Großbritannien
Kemi Badenoch: erste schwarze Tory-Vorsitzende und scharfe Gegnerin von Identitätspolitik
Kemi Badenoch ist die erste schwarze Tory-Vorsitzende, empört Kritiker mit ihrem „Hass“ auf Identitätspolitik und lehnt „Multikulturalismus“ ausdrücklich ab: Es dürfe nur ein gemeinsames Wertesystem für alle Ethnien in Großbritannien geben, sagt sie und fordert zudem eine restriktive Migrationspolitik.

Die neue Vorsitzende der Tories, Kemi Badenoch, will die Tories wieder zu ihren konservativen Werten zurückführen. Sie ist die sechste Vorsitzende der konservativen Tory-Partei innerhalb von neun Jahren und soll die zerstrittene Partei einen. Dass sie die erste schwarze Vorsitzende einer bedeutenden britischen Partei ist, spielt für sie selbst keine Rolle. „Ich bin jemand, der möchte, dass die Farbe unserer Haut nicht wichtiger ist als die Farbe unserer Haare oder die Farbe unserer Augen“, sagte sie laut Deutschlandfunk Anfang des Jahres auf einem Parteitag.
Ihr Ziel ist es, die Partei wieder in die Regierungsverantwortung zu bringen. Bei der Wahl im Juli fuhren die Tories das historisch schlechteste Ergebnis ein: Sie verloren 250 Parlamentssitze und haben nun nur noch 121 Sitze. Badenoch sieht den Grund für das schlechte Abschneiden der Partei darin, dass in der Regierungszeit Fehler gemacht wurden. Sie selbst tritt für einen strikten Kurs bei der Migration ein und ist gegen die Identitätspolitik.
So schrieb sie in einem Gastbeitrag im The Telegraph im September, dass die Migrationspolitik nicht allein davon bestimmt sein dürfe, dass Immigranten hart arbeiten und keine Verbrechen begehen. Es müsse darauf geachtet werden, dass Migranten, die nach Großbritannien kommen, britische “Traditionen bewahren und pflegen und nicht verändern.“ Migranten sollen das Land und seine Werte lieben. In dem Aufsatz schrieb sie, dass nicht alle Kulturen gleichwertig seien. Man dürfe “nicht naiv sein und davon ausgehen, dass die Einwanderer an der Grenze automatisch die ethnischen Feindseligkeiten ihrer Vorfahren aufgeben.”
Sie sei erstaunt über die Anzahl an Migranten aus jüngerer Zeit, die Israel hassen. Solche Ansichten hätten keinen Platz in Großbritannien. Die Aussage, dass nicht alle Kulturen gleichwertig seien, brachte ihr viel Kritik ein. In einer BBC-Sendung wurde sie von Laura Kuenssberg noch einmal auf die Aussage angesprochen. Dort sagte Badenoch, dass die Kulturen nicht gleichwertig seien, die Kinderehe befürworten oder in denen Frauen nicht gleichberechtigt sind.
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In der Sendung machte sie auch einen Unterschied zwischen Multikulturalismus und Multiethnizität auf: Multikulturalismus definiert sie als eine Gesellschaft, in der es viele Kulturen gebe, was zu Konflikten führt; Multiethnizität bedeutet für Badenoch, dass verschiedene Ethnien zusammenleben, es aber ein gemeinsames Wertesystem gibt. Sie sprach sich gegen Multikulturalismus, aber für Multiethnizität aus. Laut Spiegel sagte sie einmal: „Ich hasse Identitätspolitik.”
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Neben der Schule arbeitete sie bei McDonald’s. Während ihrer Studienzeit sei sie politisch konservativ geworden. Es habe sie geärgert, dass linke „rotzfreche Mittelschichtler aus dem Norden Londons, die es nicht nach Oxbridge geschafft haben“, wie sie laut Daily Mail sagte, auf „hochmütige“ Art über Afrika sprachen. Sie hätten nicht gewusst, wovon sie sprachen. „Das hat mich instinktiv denken lassen: ‚Das sind nicht meine Leute.’”
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Außerdem ist Kemi Badenoch gegen die Genderideologie: So fordert sie, dass es in öffentlichen Gebäuden nur getrennte Männer- und Frauentoiletten gebe und keine geschlechtsneutralen Toiletten. Während ihrer Zeit als Gleichstellungsministerin machte sie sich dafür stark, dass Eltern informiert werden sollen, ehe Kinder an der Schule mit einem neuen Namen auftreten. Außerdem sollen Lehrer nicht generell dazu verpflichtet werden, den Wunsch von Schülern nach der sozialen Transition – also dem Verwenden eines neuen Namens oder der Ansprache mit anderen Pronomen – zu entsprechen. Als Gleichstellungsministerin war sie auch skeptisch, ob es in Großbritannien wirklich vermeintlichen „institutionellen Rassismus“ gebe.
Kemi Badenoch befürwortet den Brexit. Des Weiteren setzt sie sich für die freie Marktwirtschaft ein. Denn Kapitalismus sei „kein Schimpfwort“. Unter Premierminister Rishi Sunak war sie als Wirtschaftsministerin dafür verantwortlich, Handelsabkommen mit anderen Ländern auszuloten, wie das ZDF schreibt. Mit 56 Prozent gewann sie die Wahl zur Vorsitzenden der Tory-Partei. Dawn Butler, ein Mitglied der Labour-Partei, bezeichnete Kemi Badenoch als „schwarzes Gesicht der Weißen Vorherrschaft”, wie The Telegraph berichtet. Ein Sieg Badenochs sei ein „Sieg für den Rassismus”.
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Sie können es einfach nicht lassen, selbst bei einer dunkelhäutigen ihr Rassismus vorzuwerfen. Mir ist die Frau durchweg sympathisch, gerade wenn sie sagt ,,das die Hautfarbe nicht wichtiger ist als die Farbe unserer Haare“. Sehr gut.
Gut so! Auch und gerade unter den „Nicht-Weissen“ gibt es viele Kritiker des woken Wahns.
Schön, daß der Rechtsruck (zurück zur Mitte) in Europa an Fahrt aufnimmt, und das unabhängig von der Haut-, Augen- oder Haarfarbe.
Diese Frau mit ihren Ansichten ist mir sympathisch.
Der Alptraum LinksGrüne Politik, Schwarz Frau Erfolgreich gebildet, keine die sich als Opfer sieht.
Wenn ich sie richtig verstehe ist der Islam eine minderwertige Kultur. Das denken hier zwar auch alle aber schreiben darf man das in BeDaZ ja nicht, oder?
Egal welche Hautfarbe jemand ist,wenn er die Interessen des Landes vertritt,wählbar. Ich finde diese Frau grosse Klasse,denn ein normaler Menschenverstand ist wichtig,kein Gender WC…
viel erfolg!
Fr. Badenoch alles erdenklich Gute und viel Erfolg. Allerdings bin ich very desperate, wenn ich mir die jüngsten Wokeness-Skandale aus dem UK so anschauen muss. Wie bei uns geht’s bis ins Mark des einzelnen Polizisten oder Verwaltungsbeamten. Da hat sie viel vor sich!
Wichtig ist, dass es im Gehirn nicht völlig dunkel ist, die Hautfarbe sagt wenig oder nichts über Gehirnaktivität aus.
Sie hat Recht.
Nehme ich einmal zur Kenntnis.
Scheint eine vernünftige Frau zu sein!
Dieses Rumgeiere um Ethnie geht mir auf den Keks. Überall gibt es gut erzogene Menschen, aber nicht in jeder Kultur einen gleichen Prozentsatz.
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Was ist bei uns? Giana, komm‘! Eine muss es machen! Meine Stimme hast Du!
Riesiger Unterschied zwischen
vollverblödeten weißen Linken
u. klugen schwarzen Rechten.
Die Leute von Sciencefiles haben in einem Artikel dargelefgt, dass die Dame für „weiter so“ steht: https://sciencefiles.org/2024/11/02/die-neue-vorsitzende-der-conservative-party-wer-ist-kemi-badenoch/
Wichtig ist nur, dass die aus der EU rausbleiben.
sie wird nicht lange vorsitzende bleiben. sie erzaehlt einen haufen quatsch. die tory-waehler werden zu reform (nigel farage) wechseln.
der sehr grosse erzkonservative fluegel der tory party hat schon den rishi sunak als parteivorsitzenden nicht ausgehalten, weil er kein bio-englaender war, wieso sollten dieselben leute da kemi auf lange sicht tolerieren ? traum aller tory-fans in uk ist ein boris johnson comeback und viel war-mongering bitte dazu. nach jonson wurden ja sogar eine strasse und ein kampfbatallion in der ukraine benannt. die majakovski strasse in odessa heisst jetzt boris jonson strasse. alle kaempfer im boris jonson batallion sind schon gefallen. war alles in den britischen medien zu lesen.
Ein Ethno-Staat wie England, mit über tausendjähriger Geschichte, darf niemals von einer Person fremder Ethnie regiert werden.
Das ist eine Beleidigung dem Volk gegenüber. Außerdem kann man sich bei diesen Leuten niemals sicher sein, wem sie im Zweifelsfall gegenüber loyal sind.
Ein „Ausländer“ als Bürgermeister, jetzt diese Kemi.
Für mich hast England längst seinen Charme verloren.