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Andreas Storm

DAK-Chef rechnet mit „Beitrags-Tsunami“ – scharfe Kritik am Koalitionsvertrag

DAK-Chef Andreas Storm warnt vor einem drastischen Anstieg der Sozialversicherungsbeiträge ab 2025 – und macht die Bundesregierung für eine wachsende Finanzierungslücke verantwortlich. Ohne Kurskorrektur drohen Millionen Versicherten spürbare Mehrbelastungen.

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Der Vorstandsvorsitzende der Krankenkasse DAK-Gesundheit, Andreas Storm, schlägt Alarm: Zum Jahreswechsel drohen den gesetzlich Versicherten in Deutschland spürbare Beitragserhöhungen in der Kranken- und Pflegeversicherung. In einem Interview mit der Augsburger Allgemeinen übte Storm scharfe Kritik am Koalitionsvertrag von Union und SPD und sprach von einem drohenden „Beitrags-Tsunami“.

Storm rechnet mit einem Anstieg des Zusatzbeitrags in der gesetzlichen Krankenversicherung um mindestens einen halben Prozentpunkt. Zusammen mit der bereits absehbaren Erhöhung in der Pflegeversicherung könnte der gesamte Sozialversicherungsbeitrag auf bis zu 43 Prozent steigen. „Das bedeutet nicht nur eine Zumutung für versicherte Beschäftigte, Rentner und Arbeitgeber, das ist auch Gift für die Konjunktur“, so Storm.

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Die zunehmenden finanziellen Belastungen könnten sich laut Storm sowohl negativ auf die Kaufkraft der Versicherten als auch auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen auswirken. Besonders kritisch sieht er, dass versicherungsfremde Leistungen weiterhin aus den Beitragsgeldern finanziert werden – etwa die Versorgung von Bürgergeldempfängern, für die der Staat eigentlich aufkommen müsste. Dabei gehe es um Milliardenbeträge.

In der ursprünglichen Fassung des Koalitionsvertrags seien laut Storm noch konkrete Maßnahmen zur Stabilisierung der Sozialversicherungsbeiträge enthalten gewesen – doch diese seien im finalen Dokument gestrichen worden. „Alle in den Entwürfen genannten konkreten Maßnahmen, die das Ziel stabiler Sozialversicherungsbeiträge kurzfristig hätten sicherstellen können, sind aus dem finalen Koalitionsvertrag gestrichen worden“, kritisierte er.

Konkret nennt Storm ursprünglich eingeplante Mittel in Höhe von jeweils zehn Milliarden Euro für die Jahre 2025 und 2026 zur Finanzierung der Bürgergeld-Versorgung sowie neun Milliarden Euro für die Pflegekassen. Diese „dringend nötigen Mittel“ seien ersatzlos gestrichen worden – mit gravierenden Folgen: Es bleibe eine massive Finanzierungslücke.

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Angesichts dieser Entwicklung fordert Storm eine Überarbeitung des Koalitionsvertrags. Ohne zusätzliche finanzielle Mittel sei eine nachhaltige Stabilisierung der Sozialversicherungsbeiträge nicht machbar. Die DAK-Gesundheit zählt mit rund fünf Millionen Mitgliedern zu den größten Krankenkassen Deutschlands.

Für 2025 rechnet Storm mit einem Anstieg des Zusatzbeitrags in der gesetzlichen Krankenversicherung um 0,5 Prozentpunkte sowie einer Erhöhung des Pflegeversicherungsbeitrags um 0,2 Prozentpunkte. „Die Krankenkassen fahren auf der Felge“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Bis Ende 2025 könne sich das Defizit in der gesetzlichen Krankenversicherung auf bis zu 2,5 Milliarden Euro belaufen – eine aus seiner Sicht „vorsichtige Schätzung“.

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59 Kommentare

  • Andreas Storm ist CDU Mitglied. Er kann sich also direkt beim Friedrich beschweren.
    (er ist über CDU-Ticket als „sogenannter“ Sozialexperte und ehemaliger Bundestagsabgeordnete in dieses Amt gekommen.
    Wir brauchen einen Milei der bei uns erstmal diese Ämter aufräumt.

    60
  • In 4 Jahren kann ich mit Abschlägen in Rente gehen und das werde ich auch tun. Keinen Tag länger für diesen Staat!

    38
  • Wer war es noch, der vor wenigen Jahren behauptete, die Migranten würden unsere
    Sozialsysteme entlasten? Könnte dies auch bald unter strafbare Falschnachrichten fallen?

  • Das tangiert die 5,5 Millionen Bürgergeldempfänger und sonstigen Nutznießer mehr als nur peripher.

    29
  • DAK Vorstandsmitgliedern erhalten über 300.000 Euro Aufwandsentschädigung (so würde ich es nennen). Vorsitzender Andreas Storm bekam 333.400 Euro.

  • Es gehört zu Wahrheit dazu, je mehr Zuwanderung über den Asylweg, umso mehr steigen die Kosten. Seit 2015 sind die Ausgaben der Pflegeversicherung gerade auch in den unteren Altersgruppen gestiegen. Würde man bei den Krankenkassen mal etwas genauer hinschauen, werden wir ähnliche Effekte feststellen. Jegliche Flüchtlingskosten müssen vom Bund finanziert werden und zwar solange bis die Menschen sich selbst versorgen können und selbst Beiträge zahlen. Wir hätten dann sehr schnell einen andere Politik und trotz einer älter werdenden Gesellschaft niedrigere Kosten in den Sozialversicherungen.

    28
  • Na ja, Strafe muss sein. Wer so wählt wie der Deutsche, muss eben fühlen wenn hören nicht mehr hilft. Kein Mitleid.

    42
  • Die Union kümmert sich um die Unternehmen, die SPD um Rentner, Mindestlohnempfänger und Sozialleistungsbezieher.
    Konsequenterweise geht jede Einigung von Union und SPD auf Kosten der Gruppe, die nicht vertreten ist: die qualifizierte Mittelschicht und die Führungsebene.

  • Es wirkt mittlerweile wie ein Fluch, wenn sich jemand zu einer ansich richtigen Aussage ereifert und dann herauskommt, dass er CDU-Mitglied ist.

  • Es macht schon heute keinerlei Sinn, vor allem Leistungen aus der sozialen Pflegeversicherung zu beantragen. Bereits mit der Begutachtung der Pflegebedürftigkeit wird insbesondere bei Menschen, die längst mit den Kräften am Ende sind, einfach festgestellt, dadurch in ihrer Selbstständigkeit und ihren Fähigkeiten angeblich nur verschwindend gering beeinträchtigt zu sein. Das darüber die Aufsicht führende Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) als die zentral zuständige Behörde findet an derlei in sich äußerst widersprüchlichen Begutachtungen dabei nichts und erkennt unter Absehung aller Wirklichkeit darauf, dass es sogar schlüssig wäre, was die Kranken- und Pflegekasse beschieden hat. Zuvörderst die Schwächsten blicken dann ihrer Preisgabe entgegen. Insofern geht es nicht nur um die Höhe der von den gesetzlich Versicherten zu entrichtenden Beiträge, sondern darum, für das über viele Jahre hinweg gezahlte Geld inzwischen keine Hilfe mehr erwarten zu können.

    15
  • Der Ich-Möchte-Mehr-Bezahlen-Für-Alles-Bürger hat gewählt. Soll er nun die Zeche zahlen. Ich lehne mich zurück und warte auf das, was noch kommen mag. Sollten diese Bürger morgen auf die Strasse gehen: ICH wäre nicht dabei. Ihr hattet Eure Chance.

  • „Besonders kritisch sieht er, dass versicherungsfremde Leistungen weiterhin aus den Beitragsgeldern finanziert werden – etwa die Versorgung von Bürgergeldempfängern, für die der Staat eigentlich aufkommen müsste. Dabei gehe es um Milliardenbeträge.“
    Mein Kommentar dazu wurde nicht…..KI war ungnädig…

  • Nicht vergessen: Immer schön CSU/CDU/SPD/GRÜN/FDP wählen, auf keinen Fall eine andere Partei

  • Mit Abzüge in Rente keinen Tag länger für dieses Politik!

    10
  • Hurra, Schuldige sind ausgemacht. Die Ärmsten der Armen, wer hätte das gedacht. Darauf doch gleich mal einen neuen Glaspalast gebaut.

    Abgesehen davon, dass das Geld sowieso immer aus dem gleichen Topf kommt (nicht von KK erwirtschaftet wird), sollte erst mal vorgerechnet werden, ob Bürgergeldempfänger tatsächlich mehr KK-Kosten verursachen als Montagskranke und Co.
    Mir ist es übrigens Wumpe ob mit das Geld durch Beitragserhöhung oder durch Steuererhöhung aus der Tasche gezogen wird. Unser Grundgesetzt sieht keine Minderversorgung von Armen vor.
    Also besser mal die Misswirtschaft der Kassen unter die Lupe nehmen. Läuft nämlich nicht sonderlich gut, wird gemunkelt.

    PS
    Deutsche Arme können übriges am allerwenigsten für kostentreibende Ereignisse der letzten 10 Jahre. Drauf rumtrampeln geht aber immer.

  • Der arme Mann. Hoffe er hat den Bademantel parat.

    6
  • Rezept:
    1. Alle Kassen zu einer einzigen GKV zusammen legen, spart mind. 50% Verwaltungskosten.
    2. Wer nicht eingezahlt hat, bekommt auch keine Leistung.

  • Wenn die Krankenversicherungen mit dem Geld nicht auskommen was sie einnehmen dann müssen die Gehälter von den Vorständen reduziert werden. So auch mit den Bundesregierung und den Landesregierungen samt ale Beamten und Mitarbeiter sowie alle Pensionen- ich schlage vor alles um 10prozent reduzieren und die Zahl der Beamten um 20Prozent reduzieren.

  • Die Union kümmert sich um die Unternehmen, die SPD um Rentner, Mindestlohnempfänger und Sozialleistungsbezieher.
    Konsequenterweise geht jede Einigung von Union und SPD auf Kosten der Gruppe, die nicht vertreten ist: die qualifizierte Mittelschicht und die Führungsebene.
    Die AfD ist die einzige Partei, die die Interessen dieser qualifizierten Mittelschicht und darüber noch vertritt.
    Ich fürchte Union und SPD werden deshalb Versuche unternehmen, die die politische Arbeit der AfD behindern oder ganz blockieren. Die AfD droht ihnen die Zugtiere für ihre missratene Politik auszuspannen.

  • Das kommt davon daß man immer mehr aufnimmt die keine Leistung erbringen und auch nicht für Leistungen bezahlen. Bezahlen dürfen dann jene über die man sich auch gerne mal als Kartoffel lustig macht.

  • Ihr könnt alle so viel Maulen und Motzen!, es geht dem Fritzel am allerwertesten vorbei, im Notfall tut er das als Rechtsextrem ab und so etwas nimmt er nicht mehr ernst. Der Fritzel will nur eins, Isch will Kanzler!!

  • „Besonders kritisch sieht er, dass versicherungsfremde Leistungen weiterhin aus den Beitragsgeldern finanziert werden – etwa die Versorgung von Bürgergeldempfängern, für die der Staat eigentlich aufkommen müsste. Dabei gehe es um Milliardenbeträge.“

    Dies ist eine absolute Sauerei.
    Und wenn man sich dann noch anschaut, wer alles „Bürgergeld“ erhält, kann einem der Kamm schwellen.

    6
  • Man fragt sich doch, ist es gar Prinzip, Verschleierung anzuwenden? Die GKV-Beitragszahler finanzieren nämlich mit ihren »Zahlungen« die „Umsonst-Krankenversicherung“ der Bürgergehaltsempfänger nebst den Asyl- und den Dauer-Duldung-Einreisenden. Die Kosten müssen der Transparenz wegen extra ausgewiesen werden und direkt vom Bundeshaushalt „bezahlt“ werden. Aktuell ist es eine typische „Sozi-Solidarität“, die (typisch sozialistische?) „Gleichmacherei“. Bloß nicht offenlegen, was die Asyl-Migration nebst den hier mit dem Bürgergehalt alimentierten alles nicht nur als Steuerzahlergeld kostet! Jeder Beitragszahler der GKV finanziert natürlich auch die viel mehr als 1 Mio. „Kriegsflüchtlinge“ mit, .

    8
  • Mein kreativer Kommentar zu einer friedlichen Protestform wird nicht genommen.

  • Kritik an Politikern und Regierung , ist Hass und Hetze .
    Hallo Bamberg , Arbeit

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