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Noch auf freiem Fuß

FBI, Antiterror-Teams und die CIA: Jagd auf die Islamisten-Terrorzelle von New Orleans

Der IS-Anschlag, der in New Orleans 15 Menschenleben kostete, ging offenbar von einer Terrorzelle aus mehreren Islamisten aus. Antiterrorkräfte des FBI suchen daher nach den Komplizen des Haupttäters Shamsud-Din Jabbar. Der designierte US-Präsident Donald Trump fordert derweil einen CIA-Einsatz.

Zwei FBI-Agenten stehen am Tatort von New Orleans

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Der Terrorist und IS-Anhänger von New Orleans soll mehrere Komplizen beim Ablauf des Anschlags gehabt haben, wie das FBI bestätigt hat. Im Gegensatz zum bekannten Haupttäter, Shamsud-Din Jabbar, befindet sich der Rest der Terrorzelle jedoch auf freiem Fuß. Ermittlungen zu dem Fall und die Suche nach den möglicherweise gefährlichen Terroristen laufen auf Hochtouren.

Das FBI hatte umgehend nach dem Anschlag die Ermittlungen übernommen. Mehrere Straßen rund um den Tatort wurden abgesperrt. Außerdem hat man sogar aus Virginia, nahe Washington, D.C., Unterstützung einfliegen lassen. So flogen am Mittwoch Flugzeuge mit der Rufnummer des „FBI Hostage Rescue Team“ von Richmond, Virginia, nach New Orleans. Die Einheit ist spezialisiert auf Antiterror-Kampf und wird nur in besonderen Fällen eingesetzt; sie ist vergleichbar mit dem deutschen GSG9.

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In amerikanischen Medien, wie dem Washington Examiner, wird darüber spekuliert, dass auch FBI-Einheiten zur Bombenentschärfung nach New Orleans geschickt wurden. Alle diese Einheiten sind Teil des FBI-Aufgebots für ernsthafte Notfälle. Offensichtlich geht es darum, den Rest der Terrorzelle, der Jabbar angehörte, aufzuspüren und mögliche weitere Anschläge durch sie zu verhindern.

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat inzwischen auch den Auslandsnachrichtendienst CIA dazu aufgerufen, sich an den Ermittlungen zu beteiligen. Der amtierende Präsident Joe Biden hatte bereits am Mittwoch gegenüber der Presse bestätigt, dass er auch mit Mitarbeitern der CIA über die Ereignisse in New Orleans gesprochen hatte.

Unterdessen laufen auch die Ermittlungen zu den Umständen und der Vorgeschichte der Attacke auf Hochtouren. So wurde etwa das Haus des Täters, das in Houston, Texas, liegt, durch das FBI durchsucht. Die Ergebnisse der Durchsuchung wurden noch nicht bekannt gegeben; man erhoffte sich von der Durchsuchung auch neue Erkenntnisse über Jabbars Verbindungen zum Rest der Terrorzelle. Bereits jetzt sind viele Informationen über den Täter öffentlich bekannt geworden.

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So ist der 42-jährige US-Amerikaner in Texas geboren und aufgewachsen. Ab 2007 diente Jabbar dreizehn Jahre lang in der US-Armee und ist durch zwei Afghanistan-Einsätze Kriegsveteran geworden. In zwei Ehen erhielt er zwei Kinder. Nun lebte er in armen Verhältnissen. Ein Bekannter berichtet davon, dass er sich in den letzten Monaten „erratisch“ verhalten haben soll (Mehr zur Identität des Täters hier).

Im Laufe seines Lebens soll Jabbar zum Islam konvertiert sein. Die Moschee in der Nähe des mutmaßlichen Terroristen, rief ihre Anhänger unterdessen über die sozialen Medien dazu auf, falls sie vom FBI oder den Medien kontaktiert werden würden, unbedingt zu schweigen. „Die Sicherheit unserer Gemeinschaft ist das Wichtigste“, heißt es in der Anweisung, die durch das Management der Moschee herausgegeben wurde.

Stattdessen rät man, bei Anfragen, auf den Rat für amerikanisch-islamische Beziehungen (CAIR) oder die Islamische Gesellschaft von Groß-Houston (ISGH) zu verweisen. Der CAIR ist dabei bekannt dafür, eine radikale Organisation zu sein. 2014 wurde er von den Vereinigten Arabischen Emiraten aufgrund seiner Verbindungen zur Muslimbruderschaft als Terrororganisation eingestuft.

US-Präsident Joe Biden hat bereits verkündet, dass sich der Täter von New Orleans vom IS zur Tat inspiriert fühlte. Anscheinend war Jabbar ein glühender IS-Anhänger, an seinem Auto hatte er vor seiner Amokfahrt eine IS-Fahne befestigt.

Brisant ist Jabbars militärische Vergangenheit auch, weil am Mittwoch bekannt wurde, dass der Verdächtige im ebenfalls am Neujahrstag begangenen Autobombenanschlag vor einem Trump-Hotel in Las Vegas, einst auf derselben Militärbasis wie Jabbar gedient haben soll. Beim Verdächtigen beim Autobombenanschlag in Las Vegas handelt es sich um den 37-jährigen Matthew Livelsberger.

Es gibt mehrere verdächtige Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Anschlägen. So wurden auch in der Nähe des Anschlagsorts in New Orleans Bomben gefunden, unter anderem in der Nähe der Kathedrale (Apollo News berichtete). Ebenso waren die beiden bei den Anschlägen genutzten Autos Mietwagen; beide über die Turo-App angemietet (mehr zu den Verbindungen zwischen beiden Anschlägen hier).

Sollte tatsächlich eine Verbindung zwischen den beiden Anschlägen bestehen, würde die Wahrscheinlichkeit auf einen weiteren Anschlagsversuch durch den Rest der Terrorzelle steigen. Insbesondere, weil noch an diesem Abend der national bekannte „Sugar Bowl“ Tausende Fans des amerikanischen College-Footballs nach New Orleans ins Stadion locken wird. Eigentlich sollte das Spiel bereits am Neujahrstag stattfinden, wurde jedoch infolge des Anschlags um 24 Stunden verschoben.

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