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Abschiebungen

1.000 Euro Handgeld für abgeschobene afghanische Straftäter

Zum ersten Mal seit der Machtübernahme der Taliban hat Deutschland 28 afghanische Straftäter abgeschoben. Ein Detail sorgt für Aufsehen: Jeder Abgeschobene erhielt 1000 Euro Handgeld, bezahlt von deutschen Steuergeld.

Der Flughafen Leipzig/Halle, von hier wurden die Flüchtlinge abgeschoben

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Zum ersten Mal seit der Machtübernahme der radikal-islamischen Taliban hat die Bundesregierung afghanische Straftäter in ihre Heimat abgeschoben. Dabei hat jeder der 28 Abgeschobenen vor dem Flug 1000 Euro Handgeld erhalten.

Laut Informationen des Spiegels wurde diese Summe jedem Abgeschobenen als finanzielle Unterstützung ausgehändigt, um ihnen den Neustart in Afghanistan zu erleichtern. Rechnet man die 1.000 Euro in die örtliche Währung um, sind das 78.514,34 Afghani.

Die Maschine, ein Charterjet von Qatar Airways, hob am Freitagmorgen vom Flughafen Leipzig/Halle ab. Die Aktion markiert einen bedeutenden und zugleich kontroversen Schritt in der deutschen Abschiebepolitik, insbesondere angesichts der unsicheren Lage in Afghanistan.

Wie das sächsische Innenministerium mitteilte, startete das Flugzeug um 6:56 Uhr in Richtung Kabul. An Bord befanden sich 28 afghanische Straftäter, die aus verschiedenen Bundesländern nach Leipzig gebracht worden waren. Zu den beteiligten Bundesländern zählten unter anderem Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Die Organisation des Abschiebeflugs wurde federführend vom Bundesinnenministerium koordiniert.

Die Entscheidung für die Abschiebung wurde über einen Zeitraum von gut zwei Monaten vorbereitet, wie es laut Spiegel aus Behördenkreisen hieß. Dies geschah in Abstimmung zwischen dem Kanzleramt und den Innenbehörden.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hatte am Donnerstag, erst einen Tag vor dem Abschiebeflug angekündigt, dass Deutschland „sehr bald“ Abschiebungen nach Syrien und Afghanistan umsetzen werde. Sie betonte dabei, dass ein großes Rückführungs- und Abschiebepaket bereits in Planung war, bevor der tödliche Anschlag von Solingen stattfand.

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