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München

BR präsentiert Vorzeige-Imam bei Extremismus-Doku – der skandierte antisemitische Parolen

Ahmad Popal wird vom Bayrischen Rundfunk als weltoffener Imam dargestellt – als Kämpfer gegen Extremismus. Was der Sender unerwähnt lässt: Nach dem 7. Oktober heizte Popal die Menge auf pro-palästinensischen Demonstrationen mit antisemitischen Parolen wie „Kindermörder Israel“ und „Terror“-Vorwürfen an.

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Ahmad Popal gilt als Paradebeispiel für Integration, verbreitete aber antisemitische Ressentiments (Screenshot BR-Doku)

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Ahmad Popal ist der Vorzeige-Imam des Bayerischen Rundfunks. Immer wieder berichtet der Sender über den afghanischstämmigen Mann. Dabei wird er als weltoffene, moderne Stimme des Islam und als Vorbild für Integration präsentiert. Am Mittwoch erschien erneut ein BR-Beitrag, in dem Popal als ein Mann dargestellt wird, der gegen Extremismus kämpft. Dabei ignoriert man, dass der Imam nach dem 7. Oktober antisemitische Ressentiments bediente und gegen den Staat Israel hetzte.

Die BR-Dokumentation trägt den Titel „Radikal! Religiös? Gefahren des Extremismus“. Dort distanzierte sich der Imam, wie in der Vergangenheit auch schon, von TikTok-Hasspredigern wie Sheikh Ibrahim (lesen Sie hier oder hier mehr über TikTok-Prediger). Dass „Prediger [wie Ibrahim] sagen und machen können, was sie wollen“, mache Popal „sehr unruhig“. Diese Hassprediger würden dem Islam in Gänze, der „gesamten Gesellschaft“ und „den Gemeinschaften der Muslime“ schaden, fährt Popal fort. Doch Videos aus dem Herbst 2023 zeigen, dass Popal nicht so moderat ist, wie er sich hier präsentiert.

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Anfang November fand vor der Theatinerkirche in München eine pro-palästinensische Demonstration statt, auf der hasserfüllte antisemitische Parolen wie „Kindermörder Israel“ gebrüllt wurden – von der Menge bejubelt wurde dabei niemand Geringeres als Ahmed Schekeb Popal. Der 33-Jährige war an diesem Tag Hauptredner auf der Demonstration und feuerte die Menge mit weiteren Parolen wie „Freiheit für Palästina“ und „Stoppt den Terror und den Krieg“ an.

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Popal rief die Menge außerdem zu einem Totengebet auf – die Teilnehmer knieten sich hin, Popal rief „Allahu Akbar“ und seine Anhänger wiederholten. Dann schimpfte der Imam über die deutsche Politik. Er rief: „Olaf Scholz, schäm dich“ sowie „Mörder von den Grünen“, offenbar als Reaktion darauf, dass Außenministerin Annalena Baerbock ein paar Tage zuvor ihre uneingeschränkte Solidarität mit Israel erklärt hatte.

Interessant ist auch der Social-Media-Auftritt von Ahmed Popal: Neben Videos zum islamischen Scheidungsrecht, wo der Imam Gewalt verurteilt, finden sich auch diverse Beiträge zu seinen Demo-Auftritten. Zu sehen sind dort auch Schilder, die von einem „Genozid“ in Gaza sprechen und Frauen, die Figuren in den Händen halten, die tote Kinder darstellen sollen. In anderen Videos spricht er in Bezug auf die Palästinenser über die „Shaheed“, also Märtyrer – was die höchste Stufe nach dem Propheten sei. Einen höheren Tod könne man nicht bekommen.

In Kritik geriet Popal außerdem, weil er sich dieses Jahr an einer Gesprächsrunde beteiligen wollte, bei der unter anderem der Salafist Marcel Krass teilnahm. Der Verfassungsschutz Baden-Württemberg sprach 2020 in Bezug auf Krass davon, dass er seit „zwei Jahrzehnten eine feste Größe in der salafistischen Szene in Deutschland“ sei. Krass gibt an, sich vom Salafismus abgewandt zu haben, er wird jedoch noch immer vom Verfassungsschutz beobachtet. Auf seinem Instagram-Account hatte Popal schon im November 2023 ein Bild von sich und Marcel Krass veröffentlicht, das er mit „SHAYKH Marcel Krass“ betitelte – Shaykh ist ein islamischer Ehrentitel.

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