Trump ist zurück – und mit ihm auch der alte ungebremst-amerikanische Kapitalismus. Binnen Wochen nach seiner erneuten Wahl zum US-Präsidenten herrscht in vielen US-Konzernen Aufbruchsstimmung, gerade auch in der Tech-Welt. Jahrelang geprägt von hyper-identitätspolitischen Grabenkämpfen nutzen jetzt viele die Chance, um sich von woker Unternehmenskultur loszusagen.
Einerseits ist da natürlich Elon Musk, der schon im Wahlkampf seinen konservativen Wandel vollzog. Aber auch Mark Zuckerberg, der bereits vor der Wahl so manche Anzeichen dafür lieferte, will jetzt zu seinen „Wurzeln“ zurück – einem rebellisch-libertären Tech-Start-Up statt einer woke-angepassten Konzernbürokratie. Schluss mit Gender- und Trans-Politik, Zensur und linker Schlagseite – dass er es damit ernst meinte, zeigte er z.B., indem er als eine seiner ersten Amtshandlungen mit dieser Reform die Tampons aus Männertoiletten entfernen ließ, was mitunter Aushängeschild für die absurde Identitätspolitik in Unternehmen war.
Die gesamte DEI-Bürokratie im Meta-Konzern soll abgebaut werden. Unter diesem Schlagwort – „Diversity, Equity, Inclusion“ (DEI) – hatte aus den Universitäten kommend ein wokes Mindset die Konzerne infiziert. Mit „Equity“ (auf Deutsch etwa „Gleichheit“) versteht man dabei nicht Gleichberechtigung verschiedener Geschlechter und ethnischer Gruppen, sondern regelrechte Gleichmacherei – verschiedene Gruppen, gleiche Ergebnisse.
Dieses Konzept an sich war schon immer ein Widerspruch zur Marktwirtschaft, zum Kapitalismus und hatte vielmehr mit sozialistischen Fantasien fanatischer Linker aus den Unis zu tun. Aber unter dem Deckmantel des Antirassismus erreichte all das auch die Unternehmenswelt – wer dagegen war, wurde gecancelt.
„DEI“ rechtfertigte dabei bei Facebook etwa Quotenregeln zur Mitarbeiter-Einstellung nach Hautfarbe – oder Auswahl der Dienstleister, die man anheuerte. All das wird jetzt gestrichen. Auch bei Jeff Bezos‘ Amazon weht ein anderer Wind: Dort werden entsprechende DEI-Programme ebenso abgebaut.
Der Washington Post-Eigentümer Bezos beginnt dabei auch bei seiner traditionell linken Zeitung einzugreifen – und verhinderte damit unter anderem eine offizielle Wahlempfehlung für Kamala Harris, die es traditionell für praktisch jeden demokratischen Kandidaten gab. Stattdessen sollen dort jetzt mehr Konservative eingestellt werden. Bei der Bewertung des Trump-Kabinetts unterstützt die Meinungslinie der Zeitung fast alle Minister bei ihrer Bestätigung durch den Senat.
Bei McDonald’s, wo sich Trump unlängst selbst in die Küche stellte, werden nun ebenfalls entsprechende „Diversity“-Programme abgeschafft. All diese Unternehmen werden dabei freilich nicht gleich konservativ und entsprechend politisch wie Musk – aber sie sagen sich von einer Linksideologisierung los, die eigentlich nichts mit ihrem Unternehmen zu tun hatte. Dazu gehört etwa, wieder amerikanischen Patriotismus zu zeigen, der in den USA eigentlich immer selbstverständlich war.

Zuckerbergs Facebook, Bezos‘ Amazon und Co. werden nicht auf einmal „rechts“ und müssen das auch gar nicht sein. Sie werden einfach wieder amerikanisch – etwas, was in manchen Jahren unterdrückt wurde, da man sich etwa postkoloniale Konzepte darüber, wie schlecht und rassistisch das eigene Land wäre, ins Haus holte.
Dazu passt es, dass Zuckerberg etwa letztes Jahr zum vierten Juli mit Amerika-Flagge und Bier in der Hand surfen ging. Von wokem Amerika-Hass hat er offenbar genug. Im Gegenteil, Amerikas Unternehmer möchten auch mal politisch unkorrekt sein. So auch die Wall Street: „Ich fühle mich befreit“, zitiert die Financial Times nach Trumps Wahl jetzt etwa einen Top-Banker. „Wir können ‚Spast‘ und ‚Pussy‘ sagen, ohne Angst haben zu müssen, gecancelt zu werden […] Das ist ein neuer Aufbruch.“
Politisch unkorrekt gab sich schließlich auch Trump in seiner Amtsantrittsrede. Während anderswo die Klimaziele gepredigt werden, gab er eine ganz andere Devise aus: „Drill baby, drill!“ (zu Deutsch „Bohr, Baby, bohr!“). Er werde all die zusätzlichen Umweltvorschriften von Biden wieder einkassieren. „Wir werden wieder eine reiche Nation sein und das flüssige Gold unter unseren Füßen wird uns dabei helfen“, verkündete er.
Genau diese Aufbruchsstimmung ist das Versprechen, das Trump zu seinem zweiten Amtsantritt anstrebt: Die Rückkehr des amerikanischen Traums. Und egal, was man über ihn sagen will, der sogenannte „Vibe Shift“ ist längst da – und ganz anders als zu Beginn seiner ersten Amtszeit. Damals galt er als der Radikale, auf den man auf Distanz ging, durch Washington marschierten seine Gegner in Großdemos und die Elite des Landes glaubte – Big Business und Silicon Valley eingeschlossen – er sei nur ein Unglück, was nach einer Amtszeit Geschichte sei. Mit Bidens Wahl sah man sich zunächst in dem Glauben bestätigt – aber dann kam alles anders.

Diesmal gab es keine Großdemos, „ein Zeichen der nachlassenden öffentlichen Opposition gegen Trump, dessen komfortabler Sieg im November die Demokraten demoralisiert und ohne klaren Anführer zurückgelassen hat“, schreibt etwa auch das Wall Street Journal. Trump ist jetzt nicht die Ausnahme, er ist der Unausweichliche.
„Viele Leute hielten es für unmöglich, dass ich ein solch historisches politisches Comeback hinlegen könnte. Aber hier stehe ich nun, das amerikanische Volk hat gesprochen“, sagte Trump in der Rotunde des Kapitols vor der versammelten Elite des Landes aus Kongress, Richtern und CEOs. „Dass ich jetzt vor Ihnen stehe, ist der Beweis dafür, dass man nie glauben sollte, dass etwas unmöglich ist. In Amerika ist das Unmögliche das, was wir am besten können.“
Und damit hat er recht: Sein Comeback ist auch ein Zeichen für den Fortbestand des amerikanischen Traums. Vor vier Jahren sah es so aus, als hätte er alles verloren. Als würde er vom Präsidenten zum Häftling fallen. Das Amt verließ er in Schande rund um die Kapitol-Randale, die Anklagewelle gegen ihn folgte bald. Aber nun ist all das Geschichte. Stattdessen ist es nun sein Nachfolger und Jetzt-Vorgänger, der das Amt noch unbeliebter als Trump 2021 verlässt, wirr auf dem Weg nach draußen noch eigenmächtig Verfassungsänderungen verkündet und eine Welt im Chaos hinterlässt. Trump hingegen steht hier viel eher für die Rückkehr des normalen Amerikas. Ja, sicher nicht ganz höflich nach der feinen britischen Art, sondern mitunter brachial und rebellisch, aber vor allem eins: in Aufbruchsstimmung. Ein Yankee eben.
„Die Vereinigten Staaten werden sich wieder als wachsende Nation betrachten, die ihren Wohlstand vermehrt, ihr Territorium erweitert, ihre Städte aufbaut, ihre Erwartungen steigert und ihre Flagge in neue und schöne Horizonte trägt.“ Man werde dem „Manifest Destiny“ (zu Deutsch: die „offenkundige Bestimmung“) „in die Sterne folgen und amerikanische Astronauten ins All schicken, um die amerikanische Flagge auf dem Planeten Mars zu hissen.“
Es ist das maximale Gegenteil eines Weiter-so oder von Ein-bisschen-anders. Diese Rhetorik, diese Stimmung – nenne man sie Größenwahn oder schlicht amerikanischen Optimismus – ist das, was die USA sich wünschen.
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Nun sind die Verrückten in Deutschland eingekesselt. Sie müssen sich mit Trump oder Putin arrangieren. Wenn sie schlau sind, mit beiden.
Ich freue mich über den „amerikanischen Kapitalismus“, der Tausend mal besser ist als der deutsche Kommunismus, um das mal deutlich klar zu stellen.
Was für ein Triumph gegen die scheinbar so übermächtige Linke – man atmet schon beim Zuschauen auf… Um dem zu denken: Wann gibt es sowas bei uns???
Die USA zurück als Anführer der freien Welt. Wir brauchen die Amis, viel mehr als sie uns. Hoffentlich ist das alles nicht nur ein Traum …
„Trump ist zurück – und mit ihm auch der alte ungebremst-amerikanische Kapitalismus.“
Ich würde das eher als Schuldenbefreiung einordnen. Und dieser finanzielle und damit einhergehende gesellschaftliche Niedergang kam ja nicht von ungefähr : Was die Amerikaner alles ins Taka Tuka Ausland gepumpt haben, geht auf keine Kuhhaut.
Jetzt ist Schluß mit dem Scheiß !!
America first !! – nur ein starkes Amerika kann ein starker Partner sein!!
Grusel-Satire!
Direkt aus dem Horrorladen!
Nächste Regierung CDU/CSU und Grün schicken in die USA die beste Außenministerin Annalena Baerbock!
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Was steht wohl in dem „handgeschriebenen Brief“ von Merz? Ob er darin seine Enttäuschung ausspricht, nicht eingeladen worden zu sein? Das kann man sich nicht ausdenken. Die „Putinisten“ Chrupalla und v. Storch tummeln sich in Washington, machen Selfies mit allen möglichen Reps, und der Sauerländer verschickt einen handgeschriebenen Brief. Ich tippe mal auf 25 Prozent am 23. Februar. Immerhin knapp über Laschet.