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Baden-Württemberg

Klimaziele: Fast die Hälfte der Bevölkerung lehnt Vorgaben ab – sogar Grüne sind unzufrieden

Die Grünen befinden sich in Baden-Württemberg weiter im Sinkflug. Eine neue Umfrage zeigt, dass sogar 34 Prozent der Grünen-Wähler das Klimaschutzgesetz der eigenen Regierung ablehnen. Im Parteiendurchschnitt sind es 47 Prozent – nur 32 Prozent begrüßen die Emissionsvorgaben.

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Seit 2011 ist Winfried Kretschmann Grüner-Ministerpräsident in Baden-Württemberg – bei den Wahlen 2026 tritt er nicht erneut an.

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Seit spätestens 2016 waren die Grünen die vorherrschende Partei in Baden-Württemberg – nur vereinzelt kam der derzeitige Koalitionspartner CDU an die Umfrageergebnisse der Partei von Ministerpräsident Winfried Kretschmann heran. Doch 2023 änderte sich das schlagartig, seitdem hat sich der Zuspruch für die Grünen fast halbiert: Die Partei kommt in aktuellen Umfragen nur noch auf 18 Prozent und muss sich den zweiten Platz mit der AfD teilen, während die CDU bei 32 Prozent steht.

Jetzt zeigt eine aktuelle Insa-Umfrage, dass große Teile der baden-württembergischen Bevölkerung die Klimaziele der Grünen-Regierung für nicht mehr zeitgemäß halten. 47 Prozent der Befragten lehnen die Vorgaben ab, die Treibhausgas-Emissionen gegenüber 1990 bis 2030 um 65 Prozent zu senken. Das hatte die Landesregierung 2023 mit dem Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz beschlossen.

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Aus der Umfrage, die der Jungen Freiheit vorliegt, geht auch hervor, dass die Ablehnung dieser Ziele sogar bei den Grünen auf einem beachtlichen Stand ist: 34 Prozent halten die Vorgaben für nicht mehr zeitgemäß. Insa fragte nicht nach den Gründen für die Unzufriedenheit, jedoch geht aus den hohen Ablehnungswerten unter AfD- und FDP-Wählern hervor, dass offenbar die wirtschaftliche Lage ausschlaggebend sein könnte.

67 Prozent der AfD-Anhänger lehnen die Vorgaben ab, bei der FDP sind es 59 Prozent. Brisant: Während immerhin 23 Prozent der AfD-Wähler Sympathien für die Vorgaben hegen, sind es bei den Liberalen gerade einmal 16 Prozent und damit weniger als bei jeder anderen Partei. Auch im BSW-Lager stimmen nur 24 Prozent den Klimazielen zu, 50 Prozent lehnen sie hingegen ab.

Das ist sogar mehr als unter CDU-Anhängern: Hier stellen sich nur 49 Prozent gegen die Vorgaben, 34 Prozent halten sie für noch zeitgemäß. Am meisten Zuspruch findet das Gesetz mit 55 Prozent bei den Grünen, während 46 Prozent der SPD-Wähler zufrieden mit den Klimazielen sind. Gleichzeitig lehnen jedoch auch 41 Prozent der Sozialdemokraten das Vorhaben ab.

Insgesamt stimmten die Wähler der sieben einbezogenen Parteien von der AfD bis zur Linken also zu 47 Prozent für „eher nicht“ oder „absolut nicht“. 21 Prozent machten keine Angaben, nur 32 Prozent begrüßten die Klimaziele. Das baden-württembergische Gesetz beinhaltet die gleichen Vorgaben wie das ein Jahr später verabschiedete Klimaschutzgesetz der Bundesregierung. Das sieht eine Reduktion der Treibhausgas-Emissionen bis 2030 um mindestens 65 Prozent vor. 2045 soll die Bundesrepublik dann „klimaneutral“ sein.

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