Das Dilemma der AfD
Die AfD ist stärker denn je - doch wohin treibt sie eigentlich? Das mediale Dauerfeuer und die geistige Brandmauer haben die AfD abgekoppelt, was in vielerlei Hinsicht bedenklich ist und auch die AfD negativ beeinflusst. Warum Journalisten einen ganz neuen Umgang finden müssen.

Die AfD dominiert alle Schlagzeilen – aber nur als Projektionsfläche. Als Projektionsfläche für Wähler, die vor allem gegen alle anderen Parteien stimmen wollen, die sie als so gleichförmig empfinden. Für Linke ist die AfD eine Projektionsfläche für die eigenen Nazi- und Weimar-Fantasien. Über die AfD führen wir hauptsächlich Scheindebatten, wie jüngst das wirklich peinliche Verfassungsschutz-Gutachten gezeigt hat.
Und so müssen wir feststellen: Die Öffentlichkeit weiß über die AfD selbst eigentlich fast gar nichts. Alexander Gauland sagt im Interview mit uns, das am heutigen Sonntag am Nachmittag erscheint, dass der aktuelle Aufstieg der Partei „nicht unser Verdienst“ sei – das ist der Kern eines merkwürdigerweise kaum beleuchteten Phänomens.
Weite Teile der Medien haben einen Journalismus geprägt, der in Bezug auf die AfD statt auf das Ziel des Erkenntnisgewinns auf die Vernichtung der Partei setzt. Interviews mit AfD-Politikern bleiben so bei den gleichen Floskeln und oberflächlichen altbekannten Debatten stecken, am liebsten bleibt man bei Wortklaubereien und Formulierungs-Distanzierungs-Tänzen. Doch während große Teile der Medien gar nichts dazu beitragen, um die wirklichen Positionen und Ideen der AfD aufzuzeigen, verfolgt ein Großteil der Wähler die AfD ohnehin direkt über die sozialen Netzwerke.
Wie keine andere Partei hat die AfD ein eigenes Medienimperium geschaffen, mit Millionenreichweiten, dazu angegliederte Parteimedien – eine direkte Folge des Versagens der klassischen Medien. So bringt die Partei letztlich vollkommen ungefiltert und unkritisiert ihre Sicht in die Öffentlichkeit.
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Es war einer der großen Qualitätsbeweise der deutschen Presse – und ihr eigentlicher Beitrag zur Etablierung der Demokratie – dass es ihr gelang, nach dem Krieg die in der Weimarer Republik so dominanten Parteimedien vollständig zu verdrängen. Das war keine Folge von Regulierung, es war der Sieg der großen Verlegerpersönlichkeiten auf dem Markt – weil die freie, kritische Presse es ganz selbstverständlich vermochte, schlichtweg interessanter zu sein als die allzu berechenbaren Parteiblätter. Die Etablierung des überparteilichen Hamburger Abendblatts gegen die ursprünglichen Pläne der britischen Besatzungsmacht gehört zu den großen Lebensleistungen von Axel Springer.
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Diese Befreiung von jeder echten Kontrolle macht übrigens auch die neue heimliche Macht der Partei aus. Donald Trump scheint gerade auch deshalb so allmächtig, weil er genau die gleiche Geschichte hinter sich hat – die Medien haben sich abgenutzt und jede Wirkung gegen ihn verloren.
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Gleichzeitig kommt es zu einem zweiten Effekt in Bezug auf die AfD, der ebenfalls unentdeckt und wenig diskutiert bleibt. Ein Großteil der Medienlandschaft begann sich seit 2013, auf die AfD einzuschießen – und von Anfang an die Faschismus-Keule zu schwingen, auch gegen Personen wie Bernd Lucke, bei dem so ein Vorwurf gerade aus heutiger Sicht vollkommen lächerlich erscheint. Es wurde von Anfang an die Radikalisierung herbeifantasiert. Allein: In gewisser Hinsicht ist ein solcher Vorwurf eine selbsterfüllende Prophezeiung.
Man kann eine Radikalisierung so auch induzieren. Der unheimliche mediale Druck, die permanenten Versuche der Vernichtung gegenüber der Partei drücken natürlich bürgerlich etablierte Persönlichkeiten zunehmend aus der Partei. Gleichzeitig gilt: Die Anreize für die Partei und ihre Führung, auf eine Mäßigung und eine Verbürgerlichung hinzuwirken, sind gering: Die AfD steigt, egal, was sie macht. Es ist eines der großen Paradoxe unserer Zeit, dass der politische Versuch, die AfD zu vernichten, nicht nur dazu führt, dass die AfD stärker wird, sondern auch, dass sich innerhalb der AfD so tendenziell die radikaleren Elemente durchsetzen können.
Doch es geht nicht primär um eine inhaltliche Radikalisierung. Es geht um eine ungesunde Verhärtung und Unversöhnlichkeit und darum, dass einige AfD-Politiker oft nur noch Aussagen danach ausrichten, mehr Social-Media-Reichweite zu bekommen. Dadurch werden sie immer schärfer und bisweilen geschmacklos. Die Ästhetik – die Peinlichkeit – zeigt uns zuallererst tiefergehende Fehlentwicklungen an.
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Entgegen der medialen Darstellung hatte die AfD durchaus einen funktionalen Kompass bürgerlicher Politik, eine Verlässlichkeit in ihren Positionen, auch das ist Teil ihres Erfolgs – zuletzt zeigt sie sich aber zunehmend entgrenzt und insofern auch beliebig. Das beste Beispiel ist die Russland-Frage – von einer ja vertretbaren Friedensforderung steigert sich die Partei zunehmend in eine (auch bizarr anti-nationale) pro-russische Position hinein, in eine Position der vollkommen unkritischen Haltung gegenüber des in jeder Hinsicht nicht-konservativen und anti-bürgerlichen russischen Regimes. Das Ende der Fahnenstange ist erreicht, wenn ausgerechnet AfD-Politiker dann schlichtweg das russische Propaganda-Narrativ vom Tag des Sieges übernehmen und einfach darüber hinwegsehen wollen, welches unermessliche Leid die Sowjetunion über Deutschland und Europa gebracht hat.
Das ewige Gerede über die angebliche Bösartigkeit der AfD, die Geschichtsvergleiche, die zuallererst die historische Unbildung jener entlarven, die sie ziehen, sind keine Antwort darauf. Man muss die demokratische Schieflage insgesamt erkennen, die nur seltsame Blüten überall und auf allen Seiten treibt.
In gewisser Hinsicht kann man all diese Effekte auch als Folge der geistigen Brandmauer verstehen – als eine Folge eines gestörten Kommunikationsfelds hin zur AfD, an dem viele Journalisten, insbesondere bei den öffentlich-rechtlichen Medien, täglich arbeiten. Diese Schützenhelfer versuchen mit aller Macht, das zu verhindern, was aus jeder Perspektive wünschenswert wäre: Ein gesundes, kritisches Debatten-Verhältnis zwischen der AfD, den Medien und ihren Wählern. Genau hier muss eine Berichterstattung über die AfD ansetzen.
Die AfD kann machen, was sie möchte – die Mainstreammedien berichten entweder gar nicht darüber oder wenn doch, dann verzerren sie die Wahrheit so lange, bis die Aussagen das Gegenteil „belegen“ und zum rot-grün-woken Weltbild der Journalisten passen. Wie oft sollen wir von der AfD denn noch auf unser Parteiprogramm verweisen, wo unsere Ziele und Vorstellungen schriftlich niedergelegt sind? Ach ja, die Forderung aus dem Parteiprogramm, dass Kinder im Kindergarten die deutsche Sprache lernen sollen, ist laut VS ein Beleg für die sogenannte „Rechtsradikalen Ziele der Partei“. Kann man sich nicht ausdenken…
Ich sehe keine Alternative zur AFD .
Warum sollte sie sich ändern ?
Ich sehe kein Dilemma.
Wer die Eröffnungsrede von Alice Weidel am 14.05.25 gesehen und wichtig, vor allem auch verstanden hat, der wählt jetzt selbst als AfD-Hasser die AfD.
Was für eine facettenreiche und glasklare sowie gekonnt mit scharfem Geist formuliert Zustandsbeschreibung!
Sollte Standardlektüre für angehende Journalisten werden 👏🏻
Das Ausland verfolgt die antidemokratischen Vorfälle in Deutschland immer aufmerksamer.
Schlagzeile von Sky News Australia (übersetzt): Deutschland kann nicht beweisen, dass die AfD die Demokratie stürzen will.
Bravo, tolle Analyse.
Das Dilemma der Afd?
Schon wieder etwas Neues auf der Projektionsfläche AFD.
Das wirkliche Dilemma ist:
Die Ausschüsse werden der AFD verwehrt.
Der ihr zustehende Fraktionsaal wird ihr verwehrt.
Bei Bürgerdialogen stehen diese Leute mit den Regenschirmen und Megaphonen sofort bei Fuß. Immer und überall. Unterstützt von den Omas
AFD Politiker werden bedroht und verletzt. Ihr Eigentum zerstört.
Der interessierte Bürger weiß mehr über die AFD als die Journalie. Recherchieren Sie ohne Tunnelblick und berichten Sie darüber.
Lassen Sie die AFD ihre Arbeit machen!
Wer die Opposition „vernichten“ will anstatt sie in Wahlen zu schlagen, der hat offenbar jeden Glauben in die Demokratie verloren und stellt sich selbst außerhalb des demokratischen Spektrums.
Es wird immer davon gesprochen, Menschen nicht auszugrenzen – Behinderte nicht, Queere nicht, Dunkelhäutige nicht, Männer nicht, Frauen nicht und auch nicht Menschen, die nicht wissen, ob sie Mann oder Frau sind usw.
Bei Mitgliedern der blauen Partei scheint das nicht zu funktionieren.
Ich glaube, die meisten wissen gar nicht, weshalb sie Mitglieder dieser Partei so hassen. Sie machen einfach mit. Hass und Hetze – gegen wen auch immer – sind nicht gut. Man muss miteinander im Gespräch bleiben, darf aber seine eigene Meinung behalten.
Wollen wir diesen vermeintlichen „Kampf“ gegen diese Partei noch jahrelang weiterführen und dabei das Wohl von Millionen Bürgern aus den Augen verlieren?
Die Regierenden haben die Daseinsfürsorgepflicht für das gesamte Volk, für Einheimische, für Migranten und auch für Mitglieder der blauen Partei.
Aber sie verschwendet Zeit und Geld, um eine erfundene „Brandmauer“ zu verfestigen. Wollen wir Bürger das?
Danke für den Artikel. Wichtig ist nach meiner Anscht, daß der Vorwurf des Rechtsextremismus schon 2013 gemacht wurde. Anlass war der Ausdruck „Entartungen der Demokratie“ von Bernd Lucke. Sogar der Wunsch nach mehr Schulsport in einem früheren Programm der AfD wurde mit der NS-Zeit verbunden. Dabei hatte dies jahre früher auch Boris Becker (Tennisspieler) gefordert.
Zu einem gesunden Diskursklima gehört eine Offenheit, über Sachfragen, Krisenlagen, Lösungsstrategien und wirtschaftliche Lösungskonzepte zu sprechen und offen zu entscheiden! Inzwischen hat sich aber ein „Politologen- und Soziologen Klima“ entwickelt, in dem über Farben, Himmelsrichtungen, Verhalten, Sagen und Personen sowie über ideologisches Gegreine & Sozialpsychologie gestritten wird. Kein Wunder, wenn alles nur noch klickt und nicht „funzt!“
Wo jetzt ein Dilemma FÜR die AfD sich abzeichnen soll, kann man nicht wirklich aus diesem Artikel erkennen.
Vielmehr zeigt es, welche Stärke die Partei zeigt und welch innovativen aber auch alternative Wege sie beschreiten.
Seit Beginn medial, physisch und politisch angegriffen und zum Teil rechtswidrig behandelt (was Urteile bis hin zum BVerfG beweisen).
Und nicht vor den Medien aber auch nicht vor den (Alt)Parteien muss sich die AfD beweisen bzw. überzeugen, sondern beim (Wahl)Volk. Dies hat sie nachweislich gemacht was Wahlergebnisse und Umfragen beweisen. Sie ist nun die wahre Volkspartei geworden.
Union und SPD haben ihre Wählergruppen von einst an die AfD verloren.
https://www.tagesschau.de/wahl/archiv/2025-02-23-BT-DE/umfrage-job.shtml
„Ein gesundes, kritisches Debatten-Verhältnis zwischen der AfD, den Medien und ihren Wählern.“ Da gehört in erster Linie die Politik dazu, denn die Medien machen nur das was die Politik vorgibt, man nennt sie nicht umsonst „Staatsmedien“! Und alle täuschen sich, wenn sie meinen die AfD-Wähler wären (endlich) zufrieden, würde das Migrationsthema (endlich) konsequent angegangen! Wenn es so wäre, gäbe es ja trotzdem noch das Problem der ÖR-Medien, der Corona-Aufarbeitung, des Klima,- und Genderwahns sowie das völlig verloren gegangene Vetrauen in diesen Staat!
Das eigentliche Dilemma ist der ewige Selbstzweck der AFD. Das kann gerne nochmal 13 Jahre so bleiben und dann immer wieder.
Bei einigen dauert es halt etwas länger, bis der Groschen fällt.
Zitat. „::dass einige AfD-Politiker oft nur noch Aussagen danach ausrichten, mehr Social-Media-Reichweite zu bekommen. Dadurch werden sie immer schärfer und bisweilen geschmacklos“.
Dieses Geschmacklosigkeitsproblem sehe ich eher bei den Feinden der AfD. Und die haben mediale Reichweite, weil sie die großen Medien kontrollieren.
Auch in der Russland-Frage stimme ich nicht zu. Die AfD fordert offene Diplomatiekanäle nach allen Seiten und kritisiert, dass unsere Regierung dies nicht tut, sondern Konfrontation betreibt. Das hat nichts mit Russlandaffinität zu tun.
Letztlich zählt nicht, was einzelne AfD-Mitglieder hier und da erzählen, sondern was die Parteilinie bestimmt.
Das Problem ist allerdings, und hier stimme ich zu, dass die AfD zu wenig leitmediale Gelegenheit bekommt, diese Parteilinie zu erklären. So kommt es dann, dass Internetnutzer weitaus über diese Partei mehr wissen als die guten alten TV-Gucker und Radiohörer.
Daß die AfD weniger ihrem eigenen Können ihren Aufstieg verdankt, sondern dem zunehmend desolaten Erscheinungsbild der Unionsparteien, die sich immer mehr zu einer linksgrünen Partei entwickeln, ist schon richtig. Was auch immer geschieht, die AfD wird niemals alleine die Mehrheit in diesem Land bekommen. Sie braucht einen Partner. Die völlig orientierungslose, woke Union wird es ganz sicher nicht sein. Hier würden sich Parteien wie die Werteunion oder Bündnis Deutschland anbieten, die sich erst noch im Aufbau befinden und bei den Wählern derzeit keine Rolle spielen. Ich hoffe, daß sich das noch ändert. Der Unmut an der mehrheitlich konservativen CDU-Basis wird angesichts der unzähligen Wortbrüche von Merz immer größer und könnte zu einer konservativen Abspaltung führen, die zukünftig mit der AfD zusammenarbeitet. Die CDU-Basis steht der AfD inhaltlich wesentlich näher als der links-orientierten Führung um Merz.
Denke wir sind an einem Punkt angekommen wo jedem klar werden muss dass die Altparteien sich des Staates und seiner Gewalten bemächtigt haben ! Die Trennung zwischen dem Staat und der Politik ist von den Altparteien aufgehoben worden .
Für Menschen mit Demokratie und Freiheitsliebe schließt dieser Umstand eine Wahl jener Parteien dieses Lagers Perse aus !!
Aus Mangel an weiteren ernsthaften Alternativen bleibt defacto nur die AFD !!
Die Wahl scheint nur zu sein ! Entweder AFD wählen oder Demokratie aufgeben !
Aus der Sicht eines Journalisten haben Sie recht, man soll sich nicht gemein machen mit einer Sache, auch nicht mit einer guten. Aus der Innensicht kann ich Ihnen versichern, daß es keineswegs Konsens ist, den „Tag des Sieges“ als solchen zu sehen, es ist nicht vergessen, daß es sich auch um eine Niederlage handelt. Welche Seite der Medaille man nach oben kehrt, hat mit unterschiedlicher Sozialisation zu tun.
Wer erwartet, daß in einer Volkspartei eine einheitliche Meinung eines jeden zu allem und jedem existiert, liegt mit Sicherheit falsch. Es herrscht jedoch recht große Einigkeit, daß das Verbindende das Trennende überwiegt, und daß offene Diskussion unterschiedlicher Standpunkte nützlich, nicht schädlich ist, solange man sich nicht spalten läßt. Ein Beispiel: Es werden von den Einen PV-Anlagen installiert, während von den Anderen betont wird, die würden zu Blackouts führen. Dennoch ist man sich einig, daß der Klimawahn und die Energiewende schädlich sind.
Die Alternativmedien sind sehr wohl kritisch und haben ihre eigenen Themen. AfD Kompakt u.ä. sind kaum präsent im Vergleich zu den freien alternativen Medien wie JF, Freilich, KenFM, Wallasch, Reitschuster, Compact, Apollo, Brandenburg, Weltwoche, Kontrafunk, Kellner, Info Direkt, Kehre, Krautzone, Khan, Achse des Guten, PI, Waldgang, Trigger FM viele viele weitere. Sobald die dauerhafte Belagerungssituation um unser Lager herum endet, wird auch wieder noch mehr Kritik zwischen den verschiedenen Strömungen diskutiert werden.
Solange man aber das ganze verbieten und bekämpfen zu versucht, ist das nicht von Priorität.
„Prominente Beispiele sind Deutschland und Großbritannien“, schreibt das Blatt und lässt keinen Zweifel daran, dass beide Länder längst in einem Zustand legalisierter Zensur angekommen sind.
Was unter dem Banner des „Hassrede“ oder der „sozialen Verantwortung“ betrieben werde, sei in Wahrheit, so der Tenor, eine autoritäre Machtdemonstration der politischen Klasse gegen ihre Kritiker.
https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/medien/europes-free-speech-problem-der-economist-ruettelt-an-europas-moralischem-selbstbild/
– schönen Sonntag
18.05.2025: Wahlen in Polen, Portugal und Rumänien
„von einer ja vertretbaren Friedensforderung steigert sich die Partei zunehmend in eine (auch bizarr anti-nationale) pro-russische Position hinein, in eine Position der vollkommen unkritischen Haltung gegenüber des in jeder Hinsicht nicht-konservativen und anti-bürgerlichen russischen Regimes.“ Au weia, da hat wohl gestern jemand ESC geschaut🤪
Zumindest herrscht in der AfD kein Denkzwang, was den Kriegshergang und vor allem die Ursachen angeht. Es geht um gute Argumente, und die dürfen aus jeder politischen Richtug kommen, tun sie aber nicht. Stattdessen herrscht auch hier Lagerdenken. „Putinversteher“ gegen den „Selensky Fanclub“. Damit ist nicht jenen geholfen, die am anderen Ende der Mündung stehen.
Naja. Die AfD steht fest auf dem Boden der FDGO und vertritt die Interessen der Bürger. Das tun die anderen Parteien nur noch ganz wenig. Da braucht es keine Mediendiskussion. Die alten Medien sind tot. Im Print gehen noch Nischen und online kommt es auf die persönliche Integrität und Kompetenz an. In dieser Reihenfolge. Apollo News ist gut, weil es den Einheitsbrei auflockert. Ihr müßt aber aufpassen, nicht selbst zum Mainstream zu werden. Die Menschen selbst sind heute die Medien.
Nein. Denn die Selbstüberhöhung – Presse sei ein Korrekturmechanismus – ist die Grundlage, warum die Presse kein Korrekturmechanismus ist.
Weil Menschen sich in Phasen entwickeln – auch Journalisten. Nach der Pubertät folgt die Konformität.
Quelle: Ich-Entwicklung
Deshalb sind Überzeugungen an die Bezugsgruppe gebunden – auch bei Journalisten. Die Fähigkeit, sich mit der eigenen Bezugsgruppe anzulegen, gelingt erst dem Ketzer einer Bezugsgruppe. Dann entwickelt sich auch ein Korrekturmechanismus.
Die Epoche Aufklärung kann einen Ketzer nicht entwickeln, denn der Verstand führt nicht zur Vernunft – Myside Bias.
Aus den Zeilen oben lese ich eine Prise Frust mit der Medienlandschaft heraus, leider muss aus des Autor’s Sicht dafür ebenfalls die AfD herhalten. Objektiv betrachtet hat die Medienlandschaft sich mit der Einführung des Internets verändert. Nicht erst 2013 wie beschrieben. Einhergehend mit dem Niedergang der Printmedien haben die Pressehäuser ihre Einnahmequellen, sprich ihre Unabhängigkeit, so sie je bestand, verloren. So hat man sich an den nächsten Anbieter gewandt- den Regierungsparteien. Kritische Fragen müssen lauten: Wer kontrolliert nun Medien? Wird sich das jemals wieder ändern? Und was ist, wenn nicht….? Damit muss die AfD sich auseinandersetzen. Aber das sollte man ihr in keiner Form als Makel anlasten. Die AfD hat die Rules of Engagement, bzw. – die Spielregeln, in dieser Form nicht aufgestellt. Das Schlimme ist: Jeder weiss es besser, aber trotzdem geht die politische und deren mediale Welt stur voran und giesst Teer über die Partei. Und erwartet dafür Danksagungen?
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob betreutes Denken und „Korrekturmechanismus“ Aufgabe der Medien sein solle, und wenn doch, ob ich das tatsächlich möchte.
Ich spreche natürlich nur für mich und sämtliche Medien gemeint, ohne Ausnahme. 🙂
Und zum Rest. Die AFD ist erwachsen. An deren Radikalisierung (so sie denn als solche problematisch wäre) hat kein anderer Schuld. Für mich eher abschreckend deren, meinem Empfinden nach, asoziale politische Ansichten (Nazikeule ist völliger Humbug!).
Und seit Trump sind die blauen Friedenstauben gen Russland sowieso fast vergessen. Nannte sich früher: „Wendehälse“. Sollte Trump doch noch die totalen Sanktionen ausrufen, wird die AFD dann endlich Farbe bekennen oder weiter opportunistisch schweigen oder versuchen, auf 2 Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen?
Schon schade, dass Deutschland derzeit keine einzige vernünftige Opposition hat. Vor Schwarz/Blau und dem Rückbau der Sozialen Marktwirtschaft (mit all seinen Facetten) sei hiermit gewarnt.