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Eric Ciotti

Nach geplantem Pakt mit Le Pen: Frankreichs Republikaner schließen eigenen Parteichef aus

Nachdem der Parteichef von Frankreichs Republikanern, Eric Ciotti, ein Bündnis mit Le Pens Rassemblement National für die Parlamentswahlen angekündigt hat und damit die französische Brandmauer einriss, wurde er jetzt aus seiner eigenen Partei ausgeschlossen.

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Frankreichs Konservative haben ihren eigenen Vorsitzenden aus der Partei geworfen. Eric Ciotti hatte zuvor ein Bündnis seiner Partei, der Republikaner (LR), mit dem Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen für die bevorstehenden Parlamentswahlen angekündigt. Damit läutete er ein Ende der Brandmauer gegenüber Le Pens Partei ein.

„Wir sagen dieselben Dinge, also hören wir auf, uns künstliche Gegnerschaft einzureden“, sagte Ciotti gegenüber dem Fernsehsender TF1. „Das ist es, was die überwältigende Mehrheit unserer Wähler will. Sie sagen uns: ‚Macht einen Deal!’“ Sein Parteivorstand wollte da offenbar nicht mitmachen. Nach scharfer Kritik hochrangiger Parteimitglieder schloss dieser ihren Chef aus der Partei aus.

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Ciotti dagegen betont, dass er noch Parteichef sei: „Das heute Nachmittag organisierte Treffen wurde unter eklatanter Verletzung unserer Satzung durchgeführt. Keine der in dieser Sitzung getroffenen Entscheidungen hat rechtliche Konsequenzen. […] Ich bin und bleibe der von den Mitgliedern gewählte Präsident unserer politischen Partei!“, schrieb Ciotti auf Twitter.

Der Kampf darum, wer nun die Partei anführt, dürfte damit womöglich erst vor Gericht entschieden werden. Er sprach von „strafrechtlichen Folgen“ für die Verantwortlichen.

Während ein rechtskonservativer Block damit wohl vor dem Scheitern steht, haben sich Frankreichs linke Parteien zu einem historischen Bündnis zusammengeschlossen. Die Sozialistische Partei, die Grüne Partei, die Kommunistische Partei und die linksradikale La France Insoumise (LFI) haben beschlossen, gemeinsam in die Parlamentswahlen zu ziehen.

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49 Kommentare

  • Der Vorsitzende oder der Parteivorstand, wer hat das Sagen? Ist der Vorsitzende nur eine Sprechpuppe? Hat die ganze Partei darüber abgestimmt? Wieso darf der Vorstand das entscheiden. Es zeigt wie zerstritten die Parteien im Kern sind. Ein Vergleich zur CDU, wo das „konservative Lager“ (alt CDU) nur noch eine Spittergruppe ist. Die Merkeljaner (Links CDU) haben die Partei übernommen und das Volk glaubt, die „konservative“ CDU von damals zu wählen, aber die Medien werden es ihnen nicht verraten, die arbeiten gemeinsam mit dem Linken Lager.

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  • Eine kurze Historie der konservativen Distanzierungen:

    CDU distanziert sich von AFD (böse). AFD distanziert sich von Freien Sachsen (böse). Le Pen distanziert sich von AFD (böse). LR distanzieren sich von Le Pen (böse). Nun die Rätselfrage: Warum zieht das konservative Lager regelmäßig den Kürzeren?

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  • Es ist unfassbar: Linke kennen (aus Pragmatismus oder Machtgier) keine Brandmauer gegen den linken Rand, Konservative hingegen sind so dumm und lassen sich auf eine solche Brandmauer gegen den rechten Rand ein. Wie kann man nur so dumm und naiv sein?

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  • Da sieht man kurz beschrieben, warum links dominiert und konservativ verliert. Während sich die einen vereinen, distanzieren sich die anderen voneinander. Mal sehen, wann schlaue Taktiker der Konservativen das als Fehler erkennen.

  • Macron ist ein diabolisches Genie. Durch die kurzfristig angesetzten Wahlen bleibt Rechts keine Zeit für Verhandlungen, links steht zusammen und Le Pen guckt in die Röhre. Einzig eine absolute Mehrheit für den RN könnte die Situation retten, den ansonsten zerschellt alles am Cordon sanitaire.

    27
  • Genau wie bei Michel Houellebecq in dem Roman Unterwerfung beschrieben

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  • Selten dämlich von den Republikanern. Fehlt nur noch, daß sie die Merkel machen und sich dem Linksblock anschließen. Was liegt denn näher, als dem Linksblock, der durch die Beteiligung des stalinistischen Melenchons und der Kommunisten eigentlich ein Linksaußen-Block ist) einen Rechtsblock gegenüberzustellen? Zumal die ehr Stimmen haben. Ich denke, hier wird eine historische Chance vertan. Langfristig wird dies Le Pen und ihre Nichte Maréchal nicht aufhalten. Die Pepublikaner hingegen bleiben nach dieser selbstzerstörerischen Entscheidung eine Splitterpartei.

  • Da greifen die Hintermänner der Wokeria tief in die Kriegskasse. Macht ihnen aber gar nichts, da sich sich das Geld von den geretteten Linken gleich wieder aus Steuermitteln erstatten lassen können. Ein Mann wäscht den anderen, eiteitei, manus manum lavat.

    21
  • AfD-Basherin Le Pen ausgebotet. Rechtsrheinische Schadenfreude.

  • Diese albernen Brandmauern müssen ein Ende haben, solange die rechten Parteien sich klar gegen Putin und zur Nato bekennen, müssen Koalitionen möglich sein.

    9
  • Da fliegen ja die Fetzen! Politik beginnt wieder richtig spannend zu werden.
    Das war Frankreich. Und östlich davon?

    8
  • Frankreich hat Mehrheitswahlrecht.
    Bei der EU-Wahl (Verhältniswahlrecht!) gab es 40 linke und 41 rechte (inkl. LR) Sitze. Wenn sich Links einig ist und Rechts „brandmauert“, war Macrons Schachzug weniger idiotisch als zunächst behauptet.

    LR wird überhaupt nur bestehen, wenn sie mit RN und Zemmour „das Land unter sich verteilen“, wie es wohl die Linke machen wird.

  • Scheint eine Krankheit der Rechten zu sein, sich zugunsten linker Parteien mit Brandmauern zu lähmen, und handlungsfähig zu machen, und zu halten…
    Kooomisch!

    4
  • Lustig, EU in Panik.

  • Die französischen Konservativen sind nur noch eine Splitterpartei. Nicht entscheidend.

  • Es sind immer die aus der eigenen Partei, die den eigentlich Fähigen absägen. 2009, als die FDP das beste Wahlergebnis for ever erzielte, machten einige ihrer Vertreter massiv Werbung, wie man einsparen kann und muss. Nach der erfolgreichen Wahl waren die alle weg. Westerwelle übernahm nicht etwa das Finanzministerium sondern das Außenministerium und das Sagen bekam eine Boygroup, die man vorher und nachher nicht gesehen hat.
    Die AFD wurde gerade gut gewählt und nur Stunden, nachdem das Wahlergebnis im Kasten war, sägte sie ihren Spitzenkandidaten ab. Das ist natürlich blöd für die Wähler, denn den wollten sie ja wählen.

  • Scheint so als hätte da auch der Geheimdienst Uboote bis in die Spitze eingeschleust.

  • Was viele vergessen. Es geht um den Wähler der „Mitte“. Diese müssen wie rohe Eier behandelt werden. Kein drastisches, verschreckendes Vokabular. Sanfte Worte sind angesagt.
    Keine drastischen, zu schnellen Maßnahmen. Kleine Schritte sind angesagt.
    Und vorallem keine drastischen Einschnitte im Geldbeutel. Dafür braucht LePen und Melonie das Frische aus der EU.

  • Jetzt zermalmen sich die Rechtsparteien in Frankreich aus Macht- und Geldgier. Wie bei uns in Deutschland. Es ist ein Trauerspiel mit Politikern.

  • Faschismus ist die perfekte Zusammenarbeit der Politik, Hochfinanz und der Konzerne. Keine Wahlen dürfen diese Macht gefährden und doch ist der äussere Anschein einer Demokratie und eines individuellen Wahlrechts existentiell für das System. Parteien sind nicht Teil der Lösung, sie sind das Problem.

  • Der übliche Walzertakt, wenn für die eine oder andere Seite der angebliche Weltuntergang bevorsteht. Man lotet aus und testet Grenzen.
    Eine AfD wird getestet, in wie weit die Partei tatsächlich demokratisch ist und wie viel Blödsinn sie aushält. Nehmen Sie es mit Humor! Auch die Grünen mussten durch einen solchen Prozess.
    Die Zunge der AfD muß so scharf wie möglich sein, aber rechtzeitig die Kurve kriegen, um lieblich um die Stimmen der Patrioten zu locken.
    Die Interviews auf dem parteiintern Kanal waren alle hervorragend – zumindest diejenigen, die ich gesehen habe. Auch im Bundestag war heute ein guter Tag. Leider klinkt sich Phoenix immer häufiger aus, aber ich schätze auch den Livestream. Die AfD bietet als einzige Partei ebenfalls einen Livestram. Wie erbärmlich! Die anderen fürchten sich vor dem gesagten Wort. Die eigene zur Schau gestellte Dummheit könnte ja schließlich dem Wähler die Augen öffnen. Großen Dank hierfür an die grünen Traumtänzer! 🇩🇪🇮🇱🫡🌈🫶

  • Parteien, die sich mit der Wahrheit schwer tun:
    „Für die Freien Demokraten steht die vollumfängliche Unterstützung der Ukraine außer Frage. Die Ukraine muss den Krieg um ihr Territorium gewinnen.“
    Ist das eine Wette auf das Pferd „Ukraine“?
    Oder der Ausgang des Endspiels im Tennis in Wimbledon?

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