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Für Verteidigung

Europäische Sozialdemokraten und Christdemokraten fordern parteiübergreifend EU-Schulden

Europäische Sozialdemokraten und Christdemokraten fordern jetzt gemeinsam massive europäische Schulden für die Verteidigung – das ist auch eine Reaktion auf das geplante deutsche Finanzpaket.

Stefan Löfven, der Vorsitzende der Partei der Europäischen Sozialisten.

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Die größte Fraktion des Europäischen Parlaments, die Europäische Volkspartei (EPP), hat sich am Donnerstag in einer Pressemitteilung für gemeinsame europäische Schulden ausgesprochen. Der EPP gehört auch die Union in Deutschland an. Die Fraktion schreibt, dass die Europäer es erwarten würden, dass die EPP die Führung übernehme. Sie fordert, dass Europa bis 2030 bereit sein müsse, sich gegen Russland zu verteidigen. 

Um dieses Ziel zu erreichen, seien „gemeinsame Verschuldungsinstrumente“ möglich, falls nötig. Dabei soll laut der Fraktion beachtet werden, dass die europäischen Schulden sich „klar auf die Stärkung der europäischen Verteidigung“ ausrichten, „insbesondere in den Bereichen, in denen die Bedrohung derzeit am akutesten ist.“ Dazu gehören unter anderem Luft- und Raketenabwehr sowie „starke Bodenverteidigungskapazitäten“. 

Mit der Forderung nach gemeinsamen europäischen Schulden steht die Europäische Volkspartei nicht alleine da. Auch die Partei der Europäischen Sozialisten (PES) hat in einer Pressemitteilung am Donnerstag die Einrichtung gemeinsamer Schulden zum Zweck der Verteidigung gefordert. Der PES gehört auch die SPD in Deutschland an. „Aufbauend auf dem Erfolg unserer gemeinsamen Reaktion auf die Pandemiekrise“, heißt es, müsse ein „europäisches Finanzinstrument“ entwickelt werden, um „Investitionen und Fähigkeiten in den Bereichen Sicherheit und Verteidigung durch gemeinsame europäische Schulden zu fördern“. 

„Beim progressiven Ansatz für die europäische Sicherheit geht es nicht nur um Waffen – es geht auch um Stabilität, Wohlstand, Zusammenarbeit und europäischen Zusammenhalt“, sagte der PES-Vorsitzende Stefan Lövfen. Die EU-Kommission hat es den Ländern im Rahmen des Aufrüstungsprogramms Rearm Europe ermöglicht, mehr Schulden für die Verteidigung aufzunehmen. Das Programm sieht vor, dass Schulden, welche die Mitgliedsstaaten für die Verteidigungsindustrie aufnehmen, von den europäischen Finanzregeln ausgenommen sind. Es können zusätzlich bis zu 1,5 Prozent des BIP für Verteidigung ausgegeben werden, ohne dass die Staaten wegen Überschuldung belangt werden. 

So wird es in einer Pressemitteilung der Europäischen Kommission erklärt. Des Weiteren soll es ein neues Finanzprogramm mit dem Namen SAFE geben, das es der Kommission ermöglicht, insgesamt bis zu 150 Milliarden Euro als langfristige Darlehen an die Mitgliedsstaaten zu verleihen, damit diese mehr für Verteidigung ausgeben können. Über die 150 Milliarden hinaus überlegt die Kommission, weitere Schulden aufzunehmen, weil Deutschland plant, das Sondervermögen zu beschließen. 

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Die deutsche Neuverschuldung könnte einen Wettbewerbsvorteil darstellen. Um dem entgegenzuwirken, könnte die Europäische Union gemeinsame Schulden, sogenannte Eurobonds, aufnehmen, wie Politico unter Berufung auf Diplomatenkreise berichtete. Haften würden dafür alle EU-Länder, profitieren würden vor allem die bereits verschuldeten und ärmeren Länder. Denn sie müssten weniger Zinsen zahlen, weil durch die Haftung der Europäischen Union eine höhere Sicherheit besteht (Apollo News berichtete).

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63 Kommentare

  • Den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Uschi noch Friedrich auf.

    Im Gegenteil: Die treiben ihn voran.

    • Zustimmung. Die Büchse der Pandora wurde weit geöffnet. Für diese ganzen „Politiker“ scheint es immer nur eine Lösung zu geben: gebt uns mehr Geld, koste es Euch, was es wolle.

  • Radikale Veränderung und das Aufweichen der bisherigen Finanz- und Schuldenregeln in Europa. Nach Deutschland brechen jetzt endlich alle Dämme – kaum zu fassen, wie weit sich das Rad noch drehen lässt.

  • „Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“ — Jean-Claude Juncker

    • Exakt, so geht es weiter.

  • Die Blaupause Merz wirkt!

    • Trump wirkt!

      • Leider nicht hier. Einzig Musk, mit Beharrlichkeit gegen diese „Gewerkschaften“.

        2
  • Der Raubzug der Waffenindustrie durch die öffentlichen Kassen – auf Pump…
    Die Wirtschaftskrise war der Raubzug der Finanzwirtschaft.
    Die Corona-Krise war der Raubzug von BigPharma.
    Wer kommt als nächstes?

    • Jede Lobby-Richtung darf mal. Ob die das auch schön miteinander abgesprochen haben…? Wahrscheinlich gibt es auch da Leute, die überall mit drin vertreten sind und die Abgeordneten selbst sollen ja auch nicht ihren Job nur für einen feuchten Händedruck machen… Und danach haben sie auch eine Perspektive: Win – Win, würde Merkel sagen! Warum haben die Sozis in den letzten Jahrzehnten bloss den Kapitalismus angegriffen, wenn sie jetzt die besten Profiteure sind…es ist halt immer auch eine Frage, ob man selbst endlich Teil des Establishments ist…und dann lässt man die Macht nicht mehr so schnell los!

    • und natürlich profitieren stets auch immer die entsprechenden Investoren, Investmentgesellschaften etc…

      Man wird in diesen Kreisen aktuell sehr zufrieden sein mit der Schuldenorgie des Herrn Merz. Viel Geld davon wird am Ende in ihren Taschen landen.

  • No comment, weil kein Bademantel

  • Mit anderen Worten:

    Du wirst nichts besitzen (außer Schulden) und Du wirst glücklich sein.

  • Die Schweden wollten Lövfen nicht mehr. Nach mehreren Misstrauensvoten trat er dann zurück.
    Er ist maßgeblich mit verantwortlich für die Flüchtlingsprobleme in Schweden. Ich bin ja der Meinung, dass die EU kein Auffangbecken für gescheiterte Politiker sein darf. Lövfen hat es im Land nicht gekonnt und kann es auch wie so viele andere auch in der EU nicht.

    • Das Abschieben „unfähiger“ schon intern gescheiterten „Politiker“ in die EU hat lange Tradition. Die Ergebnisse kann man sehen. Da sind sogar Präsidentinnende möglich.

    • No comment

  • Der Sozialismus hat zur großen Kassen Plünderung aufgerufen.

  • Schulden Schulden überall dasselbe .
    Wie wäre es einmal mit vernünftig wirtschaften .
    Dazu scheint aber politisch keiner mehr in der Lage zu sein weil Bildung weder in Europa noch in Deutschland ein Kriterium ist.
    Es zählt die Ideologie .
    Und wenn wir dann alle Pleite sind folgt die Enteignung oder wie stellt man es sich vor ?

  • Dafür, aber nur, wenn Deutschland dafür so etwas wie eine Kreditausfallbürgschaft eingeht.
    Ironie aus.

    • Wird die nicht viel helfen.Ist der Bürge bankrott, Bürgschaft wertlos.

  • So etwa muss die Stimmung 1914 und 1939 gewesen sein. Völlig verrückt sind diese Leute.

  • No comment

    • Naja. Russland fette Kriegswirtschaft, US fette Kriegswirtschaft.

  • Das heißt dass man sein erspartes so schnell wie möglich in einer anderen Währung, im EU Ausland, anlegen sollte. Flucht ist angesagt.

  • Wer hat eigentlich das viele Geld, das hier verliehen wird, bzw verliehen werden soll????

    • Das ist das Geld der Asylprofiteuere, dass sie vorher vom Staat/Steuerzahler ergaunert haben.

      • Teilweise ja.

        2
    • Unsere Nachfahren. Kohl sagte einst: „Wir stehen auf den Schultern unserer Vorfahren“. Ich sage: Wir stehen mittlerweile auf dem Bauch unserer Kinder und Enkelkinder.

    • Angeblich wir Bürger! Es wird sicher massive Steuererhöhungen geben!

      • Besser massive Inflation, dann haben noch mehr was davon.

        1
  • Bevor sie das sinkende Schiff verlassen und im Herbst der digitale Euro eingeführt wird, wird nochmal richtig Kasse gemacht.

  • Zu hart die Frage

  • Besteht eigentlich die Absicht, diese Schulden jemals zurückzuzahlen oder ist von vornherein die kalte Enteignung von Bürgern mittels Inflation eingeplant?

  • Bei der geplanten Schuldenorgie ist klar, dass gleichzeitig zur €-Stabilisierung die Finanzunion kommen muss, damit insbesondere Frankreich und Italien nicht sofort abschmieren. Alles unter dem Narrativ „Verteidigung“.

  • Anscheinend ja.

  • Also schnell noch ein paar Rüstungsaktien kaufen.

  • Die wollen den Euro Crash, um ihre digitale Zentralbank Währung durchzusetzen. Dann währen wir bei Orwell s 1984 angekommen.

  • Lasst Euch nicht verarschen, für Verteidigung wird nichts ausgegeben werden. Schaut Euch die Ausgaben Verteidigungsetat in der Wikipedia an. Die Natoländer geben seit Jahren ein Vielfaches von Russland aus.

    • Weitermachen

  • Jetzt brechen die Dämme, das war erwartbar. Jetzt Menthol Zigaretten kaufen. Und vor allem WC Film.

  • Die junge Generation, auf deren Kosten dieses Schuldenfestival veranstaltet wird, begehrt dagegen nicht mal auf, lässt sich stattdessen von Linken NGOs auch noch erziehen und müssen mit ihren Steuergeldern diese auch noch finanzieren.
    Wer kann das verstehen?

    • Ganz so ist es nicht.Viele Jungwähler präferierten die „Blauen“.

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