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Ostdeutschland

„Made in Germany – Made by Vielfalt”: 40 Firmen starten Anti-AfD-Kampagne

In Reaktion auf die hohen Umfragewerte der AfD in Sachsen, Thüringen und Brandenburg haben sich nun 40 Unternehmen zu einer Anti-AfD-Kampagne zusammengeschlossen. Unter dem Titel „Made in Germany - Made by Vielfalt“ wollen sie darauf aufmerksam machen, wie „hochgefährlich“ die Partei ist.

„Made in Germany“ wird zu „Made by Vielfalt“ (Symbolbild)

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„Made in Germany – Made by Vielfalt“ heißt das Motto, unter dem sich mehr als 40 deutsche Unternehmen zu einer Kampagne gegen die AfD zusammengeschlossen haben. Die Aktion, an der sich bekannte Firmen wie Vorwerk, Oetker, Miele, Trigema, Stihl oder Schüco beteiligen, soll am 19. August starten und wurde wegen der hohen Zustimmungswerte der AfD in Thüringen, Sachsen und Brandenburg ins Leben gerufen – um ein Zeichen für Weltoffenheit zu setzen.

Mit der Kampagne, die 2019 schon einmal unter demselben Titel startete, will man „Menschen sensibilisieren“. Wie Initiator Timm Mittelsten Scheid gegenüber der Welt am Sonntag erklärte, sei es nämlich „hochgefährlich, was da gerade passiert – zum einen für unsere Demokratie und zum anderen für unseren Wirtschaftsstandort“. Mittelsten Scheid, der Beiratsmitglied und Gesellschafter von Vorwerk ist, befürchtet, dass sich für Firmen in Ostdeutschland keine Mitarbeiter finden ließen, falls es einen AfD-Sieg gäbe. Das würde auch geplante neue Arbeitsplätze bedrohen.

Diese Haltung findet sich auch in einer aktuellen Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) mit 900 Unternehmen aus den Bereichen Industrie und industrienahe Dienstleistungen in West- und Ostdeutschland wieder. Demnach bewerten 59 Prozent der ostdeutschen Firmen das Erstarken der AfD „eher“ als Risiko für die Fachkräftesicherung sowie den Bestand von EU und Euro. Etwas mehr als 50 Prozent sehen Gefahren für Investitionsentscheidungen und den Wirtschaftsstandort, während 15 Prozent in der AfD laut einer begleitenden Studie eine Chance sehen.

In der Umfrage verweisen viele Unternehmen allerdings auch darauf, dass sie den anderen Parteien in Wirtschaftssachen wenig Kompetenz zusprechen. Angesichts der zahlreichen Meldungen über Insolvenzen von Firmen und Stellenabbau in den letzten Wochen ist diese Einschätzung nicht verwunderlich. So musste zum Beispiel der thüringische Autozulieferer AE Group im August Insolvenz anmelden (Apollo News berichtete). Über 2.000 Arbeitnehmer aus der Auto- und Zuliefererbranche verloren in Thüringen in den ersten vier Monaten dieses Jahres ihre Jobs. Auch die fast 200 Jahre alte Thüringer Fleischerei Holzapfel hat Insolvenz angemeldet. Mindestens 80 Mitarbeiter sollen ihre Jobs verlieren (lesen Sie hier mehr).  

Ganz unabhängig von der Frage, ob die befragten Firmen im Stimmzuwachs der AfD eine Chance oder eine Gefahr sehen, gaben 59 Prozent an, sich nicht öffentlich positionieren zu wollen. Wie aus der Studie hervorgeht, sehen es diese Firmen nicht als ihre Aufgabe an, sich politisch zu äußern. Doch das sieht man bei Vorwerk, Oetker, Miele, Trigema, Stihl und Co. offenbar anders.

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