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Frau zeigt Bild von Lauterbach mit erhobenem rechten Arm – und soll 3.500 Euro Strafe zahlen

Weil eine Frau ein Bild von Karl Lauterbach mit erhobenem rechten Arm teilte, forderte die Staatsanwaltschaft Schweinfurt eine Strafe von 3.500 Euro. Sie wirft der Frau vor, damit einen Hitlergruß verbreitet zu haben - dabei benutzte sie das Bild für eine Gegenüberstellung.

Vor dem Amtsgericht Schweinfurt wird jetzt das Zeigen eines Bildes von Karl Lauterbach verhandelt (Quelle: Screenshot via ntv).

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Das Amtsgericht Schweinfurt hat einen Strafbefehl gegen eine Frau aus Coburg erlassen, weil sie ein Bild von Karl Lauterbach mit erhobenem rechten Arm in der Öffentlichkeit ausgestellt hatte. Die Staatsanwaltschaft vermutete dahinter den Versuch, einen Hitlergruß darzustellen, und beantragte einen Strafbefehl wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen nach Paragraf 86a des Strafgesetzbuches.

Das Amtsgericht erließ daraufhin den Strafbefehl über 3.500 Euro in 70 Tagessätzen – die Beschuldigte lehnte ab. Am 12. Mai kommt es deshalb zur Hauptverhandlung, wie das Gericht gegenüber Apollo News bestätigte. Der Grund für die Ablehnung des Strafbefehls: Das Standbild von Lauterbach war eine Momentaufnahme aus einer Rede des Bundesgesundheitsministers, das nicht den Hitlergruß darstellen, sondern den juristischen Umgang mit Gesten, die an das verbotene Zeichen erinnern könnten, vergleichen sollte.

Doch das ignorierte die Staatsanwaltschaft Schweinfurt. Für sie war das Zeigen des Standbildes der Versuch, den Hitlergruß öffentlich darzustellen. Die Beschuldigte soll damit willentlich bezweckt haben, dass die Geste von Passanten wahrgenommen werde, argumentiert die Staatsanwaltschaft. Bereits nach Lauterbachs Rede, die er am 22. Juni 2022 in Magdeburg hielt, hatte die Armbewegung für viel Aufsehen gesorgt und war mehrfach in den Sozialen Medien geteilt worden.

Sogar Correctiv griff das verbreitete Standbild auf und kam zu dem Schluss: „Nein, Karl Lauterbach zeigte nicht den Hitlergruß“. Diese Schlussfolgerung lässt sich auch aus Aufnahmen der gesamten Rede ableiten. Hier ist zu sehen, dass Lauterbach die Geste nutzt, um sich an verschiedene Zuhörergruppen zu wenden. Und dennoch geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass die Beschuldigte mit dem gezeigten Bild einen Hitlergruß verbreiten wollte.

Tatsächlich war das Standbild von Lauterbachs Armbewegung jedoch auf dem Plakat neben die Berichterstattung über einen Querdenken-Redner gestellt worden, der zuvor in erster Instanz zu einer Geldstrafe von 5.000 Euro verurteilt worden war, weil er den Hitlergruß beim Winken gezeigt haben soll. Die vergleichende Gegenüberstellung hatte die Beschuldigte auf ein Plakat abgedruckt, das sie im März 2024 gezeigt hatte.

Lesen Sie auch:

Dieses Plakat beanstandete die Staatsanwaltschaft (Quelle: Dialog für Zukunft).

Links ist der Block zu dem Querdenken-Redner Michael F. mit der Frage „Hitlergruß? Justizwillkür?“ zu sehen, auf der rechten Seite ist das Lauterbach-Bild mit der Beschreibung „Lauterbachgruß“ platziert. Unter den beiden Texten ist wiederum eine zentrierte Schlussfolgerung zu lesen: „Auf alle Fälle: zweierlei Maß“, steht dort geschrieben.

Der Querdenken-Redner muss sich mittlerweile im bundesweit für Aufsehen sorgenden Reichsbürger-Prozess verantworten. Er soll an der Planung eines möglicherweise auch gewalttätigen Umsturzes beteiligt gewesen sein, die Verteidigung bestreitet das jedoch.

Gezeigt hatte der suspendierte Polizist die als Hitlergruß verstandene Geste auf einer Kundgebung im Oktober 2020, wo er von den Zuschauern aus betrachtet links auf der Bühne stand. Die Bewegung war hier wesentlich deutlicher als später bei Lauterbach.

Auf dem Plakat der Frau aus Coburg ging es jedoch auch nicht um die Frage, ob tatsächlich ein Hitlergruß gezeigt wurde, sondern wie streng die Strafverfolgung bei einer dahingehend interpretierbaren Geste in verschiedenen Fällen ausfällt. Denn: Der Querdenken-Redner hatte das Zeigen einer verbotenen Geste stets dementiert. Vielmehr habe es sich um eine winkende Geste gehandelt, sagte er vor Gericht. Der Richter tat das damals als „Quatsch“ ab.

Präsentiert wurde das jetzt beanstandete Plakat in einer Ausstellungsreihe mit dem Namen „Zitate der Schande“. Hier wurden verschiedene Politikeraussagen, vor allem zu Covid-19, mit dem Hinweis „hinterfrage alles“ versehen und öffentlich zur Schau gestellt. Die Plakatreihe war von der Initiative „Dialog für Zukunft“ ins Leben gerufen und von der Gruppe „Team Schild-Bürger“ übernommen worden. Weil die Beschuldigte den betroffenen Stand im März 2024 angemeldet hatte, wurde der Strafbefehl gegen sie ausgestellt.

In einer Pressemitteilung hatte „Dialog für Zukunft“ nach der Ausstellung des Strafbefehls dann mitgeteilt, weder sollte mit dem Bild ein Hitlergruß gezeigt werden, noch lässt sich dem Begleittext entnehmen, „dass wir vermitteln wollen, Karl Lauterbach zeige den Hitlergruß. Auch haben wir zu keinem Zeitpunkt während unserer Veranstaltungen eine dahingehende Aussage getätigt“.

Aufgenommen hatte die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen, nachdem ein Passant während einer Veranstaltung einer Gruppe der Beschuldigten auf das Plakat aufmerksam geworden war. Daraufhin erstattete er noch vor Ort Anzeige und die Polizei untersuchte den Stand, an dem das Plakat ausgestellt worden war, berichtete die Beschuldigte gegenüber Apollo News. Jetzt muss sie sich vor Gericht verantworten, die Klageschrift wurde noch nicht ausgestellt.

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113 Kommentare

  • Mit zweierlei Maß wird versucht zu kaschieren, dass mit zweierlei Maß gemessen wird.

    372
    • ist im Familienrecht gang und gäbe. Das Messen mit zweierlei Maß, um den Väter benachteiligenden Feminismus einen objektiven Anstrich zu geben. Sozialisten wollen individualisieren, um mehr Macht über das Individuum zu haben. Frauen und Mütter sollen durch das sozialistische Familienrecht bzw. Scheidungsrecht dazu eingeladen werden, sich zu trennen und damit die Familie zu zerstören, weil ihnen dadurch Vorteile winken. Durch Zerstörung von Familien fördert man die Bindung zum Staat.

    • Der Kaiser ist nackt, aber niemand darf es sagen…

      • Sagen tun es viele, nur anders anders als im Märchen ist das dem Kaiser egal, denn er weiß er ist nackt und im Volk stört es die meisten auch nicht…

        9
  • Schweinfurt und Bamberg liegen rund 60 km voneinander entfernt. Dazwischen ist aber so gut wie nichts.

    216
    • Dazwischen liegt – quasi als Symbol für das An-die-Wand-fahren dieses Landes – das abgeschaltete Kernkraftwerk Grafenrheinfeld.

  • Es wird für Demokraten zunehmend ungemütlich. Ihre Majestäten wünschen es vielleicht so. „Grün und Links“ ist eine Zumutung und keine Lösung.

    287
    • Wie kommen Sie auf die Verbindung dieses Artikels mit Grün und Links als Zumutung?
      MMn sind gerade die Linken doch sehr für das, was die Mehrheit der Bürger/innen brauchen. Die, die gerade an der Macht sind (Ultra-Reiche, Großkonzerne und die mit ihnen verbandelten Politiker/innen), schaden doch nur der Allgemeinheit – zahlen kaum Steuern usw. Und wir Steuerzahler/innen müssen es ausbaden. Da wäre doch eine linke Politik ganz hilfreich. Und eine grüne für sauberere Luft, weniger Extremwetter (z.B. Hochwassergefahr) usw. doch auch.
      Alles Gute Ihnen!

    • Das Problem kann niemals Teil einer Lösung sein

  • Demokratie war gestern.Politische Korruption ist heute.

    228
    • Und die Dummheit der Deutschen, welchen noch immer den politischen Abschaum wählen, wird nicht geringer.

  • Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht das Selbe.

    • war nicht GLEICH

      • Achso, dass wusste ich nicht, danke für die Aufklärung!

        0
  • Test…test…test

    • Nicht jeder, nur meine fast immer. 🙂

  • So ist das in einer Gesellschaft mit MODERNER Gewaltenteilung.

  • So ist das in einer Gesellschaft mit moderner Gewaltenteilung.

  • Ein Trugschluss der Epoche Aufklärung: Ein Rechtsstaat könnte sein eigenes Gruppendenken auflösen.

    Wenn eine Gesellschaft beispielsweise Gartenzwerge für Erlöser oder Schlümpfe für eine Bedrohung hält (Gruppendenken), wird ein Rechtsstaat beides umsetzen.

    Die Epoche Aufklärung kann Gruppendenken nicht abbauen, denn der Verstand führt nicht zur Vernunft – Myside Bias.

    • Naja, beim Staat ist’s kalte Machtpolitik, die im Grunde Angstpolitik gleicht; und beim Bürger ist es eine Art von Konkretismus, Autismus oder Unwehrhaftigkeit im Sinne eines Sprachdefizits.

  • War da nicht letztens ein Bild von Herrn Musk in dieser Pose, welches eine „renommierte“ Zeitung definitiv als H.Gruß auswies?
    Mal schauen was die so zahlen dürfen.
    😅 Was eine Schmierenkomödie ..

    222
    • Ist eigentlich diese Usain-Bolt-Geste noch erlaubt, die er immer nach den Rennen gemacht hat?

    • Ja genau dieses kam mir auch grad in den Sinn…

      • ein typ von den sylt-exzessen, der auch diesen gruss zeigte, muss wenigstens 2500 euro an eine gemeinnuetzige organisation zahlen, wurde heute berichtet. der ausgang hier ist ein anderer. man darf sich nur noch wundern. deutschland versteht kein normaler mensch mehr.

        0
  • Gleichheit vor dem Gesetz galt früher einmal. Solche Urteile werden das Vertrauen in eine politisch unabhängige Justiz weiter erodieren lassen.

  • Wahnsinn ! – mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

  • Wenn selbst der Hinweis auf eine Straftat zu einer Straftat wird, sind Hopfen & Malz verloren …

  • Die Begründungen des Gerichts sind als Scheinbegründungen zu werten. Fehlerhafte Ansichten und rechtsfehlerhaftes Argumentieren. Wenn man das Gericht ernstnimmt, hätte Lauterbach sozusagen aus Versehen einen Hitlergruß getätigt. In vielen ähnlicher Fotos haben Gerichte aber erkannt, daß „gezeigt, hingewiesen, gewedelt oder normal gegrüßt“ wurde. Ein Hitlergruß bei Lauterbach erkennen zu wollen, hieße ja, Lauterbach zum Nazi zu machen. Das Gericht verhebt sich an dieser Stelle total. Krasser Irrtum, was für eine Fehlleistung. Das deutsche Fernsehen ist voll von Hitler-Berichten. Alle diese Sendungen zeigen Hitler andauernd beim Hitlergruß. Wenn man diesem merkwürdigem Gericht folgt, müßten ja alle diese Filme den Strafttatbestand der Verbereitung von NS-Prpaganda erfüllen. Das ist doch erkennbar vollkommen absurd.

    172
    • Richter können so agieren, weil der Straftatbestand der Rechtsbeugung vollkommen entkernt wurde.

      Wenn einem Ingenieur ein dilletantischer Fehler unterläuft – bspw. bei der Auslegung einer Industrieanlage – was dann Todesfälle nach sich zieht, steht er mit einem Bein im Gefängnis. Der kann dann auch nicht auf strunzdumm machen und dadurch dem Knast entgehen.

      Bei den Richtern ist ja Dilletantismus auszuschließen – die wissen ja selbst ganz genau, dass sie vorsätzlich Recht zur Unkenntlichkeit beugen – sonst gäbe es ja keine Scheinbegründungen. Solcherlei Justizgesindel muss jahreweise in die Gefängnisse – meine Meinung. Dann kämen auch nicht mehr solche Urteile/Beschlüsse raus.

  • Staatsfeindliche Hetze (§ 106)
    Unter dem Vorwurf der „staatsfeindlichen Hetze“ wurden viele Oppositionelle der DDR verhaftet, insbesondere weil die Formulierungen des Paragraphen so offen gestaltet waren, dass beinahe jede kritische Äußerung unter Bezug auf diesen Artikel geahndet werden konnte.
    Der Paragraf 106 des Strafgesetzbuchs von 1986 bestraft „staatsfeindliche Hetze“ mit einem Freiheitsentzug zwischen zwei und zehn Jahren.
    Cool bleiben, die DDR ist doch Geschichte!
    😉
    Gruß an die Apollo-Redaktion!

  • Irgendwann stehen die Menschen im Station und bewegen sich bei einem Tor keinen cm mehr, das Arme hochreißen könnte ja Geld, oder auch ganz schnell Knast bedeuten 😩 Vielen Dank an SPD ( Linke ) und Dünnschiss 90 Die Grünen 👍

  • Es kommt immer darauf an, „wer“ etwas macht. Das weiß auch die Justiz.

  • Wahrheit ist Lüge. Lüge ist Wahrheit. Frieden ist Krieg. Krieg ist Frieden. Alle Tiere sind gleich manche sind halt gleicher.
    Vielleicht wird man die Zeit jetzt als das Orwellche Zeitalter bezeichnen.

  • Zweierlei Mass trifft es doch genau auf den Punkt. Einige sind eben gleicher als anderes. Deutschland sollte wirklich mal ihren Schuldkult begraben. Irgendwann ist auch mal gut. Damit sich die Menschen mal wieder recken und strecken können wie es ihnen beliebt.

    192
    • Es geht gar nicht um den Holocaust.
      Die Altparteien BENUTZEN nur den Holocaust, um ihre Quasi-Diktatur hinüberzuretten.
      Dabei treten sie gerne auch auf das Andenken der Holocaust Toten und benutzen sie so sehr.

  • Man mus Gott für alles danken
    auch für einen Oberfranken (Richter)

  • Viele Antifaschisten hier. Gut so!

  • Derr Richter hat wohl seine Examensarbeit aus der Wundertüte?

    178
    • ..nein, nur im Geiste Freislers geschrieben.

    • Soweit zu lesen ist, ist es noch nicht einmal zur Hauptverhandlung gekommen, d.h., dieses Mal hat noch kein Richter irgendetwas entschieden 😉

      • Aber die Staatsanwaltschaft beantragt m.W. einen Strafbefehl bei Gericht!?
        Also muss doch wohl ein Richter draufgeschaut/entschieden und evtl. unterschrieben haben, oder?

        12
  • Staatsanwalt in Deutschland- ein Traumjob für Leute, die noch was werden wollen.

  • Müsste dann nicht auch ein Prozeß gegen Lauterbach angestrengt werden? Er ist ja der Ausführende…

  • Eine diktatorische Willkür kennt keine Grenzen, sie legt beliebig, je nach dem wem oder was es nützt, aus. Schöne neue Welt, oder?

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