Portland
Wo Kokain legal und Plastik-Strohhalme verboten sind – die woke Hochburg der USA
In der Linken-Hochburg Amerikas, Portland, Oregon, sind Plastik-Strohhalme verboten – aber Kokain, Heroin und Meth legal. Doch selbst im woken Utopia formiert sich langsam Widerstand nach Jahren dieser Politik.

Eigentlich würde man auf den ersten Blick nicht erwarten, dass Oregon einer der linkesten US-Bundesstaaten ist: größtenteils ländlich, mit einer oft beinahe unberührten Pazifikküste, der Bergkette der Kaskaden und Prärie im Osten, ohne riesige Großstädte. Hier erwartet man nicht, dass jemand versucht ein linkes Utopia zu errichten.
Wenn da nicht Portland wäre, die größte Stadt im Bundesstaat, die in vielerlei Hinsicht dessen Politik dominiert. Seit Reagans Erdrutschsieg 1984, der fast das ganze Land rot färbte, hat kein Republikaner den Staat je wieder gewonnen. Er ist seitdem eine Hochburg der Demokraten, insbesondere eben Portland, jene US-Stadt, die in Amerika wohl am meisten so etwas wie das Image von Bio-Grünen hierzulande hat.
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Ist es da überraschend, dass das Anbieten von Plastik-Strohhälmen verboten, der Konsum und Besitz harter Drogen wie Kokain, LSD, Meth und Heroin aber erlaubt ist? 2020 hat nämlich eine Mehrheit der Wähler im Bundesstaat einem entsprechenden Volksbegehren zugestimmt. Unter dem neuen Gesetz entfällt ein Strafzettel für solchen Drogenbesitz, wenn derjenige innerhalb von 24 Stunden eine Drogensucht-Hotline anruft und sich auf Abhängigkeit überprüfen lässt – wenn man allerdings nichts tut, drohen einem ebenfalls keine Strafe.
Wie Voice of America berichtet, wählten 99 Prozent der Betroffen dabei die letztere Option, Nichtstun, und können weiter ungestört härteste Drogen konsumieren. Aber selbst im linken Oregon formiert sich nun langsam Widerstand. Nach drei Jahren de facto uneingeschränktem Drogenkonsum sehen selbst linke Abgeordnete langsam die Probleme.
Denn inzwischen sind die Drogenprobleme auch im grünen Portland am helllichten Tag zu sehen. Vor allem Obdachlose sind es, die dort offen auf der Straße härteste Drogen konsumieren. Daten der Gesundheitsbehörde CDC zeigen, dass die jährlichen Drogentoten durch synthetischer Opioide von 84 im Jahr 2019, kurz vor der Legalisierung auf zuletzt 1.100 Tote angestiegen sind. Ein Anstieg also auf das 13-fache.
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Die deutsche Energiepolitik stößt nun sogar in den USA auf scharfe Kritik. Das Wall Street Journal nennt Deutschlands Umgang mit Erneuerbaren ein „Energiechaos“, das allen anderen Ländern als „abschreckendes Beispiel“ dienen sollte.Auch von Polizisten kommt Kritik, sie fordern, den Drogenbesitz zumindest wieder zu einem sogenannten Klasse-A-Vergehen zu machen, auf das bis zu einem Jahr Gefängnis oder eine 6.250 Dollar-Strafe steht. Ein Meinungsforscher, den Voice of America zitiert, fasst den Stimmungswandel so zusammen: „Die Unfähigkeit der Menschen, ihr tägliches Leben zu leben, ohne dem Drogenkonsum unter freiem Himmel ausgesetzt zu sein, beschäftigt die Stadtbewohner sehr. […] Das hat die Sichtweise der Menschen sehr verändert.“
Und so trifft selbst in der Linken-Hochburg Amerikas langsam Realität auf die eigenen politischen Wunschvorstellungen.
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Schönen Dank für den Artikel. Man hätte noch erwähnen müssen, dass entsprechend des Wählerwunsches die gewählten Bezirksstaatsanwälte (DA’s) den größten Teil der Verbrechen gar nicht mehr verfolgen. D.h. es wird seit langem im großen Stil geklaut und niemanden interessiert es, Kriminalität „through the roof“ sozusagen. Betrifft auch nicht nur Portland, das geschilderte Szenario trifft auch auf die allermeisten der andern großen +seit Jahrzehnten linken US-Städte zu.
Wenn da frei die härtesten Drogen konsumiert werden dürfen … – wird/ist die Stadt dann nicht zum Nr. 1-Attraktor für Drogensüchtige wenigstens aus den ganzen USA geworden? Also wenn ich auf Droge wäre … wieso sollte ich mich in anderen Bundesstaaten dem Risiko aussetzen bei Drogenkonsum eingeknastet zu werden, wenn ich das in Portland problemlos machen DARF?
mit verlaub: LSD ist keine harte Droge, es macht nicht abhängig und die wirkung ist ist, wenn man es 1 tag später konsumieren wollte, ungleich geringer. LSD ist aber nicht harmlos und kann sehr negative psychische folgen haben, bei therapeutischen gebrauch aber auch sehr positive.
schwieriges thema: das stumpfe verbot, der krieg gegen die drogen ist längst verloren, es gibt immer mehr davon. portugal hat eine ähnliche politik, aber mit verbindlichen angeboten.
in portland ist die lage katastrophal, da campen viele wild, die dringend psychatrisch behandelt werden müssten, genau wie in l.a., san francisco, seattle. so geht es nicht weiter!
In der Serie The Wire wurde in Staffel 3 etwas ähnliches gemacht, dort wurden im Western District von Baltimore drei inoffizielle Duldungszonen für den Drogenverkauf eingerichtet, am Anfang war alles bestens, der Dristrict frei von Kriminalität aber nach und nach zeigten sich die Auswirkungen auf die Junkys und die Zonen verkamen in einem ausmass das es nicht mehr zu leugnen war wie sehr dieses Experiment fehlschlug, das gleiche passiert jetzt in Portland.
Es ist schon erstaunlich das Politiker trotz des Wissens, The Wire ist 20 Jahre alt und gilt im Bereich Drogenkriminalität als eine der Authentischsten Serien, immer wieder die gleichen vorhersehbaren Fehler machen.
Eine liberale Drogenpolitik hat nichts mit Woke zu tun! Im Gegenteil: Während Woke die Empirie und Vernunft iSd der Postmoderne ablehnt, ist sie gerade aus den Erkenntnissen der gescheiterten Verbotspolitik der letzten 50 Jahre zu befürworten.
Na, dann besteht ja noch Anlass zur Hoffnung. 😂