Burkhard Garweg
„Zahlreiche Verhältnisse“ – Ermittler wollen flüchtigen RAF-Terroristen über Liebschaften aufspüren
Ermittler verfolgen bei der Suche nach dem RAF-Terroristen Burkhard Garweg neue Spuren. Garweg soll in seiner Zeit in Berlin-Neukölln „zahlreiche Verhältnisse“ mit Frauen gehabt haben – auch ein Handyvideo spielt bei den Ermittlungen eine entscheidende Rolle.
Ein Handyvideo könnte bei der Suche nach dem untergetauchten Ex-RAF-Terroristen Burkhard Garweg zum Durchbruch führen. In dem vom Landeskriminalamt Niedersachsen (LKA) veröffentlichten Video ist zu sehen, wie Garweg eine Frau namens Karin anspricht. Diese Karin hat sich laut dpa daraufhin bei den Ermittlungsbehörden gemeldet – das LKA hat ihre Identität bestätigt.
Das besagte Video soll Garweg im Jahr 2020 zeigen. Auf einem Gelände, das von Fahrzeugen und Wohnwagen umgeben ist, spricht er die besagte Frau an. „Ganz viel Erfolg morgen bei der Prüfung, liebe Karin“, sagt Garweg lächelnd in die Kamera. Neben seiner Stimme konnten auch Mimik und Gestik von den Behörden eindeutig identifiziert werden. „Der heute 56-Jährige könnte zahlreiche Verhältnisse mit Frauen gehabt haben“, hieß es weiter seitens der Polizei.
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Das LKA berichtet, dass Burkhard Garweg im Jahr 2008 in Berlin-Neukölln gelebt haben soll, wo er in einer Beziehung mit einer Frau stand. Doch mittlerweile gibt es Hinweise, dass Garweg zur gleichen Zeit weitere Partnerschaften pflegte. Laut Zeit wird Garweg nachgesagt, dass er für viele verschiedene Frauen eine Art Vertrauensperson gewesen sei. Sie sollen regelmäßig seinen Bauwagen aufgesucht haben, um lange Gespräche mit ihm zu führen.
Diese Treffen sollen laut LKA nicht selten „im Bett“ geendet haben. Der Sprecher des LKA erklärte gegenüber der Zeit weiter, dass die Frauen, mit denen Garweg damals Kontakt hatte, etwa 10 bis 15 Jahre jünger als er selbst gewesen seien.
Die Ermittler hoffen nun, dass auch andere Frauen, die möglicherweise mit Garweg in Kontakt standen, sich melden. Nach der Veröffentlichung des Videos, das auch in der ZDF-Fernsehsendung Aktenzeichen XY Ungelöst im September gezeigt wurde, gingen mehr als 100 Hinweise bei den Behörden ein. Diese Spuren werden derzeit bearbeitet und priorisiert.
Bewaffnete Überfälle und Anschläge
Burkhard Garweg arbeitete mit Daniela Klette und Ernst-Volker Staub zusammen – sie gehörten zur sogenannten dritten Generation der linksextremistischen Roten Armee Fraktion (RAF). Sie haben zwischen 1999 und 2016 diverse Geldtransporter und Supermärkte überfallen – bewaffnet mit Sturmgewehren und Panzerfaust. Und das war noch nicht alles: Klettes DNA wurde an den Tatorten von drei Anschlägen gefunden.
Zum Beispiel in dem mit Sprengstoff präparierten Auto, das die RAF im Jahr 1990 vor dem Technischen Zentrum der Deutschen Bank in Eschborn platzierte – das nur wegen eines defekten Zeitzünders nicht vor dem großen Bürohaus detonierte. 1993 verübte die RAF dann einen weiteren Sprengstoffanschlag auf die Justizvollzugsanstalt Weiterstadt – mit über 200 Kilogramm Sprengstoff muss man von Glück reden, dass dabei niemand getötet wurde. Dasselbe gilt für den Anschlag auf die US-Botschaft in Bonn, auf die im Jahr 1991 insgesamt 60 Schüsse abgefeuert wurden.
Garweg, Klette und Staub raubten mehrere Millionen, die zur Finanzierung der Terrororganisation eingesetzt wurden, die eine ganze Reihe grausamster Verbrechen begangen hat und über 30 Menschen tötete (lesen Sie hier mehr). Daniela Klette konnte im Februar 2024 festgenommen werden, Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub sind weiterhin flüchtig.
verrückte Zeiten wo ein linksextremistisches Regime Linksextremisten jagen muss. (oder das zumindest glaubhaft zu simulieren versucht).
Ob Nancy F. wohl auch schon den Bauwagen von innen gesehen und lange Gespräche mit dem vertrauensvollen Burkhard geführt hat?
Alte Krimileser-Weisheit: „cherchez la femme“
Die Ermittler haben auch vorher nichts auf die Reihe bekommen also wen interessiert was die da simulieren.
Der Mann scheint hetero zu sein. Wird Zeit, dass er in Knast geht.
So ein Eifer, so eine Ressourcenverschwendung.
Wenn die Suche nach diesem Menschen ernst gemeint wäre, dann hätte man ihn wohl schon erwischt– gerade in den letzten Jahren, wo es soviel technische Möglichkeiten gibt, jemanden ausfindig zu machen.
Dieses „Tun“ ist meinem Eindruck nach ein riesiges Ablenkungsmanöver von anderen drängenderen bedrohlichen Problemen.
Erst dachte ich, das sei eine Frau. Insbesondere das Jugendfoto rechts erinnert mich an eine Person (w), die mal Kanzler war, aber gottseidank nicht mehr ist. Dieser Schlafwagenblick kommt mir ja so bekannt vor…
Dass Frauen gerne im Bauwagen schnacken und schnackseln, muss ich mir merken.