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Terror-Festnahme

„Wir sind euch auf der Spur!“, meint Reul zu Terroristen – dabei kam Tipp aus dem Ausland

Nach Vereitelung eines IS-Anschlags erklärt NRW-Innenminister Reul an andere Terroristen gerichtet: „Wir sind euch auf der Spur!“ Dabei gelang die Festnahme nur dank der Erkenntnisse ausländischer Geheimdienste.

Sind die deutschen Behörden Terroristen wirklich auf der Spur, wie NRW-Innenminister Herbert Reul das glaubt?

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Am Samstagabend wurde in Bernau ein potenzieller Terrorist festgenommen. Dank Erkenntnissen ausländischer Geheimdienste konnte ein Libyer festgenommen werden, der anscheinend plante, einen Anschlag auf die israelische Botschaft in Berlin zu verüben. Der Anschlag konnte nun verhindert werden, der Mann sitzt in Untersuchungshaft, doch zeigt es, wie schlecht es um die Sicherheit in Deutschland bestellt ist. Deutsche Behörden erhielten erst einen Tag vor der Verhaftung die Informationen von einem ausländischen Nachrichtendienst.

Dennoch scheint NRW-Innenminister Herbert Reul wenig besorgt. Der Zugriff sei „ein Erfolg“ gewesen, so Reul gegenüber der Bild. Er ging sogar so weit und richtete eine Nachricht an weitere potenzielle Terroristen: „Wir sind euch auf der Spur!“ Im Fall der Festnahme in Bernau waren das die deutschen Behörden aber offensichtlich nicht.

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Der 28-jährige Terrorverdächtige, Omar A., soll ein Anhänger des Islamischen Staates sein. Spätestens seit diesem Monat soll er einen Plan für einen Anschlag auf die israelische Botschaft mit Schusswaffen gehabt haben. Wie fortgeschritten die Pläne wirklich waren, ist bislang nicht näher bekannt.

Erst Anfang September machte der Spiegel ein iranisches Terrornetzwerk in Europa öffentlich, das Anschläge auf Juden, auch in Deutschland, plante (Apollo News berichtete). Ein potenzieller Terrorist, Abdelkarim S., konnte Ende April in Frankreich festgenommen werden, nachdem er in Berlin und München bekannte Juden ausgespäht hatte. S. soll dabei auf einer Reise nach München bereits einen „Auftrag zum Töten“ besessen haben. Auch in diesem Fall waren nicht deutsche, sondern französische Sicherheitsbehörden federführend in der Aufdeckung.

Aufgrund der bereits mehrmals nur knapp verhinderten Anschläge auf Juden in Deutschland ist es äußerst fragwürdig, wenn Reul sich mit der aktuellen Situation der deutschen Sicherheitsbehörden anscheinend zufrieden zeigt. Man wisse „seit vielen Monaten, dass israelische und jüdische Einrichtungen und Interessen in Deutschland aktuell einer besonderen Gefährdung unterliegen“, gab Reul am Sonntag bekannt. Über die potenziellen Täter weiß man aber, den Ereignissen vor der Festnahme in Bernau nach zu urteilen, normalerweise kaum etwas.

Seit dem 7. Oktober ist der Antisemitismus in Deutschland und anderen europäischen Ländern massiv angestiegen. Im laufenden Jahr hat sich die Anzahl antisemitischer Straftaten im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum auf 3.200 Fälle verdoppelt. Zuletzt stieg auch die allgemeine Terrorgefahr in Deutschland. Ende August tötete ein IS-Terrorist auf einem Volksfest in Solingen drei Menschen. Der IS, eigentlich seit 2018 tot geglaubt, erlebt innerhalb der letzten Jahre einen massiven Aufschwung.

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