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Schleswig-Holstein

Fünf Fachkräfte für 13 Millionen: Welcome Center von Habecks Bruder floppt

Das Welcome Center Schleswig-Holstein sollte mit Millionenbudget internationale Fachkräfte ins Land holen – doch nach einem Jahr Betrieb wurden lediglich fünf vermittelt. Besonders brisant: An der Spitze der Unternehmung steht Hinrich Habeck, der Bruder von Robert Habeck.

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Robert Habecks Bruder steht in Schleswig-Holstein in der Kritik.

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Das Welcome Center Schleswig-Holstein, ein mit Steuergeldern finanziertes Prestigeprojekt der Landesregierung, steht nach seinem ersten Betriebsjahr vor einem Scherbenhaufen. Trotz eines üppigen Budgets von 13 Millionen Euro bis 2028 konnte die Einrichtung im Jahr 2024 lediglich fünf ausländische Fachkräfte erfolgreich vermitteln. Dies berichtet die Lübecker Zeitung.

Das Welcome Center wurde mit dem Ziel gegründet, internationale Talente und Unternehmen nach Schleswig-Holstein zu holen und so dem prognostizierten Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Bis 2035 könnten dem Bundesland bis zu 180.000 Arbeitskräfte fehlen – eine Lücke, die das Zentrum mit einem umfassenden Beratungsangebot und dem Abbau bürokratischer Hürden schließen sollte.

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Neun Angestellte berieten im vergangenen Jahr 516 Einzelpersonen, darunter 200 im Ausland lebende Menschen. Zusätzlich wurden 228 Unternehmen beraten. Das Ergebnis dieser aufwendigen Beratungstätigkeit: Fünf vermittelte Fachkräfte. Für die erste erfolgreiche Vermittlung im Juni 2024 waren mehr als zehn Beratungsgespräche nötig. In den anderen Fällen immerhin noch vier bis fünf.

An der Spitze der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WTSH), unter deren Dach das Welcome Center operiert, steht seit Mai 2022 Dr. Hinrich Habeck – der jüngere Bruder des Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck.

„Der Vermittlungsprozess erweist sich als zeitaufwendig und komplex, da nicht alle Verfahrensschritte direkt im Welcome Center Schleswig-Holstein abgewickelt werden können“, teilte das Wirtschaftsministerium des Landes der Zeitung mit. Arbeits-Staatssekretär Tobias von der Heide räumte dennoch ein, dass fünf Vermittlungen „natürlich nicht ausreichend“ seien.

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Die WTSH verwaltet verschiedene Förderprogramme, darunter Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Für die Förderperiode 2021-2027 stehen Schleswig-Holstein rund 272 Millionen Euro EFRE-Mittel zur Verfügung.

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