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Die hilflose Empörung über den US-Besuch der AfD

Dass AfD-Politiker auf einer US-Reise Republikaner treffen, führt in Deutschland zu absurden Höhen der Empörung. CDU-Politiker attackieren ihre US-Schwesterpartei inzwischen als „Bedrohung“ für Deutschland – und offenbaren, dass sie nichts gelernt haben.

Die New York Young Republican Club Gala bei der auch eine AfD-Delegation zu Gast war. (IMAGO/ZUMA Press Wire)

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Eine AfD-Delegation reist nach New York – und in der deutschen Bundespolitik steigert man sich von einer Empörungswelle in die nächste. Der Spiegel titelt gar: „Die AfD will die deutsche Regierung stürzen – und wirbt in den USA um Unterstützung.“ Nur kurz zuvor hatte man sich ähnlich über die neue Nationale Sicherheitsstrategie der Trump-Regierung echauffiert. Das setzt sich jetzt fort.

Genauer: Ein Feindbild setzt sich fort. Das der US-Republikaner als Feinde Europas, Deutschlands und womöglich der Demokratie insgesamt. Man steigert sich in immer neue Kampfbegriffe. Besonders bizarr: Ausgerechnet aus der Union kommt diesbezüglich teils die absurdeste Rhetorik.

Dabei sind die Republikaner als klassisch konservative Kraft gemeinsam mit CDU und CSU im gleichen internationalen Parteienbündnis, der Internationalen Demokratischen Union, organisiert. Die Partei von Lincoln, Reagan und Trump ist damit eigentlich Schwesterpartei der hiesigen Christdemokraten. Statt die Republikaner als Verbündete zu sehen, mit denen man – anderes Land, andere Werte – nicht immer zu 100 Prozent einer Meinung sein muss, scheinen aber einige im Anti-Trump- und Anti-AfD-Rausch die Partei jetzt als geradezu feindlichen Akteur brandmarken zu wollen.

CSU-Landesgruppenchef Hoffmann nannte die Reise von Frohnmaier, der bei einer Gala den Allen-Dulles-Preis des New York Young Republican Club erhielt, bereits im Vorfeld „Anti-Deutschland-Diplomatie“. Er warf der AfD-Bundestagsfraktion vor, dass sie „die Möglichkeit der Auslandsreisen missbraucht, um im Ausland Stimmung gegen Deutschland zu machen“, und sprach gleichzeitig von „Destabilisierung“ aus den USA durch die Republikaner.

Knut Abraham von der CDU wurde metaphorischer und nannte die Reise ein „diabolisches Zusammenwirken von AfD und Trumps MAGA-Leuten“. Diese seien eine „veritable Bedrohung für die Grundlage unseres Wohlstands und Friedens – die Europäische Union“, denn: „Die AfD bekämpft die EU von innen und MAGA von außen.“

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Auch hier das gleiche Framing: Die „MAGA“-Republikaner würden Deutschland und Europa bedrohen – wer mit ihnen zusammenarbeitet, fällt schnell auf eine Stufe mit Landesverrätern. So liest es sich jedenfalls zwischen den Zeilen. Ein absurdes Verständnis der amerikanischen Politik. Aber seit der Trump-Ära ist das nichts Neues.

Statt auf den eigentlich natürlichen Partner in den USA, die Republikaner, zuzugehen, gibt es einen beträchtlichen Teil der Unionspolitiker, die sich lieber ein Feindbild suchen – und das, obwohl sich vieles von der Kritik, die man aus den USA an Deutschland hört, mit dem deckt, was gerade die Unionsbasis eigentlich auch sieht: Migrationskrise, Industrieverfall oder EU-Bürokratie.

Merz persönlich versucht eigentlich, ein gutes Verhältnis zu Trump aufzubauen – warum also soll man jetzt seine Anhänger, seine Partei im Kongress und seine Staatssekretäre in US-Ministerien ins Visier nehmen? Es scheint, als würden sich viele in seiner Partei von einem Narrativ über die USA leiten lassen, das in etwa so lautet: Trump baut das Land zu einer Autokratie um und will die Welt gemeinsam mit Putin und Xi unter sich aufteilen.

Dass Trump und seine Regierung mit vielen anderen westlichen Verbündeten beste Beziehungen pflegen, blendet man gekonnt aus. Stattdessen deutet man die durchaus berechtigte US-Kritik am Zustand der Meinungsfreiheit und des demokratischen Wettbewerbs in Deutschland dann wieder selbst in einen vermeintlichen Angriff auf die deutsche Demokratie um.

Während Sozialdemokraten auf Steuerzahlerkosten grinsend zu Parteitreffen mit Chinas Kommunistischer Partei fliegen (mehr dazu hier), deutet man ausgerechnet die harmlose AfD-Reise nach New York einerseits als Verrat an Deutschland vonseiten der AfD und andererseits als Angriff der Republikaner auf die Bundesrepublik.

In Amerika wird man von diesen Ausfällen wahrscheinlich kaum etwas mitbekommen. Aber wenn doch – und da dürften die neuen AfD-Bekannten mithelfen – wird man wohl nur kopfschüttelnd auf die deutsche Schwesterpartei schauen. Schon lange vor Trumps zweiter Wahl sprach man in Deutschland davon, wie man sich mit transatlantischen Kontakten auf eine weitere Präsidentschaft des Republikaners einstellen müsse. In nicht allen, aber großen Teilen der Union scheint man daraus nichts gelernt zu haben – und schaut lieber nur verbittert auf die einstigen Verbündeten.

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61 Kommentare

  • Die Felle schwimmen denen alten ranzigen Parteien immer mehr weg.
    Das ist gut so.

  • Nochmal, wenn die stärkste Partei im Land, also die Partei hinter der die meisten Wähler stehen, sowohl Kanäle nach Russland als auch zu unserem wichtigsten westlichen Verbündeten USA festigen und pflegen, dann ist dies im Sinne Deutschlands. Jetzt noch Gespräche mit China und Indien und wir haben wieder eine Chance. Das was die letzten Jahre aus D auf Reisen war, ist ja zum Fremdschämen.

    • Bei Indien bin ich mir nicht sicher, ob deren Präsident auf zwei Schleimspuren gleichzeitig zu wandeln fähig ist. Siehe Staatsempfang von Putin, erst neulich.

      -45
      • Für Indien ist es schwierig.
        Erdogan sitzt fester im Sattel zwischen den Stühlen.

      • Hey, -4 für meinen Kommentar, und keine Erklärung wo ich falsch liegen könnte.

        -21
        • Nennen Sie den Namen von Indiens ‚Präsidentin‘ … sie heißt: Draupadi Murmu und dann merken Sie schnell, wo Sie falsch gelegen haben …

          5
  • Wenn sich die SED 2.0 beschwert, dann hat die AFD alles richtig gemacht!

    114
  • Das war mal ein politisches Ereignis, bei dem ich seit endlos langer Zeit mal wieder ein sehr gutes Gefühl hatte.

  • Kontakte pflegen zu im Ausland befindlichen und ähnlich gesinnten Parteien? Der BuPrä macht doch das Gleiche… obwohl der ja eigentlich unparteiisch agieren sollte. Dessen „Staatskarosse“ ist auch ungleich teurer 😉

  • Grossartiger Erfolg für Frohnmaier und die AfD.
    Grossartige Gala mit geladenen handverlesenen Gästen.
    Trump steht mit der US-Regierung voll hinter der AfD.
    Das wird der Merz nieeemals erreichen.

    • Merz muss sich mit einem billigen Platz neben der Grünpflanze abfinden. Zu mehr reicht es nicht.

  • Die Republikaner passten noch zu der CDU von Helmut Kohl, aber nicht mehr zu der heutigen Partei nachdem Merkel und Merz die CDU auf linksgrün gedreht haben. Da sieht Donald Trump anscheinend bei derAFD die größeren Schnittmengen.

  • Die Russen dürfen sie nicht treffen, die Amerikaner ebenso nicht. Die Ukrainer wollen die AfD nicht treffen. Den Bundestagsaufzug haben sie für sich allein. Dafür, dass die AfD vollkommen auf sich selbst gestellt ist, ist sie verdammt erfolgreich. Allein dies ist schon ein Grund, die Underdogs zu wählen. Bei professionellen Wetten würden sie richtig Kasse machen.

  • Niemals solltet ihr diese deutschen Obrigkeiten gerade jetzt unterschätzen. Wer mt dem Rücken an der Wand steht, ist extrem gefährlich und hinterlässt „verbrannte Erde“.

    • Wer soll dabei mitmachen? Ein Großteil des Volkes würde das ganz schnell vereiteln. Hier im Osten die Mehrheit.

  • Eine veritable Bedrohung für unseren Wohlstand sind die Altparteien. Höchste Energiepreise, höchste Insolvenzwelle seit Jahren, höchste Arbeitslosenzahlen seit Jahren.

    • Die Altparteien sind indirekt schuld.
      Es liegt an den Kalkleisten, auch bekannt als ZDF-Rentner,die allesamt an Long-Tagesschau leiden und abends ab zwanzig Uhr ihre Befehle entgegennehmen.
      Diese Gruppe wählt ihre Peiniger immer wieder.

    • Da geht es wenigstens mit einigen Dingen aufwärts ..

  • „CDU-Politiker attackieren ihre US-Schwesterpartei inzwischen als „Bedrohung“ für Deutschland – und offenbaren, dass sie nichts gelernt haben.“

    Das genaue Gegenteil ist richtig: Die CDU als Vertreterin der Globalisten hat erkannt, dass die Republikaner unter Trump keinesfalls mehr ihre „Schwesterpartei“ ist, sondern der schlimmstmögliche Gegner und FEIND. Die politischen Ziele beider Bewegungen stehen diametral zueinander.

    Für die vermerkelten und vermerzelten CDUler sind die Reps demnach – angelehnt an den hier üblichen Politpropagandasprech – böse Rechte, Rechtsextreme und Nazis, da sie im Wesentlichen dieselben politischen Prioritäten setzen, wie die AfD und wie bspw. ein Viktor Orban oder ein Fico.

    So gesehen ist das Empörungsgeschrei des hiesigen Regimes in der Sache nicht nur erwartbar sondern – aus deren Sicht – konsequent und folgerichtig. Sie sehen ihre Felle davonschwimmen.

    • Sehe ich auch so. Die CDU als Schwesterpartei der Reps war gestern.
      Das liegt aber nicht an einer wundersamen Verwandlung der Reps, sondern an der der Union. Die Merkel-Merz-CDU hätte mit den US-Demokraten keinerlei Probleme.

  • Also die Reise kostet weniger als der Kanzler für seine Frisur ausgibt oder Bearbock für Styling oder Habeck für den Fotografen? Ich bin schockiert!

  • Je größer das Gejaule desto besser die Arbeit der AfD.

  • Der ganze, so schön Brandmauerverein genannte deutsche Verbund unserer Demokratie gerät zunehmend in die Isolation und wird dadurch Stück für Stück immer mehr radikalisiert. Es droht tatsächlich eine Situation, die an Bürgerkrieg denken lässt

  • Bin so stolz auf uns.Deutschland: „Viel Feind & viel Ehr“ … doch irre ich mich? -> die Zahl der deutschen Atlantik-Bomber dürfte seit 1942 sehr konstant geblieben sein?

  • Hmm irgendwann müssen sich die politischen Gegner mal entscheiden. Entweder Russland- oder USA-Freunde. Was denn nun. Oder dreht sich das wie die Wetterfahne even wie es passt, oder der Wind weht. Auf die Idee vernünftige Politik fürs Land und dessen Menschen und Wirtschaft kommt man nicht.

    • Gute Kontakte nach China nicht vergessen

  • Sie jaulen und jammern weil sie wissen,dass die US-Regierung in den Arbeitsgruppen alles erfahren hat was hier abläuft und nichts mehr
    von den Machenschaften verdreht und geleugnet werden kann.
    Die US-Regierung hat erfahren,dass wir in D in einem unfassbaren Ausmaß seit Jahren schikaniert werden.Sie wird einschreiten sowie die AfD in ihrer Arbeit unterstützen.
    Besserer Bericht dazu im Deutschlandkurier.

  • Der ganze Schwarz-Links-Grüne Brandmauerverein inch Spalter Steinmeier hat sich gegen die Wahl Trumps bei der US Wahl ausgesprochen. Und nun empören sich genau diese Leute darüber, dass die Republikaner die einzige deutsche Oppositionspartei zum Gespräch empfangen? Lächerlich

  • Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn die AfD es schaffen würde, die Merzchen Regierung zu stürzen. Aber alleine schafft sie es nicht!

  • Was wir nächste Woche im bunten Tag hören werden :

    Der AfD Trip in die USA kostet 60000€ Steuergeld.

    Gegenechnung:
    Die Kosten für die Visagistin von Frau Baerbock beliefen sich auf 136.000 pro Jahr für 2022, 2023, 2024 und einen Teil von 2025, die Kosten für den Fotograf von Habeck auf mindestens 350.000 für 20222024. Die COP Delegation nach Belém bestand aus 150 Politikern, mit mindestens 1000 € Kosten PRO Nacht, PRO Politiker. 130 waren es

  • Wenn doch nur mehr Menschen erkennen würden, insbesondere die Konsumierer der Verdummungsmedien, das die AfD hier FÜR Deutschland arbeitet……

  • Es ist natürlich „nur“ eine Machtfrage. Aber dass sich eine Partei, deren Vorsitzender jahrelang Vorsitzender der Atlantik-Brücke war, so primitiv anti-amerikanische geriert, ist ein unfassbares Armutszeugnis und ein Offenbarungseid. Diese Union verkauft auch die Adenauer‘sche Westbindung an den deutschen links-grünen Mainstream, um die Merkel-Politik zu erhalten.

  • Besonders haben sich die deutschen Medien auf die Kosten eingeschossen. Ohne genaue Zahlen zu kennen, wurde der AfD eine Verschwendung von Steuergeld vorgeworfen. Dass gerade die Linken und die Grünen zu den Reiseweltmeistern zählen – natürlich auf Steuerzahlerkosten -, vergessen sie dabei gerne.

  • Lustige deutsche links-grüne Politiker und ihrer Helferlein bei den staatstreuen Medien:
    Wenn AfD-Politiker nach Moskau zu Gesprächen reisen, sind sie empört, machen sie einen US-Besuch sind sie ebenfalls empört.
    Geht’s noch peinlicher?

    • Ich fand Wadephuls Abblitzen in China ziemlich peinlich. Oder auch die Zollverhandlungen mit Trump. Tja und bei den Ukraineverhandlungen redet ja auch nur der mit ihnen den sie bezahlen–Selenski.
      Trump und Putin machen das lieber ohne Merz als mit ihm. Bei Israel haben sie auch nicht gerade geglänzt. Eigentlich find ich die ganze Bande ziemlich peinlich außerhalb des „betreuten Denkens“ von ARD und ZDF.
      Und jetzt reagieren diese Diplomatieversager wie kleine Kinder mit denen niemand spielen will. Die AfD greift Deutschland nicht an-sie rettet was von dem versauten Ruf noch zu retten ist. Eine Auszeichnung können die anderen jedenfalls nicht vorweisen.

  • Nun Sozialisten hielten Rußland ja immer für eine „Kulturnation“ und Amerika und seine Politik für „degustiös“.

    Das hat seinen Weg in die Union gefunden, weshalb die nichts anderes mehr sind als schwarzlackierte Sozialisten.

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