Großinsolvenzen
Anstieg um 70 Prozent: Insolvenzwelle in der Immobilienindustrie
Neue Zahlen zeigen einen dramatischen Anstieg bei der Anzahl der Insolvenzen von großen Immobilienunternehmen. Verursacht wird die Krise durch hohe Zinsen, Überregulation und gestiegene Baukosten.
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Erhebungen der Unternehmensberatung Falkensteg zeigen einen dramatischen Anstieg bei den Insolvenzzahlen in der Immobilienbranche. Wie die Wirtschaftswoche berichtet, sind in diesem Jahr bis Ende September 46 große deutsche Immobilienunternehmen (mehr als zehn Millionen Euro Jahresumsatz) pleitegegangen. Im Vorjahreszeitraum lag diese Zahl noch bei 27. Somit sind die Insolvenzen um 70 Prozent angestiegen. In der Branche des Ausbaus und der nachgelagerten Gewerke liegt der Anstieg sogar bei 109 Prozent.
Grund für die Insolvenzwelle sind laut Falkensteg-Experten die gestiegenen Zinssätze. Denn viele Immobilienunternehmen hätten weniger auf Eigenkapital, sondern auf Kreditfinanzierung mit variablen Zinsen gesetzt. Das rächt sich nun. Außerdem seien die Baukosten zuletzt deutlich angestiegen, zusammen mit den überbordenden Regulierungen wird das Bauen fast unbezahlbar. Investoren würden aus diesen Gründen zunehmend vom Markt abgeschreckt werden.
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Auch der Büromarkt wird zunehmend unattraktiv. Aufgrund des gestiegenen Home-Office-Anteils gäbe es laut Falkensteg zunehmend Leerstände. Falkensteg rechnet mit einem Ende der Krise erst gegen 2026. Dann würden sich die Zinsen und die Inflation normalisiert haben. Dennoch scheint in der Immobilienbranche ein irreparabler Schaden entstanden zu sein. Mit einer Rückkehr auf das Vorkrisenniveau rechnet Falkensteg nicht.
Der deutsche Immobilienmarkt ist seit Jahren angespannt, die Preise sind zuletzt deutlich gestiegen. Politiker, insbesondere aus CDU und FDP, beschwören immer wieder die Notwendigkeit für mehr Wohnungs- und Häuserbau. Bisher geschieht diesbezüglich in der Bundesregierung aber wenig. Unterdessen gehen immer mehr Immobilienunternehmen pleite, was die Lage auf dem Markt wohl nur noch weiter verschärfen wird.
Nicht nur die Immobilienbranche, sondern die gesamte deutsche Wirtschaft erlebt zurzeit eine massive Insolvenzwelle. Im dritten Quartal des laufenden Jahres wurde ein Höchststand bei Insolvenzen seit dem Jahr 2010 gemessen (Apollo News berichtete). Eine Entspannung der Lage wird laut dem Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle wohl vorerst ausbleiben.
Die Gründe für die Krise sind vielfältig. Oftmals sind vornehmlich die immens gestiegenen Energiekosten der Grund, wie beispielsweise bei ThyssenKrupp (Apollo News berichtete). Mittlerweile wanken selbst Industriegiganten wie Volkswagen. Der größte Autobauer Europas kündigte Anfang September ein massives Sparprogramm an (Apollo News berichtete). Erstmals stehen auch in Deutschland Arbeitsplätze und gesamte Standorte auf dem Spiel.
Es sind nicht allein die hohen Zinsen. Anfang der 1990er waren die Zinsen auch vglw. hoch, da sehr hohe Nachfrage nach Baukrediten bestand. Aber damals wurden diese Zinsen durch immense staatliche Förderprogramme aufgefangen (Aufbau Ost, KfW, ERP), was zu einem Bauboom führte.
Heute tut der Staat das Gegenteil: er bremst das Baugeschehen, indem er Bauherren jeden möglichen Knüppel zwischen die Beine wirft.
Das alles hat auch erheblichen Einfluss auf das Handwerk: Wenn ich vor ein paar Jahren einen Handwerker für eine Reparatur brauchte, hieß es hochnäsig „Wir haben genug mit Großaufträgen zu tun.“ Rufe ich denselben Handwerker heute an, sagt er „Ich bin in 20 min. da.“
Die meisten Bau- und Baunebenhandwerksbetriebe in meinem Umfeld haben massiv Arbeitsplätze abgebaut. Viele sind 1-Mann-Betriebe geworden, die sich bis zur Rente mit Kleinaufträgen durch wursteln.
Auch Straßenbaustellen gibt es immer weniger – trotz Reparaturbedarfes.
Es geht bergab, wohin man blickt.
Auch der Aufschwung in der Immobilien-Industrie hat nach Habeck „Fahrt“ aufgenommen-
Hat Habeck schon das Bundeskreuz vom Frank-Walter bekommen?
Läuft mit der Ampel des Grauens.
Läuft doch ↘️
Höchste Energiepreise bei niedrigster Energiesicherheit durch sinnfreie und dreiste Gesetze und Sanktionen. Hervorzuheben muss ich die Ideologen und Demagogen Bündnis9/Die Grünen.
Mass. Kritik für gepl.Neuregelung von Fristen.
Nicht nur von der Ex-Cum-Ex-Chefermittlerin Anne Brorhilker.
In einer Woche entscheidet d. Bundesrat über ein Gesetz, das die Aufklärung solcher Verbrechen erheblich erschweren würde.
„Ziel ist es laut dem Gesetzesentwurf, Papierberge zu vermeiden und Kosten für Archivräume in Unternehmen zu sparen. Bürger u. Unternehmen sollen dadurch rund 626 Millionen Euro im Jahr einsparen.“
Gestartet von: A. Brorhilker, Geschäftsführerin bei Finanzwende e.V., f. mehr Steuergerechtigkeit.
Sie hat über Finanzwende und die (f. ihre politische Einflussnahme oft kritisierte) NGO Campact eine Petition gestartet, die sich gegen die geplante Verkürzung der Aufbewahrungsfristen richtet.
An: Die Fraktionsvorsitzenden R.Mützenich (SPD), K.Dröge und B.Haßelmann (Die Grünen), Chr.Dürr (FDP)
28,5 Milliarden Euro – so hoch ist der geschätzte Schaden in D
Sie trägt den Namen „CumCum-Milliarden: Schredderpläne stoppen!“
Nun ja, die Immobilien- und Baubranche ist stark konjunkturabhängig und wir stecken nun mal in einer Rezession. Mit konjunkturellen Zyklen müssen wir in einer Markwirtschaft leben. Kluge, vorausschauende Wirtschaftspolitik kann und sollte sie bestenfalls abschwächen, sprich die Spitzen nehmen, verhindern kann und sollte sie sie nicht.
Wäre also alles erst einmal halb so wild, aber hinter der aktuellen konjunkturellen Rezession verbergen sich existenzbedrohende strukturelle Fehlentwicklungen. Die Basis auf der wir Konjunkturpolitik machen könnten, zerbröselt gerade vor unser aller Augen.
Am Ende steht dann – wie immer – die Verteilung des Mangels. Wenn dann jeder pünktlich seinen Lebensmittelgutschein erhält, sind wir endlich alle gleich 😉