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Erstes Halbjahr

Grenzkontrollen: Rückgang illegaler Einreisen – Faeser will trotzdem nicht mehr kontrollieren

Die Bundespolizei registrierte für das erste Halbjahr 2024 einen Rückgang um 6,6 Prozent bei illegalen Einreisen. Grund dafür: stationäre Kontrollen an einigen Grenzen. Und dennoch sträubt sich Innenministerin Faeser gegen deutschlandweite Grenzkontrollen.

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Weil Grenzkontrollen angeblich den Austausch und Handel mit Nachbarstaaten verkomplizieren würden, lehnt Innenministerin Faeser umfassende Kontrollen ab – obwohl diese erfolgreich sind.

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Grenzkontrollen wirken – die Zahl der illegalen Einreisen nach Deutschland ist rückläufig. Das belegen neue bundespolizeiliche Zahlen, die der Welt am Sonntag vorliegen. Demnach sei die Zahl illegaler Migrationsversuche im ersten Halbjahr 2024 um 6,6 Prozent auf 42.000 Einreisen gesunken. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 45.000.

Und dennoch möchte Bundesinnenministerin Nancy Faeser die Grenzkontrollen nicht ausweiten. Seit vergangenem Herbst laufen bereits stationäre Kontrollen an den Grenzen zu Polen, Tschechien, Österreich und der Schweiz. Über die Dauer der Olympischen Spiele in Paris wird zudem an der französischen Grenze stärker kontrolliert.

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Auch im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft führte die Bundespolizei Grenzen an allen deutschen Außengrenzen Kontrollen durch. Mit Erfolg:  alleine vom 7. bis 13. Juni registrierten die Behörden 1.400 unerlaubte Einreisen (Apollo News berichtete). 900 Personen seien an der illegalen Einreise nach Deutschland gehindert, und 34 Schleuser festgenommen geworden, teilte die Innenministerin der Bild am Sonntag mit. 

Über den gesamten Turnierzeitraum konnte die Bundespolizei in den 42 Tagen vom 7. Juni bis zum 19. Juli 9.172 unerlaubte Einreisen feststellen. Verglichen mit den 9.461 aus Juni 2023 und den 10.714 aus Juli 2023 stellt diese Zahl ebenfalls einen Rückgang dar. 6.401 Menschen wurden in diesem Zeitraum abgewiesen, 1.198 Haftbefehle vollstreckt und 275 mutmaßliche Schleuser festgenommen.

Im vergangenen Jahr waren laut Bundespolizei insgesamt 127.088 illegale Einreisen registriert worden. Dieser Wert überstieg die Zahlen der Jahre seit 2015, als 217.000 Einreisen gezählt wurden. Bereits nach den im Herbst gestarteten Grenzkontrollen konnte die Bundespolizei erste Erfolge vermelden. In den 30 Tagen vor dem Start der Kontrollen im Oktober zählte die Behörde täglich durchschnittlich etwa 700 unerlaubte Einreiseversuche – nach Einführung der Kontrollen sei diese Zahl auf 300 gesunken, berichtete die Welt am Sonntag im vergangenen November.

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Dennoch lehnt Innenministerin Faeser weitreichende Grenzkontrollen ab. Im Sommer 2023 argumentierte die SPD-Politikerin, derartige Maßnahmen würden Deutschland „um Jahrzehnte zurückwerfen“. Der „Wirtschaft, den vielen Pendlern und Familien dies- und jenseits der Grenzen zu unseren Nachbarstaaten würde das massiv schaden“, erklärte Faeser der Bild.

Auch heute bleibt die Innenministerin bei dieser Aussage – obwohl die positiven Ergebnisse der Kontrollen sichtbar sind. Zudem konnte während der Europameisterschaft beobachtet werden, dass der Handel und der intereuropäische Austausch problemlos funktionieren: Mehrere Millionen Menschen besuchten während des Turniers das Land und sorgten für ausgelassene Stimmung.

Spannend wird das zweite Halbjahr: Ein Großteil der illegalen Grenzüberschreitungen findet im späten Sommer und Herbst statt. Wenn die Grenzkontrollen am Ende des Jahres dazu beitragen können, dass die registrierten illegale Einreisen unter 100.000 bleiben, wäre das ein beachtlicher Erfolg, der auch Innenministerin Faeser zu denken geben sollte.

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