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Leipzig

Aufstand nach der Verhaftung von „Hammerbande“-Mitgliedern: Autonome setzen Barrikaden in Brand

Weil am Montag mehrere Mitglieder der linksextremistischen „Hammerbande“ festgenommen wurden – gegen die auch wegen versuchten Mordes ermittelt wird –, kam es zu Protestaktionen. In Leipzig wurden am Freitag Barrikaden in Brand gesetzt und eine Polizeistelle angegriffen.

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In Leipzig kommt es wegen Protestaktionen von linksautonomen Gruppen immer wieder zu Polizeieinsätzen (Symbolbild).

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Am Montag hatten sich sieben Mitglieder der linksextremistischen „Hammerbande“ der Polizei in mehreren Bundesländern gestellt, anschließend fanden bundesweite Demonstrationen statt. In der Nacht auf Samstag gab es den vermutlich nächsten Solidarisierungsakt: Vermummte Personen zündeten gegen 21 Uhr zuvor aufgebaute Barrikaden in Leipzig-Connewitz an und attackierten eine zu dem Zeitpunkt unbesetzte Polizeiaußenstelle.

Laut der Polizei sollen etwa 50 bis 60 Personen aus der linken Szene beteiligt gewesen sein, die für einen Großeinsatz der Polizei sorgten. Neben den aufgebauten Barrikaden wurden herumliegende Weihnachtsbäume entzündet und Pyrotechnik abgefeuert, durch Steinwürfe wurden außerdem mehrere Fenster der Polizeiaußenstelle beschädigt.

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Die Polizei konnte keine Festnahmen vermelden, auch Verletzte gab es nicht. Der Sachschaden ist bislang ungeklärt, der Einsatz dauerte jedoch bis spät in die Nacht, sogar ein Polizeihubschrauber war im Einsatz. Der Staatsschutz hat Ermittlungen wegen Landfriedensbruchs eingeleitet.

Bereits am Montag hatte es in der Leipziger Südvorstadt eine Kundgebung mit etwa 400 Teilnehmern gegeben. Die Teilnehmer zeigten sich unter dem Motto „Ihr seid nicht allein“ solidarisch mit den zuvor festgenommenen Mitgliedern der Hammerbande, kritisierten das Vorgehen der Ermittlungsbehörden gegen Mitglieder der „Hammerbande“ und zündeten Pyrotechnik.

Die mutmaßlichen Linksextremisten waren zuvor mit einem internationalen Haftbefehl gesucht worden, ehe sich die 21- bis 27-Jährigen am Montag der Polizei stellten. Ihnen wird unter anderem vorgeworfen, auf dem „Tag der Ehre“ in Budapest am 11. Februar 2023 Teilnehmer eines rechten bis nationalistischen Aufmarsches attackiert und schwer verletzt zu haben.

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Es sollen 13 Personen aus Deutschland an den Angriffen beteiligt gewesen sein, darunter zwei in Leipzig wohnende Mitglieder der „Hammerbande“. Neben dem Landeskriminalamt Sachsen ermittelt auch der Generalbundesanwalt wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung und zweifachen versuchten Mordes.

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