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Lage spitzt sich zu

In Berliner Flüchtlingsheimen: Täglich Messerangriffe auf Mitbewohner und Mitarbeiter

Die Gewalttaten in Berliner Flüchtlingsunterkünften nehmen drastisch zu. Fast täglich kommt es zu Messerangriffen, auch gegen Mitarbeiter. Die Unterbringungskapazitäten sind ausgeschöpft.

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Die Berliner Flüchtlingsheime schlagen Alarm: Die Zahl der Konflikte innerhalb der Aufnahmestationen hat enorm zugenommen. „Wir haben täglich Angriffe mit Messern und Scheren, nicht nur der Geflüchteten untereinander, sondern auch Bedrohungen der Mitarbeiter vor Ort“, berichtet Susanne Hähner-Clausing, die für das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten die Projektleitung im Ankunftszentrum macht dem rbb. Interims-Chefs des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF),  Aziz Bozkurt beschrieb am Donnerstag die Lage in einer internen E-Mail, die dem Tagesspiegel vorliegt, als „kaum noch zu bewältigen“. Jeden Tag gibt es Attacken und schwere Missstände in nahezu allen Aufnahmeeinrichtungen Berlins. Eine Schreckensbilanz.

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Tausende neue Migranten leben in Berlin zurzeit in Unterkünften, die Kapazitäten der Unterkünfte sind längst ausgeschöpft, neue müssen geschaffen werden, weil immer mehr kommen: Der Senat erhöhte sein Ziel von weiteren 5.000 Plätzen bis Jahresende auf 8.000 Plätze.

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Die langgestreckten Leichtbauhallen in Tegel sind Beispiel dafür, dass Berlin der Situation nicht mehr Herr wird. Berlin baut längst dauerhafte Flüchtlingslager, die immer voller werden und immer mehr Menschen verschiedenster Herkunft auf wenig Platz beherbergen sollen. Bozkurt geht davon aus, dass in Tegel möglicherweise bald bis zu 7.000 Menschen leben werden, über viele Monate. Eine ganze Kleinstadt.

Und die Gewalt eskaliert: In einer Flüchtlingsunterkunft in Marzahn kam es etwa Ende Oktober 2022 zu einer Messerstecherei mit schweren Verletzungen. Anfang Oktober 2022 erstach ein Mann in einer Flüchtlingsunterkunft in Alt-Hohenschönhausen seine Frau.

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