US-Regierung
In Reaktion auf EU-Zölle: Trump kündigt teuren Gegenschlag an
Trump kündigt 25 Prozent Einfuhrzölle auf Autoimporte an. Damit reagiert er auch auf die Zölle der EU auf amerikanische Autos. Für die deutsche Autoindustrie könnte das gravierende Folgen haben.

US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch neue Zölle für die USA angekündigt. Alle Autoimporte sollen ab dem 2. April ausnahmslos mit 25 Prozent Strafzöllen belegt werden. Besonders betroffen ist dabei vor allem die deutsche Autoindustrie – aber auch die Industrie anderer westlicher Länder, etwa Japan. Die Zölle kommen zusätzlich zu den bereits bestehenden 2,5 Prozent Einfuhrzöllen.
Der US-Präsident sieht bei den Zöllen keinen Verhandlungsspielraum. Sie würden (mindestens) bis zum Ende seiner Amtszeit bleiben, so der Republikaner. Besonders hart wird die Industrie treffen, dass auch Autoteile mit den Strafzöllen belegt werden. Somit wird eine Umgehung der Zölle, indem der Großteil der Produktion im Ausland stattfindet und die Autos nur in Amerika zusammengebaut werden, verhindert.
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Autohersteller müssen also für den amerikanischen Markt ihre gesamte Produktion in die USA verlegen. Das ist auch Trumps Motivation für die neuen Zölle. Der amerikanischen Autowirtschaft geht es schlecht – so sollen neue Jobs nach Amerika kommen. Zusätzlich reagiert Trump auf Auto-Zölle aus der EU. Bereits jetzt gelten zehn Prozent Einfuhrzölle nach Europa auf Autos aus Amerika.
Die EU setzt infolge von Trumps neuen Zöllen auf weitere Eskalation. Ursula von der Leyen sprach am Mittwoch als Reaktion auf die Ankündigung davon, die eigenen Unternehmen schützen zu wollen. „Wir werden nun diese Ankündigung zusammen mit anderen Maßnahmen, die die USA in den nächsten Tagen in Betracht ziehen, bewerten“, so von der Leyen. Ein europäischer Gegenschlag wird erwartet.
Der CDU-Abgeordnete und ehemalige Kanzlerkandidat Armin Laschet reagierte unterdessen empört auf die Ankündigung. Es müsse „mit voller Wucht“ reagiert werden, sagte der Politiker dem ZDF.
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Gleichzeitig ist der Standort Deutschland sowieso kaum noch rentabel. Die Steuern, Abgaben, Energiepreise und Arbeitskosten sind so hoch, dass viele Autohersteller ins Ausland abwandern oder harte Sparmaßnahmen einleiten – wie etwa Volkswagen (mehr dazu hier und hier). Dieser Effekt könnte sich nun verstärken.
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Das Trump Bashing zahlt sich aus. War aber vorher zu sehen. Unsere Politiker mit dem diplomatischem Geschick eines Elefanten im Porzellanladen meinten ja jeden amerikanischen Wähler kritisieren und belehren zu können.
Wo liegt das Problem? Ist nicht Plan CO2-neutral zu werden? Ist doch gut wenn Trump hilft, die europäische Autoindustrie früher abzuschaffen. Warum die Aufregung?
Und das ist richtig so, damit das schmarotzen der EU endlich aufhört. Jeder Mist aus dem China geht ungeprüft durch und für Bestellungen aus den USA (die auch unsere Handelsrouten schützen) muss man beim Zollamt einen Seelenstriptease machen.
Finde ich gut!
Während Trump längst vollendete Tatsachen schafft, steckt Deutschland – wieder einmal – im politischen Vakuum fest. Die Ampel ist abgewählt, die neue Regierung noch nicht im Amt, und was aus den Koalitionsverhandlungen dringt, lässt nichts Gutes ahnen. Statt einer außenwirtschaftlich schlagkräftigen Agenda dominiert innenpolitisches Kleinklein, statt strategischer Industriepolitik wird über Symbolprojekte verhandelt. Wir erleben ein Land, das mit seinem schrumpfenden wirtschaftlichen Rückgrat zur Zielscheibe wird – und dessen politische Klasse noch immer nicht begriffen hat, dass der Schutz der Industrie nicht mehr mit Sonntagsreden und Förderprogrammen zu haben ist, sondern nur noch mit harter Interessenpolitik. Wer das nicht liefert, gefährdet nicht nur Arbeitsplätze – sondern die Zukunftsfähigkeit der Republik.
„Trump kündigt 25 Prozent Einfuhrzölle auf Autoimporte an. Damit reagiert er auch auf die Zölle der EU auf amerikanische Autos.“
Die EU kriegt so gut wie nichts gebacken. Wieso wird da nicht vorbeugend verhandelt? Immerhin betragen die Zölle auf US Autos in die EU nur 10%. Die Wirtschaftsabkommen mit den USA sind seit vielen Jahren ein Stiefkind der EU, und nun lässt man es zur Eskalation kommen. Ich erinnere da konkret an die vergangenen TTIP Verhandlungen. Aufgrund großer Differenzen zwischen den USA und der EU erklärte Gabriel 2016, dass die Verhandlungen praktisch gescheitert seien. Nun kommt das doppelt dicke zu einem sehr kritischen Zeitpunkt zurück. Das hat die EU also über Jahre hinweg verpennt. Danke dafür‼️🤢
Endlich greift er mal richtig durch bei den Zöllen!
„Ein europäischer (?!) Gegenschlag wird erwartet.“ Da die EU nicht Europa umfasst, müssen die USA nur einen „Gegenschlag seitens der EU“ erwarten. Und wie sahen frühere Gegenschläge der EU aus? Eben! Man denke nur mal an die Wirksamkeit der Russland-Sanktionen.😂😂😂
Angeblich will Trump eine Zollparität. Die USA verlangten immer weniger als die EU. Bei einer Zollparität entgehen der EU dringend benötigte Milliarden u.a. für die Aufrüstung.
Oder täusche ich mich?
Zumindest den deutschen Automobilherstellern ist nun verwehrt, weiterhin vor der Realität zu flüchten. Allen voran die Volkswagen AG kommt deshalb nicht mehr umhin, sich mit den Gegebenheiten auseinanderzusetzen. Endlich zu bestellen, was in den vielen Jahrzehnten zuvor brachgelegen hat, war ohnehin schon längst überfällig.