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Wirtschaftskrise

Bosch stellt Stellenabbau in Aussicht

Bosch steht vor massiven Herausforderungen, da die Nachfrage in wichtigen Geschäftsbereichen wie der Automobilsparte schwächelt. Konzernchef Hartung warnt, dass geplante Stellenstreichungen möglicherweise ausgeweitet werden müssen.

Firmenzentrale Robert Bosch GmbH in Gerlingen bei Stuttgart

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Der Technologiegigant Bosch kämpft derzeit in fast allen Geschäftsbereichen mit Absatzproblemen. Tausende Arbeitsplätze stehen auf der Kippe. Insbesondere die Automobilsparte ist von der Krise betroffen, aber auch in anderen Bereichen wie Wärmepumpen, Hausgeräten und Elektrowerkzeugen schwächelt die Nachfrage. Konzernchef Stefan Hartung kündigte an, dass bereits geplante Stellenstreichungen möglicherweise ausgeweitet werden müssen, um auf die schwierige wirtschaftliche Lage zu reagieren.

„Die momentane wirtschaftliche Lage macht es schwer, Prognosen zu treffen. Zum Beispiel kann niemand aktuell seriös vorhersagen, welche Produktion in fünf Jahren in welchen Bereichen benötigt wird,“ erklärte Hartung in einem Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Entsprechend sei es nicht auszuschließen, dass Produktionskapazitäten verlagert oder abgebaut werden müssten. Besonders im Fokus steht das Werk in Hildesheim, in dem Elektromotoren hergestellt werden. Hier gebe es jedoch noch keine endgültige Entscheidung. „Zu unserem Werk in Hildesheim ist noch nichts entschieden“, betonte Hartung, auch wenn Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern über die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit anstehen.

Bosch hatte sich im vergangenen Jahr mit den Arbeitnehmervertretern auf eine Jobgarantie für rund 80.000 Beschäftigte in Deutschland bis 2027 geeinigt. Hartung stellte jedoch klar, dass diese Vereinbarung in einer „neuen Lage“ – nämlich dann, wenn Werke nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden könnten – eventuell nicht mehr haltbar sei. Betriebsbedingte Kündigungen seien weiterhin ausgeschlossen, solange sich die Rahmenbedingungen nicht drastisch verändern.

Aktuell stehen bei Bosch 7.000 Arbeitsplätze zur Disposition, fast die Hälfte davon in der Automobilsparte, dem Herzstück des Unternehmens. Doch auch in den anderen Bereichen macht dem Konzern die schwache Nachfrage zu schaffen.

Hartung appellierte an die Ampel-Koalition, das im Koalitionsvertrag angekündigte Klimageld umzusetzen. „Das Klimageld könnte ja gegebenenfalls doch noch kommen“, sagte er. Es biete die Möglichkeit, entweder die Bevölkerung direkt zu entlasten oder die Preise für CO2-reduzierte Kraftstoffe zu senken und den Ausbau der Ladeinfrastruktur zu beschleunigen. Gleichzeitig sprach sich Hartung gegen allzu stark lenkende Eingriffe in den Markt, wie etwa Kaufprämien für Elektrofahrzeuge, aus, die man mit Vorsicht betrachten solle.

Besonders im Hinblick auf das ab 2035 geplante Verbrennerverbot regte Hartung eine stärkere Förderung von CO2-reduzierten Kraftstoffen an. „Nur weil ich ab 2035 keine Verbrenner mehr produziere, heißt das noch lange nicht, dass die Kunden nicht trotzdem welche haben wollen und daher zum Beispiel ihre alten Autos einfach so lange wie möglich weiterfahren.“ Laut Hartung werde der Markt für Verbrenner nicht abrupt verschwinden, selbst wenn die Neuproduktion eingestellt werde

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