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Vor der Haustür

Nach Anti-Israel-Demonstration: Messerangriff auf Journalisten Iman Sefati in Berlin

Weil er über islamistische und antisemitische Demonstrationen in Deutschland berichtete, wurde der iranisch-stämmige Bild-Journalist Iman Sefati vor seiner Wohnung mit einem Messer bedroht. Bei der Jüdischen Allgemeinen berichtet er über den Vorfall.

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Der Journalist Iman Sefati wurde im Iran geboren. Seine Familie musste fliehen, da sie Widerstand gegen das islamistische Mullah-Regime geleistet hatte – sein Vater wurde im Iran für seinen regierungskritischen Einsatz hingerichtet. Iman Sefati arbeitet heute in Deutschland als Reporter für BILD und die BZ und berichtet furchtlos und kritisch über islamistische und antisemitische Proteste in Deutschland. Dafür ist er in das Fadenkreuz der gewaltbereiten Pro-Palästina-Szene geraten. 

Am Freitag, dem 26. Juli, berichtete er auch vom Dyke-March, einer Demonstration für „lesbische Sichtbarkeit“, die sich in diesem Jahr jedoch besonders durch antisemitische und israelfeindliche Hassslogans auszeichnete. Etwa neun Tausend Menschen sollen an der Demonstration teilgenommen haben. 

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Bereits auf der Demonstration kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten, die den Marsch für pro-palästinensische Parolen verwendeten und weiteren Teilnehmern. Über zehn Teilnehmer sollen von der Polizei festgenommen worden sein. 28 Strafanzeigen wurden unter anderem wegen Beleidigung, tätlichen Angriffs, Verwenden verfassungswidriger Kennzeichen, Gefangenenbefreiung und Volksverhetzung gestellt. 

Bereits während der Kundgebungen ist Sefati stets von mindestens einer Person verfolgt worden, wie er im Interview mit der Jüdischen Allgemeinen schilderte. „Ich habe mir nichts weiter dabei gedacht, weil es leider normal ist, dass wir als Pressevertreter auf sogenannten pro-palästinensischen Demonstrationen angegriffen, bedroht, beleidigt oder manchmal auch verfolgt werden“, erklärt er im Interview. 

Er machte sich schließlich auf den Heimweg – wie sich später herausstellte, sollen ihn auch da zwei Personen, ein Mann und eine Frau, vom Ort der Demonstration zu seiner Wohnung verfolgt und seine Nachbarschaft ausgespäht haben. Gegen 23 Uhr ist Sefati, auf Bitten seiner Frau hin, noch einmal mit den Hunden rausgegangen. „Als ich das Wohngebäude durch den Haupteingang verließ, bemerkte ich einen schwarz gekleideten Mann. Ich erkannte ihn sofort als einen Demonstranten, den ich schon mal auf einer Pro-Palästina-Demo gesehen hatte.“

Er war schockiert und bekam Angst, konnte daher nicht sofort reagieren, schildert er der Jüdischen Allgemeinen weiter. Er wechselte die Richtung, da kam der Mann auf ihn zu und zog ein Messer aus der Tasche. Die Hunde begannen zu bellen, was eine geistesgegenwärtige Nachbarin alarmierte, die den Angriff sah. Der Angreifer konnte schließlich in die Flucht geschlagen werden. 

Sefati nahm nun die Verfolgung auf, als er eine Frau bemerkte, die er als Komplizin dem Angreifer zuordnen konnte. Er begann sie zu filmen; um ihr Gesicht auf Kamera zu haben, stellte er ihr Fragen. Doch sie lief weg. Als er die Verfolgung aufnimmt, schreit sie: „Hilfe, Hilfe, er verfolgt mich! Er will mich vergewaltigen!“ Passanten eilten dem vermeintlichen Opfer zur Hilfe, hielten ihn auf, wodurch auch sie entkommen konnte.

„Der Angriff hat definitiv mit meiner Tätigkeit in den letzten Monaten zu tun. Beide Täter sind meiner Überzeugung nach aus dem linksradikalen Spektrum, das sich in den letzten Monaten auf Israel-Hass und antisemitische Demonstrationen konzentriert und diese Großveranstaltungen organisiert hat“, beschreibt Sefati die Täter gegenüber der Jüdischen Allgemeinen.

Zumindest der Mann konnte noch am selben Tag von der Berliner Polizei festgenommen werden – während er auf einer „Queers for Palestine“-Demonstration teilnahm. Der Staatsschutz und die Kriminalpolizei ermitteln. Iman Sefati blieb zum Glück unverletzt.

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