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Elektroautos

Die verzweifelten Versuche der Politik, Volkswagen vor der Katastrophe zu bewahren

Seit den angekündigten Sparmaßnahmen im Volkswagen-Konzern kommt aus der Politik ein Vorschlag für staatliche Intervention nach dem nächsten. Mit allen Mitteln möchte man den drohenden Kollaps des deutschen VW-Standorts vermeiden.

Die VW-Konzernzentrale in Wolfsburg

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Die Krise bei Volkswagen hat in der Politik Unruhe ausgelöst. Nun versuchen Regierung und EU verzweifelt, das drohende Desaster abzuwenden. Vonseiten der Ampelkoalition kommt ein Vorschlag nach staatlicher Intervention nach dem anderen. Nur wenige Tage nach der Ankündigung des drastischen Sparkurses am vergangenen Montag kündigte die Ampelkoalition spontan neue Pläne für Steuervergünstigungen für E-Autos in Höhe von 600 Millionen Euro an. Aus der Bundestagsfraktion der Kanzlerpartei SPD kam am Sonntag dann der Vorschlag nach einer Strompreisbremse, um kriselnde Konzerne wie VW und ThyssenKrupp zu unterstützen. Dabei nannte der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion den Sparkurs von VW „nicht akzeptabel“ und forderte vom Unternehmen, alles dafür zu tun, um „wieder wettbewerbsfähig zu werden“.

Unterstützt wurde der Vorschlag der Fraktion auch von SPD-Chef Lars Klingbeil. Dieser brachte auch erneute Kaufanreize für E-Autos ins Gespräch. Eine Strompreisbremse für die Industrie hatte Bundeskanzler Scholz bisher abgelehnt; sie ist jedoch seit Beginn des Krieges in der Ukraine im Gespräch. Angesichts des drohenden Kollapses könnte der Bundeskanzler aber nun doch zu dieser Maßnahme geneigt sein.

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Auch in der Landespolitik von Niedersachsen versucht man eiligst Wege zu finden, um drohende Werksschließungen abzuwenden. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) forderte unterdessen die Wiedereinführung der E-Auto-Kaufprämie. Die Prämie, die bis zu 4.500 Euro für den Kauf eines Neuwagens bereitstellte, ist Ende vergangenen Jahres ausgelaufen. Auch vonseiten der Europäischen Union gibt es Sorge über die Situation bei VW. Industriekommissar Thierry Breton nannte den Zustand der Autoindustrie „nicht rosig“. Die deutsche Politik sieht unterdessen Breton und den Rest der EU-Kommission in der Pflicht zu handeln. „Ursula von der Leyen muss schnell eine ambitionierte Industriestrategie vorlegen, die die europäische Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich stärkt“, sagte SPD-Chef Lars Klingbeil der Süddeutschen Zeitung.

Mit all den vorgeschlagenen Maßnahmen versucht man verzweifelt, die Nachfrage nach E-Autos zu erhöhen. Diese ist in Europa mittlerweile rückläufig. VW setzt dabei ausschließlich auf E-Autos und verliert mit diesem Konzept. Teilweise ist VW dabei auch dazu gezwungen, denn ab 2035 sollen Verbrennungsmotoren praktisch verboten sein.

Gleichzeitig verliert in der Politik kaum jemand den Gedanken, dass in der drohenden Krise die Lösung wohl kaum „mehr Geld vom Staat“ sein kann; schon allein deshalb, weil der Staat selbst nicht genug hat. Während die gesamte Bundesregierung über neue staatliche Prämien und Subventionen sinniert, spricht fast niemand über potenziellen Bürokratieabbau und den Ausbau bzw. Wiederaufbau von bezahlbaren Stromquellen wie der Atomkraft. Von den Regierungsparteien versucht einzig die unbedeutende FDP leise die Abschaffung der Flottenregulierung zu fordern. Gerade wegen der fehlenden Versuche, die Produktion in Deutschland wieder attraktiv zu machen, steckt Volkswagen nicht in einer globalen, sondern rein europäischen Krise. In außereuropäischen Standorten wie China, Südafrika oder Brasilien investiert der Autoriese immer noch Milliarden. Nur in Deutschland spricht man von Standortschließungen und Stellenabbau.

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48 Kommentare

  • „Nur in Deutschland spricht man von Standortschließungen und Stellenabbau.“
    Wo bleibt die Umfrage, wie die Belegschaft von VW 2021 gewählt hat ?
    Wäre interessant zu wissen.

    55
  • PASST – JETZT – kurz vor den Wahlen – Probleme lösen wollte, die es ohne diese Delitantenregierung überhaupt nicht gäbe!

    45
  • Sozialismus in Reinkultur.

  • Die Verursacher wollen nun Retter spielen.

    Finde den Fehler.

    Wer Bauern Steuervergünstigungen streicht, weil kein Geld da ist, der hat auch kein Geld um Vermögenden Steuergeschenke zu machen zu Lasten aller Steuerzahler.

    VETO.

    Lasst es pleite gehen, wer jahrelang die Politik bestimmen lies und verrückten CEO´s bevollmächtigte hat es nicht anders verdient.

    Leidtragende sind die Arbeiter zum größten Teil. Jedoch auch die Belegschaft hat gesunden Menschenverstand und hätte intervenieren können.
    Denn sollte man nicht vom eigenen Produkt überzeugt sein, um es qualitativ hochwertig zu produzieren?
    Haben sie selbst das Produkt gekauft?

    28
  • Die Politik der letzten 10 oder 20 Jahre wurde NICHT gegen den Willen der Mehrheit der Deutschen getrieben. Nach dem Ende des abschreckenden Beispiels östlich der Elbe wurde der Kommunismus immer beliebter.

  • Abgaben und Steuern auf Energie auf ein Minimum senken, Lieferkettengesetzt in die Tonne, Ausstieg aus der sogenannten „grünen Transformation“, Verbrennerverbot vollständig rückabwickeln, echte Technologieoffenheit, keine Einflussnahme der Politik auf das operative Geschäft.

    VW sollte schnellsten die komplette ID Reihe einstellen (so schnell wie so etwas halt möglich ist), damit ist kein Blumentopf mehr zu gewinnen, viel zu negativ vorbelastet.

    Man braucht Fahrzeuge die ein „will haben“ Reflex auslösen – Das geht entweder über ein sehr attraktives Produkt oder über den Preis. Langfristig wird es über den Preis aber kaum gehen, daher braucht es wieder echte Spitzen-Produkte von sehr guter Qualität, die mit ihren Eigenschaften und einer besonderes guten Qualität überzeugen. Billig und mittelmäßig können andere definitiv besser!

    19
  • VW soll wettbewerbsfähig werden? Dann sollte das die deutsche Energiepolitik auch zulassen. Erst die Energie sauteuer machen und dann die Unternehmen bei der Energie subventionieren???

    Gebt endlich zu, dass die Engergiepolitik gescheitert ist!!! Schluss mit den grünen Lebenslügen!

    17
  • Die Regierung ist wie gehabt weiter so auf dem Holzweg anstatt anzuerkennen, dass Diesel und Benziner immer noch eine Daseinsberechtigung haben.

  • Es gibt einen einfachen Trick. Weg von der linken US-Ökonomie. Zurück zum Verbrenner. Wieder zuverlässige und leistbare, einfache Autos produzieren! Das wär´s. Aber jetzt, was will man mit völlig überteuerten Lithiumklumpen, bei denen die Karosserie noch wegrostet, bevor einem der Arsch vom brennenden Lithium gegrillt wird, sprich die Außenhaut davongerostet ist, bevor die Laube stehen bleibt…?
    Nix Staatshilfe! Sondern mal ein bisschen aufwachen in Industrie wäre von Nöten, sonst gibt es am Ende Hungersnöte 😉
    Auch vom hohen Ross in der industriellen Arbeitswelt wäre mal fällig. Gastro und Pflege werden mit immer mehr Arbeit für ihren „Hungerlohn“ zugekackt und sollen das noch feiern. Und die machen einen auf 35-Stunden-Woche. Wie wärs mit 45-48 Stunden? Und ein Butterbrot in der Pause? Verzichten auf Schichtzulagen? Etc. Denn bald wärt ihr schließlich froh, wenn ihr Arbeit hättet. Und feiert das gefälligst, denn in den Autostädten wird wenig AfD gewählt, da geht es noch zu gut!

  • VW ist WEGEN dem halbstaatlichen Sonderweg im A****
    Und jetzt soll ein MEHR halbstaatlicher Massnahmen helfen?
    Die Definition von Wahnsinn ist bekanntlich immer das gleiche zu tun und ein anderes Ergebniss zu erwarten!

  • Ein kompetenter und interessierter Wirtschaftsminister aus dem letzten Jahrhundert wäre bestimmt nicht auf Sightseeing Tour im Mittelmeer in Krisenzeiten. Aber gut wir haben einen Habeck und es ist gut das er nicht da ist.

  • Wer in China nichts verkauft, wird auch Stück für Stück im heimischen Automarkt scheitern.

    9
  • Es ist nicht geplant, irgendwelche Industriezweige zu retten! Habeck hat seine Gläubiger schön an der Nase herumgeführt und stellt sich jetzt Ahnungslos.

  • Wenn die VW retten wollen geht es sicher schief, besser die Finger davon lassen .In einer gesunden Marktwirtschaft würde es sich selbst regeln.

  • Gerade dachte ich so bei mir, dass die Preiserhöhungen für die VW-Verbrenner eine Habecksche Bedingung für Subventionen sein könnte.

  • Die Dividenden wurden gut ausgeschüttet und nun dürfen wir die übernehmen.

  • Die SPD verfleischt sich und andere, um die Landtagswahl in Brandenburg zu retten.

    6
  • Alles gelogen.
    Habeck hat gezielt und mit voller Absicht die Industrie in diese Lage gebracht.
    Mit voller Zustimmung der Ampel,der Linken und der CDU.

    4
  • Die Regierung ist nicht für VW zuständig. Aber für günstigste statt höchste Energiepreise.
    Und das geht mit den Grünen Wahlverlierern heim!

  • Was VW mit der Politik zu tun hat ? Ganz einfach.; Wer sich mit Hunden ins Bett legt, wacht mit Flöhen auf.

    3
  • Wer jetzt glaubt, irgendein Einfallspinsel aus der Politik kann hier Hilfe leisten, der übersieht wohl das Politiker und unfähige Gewerkschaftler im Aufsichtsrat sitzen. Und die wollen jetzt Hilfe leisten?
    So viel Dummheit gibt es doch gar nicht!

  • Europa stehe vor der „existenziellen Herausforderung“, seine Produktivität zu steigern, heißt es in Mario Draghis lange erwartetem Bericht über die europäische Wettbewerbsfähigkeit.
    In seinem Bericht erörtert Draghi die wichtigsten Prioritäten für ein zukünftiges Produktionswachstum.
    „Mehr denn je müssen wir uns auf die Produktivität stützen, aber die Produktivität ist schwach, sehr schwach“, erklärte Draghi auf einer Pressekonferenz am Montag (9. September).
    Wenn es Europa nicht gelinge, die Produktivität zu steigern, werde es unmöglich sein, seine politischen Ziele zu erreichen…
    Derzeit sind die Energiepreise in der EU zwei- bis dreimal so hoch wie in den USA, während Erdgas vier- bis fünfmal so teuer ist.

    3
  • Dadurch, dass die übergroße Mehrheit der Belegschaft von Volkswagen den so genannten Wechsel des Rationalisierungsparadigmas menschlicher Arbeit noch immer nicht vollzogen hat, ist ihr längst nicht mehr zu helfen. Zwar bot sich in der Vergangenheit so manche Gelegenheit, dadurch endlich auf der Höhe der Zeit zu sein. Aber vor allem die vielen gewerkschaftlich organisierten Betriebsangehörigen nahmen dort die Chancen nicht wahr. Fraglich bleibt angesichts dessen, wie oft es für sie noch ermöglicht sein soll, aus dem „stahlharte(n) Gehäuse“ (Max Weber) heraus ins Freie zu treten? Anscheinend verkennt aber auch das Land Niedersachsen als Inhaberin der Sperrminorität die Zeichen der Zeit. Anders ist nicht erklärbar, wenn Ministerpräsident Weil nach der staatlichen Finanzierung eines privatwirtschaftlichen Handelns ruft, das an sich keiner Steuergelder bedarf, falls der Konzern überleben will.

  • Naja dann ist Niedersachsen, also die niedrigen Sachsen als 25%tiger Anteilseigner noch pleiter als pleite

  • Einfach mal eine Insolvenz durchziehen, sonst wird das mix.

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