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Markus Lanz

„Ein Mega-Fehler“: Lauterbach warnt Junge Gruppe vor Koalitionsbruch wegen Rentenstreit

Bei Markus Lanz bekräftigte JU-Chef Winkel, dem Rentenpaket nicht zustimmen zu wollen. Hans-Werner Sinn forderte, Lasten nicht den Jungen aufzuerlegen. Lauterbach hielte einen Koalitionsbruch wegen dieser Frage für einen „Mega-Fehler“.

Lanz, Lauterbach und Winkel in der Talkshow Markus Lanz (Screenshot via ZDF).

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Bei Markus Lanz hielt der JU-Bundesvorsitzende Johannes Winkel am Dienstagabend an seiner ablehnenden Haltung zum Rentenpaket der Bundesregierung fest. Im ZDF diskutierte er unter anderem mit Ex-Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und dem Nationalökonomen Hans-Werner Sinn.

Es gehe darum, „ob die Jungen Lasten zu tragen haben oder die Alten“, brachte Sinn „die fundamentale Frage“ der Debatte auf den Punkt. Die wirklich Betroffenen der Reform seien – teils noch nicht geborene – „Kinder, die noch nicht wählen dürfen.“ Aus seiner Sicht sollten die Lasten der Jungen per Haltelinie fixiert werden und das Rentenniveau sich daraus „endogen“ ergeben – also ohne explizite Festsetzung durch die Politik und in Abhängigkeit von den Einnahmen der Rentenversicherung. Zur Gegenfinanzierung des höheren Rentenniveaus könnte alternativ das Renteneintrittsalter um 10 Monate erhöht werden.

Lauterbach betonte indes, der eigentliche Konflikt sei „arm gegen reich“. Die SPD-Interpretation des Koalitionsvertrages inklusive höherem Rentenniveau ab 2032 sei nie strittig gewesen. Die Auffassung der Jungen Union hält er für eine Verschwörungstheorie. Ein „harter Abriss“ beim Rentenniveau für neue Rentner ist für Lauterbach nicht vertretbar. Für einen „zu geringen Streitwert“ von 1,5 Prozent der Rentenausgaben die Koalition zu sprengen, wäre aus seiner Sicht „ein Mega-Fehler“.

„Wir werden diesem Gesetzentwurf in dieser Form jedenfalls nicht zustimmen!“, bekräftigte dagegen der JU-Bundesvorsitzende seine Ablehnung. Ohne substanzielle Änderungen gebe es „für das Gesetz Stand jetzt keine Mehrheit.“ Aufgrund der absehbaren „demografischen Krise in Deutschland“ solle man bei der Zusage von Folgekosten für die 2030er-Jahre vorsichtig sein. Die Rentenkommission müsse mit „einem weißen Blatt Papier“ in ihre Arbeit starten können.

Im aktuellen Bundeshaushalt würde man jedenfalls keine Finanzierung für 15 Milliarden mehr im Jahr für Rentenzahlungen finden, so Winkel. Der Rentenzuschuss steige ohnehin noch in dieser Legislaturperiode auf über 150 Milliarden Euro. Winkel persönlich sei sehr wichtig, dass es nicht um „Rentenkürzungen“ gehe, sondern lediglich um eine Senkung des Rentenniveaus. Mit der Angst älterer Leute vor Kürzungen ihrer Bezüge dürfe man nicht spielen. Genau das aber habe Lauterbach zuvor auf X gemacht.

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Im Bericht aus Berlin am Sonntag konnte der JU-Chef unerwarteterweise nicht auftreten. Er wurde kurzfristig vom Bundeskanzler als Gast verdrängt. Winkel geht nach eigenem Bekunden davon aus, Merz habe nicht gewusst, dass andernfalls der JU-Chef in der Sendung interviewt worden wäre.

Beim JU-Deutschlandtag am Wochenende hatte der Bundeskanzler erklärt, „gar nichts“ spreche für das höhere Rentenniveau, das er und seine Regierung im Bundestag durchsetzen wollen. In einem „Unterbietungswettbewerb“ um das niedrigste Rentenniveau könne die Union aber keine Wahlen gewinnen (mehr dazu hier).

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20 Kommentare

  • Karl Lauterbach warnt mal wieder. Eine unendliche Geschichte….

    • Ist das nicht der mit den tödlichen Spritzen ?

      • und der Talkshowkönig beim ORR. Man nennt ihn auch den Vier-Jahres-Zeiten Warner Karl

        7
  • Kommt ganz auf die Perspektive an. Ein Koalitionsbruch erscheint vielen als das Beste, was dem Land passieren kann.

    • Aber eben nicht für KL selbst. Auch in den Talkshows werden sie ihn dann nicht mehr wichtig tun lassen.
      Was hat der überhaupt zum Thema Rente zu melden?

  • Was soll der Herr Lauterbach noch in einer Talkshow? Der hat doch sein Quantum schon längst verquasselt. Wann wird endlich Anklage gegen ihn erhoben?

    • Es wird keine Anklage geben, leider. Sie kennen doch das Sprichwort mit dem Auge und der Krähe

  • Die JungeUnion ist inzwischen schon wieder umgekippt, was die Rente angeht. Schade, ich hätte Wetten darauf annehmen sollen, vorhergesagt hatte ich es ;))

  • Die Rentner ab 2030 dürfen zwar jetzt hohe Rentenbeiträge zahlen, hohe Sozialabgaben zahlen, hohe Krankenkassenbeiträge finanzieren aber eine Rente unter dem Bürgergeld Niveau.
    Diese Wähler werden sich so ihre Gedanken machen, denn der Wert der Rentenpunkte muss dann abgesenkt werden.
    Würde das auch für die jetzigen Rentner gelten ab 2030?

  • Das sollte man ernstnehmen. Herr Lauterbach und die SPD haben Erfahrung mit Koalitionsbruch.

    😉

  • Es ist Herbst und Lauterbach ist wieder zu Gast und es geht um die Rente, also um die „Alten“!? Hm, hat für mich einen ganz komischen Beigeschmack!

  • ich finde das schon echt deftig, die heutigen Rentner kommen auf 45 Arbeitsjahre, das werden die Jungen niemals erreichen, schnitt 30 , dafür haben sie dann auch weniger Rente verdient

  • Will eigentlich niemand mehr zu Lanz oder weshalb graben sie jetzt den Lauterbach zu jedem Thema wieder aus?

  • Ach diesen Clown gibt’s ja auch noch!? War ja richtig langweilig im ÖRR (schaue natürlich diese Verblöde Talkshows nicht an!), als nächstes kommt er dann wieder mit seinen Corona Warnungen!

  • Die JU hat Recht, aber die Altparteien wollen bei der nächsten Bundestagswahl nicht ihre Macht abgeben

  • „Mit der Angst … dürfe man nicht spielen.“, im Zusammenhang mit Lauterbach!? Alles klar!

  • Wie schon tausendmal gefordert herr Lauterbach. Rente nur an die welche auch eingezahlt haben. Dann ist der Spuk gleich vorbei. Aber dazu braucht es Politiker und keine Lügner die alles leugnen um sich vor Rechenschaftsberichte zu schützen. Ich sage nur CORONA.

  • Schade, dass man nicht schreiben darf was man denkt über Herrn Lauterbach. Ruck zuck schlägt Zensurix zu … und das bei AN. Beim Spiegel , SZ oder ähnlich tickenden Magazinen könnte ich das ja sogar verstehen

  • Lauterbachs Auftritt : meinem Eindruck nach „das Letzte“—– dafür muss man nicht mal unter Bulimie leiden—- aufgrund des gezeigten SPD-Charakters kann manch sensibler Bürger höchste Übelkeit bekommen– oder mehr.
    Der ansonsten sachlich wirkende CDU-Winkel
    schien meinem Eindruck bzgl. Lauterbachs Äusserungen und Vorwürfen der „Verschwörungstheorie“ sehr betroffen—- es ist wohl unfassbar, wenn ein Koalitionspartner anscheinend als Feind erlebt wird.

  • Wenn Lauterbach warnt, tun die Junge Gruppe genau das Richtige. Wer Lauterbach auch nur noch ein Wort glaubt, der hat sein Leben sowieso verwirkt.

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