Der Angriff auf Israel ist ein Angriff auf den Westen. Diesen Satz hört man dieser Tage immer öfter – und er ist wahr. Doch könnte das deutlich konkreter werden, als manch einer sich vorstellen möchte. Denn hinter der systematischen Legitimierung der Hamas in linken Kreisen verbirgt sich eine Ideologie, die genau einen solchen mörderischen Krieg implizit weltweit zur Konsequenz hätte. Eine Ideologie, die systematisch brutale Gewalt und Terrorismus legitimiert, solange es gegen den Westen geht: Der sogenannte Postkolonialismus.
Von vorne: Die postkoloniale Theorie ist ein Teilbereich der kritischen Theorie, einer Teildisziplin der Soziologie. Sie ist im Grunde ein ideologisches Geschwisterkind der „Critical Race Theory“, welches den kulturellen Diskurs rund um Rasse in den Vereinigten Staaten und darüber hinaus prägt, und auch Grundlage dessen, was heute als „Wokeness“ bekannt ist und das Denken der modernen politischen Linken prägt.
Der bedeutendste Denker der postkolonialen Theorie war Edward Said, ein prominenter palästinensisch-amerikanischer Professor, Literaturkritiker und politischer Aktivist. Der 1935 in Jerusalem geborene und im britischen und amerikanischen Schulsystem ausgebildete Autor schrieb über die komplexen Beziehungen zwischen den westlichen Kolonialmächten und den östlichen Nationen aus eigener Erfahrung und aus dem persönlichen Bestreben heraus, „die Funktionsweise kultureller Herrschaft zu verstehen“.
In seinem Grundsatzwerk „Orientalism“ versucht Said, das „Geflecht aus Rassismus, kulturellen Stereotypen, politischem Imperialismus [und] entmenschlichender Ideologie“, mit dem Palästinenser und andere Araber konfrontiert seien, detailliert zu beschreiben und zurückzudrängen. Said übernimmt dabei philosophische Grundannahmen von einem seiner intellektuellen Vorbilder, dem marxistischen Philosophen Antonio Gramsci.
Gramsci: Wurzel von Postkolonialismus und Wokeismus
Gramsci gehört zu einer Gruppe von Marxisten des frühen 20. Jahrhunderts, die zu verstehen versuchten, warum eine marxistische Revolution in Westeuropa nicht stattfand. Diese Gruppe revidierte die Wirtschaftstheorie von Marx und entwickelte einen „Kulturmarxismus“, der die Klassenlehre des Marxismus umwirft und stattdessen den Fokus auf unterdrückte Minderheiten legt. Gramscis Überlegungen sind bis Heute Kern dessen, was mittlerweile als „Wokeness“ bekannt ist. Sein Kulturmarxismus lehnt die Möglichkeit einer objektiven Wahrheit oder Gerechtigkeit ab. Für Gramsci und auch für postkoloniale Theoretiker sind Tatsachen im Nachhinein lediglich politische Propaganda einer dominanten Klasse. Der Kern jeder „kritischen Theorie“ ist also die Ablehnung der Objektivität. Das Streben nach Wissen und Wahrheit, Kern des aufklärerischen Denkens, wird abgeschafft. „Wahrheit“ ist subjektiv und Fakten gibt es nicht – sie sind nur Konstrukte.
Said macht sich Gramscis Kulturmarxismus und sein Verständnis von Hegemonie ausdrücklich zu eigen. Said schrieb: „Zu oft wird angenommen, dass Literatur und Kultur politisch … unschuldig sind.“ In „Orientalism“, einem Werk, das die „postkoloniale Theorie“ begründete, erklärte Said seine Annahme: „Alles akademische Wissen über Indien und Ägypten [oder jeden anderen Ort] ist irgendwie gefärbt und geprägt von der groben politischen Tatsache, die es verletzt… keine Wissensproduktion in den Humanwissenschaften kann jemals die Beteiligung ihres Autors ignorieren oder leugnen“. Mit anderen Worten: Said vertrat die Ansicht, dass der Anspruch auf Wissen, Fakten und Wahrheit lediglich das Werkzeug eines Unterdrückers ist.
Die Aufklärung ist rassistisch und weiß – sie muss weg
Die kritischen Theorien sind von einer radikalen Skepsis gegenüber der menschlichen Erkenntnisfähigkeit geprägt. Die Werte der Aufklärung, das Streben nach Wissen und Wahrheit, werden abgelehnt. Allein schon, weil sie ein Produkt der europäischen Gesellschaften ist – ihre Werte als universal zu betrachten, wäre „Eurozentristisch“ und damit rassistisch und schlecht. In der postkolonialen Theorie ist die Wahrheit nur die Meinung der Mächtigen und die Gerechtigkeit nur das, was für den Stärkeren von Vorteil ist. Die „Mächtigen“, das sind „die Weißen“. Die Europäer und ihre Nachkommen in Nordamerika, Australien und Neuseeland – die Bewohner des globalen Westens. Dieser habe eine „koloniale Kultur“, heißt es. Dass Kolonialismus in der menschlichen Geschichte die Regel war und nicht etwa eine europäische Erfindung, wird ignoriert – darüber, dass zum Beispiel die Araber eine Volksgruppe mit brutal-erfolgreicher Kolonialgeschichte sind, spricht man nicht. Denn es geht nicht um Kolonialismus an sich, sondern um den „weißen Kolonialismus“ als Wurzel allen Übels.
Die Denkschule von Postkolonialismus und Dekolonialismus ist vor allem amerikanisch geprägt – und daher wird die amerikanisch-woke Weltsicht, die das simple Spalten einer Gesellschaft in „Weiße“ und „People of Color“ beinhaltet, auf den Rest der Welt übertragen. Die allermeisten israelischen Juden sind Aschkenasi-Juden aus Europa – also „weiße“. Es ist das, was sie zu den Bösen in dieser „dekolonialen“ Sicht auf den Nahostkonflikt macht – dass sie als Weiße in ein Land einwanderten, in dem auch Nicht-Weiße lebten.
Die Hamas zeigt die blutige Realität des Dekolonialismus
So ist der antisemitische Hass der Hamas in akademischen Kreisen der de- und postkolonialen schnell auf Sympathien gestoßen – immerhin ging es gegen weiße Menschen. Die Somalisch-Amerikanische Autorin Najma Sharif fragt zu den mörderischen Terrorangriffen der Hamas rhetorisch: „Was dachtet ihr denn, was Dekolonisation bedeutet?“ Eine Gruppe namens „Decolonize this Place“, die von einem Professor der Universität New York gegründet wurde, feiert den „heroischen Widerstand“ der Palästinenser und meint den Terror der Hamas gegen israelische Zivilisten. Eine Abgeordnete des schottischen Parlamentes teilt einen Post, der erklärt: „Lasst euch nicht von den westlichen Medien erzählen, dass [die Taten der Hamas] Terrorismus sind. Das ist Dekolonialisierung“. Eine Professorin der renommierten London School of Economics beklagt, dass „Akademiker gerne durch Diskurs dekolonialisieren [wollen]. Es ist Zeit, zu verstehen, dass Dekolonialisierung keine Metapher ist. Dekolonisation bedeutet Widerstand der Unterdrückten, und das bedeutet bewaffneten Kampf“.
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Wie eine Hass-Ideologie unsere Gesellschaft durchsetzt hat
Die Grundsätze des Post – und Dekolonialismus sind am Ende von Hass auf alles Weiße und Westliche getrieben – und haben sich in den gesellschaftlichen Kämpfen in Deutschland sowie im Westen eingenistet wie ein Parasit. Die „Black Lives Matter“-Bewegung baut zentral auf dekolonialen Denkansätzen auf – in den USA wie in Deutschland. Wenn Annalena Baerbock nach Nigeria fliegt, um dort Benin-Bronzen unter Entschuldigungen und Verweisen auf „unsere koloniale Vergangenheit“ zurückzugeben – obwohl Deutschland die Region des heutigen Nigerias nie kolonialisierte – unterwirft sie sich dem Dogma der Post- und Dekolonialen Linken, laut dem die Deutschen für Kolonialismus generell mitverantwortlich sind, weil sie weiß sind – völlig unerheblich ist dabei der tatsächliche Verlauf der Geschichte. Das Bundesentwicklungsministerium spricht von „kolonialen Kontinuitäten in der Entwicklungspolitik“, streut dabei die Worthülsen und Phrasen der kritischen Theorien wie „Machtgefälle“, und macht sich ebenfalls zum Claqueur einer Hass-Ideologie.
Die radikalsten dieser Bewegung sprechen unter dem Symbol des Paragliders ganz offen aus, was sie wollen: Den Kampf der Hamas in die ganze Welt tragen. Ein mörderischer Aufstand, ein Kampf mit allen Mitteln gegen den Westen. Doch diese Ideologie ist deshalb so mächtig, weil sie parallel einen zweiten Strang hat: Einen politisch verzweigten, bis in die Tiefen der westlichen Gesellschaft und ihrer Eliten. Grundannahmen der postkolonialen Bewegung sind absolut im Mainstream. Wie etwa: Alles Übel in Afrika und der dritten Welt ist Folge des westlichen Kolonialismus. Generell wird Europa als Grundübel der Welt gesehen.
Es ist eine Ideologie, die die Zerschlagung des Westens als Konsequenz hat – mit im Zweifel mörderischen Methoden.
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Solange die Masse nicht kapiert, dass es grundlegend um Sozialismus geht, wird sich nichts ändern. Die Klimafanatiker halten Poster hoch mit Stop Capitalism. Juckt niemanden. Greta und Co halten Schilder hoch mit Climate Justice. Juckt niemanden. Sie wollen es nicht sehen. Im Gegenteil: Selbst unter den „Rechten“ gibt es jede Menge Linke – und sie sind zu blöd, es zu bemerken. Ich habe kapituliert. Es geht um einen Systemsturz. Sozialismus. Umverteilung von rech zu arm, „alle sind gleich“, Gender- und LGBT-Geschwätz. In UN haben sizialistische und islamische Strömungen das Sagen. Die EU ist ein undemokratischer, sozialistischer Moloch. Zerstört werden Demokratie, freie Marktwirtschaft und freie Meinungsaußerung – letztlich die Freiheit des Individuums. Keiner wehrt sich. Viele finden’s toll, der Masse ist es egal.
Die Leichen in Isreal waren noch nicht kalt und schon kamen die woken Links-Grünen und selbstverständlich die gewaltbereite islamische Migranten Community aus der Vesenkung und relativierten diese babarische Schreckenstat mit dem Leid der Unterdrückung, die den Palästinesern angetan wurde. Die Palästineser sind dabei nicht nur Opfer sondern ebenso Täter. Dabei ist die bis heute praktizierte Formel der Palätineser zur Lösung des Konfliktes: Gewalt, Gewalt und Gewalt. Das alles begann mit dem Arabischen Krieg von 1947 bis 1949. Das war kein Freiheitskampf, dass war der erste Versuch die Juden in Palästina vollkommen auszurotten und dieser wurde u.a. von den Palästinesern begonnen. Die Geschichtsklitterung ist eine Waffe der links-grünen und gewaltbereiten Bewegung, die unser Land verändern möchte. Ich denke jeder der öffentliche Ämter bekleidet, muss sich dem Grundgesetz und der Wahrheit verschreiben, andernfalls muss der Rechtsstaat konsequent handel.
Beim Kulturmarxismus (Identitätspolitik, Dekolonialismus, CRT) handelt es sich -auf lange Sicht- um nicht anderes als den Selbstmord der westlichen Kultur und ein Rückfall in archaischen Tribalismus.
Super Text, dankeschön!
Ergänzung: Wenn man schon von Kolonialismus spricht, was ist den die Ausbreitung des Islam bereits in den ersten 100 Jahren nach seiner Entstehung anderes als Kolonisierung? Die Eroberten und Besiegten hatten doch keine Wahl, entweder Unterwerfung unter die neuen Herren und Annahme der neuen Religion oder Kopf ab! Ägypten war vor dem Islam vorwiegend christlich und davor noch etwas Anderes, heute machen die christlichen Kopten 10 Prozent aus. Konstantinopel fiel 1453 – die Hagia Sophia war eine christliche Kathedrale. Nordafrika war überwiegend christlich. Afghanistan war buddhistisch oder hinduistisch – deshalb die großen Buddha-Statuen, die von den islam. Fundamentalisten gesprengt wurden- Nichts darf an die Zeit vor Mohammed erinnern!
Das ist ja eine interessante Analyse. Daß die „armen Unterdrückten“ der Dritten Welt in der Ideologie die Funktion des armen Proletariers eingenommen haben, hatte ich schon selbst beobachtet, aber über die Hintergründe wußte ich nicht genau Bescheid.
Hier hat sich eine unheilvolle Melange aus Islamisten und radikalen Sozialisten gebildet, was sich an den Universitäten des Westens gerade überdeutlich abbildet. Aber auch bei ,,Kulturschaffenden“ die ja sonst immer gerne auf einer moralischen Wolke über allen andren schweben, hat ,,die Welt“ eine Anfrage zu den Terrorangriffen auf Israel gestellt. Ergebnis: Ganze 2 haben überhaupt nur geantwortet, alle anderen haben den Schwanz eingezogen. So viel zu diesen Moralaposteln und ihrer Haltung.