Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla begrüßten das Ende der Ampel-Koalition euphorisch als „Befreiung für Deutschland“. Sie forderten Scholz auf, dem Land „einen letzten Dienst zu erweisen“ und umgehend die Vertrauensfrage zu stellen.

Bundeskanzler Scholz hatte angekündigt, die Vertrauensfrage erst am 15. Januar im Bundestag stellen zu wollen. Neuwahlen könnten dann Ende März stattfinden. Dieser Zeitplan stößt bei der Opposition auf breite Ablehnung. Sie sieht darin ein taktisches Manöver, da die SPD in Umfragen weit abgeschlagen ist.

Werbung