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Geringe Bildung Grund für AfD-Wahlerfolge, meint Studie von staatlich finanziertem Wirtschaftsinstitut

Das staatlich finanzierte Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) sieht in einer Studie einen Zusammenhang zwischen den Wahlergebnissen von AfD und BSW und Überalterung und geringerer Bildung. Dabei ist die Datenlage teils ungenau.

Stammgast in Talkshows: Marcel Fratzscher ist Präsident des "Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung" (DIW Berlin) und hat in seiner neuen Studie einen vermeintlichen Zusammenhang zwischen dem Bildungsniveau der Bürger und den Wahlerfolgen von AfD und BSW hergestellt.

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In einer Studie hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) untersucht, welche regionalen Faktoren mit den Wahlerfolgen der AfD und des BSW bei der Europawahl 2024 in Deutschland zusammenhängen. Analysiert wurden Daten von 382 Landkreisen und kreisfreien Städten – unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Situation der Bürger, der Wirtschaftsstruktur, der Demografie und Zuwanderung.

Als „populistische Parteien“ bezeichnet, sollen BSW und AfD in „strukturschwachen“ Regionen stark sein, „im Osten vor allem in überalterten Kreisen.“ In Westdeutschland hingegen sollen sie „zusätzlich in Regionen mit vielen Beschäftigen in der Industrie besser“ abschneiden, insbesondere wenn Menschen Angst vor Arbeitsplatzverlust „durch Automatisierung“ haben.

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Das Wirtschaftsinstitut, das zu 60 Prozent mit Mitteln von Bund und Ländern finanziert wird analysierte, dass die Zustimmung zur AfD soll in den Regionen steige, „je älter die Bevölkerung, je höher die Jugendarbeitslosigkeit, je höher der Anteil der Handwerksunternehmen und der Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe sowie der Anteil der ausländischen Bevölkerung ist“.

„Unsere Analyse zeigt, dass Migration als Erklärung für die Stärke von AfD und BSW bei der Europawahl 2024 viel zu kurz greift. Die Demografie – dort, wo viele junge, gut ausgebildete Menschen abwandern – ist vor allem für Ostdeutschland ein deutlich wichtigerer Faktor für die unterschiedlichen Ergebnisse in den Kreisen“, so DIW-Chef Marcel Fratzscher.

Studie ist unwissenschaftlich

Für die Studie hat das DIW acht Variablen beobachtet, welche die Strukturmerkmale der verschiedenen Regionen in Deutschland festhalten soll. Mithilfe einer mathematischer und statistischer Methoden versucht man einen Zusammenhang zwischen diesen Strukturmerkmalen und den Wahlergebnissen der AfD und des BSW herzustellen. Doch die Studie strotz vor Fehlern.

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Das DIW hat unter anderem die Jugendarbeitslosigkeit, die Abiturquote und das verfügbare Einkommen als Variablen untersucht, doch diese sind untereinander schon korreliert – vielmehr haben sie einen kausalen Zusammenhang. Dadurch werden die Ergebnisse ungenau, möglicherweise sogar verfälscht. Auch wenn sich die Studie darauf beruft, lediglich einen Zusammenhang gefunden zu haben, kann keine Kausalität hergestellt werden – nach dem Motto: Menschen wählen die AfD, weil sie arm sind.

Dazu wurden zahlreiche andere, individuelle Faktoren nicht berücksichtigt, wie beispielsweise kulturelle Hintergründe der Wähler oder psychologische Faktoren, wie Angst und Unsicherheit. Vielmehr wurden sogenannte Aggregatdaten verwendet – und Marcel Fratzscher zieht aus diesen Daten Schlüsse in Bezug auf die Wählerschaft.

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145 Kommentare

  • Warum führt dann Sachsen das Länder-Bildungsranking seit Jahren an?

    153
  • Also bin ich dumm mit einem Ingenieurtitel, weil ich jemanden wähle den sie nicht mögen?

    116
  • Ich vermute, es ist die „linke Bildung“ gemeint. Die hat bei mir tatsächlich nicht gefruchtet. Habe mich sozusagen selber fortbilden müssen 😉

    115
  • Leute wählen die AfD weil sie arm sind. Na dann brauche ich mir ja keine Gedanken mehr zu machen. In Kürze werden so viele Menschen arbeitslos, dass die Prognose für die AfD durch die Decke gehen wird.

    wenn Menschen Angst vor Arbeitsplatzverlust „durch Automatisierung“ haben.

    Wegen der Automatisierung haben die Leute Angst vor Arbeitslosigkeit, die stetig voranschreitende Deindustrialisierung hat ganz sicher keine Angst vor Arbeitslosigkeit verursacht.

    Da hat das DIW ja wieder richtig gut geliefert.
    Vielleicht sollte man einfach mal die Wähler fragen, warum sie so enttäuscht sind von der Hampelpolitik. Aber nein, die Leute sind zu ungebildet um die Vorzüge dieser Abwirtschaftspolitik zu erkennen.

  • Der Mann hat bei mir wirklich eine stimmungsaufhellende Wirkung. Alleine wenn ich den Namen höre muss ich inzwischen schon lachen.

  • Jupp, und die grünen Wähler haben ausnahmslos promoviert.

    51
  • Mein Ergebnis ganz ohne teure Studie: Menschen wählen die AfD, weil sie nicht arm werden wollen.

    „Es wird einen volkswirtschaftlichen Wohlstandsverlust geben. Man kann das übersetzen, dass wir alle ärmer werden.“ – Christian Lindner (FDP) am 07.03.2022

    „Das muss man so klar sagen, wir werden dadurch ärmer werden. Ich glaube, und ich bin mir eigentlich sicher, dass wir bereit sind, diesen Preis zu zahlen.“ – Robert Habeck (GRÜNE) im ZDF am 30.03.2022

    „Wir werden nicht mehr in der Art Wohlstand leben, die wir bisher hatten. Es wird ein anderer Wohlstand sein, ein Wohlstand des Weniger.“ – Katrin Göring-Eckhardt (GRÜNE) bei Anne Will am 20.11.2022

    Und auch nicht ungebildet.

    „Ab einem Anteil von 35 Prozent Kindern mit Migrationshintergrund in einer Klasse nehmen die Leistungen überproportional ab.“ – Heinz-Peter Meidinger (Deutscher Lehrerverband) am 05.01.2023

    50
  • „je älter die Bevölkerung, je höher die Jugendarbeitslosigkeit, je höher der Anteil der Handwerksunternehmen und der Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe sowie der Anteil der ausländischen Bevölkerung ist“.

    Es gibt also mehr Jugendarbeitslosigkeit, je älter die Bevölkerung ist?
    Es wird mehr AfD gewählt, wo viele Handwerks- u. verarbeitende Betriebe sitzen und vor allem, wo die Ausländerquote (!) am höchsten ist?

    Im AfD wählenden Osten ist der Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung wesentlich niedriger als im Westen. Da bedingt wohl das eine das andere?

    Natürlich dürfen auch „Angst und Unsicherheit“ nicht fehlen. Uns Ossis hat man vor 30 Jahren die Existenz unterm Hintern weg gezogen und sämtliche Industrie platt gemacht. Wir haben uns zurecht finden müssen in einem neuen System. Ich möchte nicht wissen, mit welcher Angst es die Westdeutschen zu tun bekämen, wenn ihnen das passiert.

    Fazit für diese Studie: Wenn es viele Störche gibt, steigt die Geburtenrate.

  • Ich stelle mal die Frage, eine Frage die ich nicht das erste mal stelle, wer hat den Herrn Fratzscher nur zum Professor gemacht. 100 Meter Feldweg haben mehr Ahnung von Wirtschaft als dieser Professor. Mit all seinen Aussagen lag er doch fast immer total daneben.
    Andre Kostolany sage es so schön: „Wirtschaft kann man nicht studieren, Wirtschaft muss man erleben“.

    40
  • Diese ganzen Steuergeldverschlingende Institute können auch weg, braucht kein Mensch egal ob arm oder reich, dumm oder schlau.

  • Bei Fratzscher ist das Schöne, dass man das genaue Gegenteil seiner Behauptungen annehmen kann und damit erfahrungsgemäß voll ins Schwarze trifft. Die AfD ist besonders stark bei den Altersgruppen 30-60, also denen, die voll im Berufsleben stehen. In meinem Betrieb sind es diejenigen in leitenden Positionen, die Studierten, von denen ich weiß, dass sie AfD wählen.

    37
  • Was Fratscher eigentlich sagen wollte ist, dass die geringe Indoktrination der Grund dafür ist.

  • Wenn ich regierungsabhängige Institute höre, dann werde ich sofort hellhörig. Fratzscher und seine kompetenten Beiträge kennt man schon aus den Talkshows des ÖRR. Zuerst war die AFD die Partei der Professoren, dann die Partei der Abgehängten, dann wurde sie von den Alten gewählt und jetzt stellt man fest, dass sehr viele junge Wähler die AFD wählen, nach dem Motto „ Sei schlau, wähl blau“. Wenn ich mich so umsehe in meinem Bekanntenkreis, dann brauchen diejenigen die AFD wählen, sich vom Bildungsstand vor Fratzscher nicht zu verstecken. Die Leute wählen AFD, weil die Ampel tagtäglich zeigt, dass sie nicht regierungsfähig ist und aus einer einstmals führenden Industrienation ein Entwicklungsland macht. Ich will hier nicht weiter ausführen, was jeder im Land sieht und erlebt.

  • Ich würde sagen, die „Studie“ beweist vor allem, dass man „Bildung“ heutzutage eher „Dressur“ nennen sollte.
    Es geht nicht um unabhängiges, selbständiges Denken, sondern um das Verinnerlichen vorgegebener Denk- und Reaktionsmuster.

  • Danach heißt das: Wer keinen akademischen „Bildungsweg“ aufweist, ist dumm, einfältig und ungebildet. Und wer älter oder gar alt ist, sowieso. Eigentlich eine Unverschämtheit. Es ist der Mittelstand (Handwerk und das Ingenieurwesen), also wertschöpfende Arbeit, welche D zu einer wirtschaftlichen Macht verholfen hat, die ihresgleichen gesucht hat. Die Bildungswege des Handwerks in D gab es nirgends sonst. Kaputt gemacht hat all das u.a. die Politik der letzten ein bis knapp zwei Jahrzehnte und die EU.
    Die Leute wählen Grün/Rot ab, weil sie neben ordentlicher Bildung auch über gesunden Menschenverstand verfügen, nicht umgekehrt, Herr Sowieso. So wird ein Schuh d’raus.

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  • Das ich nicht lache! Wir sind einfach zu dumm die Kartellparteien zu verstehen. Es wird exakt andersrum sein 😉

  • Die Demokratie-Erwartung der Ostdeutschen bzw. Osteuropäer ist hoch. Sie haben einen unverstellten Blick auf die ehemalige UdSSR und die neu aufgezogene EUdSSR.

    Was hier allgemein geschieht, ist nicht einmal mehr mithilfe EU-Wahlen zu korrigieren.

  • „Studie ist unwissenschaftlich“
    Vom Quatscher eben.
    Welche Aussage erwarten Sie von einem steuerfinanzierten Verein?
    Der Linksapparat kann zu manipulieren versuchen, wie er will: abgerechnet wird ab dem 01.09.23.

  • Wie hat denn die AfD bei den letzten Wahlen im Pisaschlusslicht Bremen abgeschnitten und wie im Pisagipfel Sachsen?

  • Das Institut könnte doch einmal das Bildungsniveau der Parteien miteinander vergleichen….

    Welche Partei hat wohl die geringste Studienabbrecherquote und die meisten Mitglieder mit langjähriger Erfahrung im rauen Wind der freien Wirtschaft?

    Und die Mitglieder welcher Partei(en) haben außer Kreißsaal, Hörsaal, Plenarsaal und Praktikantenstellen in Funktionärsbüros noch nichts anderes von innen gesehen?

  • Die Ergebnisse der Studie wurden halt dem politischen Willen des Herrn Fratzscher angepasst.

  • Deswegen haben die „Gebildeten“ ja auch insbesondere „Grün“ gewählt. Das Ergebnis dieser Intelligenz dürfen wir ja heute täglich bewundern.

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  • Mit Bildung hat das meines Erachtens nichts zu tun. Vielmehr wählen die Menschen die AfD oder das BSW immer dann, wenn sich die aktuelle Politik negativ auf ihre Alltagssituation auswirkt. Da ist auch so mancher Akademiker dabei, welcher sein Kind in Problemschulen unterrichten lassen muss. Um das zu erkennen braucht man aber keine teuren Studien, sondern muss nur sein Hirn einschalten.
    Der Versuch Menschen, welche nicht etabliert wählen als dumm darzustellen langweilt so langsam und ist so durchschaubar wie eine gut geputzte Fensterscheibe.

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