Werbung:

Werbung:

„Solidaritätsmechanismus“

EU-Innenminister verhandeln über Asylreform – zusätzliche Migranten für Deutschland?

Offiziell beraten die EU-Innenminister am Dienstag in Luxemburg über Katastrophenschutz und Sicherheit – entscheidend wird die Debatte um den neuen Solidaritätsmechanismus im EU-Asylsystem. Plötzlich muss Dobrindt zusätzliche Migranten abwehren.

Von

IMAGO/dts Nachrichtenagentur

Werbung

Wenn die Innenminister der Europäischen Union am Dienstag in Luxemburg zusammentreffen, geht es offiziell um Katastrophenschutz, Schengen und innere Sicherheit. Am Rande der Agenda, offiziell unter „Sonstiges“, steht jedoch ein brisantes Thema: Die ersten Schritte zur Umsetzung des neuen Solidaritätsmechanismus im reformierten EU-Asylsystem. Plötzlich geht es für Deutschland um die Aufnahme von tausenden zusätzlichen Migranten.

Ab Juli 2026 soll das Gemeinsame Europäische Asylsystem (GEAS) gelten. Es soll Streit und Uneinigkeit bei der Aufnahme von Migranten beenden. Die Grundstruktur des bisherigen Dublin-Systems bleibt bestehen: Die Staaten an den EU-Außengrenzen prüfen Asylanträge. Neu ist jedoch ein Solidaritätsmechanismus, der vorsieht, dass überlastete Länder Unterstützung von anderen Mitgliedstaaten erhalten – durch die Aufnahme von Flüchtlingen oder andere Hilfen. Geplant sind mindestens 30.000 Umverteilungen pro Jahr.

„Aus logistischer Sicht ist es ziemlich einfach, 1000 Menschen aus einem anderen Land zu übernehmen – man schickt Busse, Flugzeuge“, sagte ein EU-Diplomat gegenüber der Welt. Politisch sei das jedoch „sehr kompliziert“. Viele Regierungen befürchten, bei der Verteilung benachteiligt zu werden oder innenpolitischen Widerstand zu riskieren.

Nach Informationen aus Berlin möchte Deutschland derzeit nicht vorrangig als Nehmerland auftreten. Alexander Dobrindts Innenministerium, auf das öffentliche Vertreten einer harten Linie bei Migration bedacht, könnte das gar nicht gebrauchen. So geht es in Europa vielen: Auch Polens Präsident Karol Nawrocki erklärte, sein Land werde „keinerlei Maßnahmen“ zustimmen, „die auf die Ansiedlung illegaler Einwanderer in Polen abzielen“. Zwischen den EU-Staaten kam es zuletzt zu Spannungen: Mehrere Regierungen warfen Griechenland und Italien vor, Migranten nach Norden weiterreisen zu lassen, während Rom und Athen befürchten, erneut die Hauptlast tragen zu müssen.

Auch Österreichs Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) lehnte Umverteilungen ab: „Österreich war und wird immer gegen eine Umverteilung sein, weil es in der Praxis schon in der Vergangenheit nicht funktioniert hat.“ Er forderte zudem Asylverfahren in Drittstaaten, um irreguläre Migration zu verringern.

Lesen Sie auch:

Am Mittwoch legt die EU-Kommission erstmals einen europäischen Asyl- und Migrationsbericht vor. Er soll zeigen, welche Staaten besonders belastet sind und als Grundlage für die künftige Verteilung im Solidaritätspool dienen. „Die EU-Kommission muss alle an Bord haben, damit der erste Anlauf bei der Umverteilung nicht gleich scheitert“, sagte ein hoher EU-Beamter.

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) betonte im Bundestag: „Wir lassen die Länder an den Außengrenzen der Europäischen Union nicht allein“, fügte aber hinzu, dass sich „die Mitgliedstaaten wieder an die Dublin-Regeln halten“ müssten. Soll heißen: Sie sollen keine Migranten einfach nach Norden, vor allem Österreich und Deutschland, weiterreisen lassen. Auch SPD-Fraktionsvize Sonja Eichwede sagte, Solidarität sei „nie eine Einbahnstraße“.

Ob das neue Asylsystem gelingt, hängt davon ab, ob die Mitgliedstaaten eine gemeinsame Balance zwischen Solidarität und Eigenverantwortung finden. Scheitert der Mechanismus, droht das GEAS zu scheitern, bevor es in Kraft tritt.

ha

Werbung

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Strafbare Inhalte, Beleidigungen oder ähnliches sind verboten (hier unsere Kommentar-Richtlinien). Kommentare sind auf maximal 1.000 Zeichen limitiert.

34 Kommentare

  • Solange die EU besteht, wird es immer schlimmer. Ziel muss sein die EU abzuwickeln, abzuschaffen und einer reinen EG zurückzukehren mit Reisefreiheit und zollfreiem Handel. Alles andere muss zurück in die nationalen Parlamente und nein, wir brauchen keine Einwanderung ins Sozialsystem.

    • Solange eine VdL und ein Müller ganz weit vorne die EU regieren, wird das nichts werden.
      Zur Erinnerung: Die ist von der CDU, der ist von der CSU.

    • Und wer macht das neue Spiel mit . Keiner.
      Selbst die AFD wird mi EU Parlament von der ID Fraktion milde belächelt.
      Tut mir Leid ,mit Ungarn alleine eine EWG. Nein Danke.

      -35
  • Wenn es heißt, daß Deutschland „nicht vorrangig“ als Nehmerland auftreten möchte, dann muß man doch befürchten, daß da verbal ein wenig Widerstand geleistet wird, die Regierung dann aber doch wieder einknickt, was ja vor allem eine Spezialität von Politikern der CDU/CSU ist.

  • „Katastrophenschutz und Asylrecht“ … passt doch!

    • Viele neue kriegstüchtige Kämpfer braucht das Land!

  • Keiner möchte noch mehr Migration, lassen aber weiterhin die Grenzen offen.

    • „Wie wunderbar ist das denn? Das haben wir uns doch schon immer gewünscht!“ KGE

  • Wie sagte eine Grüne (Lang?? Baerbock??): „Wir haben noch Platz.“

    • Das war wohl eher KGE, obwohl die anderen kämen auch in Frage.

      • Das ist doch die mit den bunter geht immer
        geschenkten Menschen

        4
  • Das ganze wird von vornherein scheitern, da unsere Freunde aus den Östlichen Eu-Länder ( Ungarn , Slowakei, Polen, Tschechien) gar kein Interesse daran haben irgendwelche Asylanten bei sich im Land aufzunehmen und die haben mit dieser Haltung recht warum soll ich mir unnötige Unruhestifter in mein Land holen

    • Nurvein Land, das seine eigene indigene Bevölkerung haßt wie der Teufel das Weihwasser, nimmt bereitwillig weitere Unruhestifternin Land ubs sozialsysteme auf.

    • Ich denke, es geht wohl jetzt auch um zusätzliche Flüchtlinge aus diesen Ländern, wenn der Krieg eskalieren wird.

      Aber, sollte man dann nicht die anderen (zumindest straffällig gewordenen) illegalen Migranten wieder zurückschicken, damit die europäischen Flüchtlinge Platz finden und die Akzeptanz nicht noch mehr überstrapaziert wird?

  • Ach, wir werden schon ein paar tausend übernehmen, damit Merz wieder gut da steht. Keiner hat soviele Migranten wie Deutschland in der EU, da kommt es doch auf ein paar mehr auch nicht mehr an.🙈

    • Dann ist das frisch gedruckte geld ja schon alle, bevor es neu gedruckt ist..,

  • Ein paar Tausende mehr macht den Braten auch nicht mehr fett.

    -13
  • Und was ist mit den 500 000 Asylanten pro Jahr aus UK, die Johann W. in einem Geheim-Zusatzprotokoll mit K. Starmer vereinbart hat, um dem Premier „etwas Luft“ zu verschaffen?

  • Und ich stelle sie wieder, diese Frage: Was ist das eigentlich für ein Denken, hierhin die halbe Welt einzuladen, bzw. ihnen hier Unterschlupf zu geben, wenn doch der Krieg nebenan (mit allen Komponenten) verheißt, dass wir in absehbarer Zeit hier ordentlich einen auf die Mütze bekommen werden? Wer denkt sich sowas aus?

    Das ist das Gegenteil von Humanismus!

  • Bin immer wieder erstaunt über diese schwachsinnigen Begriffe aus dem Wahrheitsministerium der linken CDU.

  • Einfache Antwort. Außengrenzen dicht machen. Will man aber nicht. Fu.. the EU

    • Souveränität ade!

  • Wenn das so weitergeht, hat in DE jeder nur noch einen Stehplatz, das Geld ist für alle, bes. die einheimischen längst alle, und der Nahe osten ust leergefegt…

  • Viel schneller werden jetzt die Palästinenser bei uns einfliegen. Der Frieden wird eine neue Welle bringen, weil sie jetzt hier Familien zusammenführen werden. Als Gründe werden angeführt werden, dass das Leben dort unzumutbar ist oder Hunger herrscht. Kranke werden sich hier behandeln lassen.

    Dobrindt hat noch viele Abwehrkämpfe zu führen!

  • Ich ertrage solche Meldungen nur noch mit Sarkasmus!
    Bekommen die zusätzlichen Flüchtlingen für Deutschland von Alexander Dobrindt einen Maut-Chip damit diese Überführungen ins Buntland reibungslos von statten gehen? Es kann sicher nicht schnell genug gehen …

  • Und das Dummvolk würde trotzdem weiter pennen.

  • Aufnahmestoppu!
    Und wickelt die Drecks Kloake in Brüssel endlich ab…
    Euer Europa kann mich mal kreuzweise…

  • Raus aus der EU. Jeder rechter Konservativer Staat möchte das nicht. Selbs Orban nicht. Die EU hat uns den Wohlstand gebracht.
    GB; oh das war ein Fehler.
    Schweiz und Norwegen hat auch Flüchtlinge.

    -22
    • @ Wittelsbach. Überlegen Sie nochmal genau was Sie geschrieben haben und finden Sie bitte den Fehler.

  • EU ausschalten. Problem gelöst.

  • Die Einwanderung kann nur stark begrenzt werden, wenn 2026 in Sachsen-Anhalt die erste Regierung aus AfD und BSW gebildet wird. Bitte googeln: Freichristlicher Schamanismus

    -17
    • Bitte googeln, Schwachsinn und Sekten.

Werbung