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Antisemitismus-Skandal

Britisches Schulbuch rechtfertigt Dschihad in Gaza

Seit 2019 wurde in Großbritannien ein antisemitisches Schulbuch verwendet, das den Dschihad in Gaza rechtfertigt. Der Verlag will es nicht mehr verkaufen. Jedoch wird das Buch noch weiter in den Schulen verwendet.

Schulinhalte prägen Kinder. In England rechtfertigt ein Schulbuch den militärischen Jihad in Gaza (Symbolbild Imago)

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Ein britisches Schulbuch für den Religionsunterricht wurde aus dem Druck genommen, da es den Dschihad in Gaza rechtfertigt. Das berichtet The Jewish Chronicle am Dienstag. Das Schulbuch richtet sich an Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren, die den GCSE-Abschluss anstreben, der mit dem deutschen Realschulabschluss vergleichbar ist. Das Schulbuch wurde seit 2019 in England und Wales im Religionsunterricht verwendet und befasst sich mit den Themen Christentum, Islam, Judentum und anderen Religionen. 

In dem Schulbuch für den Religionsunterricht heißt es, dass der Gazastreifen der einzige Ort sei, an dem ein militärischer Dschihad, also ein Glaubenskrieg, gerechtfertigt sei, um „Ungerechtigkeit zu bekämpfen”, wie The Jewish Chronicle zitiert. Wie The Jewish Chronicle berichtet, wird dieses Buch auch an jüdischen Sekundarschulen in Großbritannien verwendet. 

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In Bezug auf den Dschihad heißt es in dem Schulbuch, dass das Thema „oft missverstanden“ werde. Weiter heißt es in dem Unterrichtsmaterial: „In der modernen Welt, in der der Krieg allgegenwärtig ist, bedeutet die Behauptung, der Krieg diene dem Willen Allahs, oft, dass Nicht-Muslime den Dschihad einfach als heiligen Krieg interpretieren.” Jedoch gebe es auch eine nicht-militärische Form des Dschihad. Allerdings wird in dem Schulbuch auch ein Ausspruch Mohammeds zitiert, der besagt: “Der beste Dschihad ist derjenige, in dem dein Pferd geschlachtet und dein Blut vergossen wird.” 

Das Schulbuch behauptet, dass gegenwärtige islamistische Terrorgruppen wie ISIS, Boko Haram oder al-Qaida sich irren, wenn sie sich zur Rechtfertigung ihres Vorgehens auf Aussagen wie die des Propheten Mohammeds beziehen. Denn der militärische Dschihad dürfe laut dem Schulbuch nur angewandt werden, wenn Muslime für die Ausübung ihres Glaubens kämpfen müssen. Da aber der Islam auf der Welt größtenteils frei ausgelebt werden darf, seien diese Terrorgruppen in ihrem Vorgehen nicht gerechtfertigt.

Jedoch gibt es für das Schulbuch eine Ausnahme, in der ein militärischer Dschihad gerechtfertigt sei: „Es gibt jedoch eine Rechtfertigung in Form von sozialer Unterdrückung und Armut in Orten wie Gaza/Palästina. Soziale Unterdrückung und Armut müssen bekämpft werden, um die Ungerechtigkeit zu beseitigen und auch diese Quelle der Wut von radikalen Gruppen zu beseitigen.“ Zuerst wurde die problematische Buchseite von der Organisation „Campaign Against Antisemitism“ öffentlich thematisiert. Die Organisation bezeichnete den Inhalt des Schulbuchs als „äußerst beunruhigend“. Weiter teilte die Organisation mit: „Schulen sollen Orte des Lernens sein, aber dieses Lernen sollte keine potenziellen Rechtfertigungen für den gewalttätigen Dschihad beinhalten.“ 

Campaign Against Antisemitism verwies darauf, dass eine jüngste Umfrage der Organisation gezeigt habe, dass neun Prozent der 18- bis 24-Jährigen in England eine positive Einstellung zur Hamas haben. Die Umfrage ergab weiterhin, dass dreizehn Prozent der Meinung sind, dass es falsch sei, dass die britische Regierung die Hamas als Terrorgruppe einstufe. Dreizehn Prozent zweifelten ebenfalls daran, dass die Berichte über die Tötung von 1.200 israelischen Zivilisten größtenteils wahr seien. Sechzehn Prozent der 18- bis 24-Jährigen sahen das Massaker der Hamas am 07. Oktober 2023 als gerechtfertigt an. Die Organisation kündigte an, sich bezüglich des Schulbuchs zum Zwecke der Prävention an die zuständige Behörde zu wenden. Die Organisation stellte auch die Frage, warum das Buch in dieser antisemitischen Form überhaupt veröffentlicht worden war.

Die Prüfungsbehörde AQA, die für Schulprüfungen zuständig ist, teilte mit, dass diese Aussagen über den Dschihad „nicht akzeptabel“ seien. Das Buch in dieser Form wird nicht weiter veröffentlicht, jedoch kann es nach wie vor im Unterricht verwendet werden und kann über Amazon immer noch käuflich erworben werden. Der Verlag selbst wird das Buch nicht mehr verkaufen. Die Prüfungsbehörde will dem Verlag helfen, eine neue, inhaltlich angepasste Version des Buches zu erstellen. 

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