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Dresden

Wiederaufbau der Carolabrücke könnte erst Anfang der 2030er-Jahre abgeschlossen sein

Die eingestürzte Carolabrücke in Dresden könnte erst Anfang der 2030er-Jahre wieder aufgebaut sein. In der Stadtverwaltung gibt es Uneinigkeit über die grundlegenden nächsten Schritte.

Teile der Carolabrücke stürzten im September 2024 ein.

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Der Neubau der Carolabrücke wird kaum vor 2035 abgeschlossen sein, wie die Sächsische Zeitung am Freitag berichtete. Dresdens Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) sagte in der Sondersitzung des Bauausschusses auf die Frage der AfD: „Es wird Ihnen keiner heute einen Fertigstellungstermin nennen“. Der Finanzchef von Sachsen-Energie wurde konkreter: „Intern planen wir mit einer Fertigstellung irgendwann Anfang der 30er-Jahre“. 

Beim Wiederaufbau der Carolabrücke geht es auch um die Frage, ob die Rohre der Fernwärmeleitung nach Neustadt in die neu zu bauende Brücke integriert werden. Die Firma Sachsen-Energie ist für die Fernwärme zuständig. Bisher verläuft eine provisorische Fernwärmeleitung über die Augustusbrücke. Doch nicht nur die Fertigstellung, auch der Start der Baumaßnahmen ist fraglich. Bisher hat die Stadt Dresden 2027 als Start angegeben. 

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Doch bei der Ausschusssitzung am Mittwoch wurden die Schwierigkeiten in der weiteren Planung deutlich. So muss sich der Rat in einer Grundsatzentscheidung darüber verständigen, ob die Carolabrücke als Ersatzneubau wieder aufgebaut werden soll. Auch wenn alle drei Straßenzüge der Brücke abgerissen werden müssen und die Brücke vollständig neu gebaut werden muss, gilt ein Ersatzneubau als Instandhaltungsmaßnahme. 

Ein Ersatzneubau würde laut Bild 155 Millionen Euro kosten. Bei der Bau- und Planungszeit könnten drei bis sechs Jahre gespart werden. Allerdings müsste die Brücke wieder mit drei Zügen aufgebaut werden, wenn es sich um einen Ersatzneubau handelt, eine Erweiterung oder Verkleinerung wäre laut der Sächsischen Zeitung nicht möglich. Laut einem Rechtsgutachten seien jedoch Anpassungen, wie der Bau regelkonformer Radwege, möglich, wie der MDR berichtete. 

Bisher hat die Carolabrücke keine Radwege. Ein Mitarbeiter des Baubürgermeisters Kühn verkündete in der Sitzung des Bauausschusses, dass die Brücke nicht mehr mit vier Fahrspuren errichtet werden soll. Die Leistungen müssen europaweit ausgeschrieben werden, wie der MDR berichtete. Außerdem sollen die Dresdner Bürger beteiligt werden. Wegen der Bürgerbeteiligung tut sich der Stadtrat schwer, sich in einer Grundsatzentscheidung bereits auf einen Ersatzneubau einzuschränken. 

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Die Carolabrücke besteht aus drei Zügen: Den Zügen A und B für den Autoverkehr und dem Zug C für die Straßenbahn. Am 11. September 2024 war der Straßenbahnzug eingestürzt, nachdem kurz zuvor noch eine Straßenbahn darüber gefahren war. Die Stadtverwaltung hatte gehofft, zumindest den Abschnitt A für den Verkehr wieder freigeben zu können. 

Die Abschnitte A und B waren von 2019 bis 2024 für 12,5 Millionen Euro saniert worden. Trotzdem müssen auch sie abgerissen werden, weil ihre Standfestigkeit nicht mehr gewährleistet ist (Apollo News berichtete). Am Zeitplan, die Brücke vollständig bis November abzureißen, hält das Straßen- und Tiefbauamt Dresden bisher weiterhin fest.

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72 Kommentare

  • Bis 2035 baut China 500 neue Flughäfen, Schnellbahnen und Kraftwerke. Deutschland hat den Platz als Entwicklungsland mit China in den 1980ern getauscht. Irgendwie bitter.

    56
  • Na dann verstehe ich die Diskussionen nicht ! Eine Brücke die erst in 10 Jahren fertig sein soll kann ja nicht wirklich wichtig sein ! Braucht also kein Mensch !! Das Geld kann man auch in mehr Blumentöpfe in der Stadt investieren !!

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  • Ist der Zeitpunkt gekommen, wo bisherige Entwicklungsländer mal Deutschland mit Entwicklungs- / Realisierungshilfe unter die Arme greifen sollten?

    44
  • Wie lange war noch einmal der Aufbau der Krimbrücke….. nach der Ukrainischen Bombardierung….. Ich glaube es waren nur Monate und das ist eine der längsten Brücken in Europa.🤔

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  • Nur mal zum Vergleich:
    Die Cheops-Pyramide wurde vor 2500 Jahren in nur 20 Jahren errichtet. Es gab weder Räder noch motorisierte Maschinen

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  • Man muss verstehen, dass beim zuständigen baubürgermeister andere Sachen eine höhere Priorität haben.

  • Wenn nicht
    – der grün pinke Hüpfefrosch brütet
    – ein Feldhamster gefunden wird
    – der Beton ausgeht
    – der Asphalt ausgeht
    – Fachkräfte ins Land kommen
    – Dresden pleite ist
    – sich keiner verkalkuliert
    Dann
    – kostet es mindestens das dreifache
    – und dauert doppelt so lange.

    Schland hat fertich !

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  • Ich schäme mich für dieses Land.

  • Die sollen sich einfach einen Bautrupp aus China einfliegen lassen, da steht das Ding innerhalb 12 Monate.

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  • Selbst Italien hat die Brücke in Genua in nur zwei Jahren hochgezogen. Der politische Betrieb in Deutschland ist komplett selbstreferentiell geworden, die Politiker und Medien beziehen sich nur auf sich und ihre Worte. Die Regeln des politischen Betriebs und deren Einhaltung hat in jedem Fall Vorrang vor allem anderen, komme was da wolle. Solange das Steuergeld fließt.
    Das dieser politische Betrieb in der realen Welt für Ergebnisse sorgen sollte, diese Erkenntnis ist abhanden gekommen.
    „Not kennt kein Gebot“ darf anscheinend nur zum Nachteil der deutschen Bürger verwendet werden. Das eine Stadt hier mal im Schnellverfahren eine eingestürzte Brücke ersetzt, undenkbar.

  • Bis dahin muß der Russe warten.
    😉

  • Nun mal langsam mit die wilde Pferde. So ein Brückenbau ist nicht wie einfach mal kurz auf dem Mond fliegen. bis 2030 sollte reiflich die Vorgehensweise studiert werden und dann schauen wir mal weiter.
    Bei Regen wird so eine Brücke auch schon mal nass, sollte nicht auf die leichte Schulter genommen wrden. 375 Meter Länge sind auch
    kein Pappenstiel.

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  • In Buntland haben eben andere Dinge Priorität, wie Fahrradbarometer, der Kampf gegen Rechts…

  • Hauptsache Dresden wählt weiter grün

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  • Laß das die Chinesen machen. Die sind Ende der nächsten Woche fertig.

  • Warum wurden die Verantwortlichen noch nicht angeklagt?

  • Man könnte die Brücke auch in China, bei Aliexpress bestellen. Klar die Lieferzeit würde sicher auch einen Monat betragen. Aber immerhin.

  • Die ´zurückgebliebenen´ Russen stampfen mal eben so innerhalb von drei Jahren eine 19km lange Brücke an der Krim aus dem Boden und wir ´fortschrittlichen´ Deutschen schaffen es noch nicht einmal eine kleine innerstädtische Brücke in dieser Zeit fertig zu stellen. Was ist nur aus diesem Land geworden?

  • Früher – als dieser Staat noch funktionierte (also vor den Linken) – hätte man die Bundeswehr mit einem Pionierbataillon dorthin geschickt, um die Trümmer dieses Schandflecks im Rahmen einer Übung zu beseitigen!
    Ich kann mich gut erinnern, dass auch das THW für solche Aktionen oft eingesetzt wurde!

    Aber heute ist es ja wichtiger …. ACH EGAL!

  • Wie soll der Russe eigentlich nach Deutschland kommen wenn alle Brücken für den Schwerlasttransport gesperrt sind? 😂

  • Die Italiener haben die eingestürzte Morandi-Brücke in zwei Jahren durch einen Neubau ersetzt. Vierspurige Autobahn, 1km lang.
    Aber Dresden ist nicht Genua. Bei einer europaweiten Ausschreibung besteht immerhin die Hoffnung, dass eine italienische Firma den Zuschlag bekommt.

  • „… könnte …“! Vielleicht, unter günstigen Umständen!

    Also eher 3035 – 2040!

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  • Deutschland wird immer jämmerlicher.

  • Wie haben die das nur in Genua so schnell geschafft ihre Brücke wieder aufzubauen?

  • So läuft das im Bürokraten-El-Dorado Deutschland. Ganze Herden von Amtsschimmeln müssen wiehern und am besten bremsen und verhindern, damit auch jedermann versteht, wie wichtig sie sind.

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