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Trump-Feier

Die entlarvenden Medienlügen um Musks angeblichen „Hitlergruß“

Elon Musk hat den Hitlergruß gemacht, posaunt es aus Deutschland. Man zerrt eine unbeholfene, aber ganz offensichtliche Jubelgeste ganz bewusst aus dem Kontext. Schon am ersten Tag schießt man sich ein.

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Elon Musk macht den Hitlergruß – das war der erfundene Aufreger Nummer eins am Tag zum Amtsantritt der Trump-Regierung. Elon Musk hatte auf einer Siegesveranstaltung seinen rechten Arm vom Herzen aus dem Publikum zugestreckt und gesagt „Mein Herz fliegt Euch zu“ – ohne letzteren Kontext könnte man die Geste mitunter auch als Hitlergruß interpretieren.

Genau das war jetzt in Deutschland angesagt. Elon Musk, der rechtsradikale Milliardär, offenbart sich endgültig als Nazi – das war der Spin, den man setzte, egal wie offensichtlich erschwindelt das Ganze war. Jedem, der den ganzen Ausschnitt davon sieht, ist dabei klar, dass es dem Unternehmer nicht darum ging, einen Hitlergruß zu machen – das auch noch auf der Bühne vor Tausenden Zuschauern.

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Nein, er wollte der Masse an Trump- (und Elon-)Fans schlicht irgendwie seine Freude und Begeisterung zeigen. Ungeschickt, so wie viele Musk-Auftritte sind, immer ein bisschen schräg, hyperaktiv und eigensinnig in seiner eigenen leicht autistischen Welt. Der Mann ist und bleibt im Herzen kein Redner oder Politiker, sondern Nerd.

Ihn jetzt zum Nazi zu erklären, ist schlichtweg verlogen. Das weiß eben auch jeder, der das ganze Video gesehen hat. Wer ihn hier als Hitler-Fan präsentiert, macht das, weil er bewusst lügt, bewusst zusammenschneidet, wie es ihm passt. Und ganz ehrlich, das kann man in verschiedenen Abstufungen mit fast jedem Politiker (deutsche eingeschlossen) machen, die mal mit einer Menge interagiert haben. Praktisch für jeden findet sich ein Foto, eine Aufnahme von einem Gruß an die Masse mit der rechten Hand – mit dem richtigen Winkel ist auch das schnell zum Hitlergruß erklärt.

In den USA nehmen ihn selbst viele seiner Kritiker explizit in Schutz. Reihenweise war die Rede von einer unüberlegten Geste, aber ganz sicher keinem Nazi-Gruß. Sogar die eher linke Anti-Defamation League (ADL) in den USA – mit der Musk übrigens seit einiger Zeit im Clinch liegt – verteidigte ihn: „Unsere Politik ist aufgeheizt und die sozialen Medien verstärken die Angst nur noch. Offenbar hat Elon Musk in einem Moment der Begeisterung eine ungeschickte Geste gemacht, keinen Nazigruß, aber wir wissen, dass die Leute nervös sind. In diesem Moment sollten alle Seiten einander ein wenig Nachsicht entgegenbringen, vielleicht eher einen Vertrauensvorschuss geben und durchatmen.“

Durchatmen ist es aber nicht, was in Deutschland angesagt wird: Selbst wenn man da durchblicken lässt, dass es nicht wirklich ein Hitlergruß ist, unterstellt man ihm eine geheime Nazi-Agenda. So suggeriert man in der Zeit unter dem Titel „Ein Hitlergruß ist ein Hitlergruß ist ein Hitlergruß“, dass all das ein vorab geplanter Tabubruch Musks gewesen sei, der ganz bewusst Neo-Nazis ansprechen sollte. Musk habe alle über „das ultimative Stöckchen“ springen lassen und wolle womöglich so den Hitlergruß enttabuisieren.

Dabei ist es viel eher Musk, der bei Auftritten buchstäblich wild umherspringt und –gestikuliert, was genau zu dieser Geste führte. Dass bald bei Trump-Veranstaltungen Massen den jetzt vermeintlich „enttabuisierten“ rechten Arm ausstrecken, als sei man im finstersten Nazi-Deutschland, glaubt dabei natürlich niemand.

Aber es passt ins Bild der deutschen Berichterstattung zu der Trump-Zeit: Verzerren, aus dem Kontext reißen und Nazi-Vergleiche bis zum Gehtnichtmehr. Mitunter – man erinnere sich an so manche Stern- oder Spiegel-Cover – setzt man Trump da selbst den Hitlergruß oder die Ku-Klux-Klan-Kapuze auf. Auf all das kann man sich jetzt wohl wieder gefasst machen, das zeigte schon Tag eins der neuen Trump-Regierung.

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