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Die Deutsche Außenpolitik ignoriert Trump selbst in seiner größten Stunde – und offenbart so ihren Dilettantismus

In Israel wird Trump für seinen Geisel-Deal hochgeehrt. In Deutschland meiden Regierungspolitiker, selbst Bundeskanzler Merz, seinen Namen wie die Pest. Das ist nicht nur taktisch unklug, sondern offenbart eine dilettantische Kleingeistigkeit.

Außenpolitisch feiert er seinen größten Erfolg: US-Präsident Donald Trump (IMAGO/ZUMA Press Wire)

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„Die Welt braucht mehr Trumps“, erklärte Israels Parlamentspräsident Amir Ohana am Montag in der Knesset. Während seines Auftritts vor dem israelischen Parlament wurde der US-Präsident überparteilich gewürdigt: Mehrmals standen sowohl die Abgeordneten der Regierungsfraktionen als auch der Oppositionsfraktionen auf, um Trump ihren Respekt zu zollen.

Oppositionsführer Yair Lapid dankte während seiner Rede Trump: „Herr Präsident, Sie haben die Leben der Geiseln gerettet.“ Es sei ein schwerwiegender Fehler des Nobelpreiskomitees, den diesjährigen Friedensnobelpreis nicht an den US-Präsidenten zu verleihen. Lapid gilt als scharfer Kritiker der derzeitigen Regierung – die politische Landschaft des Landes ist tief gespalten. Trump hat deshalb mit der Freilassung der Geiseln etwas einzigartiges geschafft: Er hat ein ganzes Land, das selbst höchst polarisiert ist, hinter sich versammelt.

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Das sieht man auch auf den Titelseiten israelischer Zeitungen: „God Bless The Peacemaker“ (zu Deutsch etwa: „Gesegnet sei der Friedensstifter“), titelte etwa die englischsprachige Jerusalem Post über einem Foto des US-Präsidenten. Selbst in der linken Haaretz lobte man Trump: Seine Besorgnis um die israelischen Geiseln sei „authentisch“, kommentierte Yossi Verter dort.

Kurzum: Ganz Israel dankt dem US-Präsidenten und erkennt den monumentalen Schritt im Friedensprozess im Nahen Osten an. Ganz anders ist die Lage in Deutschland: Die deutsche Politik – insbesondere die vorgeblich pro-israelische Union – ignoriert Trumps Friedensbemühungen praktisch komplett. Möglicherweise ist man unzufrieden mit der eigenen Irrelevanz; schließlich spielt Bundeskanzler Friedrich Merz auf dem Friedensgipfel in Ägypten praktisch nur eine Zuschauerrolle. Deutschlands und Europas Rolle bei der Aushandlung des Friedens-Deals sind vollständig vernachlässigbar.

Jedenfalls ließ Merz in seiner Stellungnahme zur Freilassung der Geiseln Trump praktisch demonstrativ unerwähnt. Auch Bundesaußenminister Johann Wadephul ignorierte in seiner persönlichen Stellungnahme, die er unter anderem auf X veröffentlichte, Trump vollständig. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst kommentierte die Geiseln-Freilassung, den für das Ereignis Verantwortlichen wollte er auch nicht benennen. Und auch bekannte Außenpolitiker wie Michael Roth von den Sozialdemokraten oder Roderich Kiesewetter und Norbert Röttgen von der Union schwiegen.

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Der außenpolitische Sprecher der SPD, Adis Ahmetovic, verfasste unterdessen ebenfalls einen langen Beitrag zur Geiselfreilassung auf Instagram – er sprach nur vage davon, wie wichtig es sei, „Diplomatie konsequent zu verfolgen“. Er persönlich hätte den Druck für eine diplomatische Lösung des Konflikts erhöht, lobt sich Ahmetovic. Auch der außenpolitische Sprecher der Union, Jürgen Hardt schwieg in seiner Stellungnahme zur Geiseln-Freilassung zu Trumps Rolle im Friedensprozess.

Die Deutsche Politik behandelt Trump wie immer: Mit einer bizarren Distanziertheit – man traut sich nicht einmal, seinen Namen in den Mund zu nehmen. Dabei erkennt man mittlerweile selbst in den Leitmedien der Republik die Rolle des US-Präsidenten an: Vor einigen Tagen forderte man nahezu unisono den Friedensnobelpreis für den Republikaner. Heute gibt man selbst im Spiegel zu: „Dieser Tag der Freude für Israel ist Donald Trump und seinen Partnern zu verdanken.“

Damit offenbart die Bundesregierung erneut ihre Kleingeistigkeit: Zwei Jahre lang versäumte man, zuerst das Kabinett Scholz, dann das Kabinett Merz, es sich für die Deutschen Geiseln einzusetzen. Nun erkennt man nicht einmal die Leistungen des Mannes an, der dafür verantwortlich ist, dass die Deutsch-Israelis nach zwei Jahren endlich freikommen. Das Vorgehen ist auch taktisch unklug.

Jahre der medialen Anti-Trump-Propaganda haben bei Vertretern der etablierten Politik für eine regelrechte Trump-Phobie gesorgt. Dass man nicht einmal aus Höflichkeit dem mächtigsten Mann der Welt zu seinem bislang größten Erfolg gratuliert, zeigt, wie dilettantisch die Deutsche Außenpolitik ist. So wird Deutschland auch in den kommenden Jahren kaum eine relevante Rolle auf der Weltbühne einnehmen.

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94 Kommentare

  • Nur mal zum Vergleich. Vor genau 48 Jahren befreite das GSG 9 die Passagiere und Besatzung der Landshut. Wir waren gerade seit dreieinhalb Monaten bei der Bw und kamen kurz vor 6 Uhr aus dem Waschsaal zurück. Und dann kamen die Nachrichten. Unser Stolz auf dieses Land war damals mit Händen zu greifen gewesen. Diesem Staat dienten wir gerne als Soldaten und unser Vertrauen in Helmut Schmidt war in diesen Minuten gigantisch. Er hatte Standfestigkeit und Entschlusskraft gezeigt und das notwendige Fortune gehabt. Das war wie gesagt vor 48 Jahren.

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    • Herr Bremm: Ganz toller Text. Danke.

      • Kann ich nur ganz dick unterstreichen!

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    • Ja SO ein Politiker fehlt hier

    • Danke für den treffenden Vergleich, Klaus Jürgen. Es scheint, als liegen da nicht Jahrzehnte sondern Jahrhunderte zwischen. Was ist aus Deutschland nur geworden. Und was, bitte, hat der nur körperlich große, ansonsten kleingeistige, feige, bedeutungs- und orientierungslose Friedrich Merz in der Nähe eines Donald Trump oder eines Benjamin Netanjau zu suchen?

  • Trump ist ein Macher! Diese Tatsache schmeckt nicht jedem deutschen Politiker der Altparteien.

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    • Ich glaube, „Macher“ ist ein gutes Stichwort. Trump packt an. Und wer zulangt, macht auch Fehler. Es kann etwas schiefgehen, mißlingen, scheitern. Er hat es mit Putin probiert, es hat nicht geklappt. Aber nur wer nichts tut, macht keine Fehler. Aber er wird auch nie etwas erreichen. Ich wünsche, daß Trumps Bemühungen im Nahen Osten eine länger anhaltende Befriedung bringen. Von Frieden will ich erst gar nicht reden.

      • 100 Pro Zustimmung!

        0
    • Stimmt, weil sie kein Macher sind und diesen neiden sie es…

      • Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass sich mMn ca. rd. 70% der Regierung aus unterbelichteten Kleinkrämerseelen zusammensetzt.

        5
    • Ein „Macher“, der sogar Spielcasinos in die Pleite geführt hat und das jetzt mit den USA wiederholen will…

      -19
      • Mein Gott, welch kleines Karo!

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  • Moment mal, diesen Verhandlungserfolg wäre doch ohne unsere international hoch angesehen und reputierte Topdiplomatin Annalena niemals zustande gekommen…

    • Der war gut 🤣

    • Das Land verwechseln sie jetzt aber sie war doch in Syrien wo sie im Fernsehen unkenntlich gemacht wurde oder…

      • Sie hat überall ihre Finger drin, sonst läufts nicht…

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  • Wer auf der Ebene nicht mal anstandshalber gratuliert, verfolgt wohl eigene Interessen. Und keiner weiß, wo Herr Merz wirklich steht. Man sollte jetzt keine Verflechtungen vermuten, das wäre ja hochgradig abstrus.

    • H. Merz mit seinen Unfähigen stehen auf der Seite der Hamas, die jetzt mit dreistelligen Millionenbeträgen gepampert wird, so die Ankündigung.

      • Brandbeschleunigerbande.Hat Fertig.

        1
    • Und? Ist schon der deutsche Botschafter einbestellt worden? Oder gab es wenigstens empörte Worte an die BRD? Nein? Nichts? Naja, wir kennen das Drebuch kaum und können die Regisseure auch nur vermuten. Aber eines sollte klar sein und zwar, dass die BRD-Regierung keinen Millimeter ohne transatlantische Abstimmung geht. Deutsche Souveränität in der Politik? Ich lach mit tot! Willy Brandt hat es versucht und schon hat man Guillaume aus der Kiste springen lassen. Helmut Schmidt wurde eiskalt von der FDP abgesägt, Helmut Kohl nicht mehr unterstützt oder die spontanen 180° Wendemanöver von Angela Merkel. Ja, ich weiß, mit dieser Realität lässt sich nicht so gut leben, aber Leute, lasst euch doch nicht so plump hinters Licht führen!
      Obwohl, wenn ich mir gerade Hamburg anschaue und den Jubel über den eigenen Untergang, dann weiß ich schon gar nicht mehr, wo ich noch verzweifeln soll.

  • Donald Trump ist sicher kein Heiliger.
    Aber, wer ist das schon?
    Ganz sicher ist er aber ein Glaubender der nach bestem Wissen und Gewissen in christlichem Sinne handelt.

    Wenn es bei uns Politiker gäbe, die nur ein wenig „Trumpischer“ wären, dann wäre mir um unser Land nicht mehr angst und bange.

    • Vor allem versucht er wenigstens seine vor der Wahl gemachten Ankündigungen umzusetzen.
      War da mal nicht was mit „Links ist vorbei“?
      Wenn ich Merz wäre wäre ich sehr kleinlaut.

    • Es gibt diese Politiker auch bei uns, nur sind sie nicht am Ruder.

  • Sagen wir wie es ist: Lügner haben in Friedensprozessen nichts verloren.

  • Mit ihrem Verhalten demonstrieren die deutschen Politiker hier ganz deutlich den Grad ihrer fachlichen (beruflichen und persönlichen) Eignung für den Job, für den sie machen.

  • Warum sollte Trump die Dilettanten im deutschen Dilettantismus-Stadl auch erwähnen. Die spielen in der Welt ausschließlich nur noch in der fünften Liga. Die werden gar nicht mehr für voll genommen.

    • Leider sind sie so beschränkt, daß sie sich nur ins ratlose Beleidigtsein zurückziehen können. Ursache-Wirkung gibts bei unseren Dilettanten nicht.

  • Nun, … Adis Ahmetovic …?

    Ob da der Migrationshintergrund nicht eher im Vordergrund steht? – Aber, sei´s drum.

    Nicht, daß man in allen Winkelzügen, Kabalen und Rankünen Henry Kissingers Genialität als Außenpolitiker erkennen oder würdigen müsste. Aber er hat den Grundsatz formuliert, daß Länder keine Freundschaften pflegen, sondern Interessen verfolgen und wahren müssen.

    Ob den Bundesregierungen der letzten dreißig Jahre (die aktuelle eingeschlossen) das so klar war/ist? – Zumindest ihr Handeln ließ/lässt diesen Schluß nicht zwingend zu …

  • Ist schon gut, dass der amerikanische Präsident Trump Bewegung in die Sache gebracht hat.

  • Linksradikale ehren niemals die Leistung Konservativer, möge sie noch so menschlich und moralisch sein. Daran sieht man, dass es diesen Leuten niemals um Werte ging, sondern einzig um die Macht.

  • Was kann man von Linken anderes erwarten. Ich meine auch die CDU.

    • Der letzte Satz ist inzwischen selbstverständlich.

  • Die Verzwergung der Bundesregierung ist für die ganze Welt sichtbar.

  • Trump mag nicht in allem Recht haben
    Aber was Europa betrifft, hat er vollkommen recht. EU Politiker spielen weltweit keine Rolle mehr.

  • Es war ähnlich bei Klingbeil gestern bei Miosga, als diese ihn fragte, wie er dazu stehe, daß Trump den Preis nicht bekommen habe. Hoch anzurechnen ist ihm, daß er tatsächlich Trumps Beitrag mehrmals „lobend“ erwähnte. Er sah sich aber auch bemüßigt, näher zu erläutern, daß und weshalb er der Meinung sei, daß Trump trotz allem den Preis nicht verdient habe (Innenpolitik, Meinungsfreiheit, Medien etc.). Wirklich staatsmännisch wäre es gewesen, Trumps Beteiligung am Frieden im Nahen Osten anzuerkennen und beim Friedensnobelpreis darauf zu verweisen, daß es nicht seine Aufgabe sei, den Preisträger auszuwählen. So in der Art. Aber nein, man muß natürlich auch erläutern, daß und warum man der Meinung sei, Trump habe ihn nicht verdient. Es ist ja durchaus legitim, das zu meinen und zu denken. Aber wenn man sonst kein Problem mit Halbwahrheiten und leeren Phrasen hat, dann sollte man bei anderen Sachverhalten kein Problem damit haben, seine Meinung einfach bei sich zu behalten. Außerdem ist die Begründung denkbar schlecht, nach diesen Kriterien, dürfte ihn wohl niemand bekommen. Aber gut, das kennen wir ja.

  • Trumps Marktmanipulation hat mir wieder fette Gewinne eingebracht.

    -10
  • Und wenn ich schon wieder den deutschen Kanzler Friedrich Merz sehe und höre, wie er sich anbiedert um deutsches Steuergeld im Gazastreifen zu versenken, dann……………. sage ich einfach gar nichts mehr ohne meinen Anwalt.

    Wir haben nicht nur schwache, hohle, weltfremde Politiker. Wir haben auch ausgesprochen unfähige, miese und dumme Politiker.

    Bei allem: Derart miserable Politiker hat Deutschland nicht verdient.

    • Der deutsche Kanzler, der in dritter Reihe saß.

      • Dass er überhaupt noch sitzen darf.
        Ein Stehplatz hätte gereicht.

        16
    • Sie werden aber seit Jahren immer wieder gewählt. Die meisten unserer so genannten
      Landsleute haben das alles mit angerichtet. Sie haben die Hand mit an den Dolchen
      gehabt, als sie die etablierten Parteien wählten. Wieder und wieder.

    • Warum durfte Merz wohl dabei sein, dass kann nur eins bedeuten, wir zahlen alles…

  • Deutsche Außenpolitik gibt es seit seit Genschman nicht mehr.
    Was da in der Welt herumläuft sind Statisten, die glauben Außenpolitik zu machen.

    • Eher Clowns…innen.

  • Unsere Regierung wirkt neben der US Regierung wie eine Gruppe von Arbeitsverweigerern.

    • Da ist einfach kein Zipfel Staatsmännigkeit wahrzunehmen.
      Dieses gleichförmige Sozengehabe färbt auf alle ab.

  • Amerika hat einen Macher, der auch macht was er sagt. Wir haben einen Sprücheklopfer der viel ansagt und nichts verwirklicht.

    • Schlimmer : der verwirklicht das Gegenteil des Angesagten.

  • Politik und Leitmedien winden sich, die geistige und verbale Akrobatik ist nur noch peinlich.

  • Freunde die in der Schweiz leben lassen stets durchklingen, dass sie schon sehr, sehr , lange aus Deutschland ausgewandert sind … umgehen damit die Tagespolitik und die Blicke aus Mitleid….

  • Die deutsche Politik dient nicht unserem Land, sondern ihrer eigenen Ideologie: unbegrenzte Migration, Deindustrialisierung, Gender, Anti-Trump auf Teufel komm raus. Es ist einfach nur beschämend.

  • Ich, als Deutscher, dessen Großeltern väterlicherseits unter den Nationalsozialisten verfolgt wurden, schäme mich für diesen „Kanzler“ und seine ebenso unsägliche wie unfähige „Truppe“.
    Aber ich kann guten Gewissens sagen:
    „Ich habe diese Minderleister NICHT gewählt!!“

  • Unsere Politiker sind vollkommen zu Recht beschämt. Keiner hat etwas unternommen, was zu irgendeinem Erfolg geführt hätte. Im Gegenteil, sie haben dem Druck der Straße nachgegeben und sich gegen Israel gestellt. Und das in dem Moment der Geschichte, in dem es am wenigsten geboten war.
    Sie zeigen damit auch ihren Neid auf Donald Trump. Der ist ein richtiger Mensch. Mit Fehlern, aber ein Mensch.

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