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Der Vance-Schock – für das außenpolitische Establishment ist es die maximale Demütigung

Mit einer spektakulären Rede demütigt JD Vance die politische Klasse Europas. Als man ihm antwortet, ist er schon abgereist. Das außenpolitische Establishment bleibt mit Fassungslosigkeit zurück.

Foto: MSC/Lukas Barth-Tuttas

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Alle Augen auf München: Schon lange war die Münchner Sicherheitskonferenz nicht mehr so im Fokus der Geopolitik wie dieses Jahr. Natürlich vor allem durch die neue US-Regierung von Donald Trump.

Allen voran: JD Vance, der zuvor einen beinahe kometenartigen Aufstieg hingelegt hat. Vom Senator zum Vizepräsidenten und – nicht ganz unwahrscheinlich – sogar Trump-Nachfolger. Schon im letzten Jahr war Vance vor Ort bei der Münchner Sicherheitskonferenz. 2024 gab es dort, wie Apollo News schon damals schrieb, vor allem „leere Phrasen und grinsende Selfies“ von Baerbock bis Habeck.

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Vance war vor Ort als Senator – und als Außenseiter. Als Trumpiger Republikaner hatte man ihn eingeladen, um Rede und Antwort zu stehen, zu einer vermeintlich isolationistischen Außenpolitik Trumps. Ricarda Lang belehrte ihn, die USA müssten um jeden Preis weiter Waffen an die Ukraine liefern. Andernfalls würde er die Demokratie im Stich lassen.

Vance analysierte damals kühl, die Prioritäten der USA – Stichwort China und Asien – würden es nicht zulassen, dass man dauerhaft in solchem Umfang Munition und Material in die Ukraine schickt – dafür könne selbst die US-Rüstungsindustrie, und erst recht nicht Europa, genug Waffen produzieren. Es müsse daher eine baldige Lösung für den Krieg geben. Und vor allem müsse Europa selbst endlich fähig sein, sich zu verteidigen.

Dieses Jahr war vieles anders: Vance ist jetzt alles andere als nur ein einzelner US-Senator am Rande, sondern die Stimme der neuen US-Regierung. Er trat nicht auf als der Stachel im Fleisch, sondern als Bombe, die das ganze Mindset der Veranstaltung crasht. Wo in Deutschland und Europa viele Politiker nur zu gerne über eine Entfernung der Trump-Regierung von den gerne beschworenen „gemeinsamen Werten“ der transatlantischen Beziehung sprechen, drehte Vance den Spieß um:

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Europa sei es, was sich von gemeinsamen Werten wie Freiheit und Demokratie entfernt, indem es einerseits seine Meinungsfreiheit im Namen des Kampfes gegen „Hass“ und „Desinformation“ immer enger einschränkt und andererseits, indem man die zunehmenden und berechtigten Sorgen der eigenen Bürger über eine gescheiterte Migrationspolitik ignoriere. Er nennt ganz konkret die Brandmauer in Deutschland. 

Noch bevor Verteidigungsminister Boris Pistorius von der SPD eine empörte Antwort auf die Rede lieferte, war Vance schon wieder weg. Zurückgelassen hat er einen Zirkel von Politikern, der überhaupt nicht damit umzugehen weiß. Über Jahre hatte man hier hypothetisch über eine weitere Amtszeit Trumps diskutiert. Vance dürfte – im Rückblick fast schon prophetisch – gerade deswegen im vergangenen Jahr noch als Senator eingeladen worden sein. Doch all das Spekulieren hat nichts geholfen: Vance steht man hier fast paralysiert gegenüber. 

Eine Empörung, der Vance keine Beachtung mehr schenkt. Er weiß: Diese Regierung ist sowieso nur noch Wochen im Amt. Europa pocht dabei auf einen Platz am Verhandlungstisch, wenn es um einen wie auch immer gearteten Friedensdeal im Ukrainekrieg geht. Aber Fakt ist: Die Europäer sind nur Papierriesen, auf sie ist Washington nicht angewiesen. Im Gegenteil, Europa ist auf Washington angewiesen – und auch Selenskyj machte oft genug klar: Wenn es um die viel diskutierten „Sicherheitsgarantien“ geht, verlässt er sich nur auf solche aus Washington. Auf die EU vertraut er nicht.

Wie die Friedensverhandlungen am Ende weitergehen, ist völlig offen, darum drehte sich auch Vances Rede nicht – er machte hingegen klar: Der außenpolitische Kurs, von Davos, von München, von einer von der Leyen, einem Joe Biden, einer Kamala Harris – ist am Ende. Amerika wird einen völlig neuen Ansatz vertreten – und Europa kann bestenfalls zuschauen. 

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131 Kommentare

  • Jeder Satz, jede einzelne Silbe aus Vance Rede war zu 100 % richtig. Die EU als Moloch, der schon in seinen Nomenklaturen von „Kommissar“ bis „Desinformation“ die Sowjetunion nachspielt. Deutschland, das vor allem durch die Macht der Medien fest im linken Würgegriff ist. Und über allem der Sozialismus mit allem, was dazu gehört: vom Verlust der Freiheit des Individuums, über die Zerstörung der Meinungsfreiheit bis hin zu Totalitarismus und Planwirtschaft. Wir stecken dermaßen tief im neuen Sozialismus. Viele möchten es so und noch mehr merken es nicht einmal.

    304
  • Mega Rede – kein Applaus. Klasse JD. Und das Zähneklappern ist bis ins letzte Tal zu hören.

    261
  • Herr Pistorius, der im vergangenen Jahr noch in einem semi-demagogischen Anfall behauptete, die AfD wolle „zurück zum Rassenwahn“, wirkte wie ein aus der Zeit gefallener, alter Mann. So schnell kann’s gehen.

    245
  • Sorry, aber wen die Wahrheit demütigt, hat es nicht anders verdient.

    Eine klare Ansage an die Dummheit – Respekt Mr. Vice President

    Das Heulen und Zähneklappern vor Thors Hammer schallt aus Europa über den Atlantik.

    221
  • Gedemütigt: Ja.
    Aber auch lernfähig? Daran darf gezweifelt werden.

    198
  • Das war ein Unterschied wie Gorbatschov zu Honecker 1989.

    152
  • Starke Ansage. Gefällt mir. Tipp am Rande, sein Buch kann ich auch wärmstens empfehlen.

    137
  • sehr geil. das freut mich alles ungemein. danke trump, danke vance, danke musk! wer hätte gedacht. ein lehrstück sondergleichen. die gesichter der pappnasen in der eu werden immer länger. sehr sehr geil!

    112
  • … und das deutsche in München anwesende Polit-Establishment, das Vance nach seiner Jahrhundertrede zurückliess, wäre noch viel fassungsloser gewesen, hätte es gewusst, dass Vance sich nur deshalb auf und davon machte, um sich „illegal und heimlich“ mit Frau Weidel von der ganz bösen AfD zu treffen, in einem Dritt-class-hotel versteht sich. Oh Mann, ich bin seit der Vance-Rede in super Stimmung. Das wird sich so schnell auch nicht ändern. Der Mann hat voll ins Schwarze getroffen.

    107
  • 1987 – Ronald Reagan: „Mr Gorbatchev, tear down this wall!“

    2025 – JD Vance: „Mr Merz, tear down this firewall!“

    107
  • Die europäische Politik in ihrer geschlossenen Echokammer hat sich in ihrer Eindimensionalität vollkommen verrannt, kein Wunder, dass sie überfordert sind und gar nicht mehr sehen, dass JD Vance natürlich recht hat. Die EU, wie auch die Demokraten in den USA, ist viel zu sehr nach links gerückt und hat sich entfernt. Er dürfte deutlich mehr deutschen Bürgern aus der Seele sprechen als Steinmeier, von der Leyen oder Pistorius. Man kann darüber streiten, ob nun die AfD die (Er-)Lösung ist, aber man muss wenigstens darüber streiten dürfen.

    100
  • Das war meiner Ansicht nach erst der Anfang. Ob und wie die USA uns politisch im Geheimen beeinflussen, will ich nicht wissen.
    Aber sie sind in der Lage, endlich den Hebel umzulegen. Und das wird Zeit.
    Das deutsche Volk und auch die Bürger der Rest-EU können sich nicht wehren – die Amis geben hingegen nichts um die leeren Phrasen, mit denen wir seit Jahren nur hingehalten werden. Der Stein ist ins Rollen gekommen. Endlich!

  • Vance ist der Hammer 😎
    Bester Mann
    Zukünftiger Präsident 🇺🇸
    Kann Deutschland nicht der 51. Staat werden? 🙏🏻

    74
  • Es ist sehr beruhigend, dass der Umgang mit der Opposition, auch von unserem großen Bruder in Amerika kritisch gesehen wird.

  • Beste Rede, die ich seit langem gehört habe, kein Ablesen, keine Phrasen. Wie traurig wirkte dagegen das Vorlesen seines Textes von unserem Bundespräsidenten. Vance hat alles auf den Punkt gebracht, es geht ja nur noch um Hass und Hetze und Probleme werden nicht gelöst. Wenn ein Großteil der Bevölkerung der Ansicht ist, man darf nicht mehr alles sagen, spätestens dann muß man sich Sorgen um die Demokratie machen.

    54
  • Vor allem der Hieb, dass die EU-Elite inzwischen redet, wie Sowjet-Schergen, hat aber mal sowas von gesessen!

    51
  • Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Diesmal werden es Deutschland und die EU sein. Schade nur, dass man selbst darunter leiden muss.

    48
  • Klar war er da schon abgereist.
    Sonst hätte der lispelnde Nuschler Pistorius nicht so grosse Töne gespuckt!

  • Guter Kommentar, eine tolle Rede und wer die Reaktionen in dem Qualitätsmedien gelesen hat, weiß wie sehr die Worte die er gesprochen hat weh getan haben.
    Tja Europa hat fertig und das haben sich diese Amateure selbst verBaerbockT.

  • Bravo Herr Vance , das war die Wahrheit und nichts anderes !

    Das dieses die armseligen Linksgrüne Politikdarsteller nicht ertragen , ist nicht verwunderlich! Die Reaktion darauf von diesen Leuten spricht Bände und legt einmal mehr deren Unfähigkeit offen ! Schlimm ist nur , das wieder eine Mehrheit der Wähler diese Leute wieder in die Regierung wählt. !

    39
  • Ich habe selten so eine starke Rede gehört, Er hat allen den Spiegel vorgehalten aber gleichzeitig seine Hand gereicht. Leider haben unsere linken Granden die ausgeschlagen, das wird sich bitter rächen. Ich kenne momentan keinen anderen Staatsmann der ihm das Wasser reichen kann.

  • Die Münchener Sicherheitskonferenz ist, noch hinter dem Oktoberfest, zu einer regionalen Veranstaltung verkümmert. Erst hat die EU alles nachgeplappert, was Amerika vorgab, und ausgerechnet jetzt, da man versucht, „Souveränität“ zu simulieren, tut sie es, um „ihren“ Krieg weiterzuführen. Die EU ist ebenso wie die Münchener Sicherheitskonferenz, nur noch eine regionale Erscheinung. Ohne Kompetenz was den Mittleren Osten, Russland oder China angeht. Als wäre das noch nicht deutlich genug, leistet man sich eine Analena Baerbock als aussenpolitisches Aushängeschild. Ich vermute daher, München war für Vance allenfalls ein Zwischenstopp, auf dem Weg zu wichtigen Terminen.

    29
  • Die deutsche Regierung ist nur noch Tage im Amt nicht Wochen… Nächsten Sonntag sind Sie hoffentlich weg. 😀 Ansonsten super Artikel.

    24
  • Tja, nur weil sie sich zuhause über Volk und Demokratie erheben, glauben die EU-Wichtigtuer sie wären der Nabel der Welt und könnten in der Weltpolitik den Ton angeben.
    Endlich wurden sie sehr deutlich dorthin positioniert, wo sie hingehören: An den Katzentisch!
    Jetzt liegt es an uns Wählern nach dieser super Vorarbeit von Vance darauf aufzubauen, und den EUzis und Feinden von Volk und Demokratie endgültig den Zahn zu ziehen: Abwählen und fortjagen! Einheitsparteienkartell muss weg, Brüssel muss weg. Freiheit first!

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