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Maybrit Illner

„Ich war die Projektionsfläche als Frau“ – Bas beklagt Umgang auf dem Arbeitgebertag

Bei Illner hat sich SPD-Chefin Bärbel Bas für ihren Kampfaufruf gegen die Arbeitgeber gerechtfertigt. Sie sieht sich als deren „Projektionsfläche“ und sei bewusst missverstanden worden – ausgelacht worden sei sie nur, weil sie „für Gerechtigkeit“ kämpfe.

Fühlt sich bewusst missverstanden: Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD)

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In der ZDF-Sendung Maybrit Illner hat sich Arbeits- und Sozialministerin sowie SPD-Chefin Bärbel Bas am Donnerstagabend ausführlich gegen Kritik aus Wirtschaft, Politik und Medien verteidigt. Ihre jüngsten Kampfansagen gegen Deutschlands Arbeitgeber hatten ihr nicht nur den Vorwurf des Klassenkampfs eingebracht, sondern auch öffentliches Gelächter auf dem Arbeitgebertag – und eine politische Debatte über Stil, Ton und Glaubwürdigkeit der Sozialdemokratin ausgelöst. Bas nutzte ihren Solo-Auftritt bei Illner nun, um die Vorwürfe zurückzuweisen und sich als missverstandene Ministerin zu präsentieren, die lediglich „für Gerechtigkeit“ kämpfe.

Bas schilderte zunächst, wie sie die Reaktionen der Arbeitgeber erlebt hatte. „Ich hätte, glaube ich, sagen können, was ich wollte – ich war halt die Projektionsfläche als Frau, die einfach nicht sehen will, dass das alles sehr viel kostet“, sagte sie bei Illner. Sie sei von den „Herren in den bequemen Sesseln, manche davon in Maßanzügen“ ausgelacht worden. Das Gelächter habe eingesetzt, als sie betonte, dass die umstrittenen Kosten des Rentenpakets nicht die Beitragszahler treffen, sondern aus dem Bundeshaushalt gedeckt würden.

Ihre viel zitierte Aussage beim Juso-Kongress, wonach ihr dort „besonders deutlich geworden ist, gegen wen wir eigentlich gemeinsam kämpfen müssen“, ordnete Bas nun neu ein. Es sei „kein Klassenkampf“ gewesen, versicherte sie: „Ich kämpfe nicht gegen Arbeitgeber, sondern gegen diese Ungleichheit, und ich kämpfe für Gerechtigkeit für Leute, die vielleicht nicht große Lobbyverbände an ihrer Seite haben.“ Dabei betonte sie erneut die geringe Durchschnittsrente vieler Bürger.

Moderatorin Illner konfrontierte Bas mehrfach mit dem Spannungsverhältnis zwischen ihren kämpferischen Äußerungen und ihrer Rolle im schwarz-roten Kabinett. „Kann man als Arbeitsministerin anders reden, als man handelt? Und kann man als SPD-Vorsitzende anders reden als man als Arbeitsministerin handelt?“, fragte Illner. Die Journalistin verwies darauf, dass die Regierung den von Bas attackierten Arbeitgebern „wahnsinnig viele Steuermilliarden“ zur Verfügung stelle.

Bas widersprach deutlich: „Ich habe sie nicht beleidigt.“ Vielmehr sei „bewusst missverstanden worden, was ich gesagt habe“. Eine Entschuldigung oder gar Rücktrittsforderungen wies sie strikt zurück. Stattdessen lenkte sie ihre Kritik zurück an die Arbeitgeber und sagte an Illner gerichtet: „Jetzt gucken Sie bitte auf den Arbeitgebertag, wie mir als Arbeitsministerin begegnet worden ist.“

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Inhaltlich verteidigte Bas erneut das Rentenpaket der Regierung. Sie beharre auf der Stabilisierung des Rentenniveaus und forderte zugleich strukturelle Reformen: „Wir brauchen eine Reform!“ Sie wolle sich an Modellen wie Österreich, Dänemark oder den Niederlanden orientieren. Auch die private und betriebliche Vorsorge sei ausbaufähig. Kritik, sie wolle Reformen blockieren, bezeichnete Bas als falsch: „Mir wird unterstellt, dass ich das nicht will. […] Wir müssen jetzt überlegen, ob wir den Mut dazu haben.“

Besonders brisant wurde es, als Illner fragte, ob die Rentenkommission das Gesetz in wenigen Monaten wieder „aufknüpfen“ werde. Bas widersprach: „Das glaube ich nicht, dass die Kommission das alles wieder aufknüpft. Warum habe ich mich sonst so eingesetzt?“ Juso-Chef Philipp Türmer hörte diese Aussage laut erfreut.

Bas betonte mehrfach, dass es keine Entfremdung zwischen ihr und dem Bundeskanzler gebe. Sie rechne ihm „hoch an“, dass er bis zuletzt hinter dem Kabinettsbeschluss zum Rentenpaket gestanden habe. Man rede viel miteinander und vertraue sich, sagte Bas – ungeachtet der öffentlichen Spannungen der letzten Wochen.

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60 Kommentare

  • Natürlich kommt nun die Frau Karte ins Spiel. Das sie nichts taugt, kommt ihr nicht in den Sinn.

    • Die AFD soll nicht verboten werden wegen ihrer Politik dem Grundgesetz oder Mitglieder . Die AFD soll verboten werden wegen der kompletten Inkompetenz und Unfähigkeit der Protagonisten der Altparteien .

      • Die sind unterwegs im Namen von sonstwem – und das erfolgreich. Da werden solche wie Bas gerade richtig sein.
        Einer aus Russland hat „dickköpfige Dummheit“ zugeschrieben.

    • Mancher würde sagen, ein Beweis das man auch mit begrenzter Klugheit es bis zum zeithöchsten Amte in D. es schaffen kann, egal welch Geschlecht.

      Und das man nach dem Amt der Bundestagspräsidenten nun eine Schattenkanzlerin spielt, die in ihrer Sekte, äh „Partei der Kompetenz“ hohe Akzeptanz hat – aber auch nur dort und in ihren Wahlkreis zeigt wo MASSIVER Fachkräftemangel besteht, das sie dort seit langem gewinnt.

      5x Direktmandat zu gewinnen ABER null NACHWEISBARE Leistung für Deutschland und dem Wahlkreis zeigt man wählt Gesichter aber keine Leistung und deshalb ist D, dort wo es heute ist.

  • Die Frauenkarte? Ach ja Bärbel. Wär mir gar nicht aufgefallen, wenn man mir es nicht gesagt hätte.

    • Böse . Wirklich böse ! Aber nachvollziehbar 👍😖

    • Das wäre einer Gertrud Höhler nie in den Sinn gekommen.

    • Brutta macchina!

  • Ach, Bas ist eine Frau? Ist mir gar nicht aufgefallen.

    • Bestimmt weiblich gelesen. Sie sollte zum nächsten Arbeitgebertag als männlich gelesen auftreten und den Herren dort ihre ‚Eier‘ zeigen!

  • Im 3. Jahr der Rezession ruft Frau Bas zum Klassenkampf gegen die Arbeitgeber auf.

    Wir sehen Insolvenzen, Kapitalflucht, notleidende Betriebe, und die Arbeitsministerin (!) spielt lieber beleidigte Leberwurst als die Probleme des Landes zu lösen!

    Wer soll in diesem politischen Klima bitte in Deutschland investieren?

    Warum ist diese Frau noch im Amt? Das ist die bewusste Zerstörung des Wirtschaftsstandorts Deutschland!

    • Und, auf welchem Kontinent ist der „Frau“ ihr zukünftiges Domizil? Hier bei uns, oder vielleicht doch auch USA?

  • Ganz einfach:
    Nein, waren sie nicht und jeder hat das verstanden.

    • Gar nicht erst anfangen rum zu diskutieren bei so einem offensichtlichen BS.
      So zumindest das Wort das Frau Bas selber gerne benutzt.

  • Das Gelächter habe eingesetzt, als sie betonte, dass die umstrittenen Kosten des Rentenpakets nicht die Beitragszahler treffen, sondern aus dem Bundeshaushalt gedeckt würden. – Vielleicht ist dem ein oder anderen vergnügten Zuhörer aufgefallen, dass der Bundeshaushalt auch vom einzelnen Bürger finanziert wird. „Das zahlt der Bund“ ist in der Neuzeit ja eine nette Umschreibung von: Kostet nix.

  • Ich möchte – anders als viele Kommentatoren hier – Frau Bas wegen Äußerlichkeiten nicht ihre Weiblichkeit absprechen. Das ist ungehörig und sowas tut man nicht. Tiefschläge sind nicht erlaubt und nur, weil andere dies tun, sollte man dem nicht nacheifern.
    Frau Bas‘ Auftritt bei den Arbeitgebern fand statt allein wegen ihrer Position als Bundesministerin für Arbeit und Soziales und nicht wegen ihrer Weiblichkeit, die sie gegenüber Männern ausstrahlt – die dürfte für die allermeisten Männer komplett uninteressant sein und dafür wurde sie weder kritisiert noch ausgelacht.
    Kritisiert wurde sie wegen ihrer Äußerung in einer vorbereiteten Rede, die – vermutlich zum großen Teil unbeabsichtigt – einen Lachreiz verursachte. Es war halt hanebüchener Unsinn, den sie da erzählt hat.
    Frau Bas – nicht die größte Rednerin vor dem Herrn – sollte geraten werden, ihre vorbereiteten Reden zur Korrektur einem Lektor vorzulegen, BEVOR sie die öffentlich hält.

  • Also so sollte ich die gesehen haben? Nee

  • Ein Trugschluss der Epoche Aufklärung: Selbstkritik (Reflexivität) würde zur Vernunft führen.

    Zitat: „Es gibt keine empirischen Beweise dafür, dass mehr Wissen oder Intelligenz oder Reflexivität … Werte / -Nutzen-Diskrepanzen auflösen könnte“
    Quelle: Keith E. Stanovich, Myside Bias

    Die aktuelle Epoche Aufklärung kann einen Trugschluss (z.B. diesen) nicht abbauen, denn der Verstand führt nicht zur Vernunft – Myside Bias.

  • Falsch. Du warst wegen Deiner Dummheit Ziel des Spotts, nicht wegen Deinem Geschlecht, Bärbel.

    • Wenn sie nicht mehr weiter wissen, kommen sie mit der Sexismuskeule! Zum Glück heißt sie Bärbel, nicht Fatma!

    • Ich finde sie macht es mit diesem Auftritt im Fernsehen nur noch schlimmer und erreicht das Gegenteil. Sie hätte sich hinstellen sollen mitlachen und sagen ja klar zahlen das die AN im Grunde, sorry freudsche fehlleistung. Hier sammelt die SPD keine Punkte. Oder etwa doch?

  • Genau, dass Gelächter hatte nur was mit ihrem „frausein“ zu tun, nichts mit dem was sie gesagt hat…

  • Die „SPD“ hat fertig. Das „Personal“ ist unterirdisch.

  • Sie ist auf Roberts und Annalenas Spuren.
    Überheblich, unqualifiziert, anmassend, nur von einer linken Lobby gestützt. Warum wirft Merz die nicht raus?

    • Weil er dann gleich mitgehen müsste 🤔😁

    • Gleich und Gleich gesellt sich gerne?

  • Das ist nie im Leben eine Frau.

  • Bullshit – Mann oder Frau das interessiert seit 50 Jahren bei der Arbeit keine Sau mehr.

  • „Projektionsfläche als FRAU“: Was bitte? Nix für ungut, aber…

  • Wenn man Quatsch redet – und das verantwortliche Spitzenpolitikerin – und dann ausgelacht wird, wird die Frauenkarte gezogen. Das heißt nichts anderes, als dass die Frau nicht mal fachlich dazulernt. Abtreten!

    • Ganz nüchtern betrachtet tut sie ihren Geschlechtsgenossinnen mit dieser Art der Aufarbeitung keinen Gefallen.

  • Ist Bas wirklich eine Frau? Bei dem Bild habe ich so meine Zweifel.

  • Man kann sich nur schämen als Frau. Wenn man Unsinn verzapft sollte man dazu stehen auch als Frau und nicht versuchen die Secismuskarte zu spielen, und wenn sie mal nachdenkt über das was sie gesagt hat ( wer auch immer ihren Vortrag geschrieben hat ) weiß sie auch selbst dass ihre Aussagen nicht folgerichtig waren. Eine Korrektur tut nicht weh und zeigt Größe.

  • Auch Habeck sagte bei der Gasumlage, dass die Bürger entlastet werden weil diese in Zukunft vom Bund übernommen wird.
    Und Habeck wurde für diese Aussage ausgelacht.
    Wer dummes sagt wird ausgelacht, egal welches Geschlecht er hat.
    Das diese weiblich gelesene Person*in die Geschlechterkarte ausspielt ist der Beweis, das sie ihre Aussage immer noch nicht verstanden hat.

  • Der Umgang mit Bas war doch am Arbeitgebertag sehr freundlich. Wollte die 10 Minuten Beifall für ihren Bullshit?

    • In erster Linie wäre ich als Frau die das Berufsleben und ihren Job ernst niemand mal maßlos entsetzt über die Qualifikation und Performance von Bas. Die ganze spd verunglimpft das was sich Frauen in den letzten Jahrenzehnten an Respekt erarbeitet haben für diese nachweisliche personelle Fehlbesetzung im Amt .

    • Vor einiger Zeit ist das welchen noch gelungen, Kompetenz vorzutäuschen – und man hat tatsächlich geklatscht.
      Das hat Habeck so „vorgetragen“. Denakongress 2022.
      Produzieren, wenn die Sonne scheint – und Wäsche waschen, wenn der Wind weht. „… und dann hat das nichts gekostet – außer Waschpulver und Wasser natürlich“: https://twitter.com/oida_grantler/status/1588847093887946753?cxt=HHwWgsDSmfGA3IwsAAAA
      Dass es außer Wäsche waschen sonst noch so einiges zu tun geben wird in der Stunde, wenn der Wind weht – vollkommen außerhalb der Vorstellung des grünen.

  • Wenn jemand etwas dummes sagt, etwas so dummes, dass es peinlich ist, gibt es nichts höflicheres als darüber zu lachen. Was will sie, Buhrufe? Ihr Publikum zu Diffamieren und Frauenfeindlichkeit zu unterstellen ist das letzte. Dass der ÖRR hier mitmachtest doch peinlich.
    Aber, so ist es in einem Staat wo nur noch Haltung zählt!

  • Und wir haben Angst vor Putin?
    Der Feind hockt in der EU, WEF und in Deutschland.
    Bestes Bsp. diese Versagerin auf dem Bild!

  • Bundestagspräsidentin war einfacher, da muss man wenig Denken und kann Widerspruch im Keim ersticken.

  • Wenn sich das Führungspersonal der SPD dafür entscheidet, den Weg in den Abgrund noch härter und konsequenter zu gehen, als sie das jemals gemacht haben: gerne! Aber bitte nehmt nicht auch noch das ganze Land mit.

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