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Shlomo Bistritzky

„Ja müssen wir jetzt die AfD wählen?“ – Landesrabbiner fordert Konsequenzen wegen Antisemitismus

In einem Interview forderte der Hamburger Landesrabbiner die Juden in Deutschland auf, bei der kommenden Bundestagswahl die Partei zu wählen, die Juden am besten schützt. Viele würden ihm die Frage stellen: „Müssen wir jetzt die AfD wählen?“

Der Hamburger Landesrabbiner Shlomo Bistritzky

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Hamburgs Landesrabbiner Shlomo Bistritzky sagte in einem Interview mit der NZZ, dass er den Juden in Deutschland rät, bei der kommenden Bundestagswahl die Partei zu wählen, die jüdisches Leben am besten schützt. Juden sollten nur die Partei wählen, die verhindern könnte, dass es zu Ereignissen wie in Amsterdam kommt. Viele Juden hätten ihn daraufhin gefragt, ob sie die AfD wählen sollen. 

„Welche Partei garantiert, dass wir Juden in Deutschland nicht so etwas erleben wie in Amsterdam? Nur diese Partei dürfen wir wählen”, sagte er. Eine konkrete Partei nannte er jedoch nicht. Stattdessen betonte er, dass Politiker eine Antwort auf die Sorgen der jüdischen Menschen finden müssen, die in Deutschland bleiben wollen. Denn laut Bistritzky gibt es „immer mehr Juden, die sagen: Wenn es so schlimm wird wie in Amsterdam oder in Frankreich, dann wandere ich nach Israel aus”. Und dass es so weit kommt, hält der Rabbiner nicht für unwahrscheinlich.

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Bistritzkys Einschätzungen decken sich mit Beobachtungen des israelischen Ministeriums für Diaspora-Angelegenheiten. Ein aktueller Bericht der Behörde beurteilte die Situation für jüdische Menschen in verschiedenen Ländern. Deutschland landete dabei auf Platz 3 der antisemitischen Staaten. Das Risiko für physische Angriffe sei „sehr hoch“, genau wie die Gefahr von antisemitischen Angriffen im Internet. Übertroffen wird Deutschland nur von Frankreich und Großbritannien (Apollo News berichtete). 

Weiter forderte Bistritzky in dem Interview, dass härter gegen ausländische Straftäter vorgegangen werden muss. Außerdem zeigte er sich enttäuscht, dass Außenministerin Baerbock noch immer das UN-Palästinenserhilfswerk unterstütze, obwohl mittlerweile bekannt sei, dass Mitarbeiter des Hilfswerks am Massaker vom 07. Oktober 2023 beteiligt waren. Allerdings sagte er auch, dass seiner Ansicht nach viele muslimische Länder „keine Judenhasser” seien. „Sie lieben uns vielleicht nicht, aber sie sehen uns auch nicht als Feinde”. Des Weiteren forderte er eine bessere Videoüberwachung öffentlicher Plätze.

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