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Opfer-Narrativ

Wie Brosius-Gersdorf versucht, die Geschichte um ihre Nicht-Wahl umzuschreiben

Erneut zu Gast bei Lanz, versucht Frauke Brosius-Gersdorf die Geschichte rund um ihre Nicht-Wahl im Sommer umzuschreiben – und als „Angriff auf die liberale Demokratie“ zu framen. Dabei kann sie einmal mehr auf die Unterstützung des ZDF zählen.

Bei Markus Lanz stieß Frauke Brosius-Gersdorf auf ein offenes Ohr (IMAGO/teutopress)

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Zum Jahresabschluss bekam Frauke Brosius-Gersdorf bei Markus Lanz noch einmal prominent die Gelegenheit, ihre Sicht auf das Scheitern ihrer Nominierung zur Richterin am Bundesverfassungsgericht darzulegen. Der rund zehnminütige Beitrag aus Teaser und Interview war in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Zum einen, weil sie darin weiterhin so tut, als sei die Kritik an ihren Positionen vor allem das Produkt einer fadenscheinigen Kampagne zweifelhafter Akteure gewesen. Zum anderen, weil das ZDF ihr bei dieser Inszenierung willfährig in Gestalt von Markus Lanz zur Seite stand.

Bereits im vorproduzierten Teaser ist von einer Kampagne „rechter Medien“ die Rede, in der angeblich „Tatsachen verdreht“ worden seien, um Brosius-Gersdorf künstlich zu einer „linken Kulturkämpferin“ zu stilisieren. Unterfüttert wird diese Behauptung mit einer Aussage von Beatrix von Storch, die nonchalant zur Stellvertreterin der gesamten Kritik an Brosius-Gersdorf gemacht wird, um sie damit bequem delegitimieren zu können.

Im Interview selbst verwendet Brosius-Gersdorf das gleiche Wording wie der Teaser. So habe es sich ihrer Auffassung nach in erster Linie um eine Kampagne aus „rechtsnationalen Kreisen“ gehandelt, die zudem „Schützenhilfe aus dem Ausland von finanzstarken Organisationen“ erhalten hätte. Worauf sie damit genau Bezug nehmen will, bleibt unklar.

Gleicht man diese Darstellung mit der Realität ab, ergibt sich freilich ein anderes Bild. Gerade bei ihren umstrittenen Aussagen zu Schwangerschaftsabbrüchen und der Frage, ab wann die Menschenwürde verfassungsrechtlich greift, sind die Kritikpunkte gut dokumentiert und deutlich komplexer, als es in der Sendung dargestellt wird. Bereits in der Vergangenheit musste das ZDF gegenüber Apollo News eine Unterlassungserklärung abgeben, nachdem es behauptet hatte, die Berichterstattung zu diesem Thema beruhe auf Falschbehauptungen (Apollo News berichtete).

Auffällig ist auch, dass ihre anderen Positionen in diesem Zusammenhang vollständig ausgeblendet werden. Dazu zählt etwa, dass sie ein AfD-Verbotsverfahren und gar eine „verfassungsrechtliche Pflicht“ zur Einführung einer Corona-Impfpflicht ins Spiel brachte.

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Nach ihrer Darstellung bei Lanz sei es ihr aber immer nur darum gegangen, an der „Stabilisierung“ der Demokratie mitzuwirken. „Das hätte ich unheimlich gerne gemacht, aber es sollte nicht so sein“, bedauert sie. Was sie dabei gerne bekämpft hätte, zeigte sie zugleich in der Sendung: dass nämlich Abgeordnete in bedeutsamen Abstimmungen nach ihrem freien Gewissen entscheiden dürften – etwa, Brosius-Gersdorf eben nicht als Verfassungsrichterin zu wählen. Das wäre nämlich „ein Angriff auf die liberale Demokratie“. Stattdessen wünscht sie sich in solchen Momenten mehr „Fraktionsdisziplin“, die sie offenbar für die Quintessenz der Demokratie hält.

Lanz unterstützte ihr Argument und legte nahe, dass die Justiz keine politische Debatte über die Unabhängigkeit der Justiz vertrage. „Deswegen heißt es unabhängige Justiz“, sagte er, die ja „so wichtig für das Funktionieren unseres Systems“ ist. Dass es aber gerade darum ging, dass Brosius-Gersdorf dabei Positionen außerhalb der Mitte des Verfassungsgerichts einnahm, unterschlug er.

Wie sie diesen enormen öffentlichen Druck überhaupt habe aushalten können, fragte Lanz stattdessen mitfühlend. Gerade den Schritt in seine Sendung, als die Debatte am intensivsten geführt wurde, lobte er ausdrücklich: „Sie saßen da wie ein Häufchen Elend (…) und dann waren Sie so klar und so präzise.“ Von diesen Worten sichtlich gerührt antwortete sie: „Es war für mich als Mensch ein ganz wichtiger Befreiungsschlag.“ Spätestens hier glitt das Gespräch endgültig in eine persönliche Begegnung mit geradezu therapeutischer Note ab.

Lanz leitete aus ihren Aussagen gleichsam ihre Motivation ab: „Sie wollten wieder Sie selber sein. Sie wollten sich treu bleiben.“ Damit verschwand auch das letzte bisschen sachlicher Distanz. Zu diesem Zeitpunkt trat Brosius-Gersdorf bereits nur noch als Opfer einer persönlichen Intrige auf. Den Publikumsapplaus zum Abschied konnte sie sichtlich genießen.

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53 Kommentare

  • Für den ersten Moment dachte ich: Muss der Lanz diese Frau schon wieder einladen?
    Dann dachte ich: Doch, das ist gut so. Denn bei dem, was sie von sich gibt, dürfte wieder ein paar Leuten mehr klar werden, wie richtig es war, dass ihre Wahl im letzten Moment verhindert wurde.

    • Da kann ein System wohl einfach nicht verknusen, den Links-Coup übers BVerfG nicht perfekt gemacht zu haben, so oft, wie man die gerade vor die Kamera zerrt.

    • Das grundlegende Problem bei einem AfD-Verbot ist ja,

      „… dass damit dann natürlich nicht die Anhängerschaft beseitigt ist.“ – Frauke Brosius-Gersdorf (Universität Potsdam) bei Lanz am 25.07.2024 über die AfD

      Um die Demokratie zu stabilisieren, hätte Frauke Brosius-Gersdorf dieses Problem aber sicher unheimlich gerne gelöst.

      „Das hätte ich unheimlich gerne gemacht, aber es sollte nicht so sein.“ – Frauke Brosius-Gersdorf (Universität Potsdam) bei Lanz am 17.12.2025

      Jetzt müssen halt andere sich um die Beseitigung der AfD-Anhängerschaft kümmern.

    • Entschuldigung….. (Es kann nur eine Effi Ost geben)
      …..ein paar Leuten mehr klar werden ????
      Dem DUMM MICHL, der ARD/ZDF und weitere ÖRR Medien
      konsumiert wird n i c h t s k l a r….
      Das Land wird in Schutt und Asche liegen und diese DEPPEN
      wählen weiter so wie immer

  • Diese Frau hat nun einwandfrei ALLEN bewiesen, WAS sie unter DEMOKRATIE versteht und es ist mehr als erschreckend, dass so eine Person VerfassungsRICHTERIN werden sollte. Der Zustand Deutschlands lässt tief blicken und keiner braucht sich mehr über andere undemokratisch geführte Länder beschweren, denn wir haben bereits alles vor der eigenen Haustür!

    • Eine lupenreine Linksradikale, die noch immer von der Wiedergeburt des Sozialismus träumt.

      Solche Leute können sich fürs Politbüro bewerben, aber nicht fürs Bundesverfassungsgericht.
      Und Merz hätte diese Person durchgewunken. Das muss man festhalten…

      • Man fühlt sich an „Zeki Müller“ aus „Fack ju Göhte“ erinnert: „Chantal, heul leise! “

      • Das Erschreckende ist, dass diese Linksextreme von der SPD auf den Schild gehoben wurde.

        Das sagt alles über diese Sozialisten, die überall im Gleichschritt mit der Stasi-SED agieren.

  • Wie oft denn noch?
    Sie war doch bereits NACH ihrer Nicht-Wahl nochmal bei Lanz und hat ihre Sicht der Dinge schildern können? Oder erlebe ich ein Deja-vue?

    • Den Linken geht die Munition aus, deshalb wird das alte Kanonenfutter erneut in die Schützengräben geschickt.

  • Eine wahre Sternviertelstunde des deutschen öffentlichen Rundfunks.

  • Das wirkt so verbissen und unverständig, dass es ein Segen ist, dass sie dem BVerfG erspart geblieben ist.

    Es gab einen öffentlichen Diskurs und eine demokratische Wahl, aber sie will das Ergebnis partout nicht akzeptieren.

    Sie stellt einen zutiefst demokratischen Prozess als illegitim (und sich als „Opfer“) dar, was ihr – aus Äußerungen, Sichtweisen und dem Vorverhalten heraus beurteilt – ohnehin zweifelhaftes Verhältnis zur FDGO (was Freiheit und Demokratie beinhaltet) noch einmal unterstreicht. Das jur. Koordinatensystem scheint bei ihr maximal politisch-ideologisch verzerrt.

    Ist eigentlich der Plagiats-Vorwurf schon aufgeklärt?

  • Sie war doch ernsthaft der Meinung, sie hätte „gewählt werden müssen“, und stampft dabei mental mit den Füßen auf den Boden, wie eine Dreijährige.

  • Das Interview hat immerhin bestätigt, dass alle damaligen Befürchtungen über die „Qualifikation“ bzw. „Eignung“ dieser Dame vollinhaltlich zutreffend waren.
    Und wie schon damals finde ich, dass es viel wichtiger ist, den Focus auf diejenigen zu lenken, die solche Leute beim Bundesverfassungsgericht installieren wollen.

  • Sie will nicht wahrhaben, dass das Gericht eine Kraft für das Volk darstellt. Das Gericht muss ausgewogen entscheiden, und nicht nach vorgegeben Zielem der Partei oder dem Staat. Das GG wollte genau eine solche Entwicklung verhindern. Das GG ist wirksam für Bürger, in jeder Hinsicht, aber sollte einen Staat mit unredlichen Ideen und Absichten verhindern. Das GG ist das Korsett für den Staatsaparat! Aus dem GG bildet sich BGB, StGB, usw.

  • Auf vielfache Weise verkörpert diese Person die beklagenswerte Lage dieses Landes. Ihre rechthaberisch-dogmatischen Züge teilt sie mit Merkel und leider auch vielen, zu vielen anderen des juste milieu. Dass sie obendrein sogar eine Professur hat, wirft ein trübes Licht auf den Zustand der Universitäten.

    • Und es wirft die Frage auf, was angehenden Juristen dort für ein Rechts- und Demokratieverständnis vermittelt wird.

      Der Marsch durch die Institutionen geht ungebremst weiter!

  • Ich denke, der Leser, der sich mit dem Thema beschäftigt hat weiß, was das für eine Person ist und was mit ihrer Benennung erreicht werden sollte.

  • Unsäglich, man kommt aus dem Kopf schütteln gar nicht mehr raus…

  • Täglich grüßt das Murmeltier.

  • Nun, die Frau ist entweder nicht erkenntnisfähig oder nicht erkenntniswillig

    Soweit ich weiß läuft gerade die Prüfung ihrer Dissertation mit der möglichen Rechtsfolge: Dissertation weg, folgt: Habilitation wg. fehlender Diss. rechtsunwirksam, folgt: Professur weg, bleibt: Staatsexamen & Anwaltstätigkeit.

    In dieser Situation, in die ich nicht geraten möchte (ich weiß nämlich wo ich abgeschrieben habe), würde ich deutlich „kleinere“ Brötchen backen …

    • Ja, aber für die läßt sich bestimmt was deichseln. Man erinnere sich an Schavan, die nach Aberkennung ihrer Dissertation gar Botschafterin am Heiligen Stuhl wurde, obwohl sie keinerlei qualifizierenden Abschluss mehr besaß.
      Aber klar, sie kann ja als Anwältin dann tätig sein…

  • Hab diese Sendung nicht geschaut . Habe daher nichts verpasst. Mit den Aussagen zur Abstimmung der Abgeordneten sollte sie den öffentlichen Dienst verlassen !

  • Die ist jetzt mindestens das dritte Mal beim Lanz! Es reicht! Die Frau ist uninterssant geworden, weil die Bevölkerung mittlerweile weiß, wie sie tickt. Und auf ihr wiederholtes Genöle ob ihrer Nichtwahl kann die Masse der Bevölkerung auch getrost verzichten. Wenn sie die Nichtwahl nicht verwinden kann, muß sie sich an einen Psychiater wenden, aber nicht an Lanz.

    • Aber das ZDF ist ja angeblich soooo ausgewogen.

      Ich frage mich immer wieder, warum ich für diese Neuauflage der „Aktuellen Kamera“ zu derartig hohen Zwangsgebühren verpflichtet wurde.

  • In welchem Land leben wir?
    -Der thüringische Verfassungsschutzchef hat gerichtlich bestätigt gegen die Verfassung verstoßen.
    -Die Super-Demokratin FBG wurde von gewählten Abgeordneten nicht gewählt.
    -In Berlin will die Union einen Gedenktag für islamische Antisemiten schaffen.
    -Der Kanzler erzählt uns jeden Tag Märchen, in denen er angeblich glänzende Kleider trägt.

  • Ich werde die leise Ahnung nicht los, daß wir diese Ideologin noch nicht los sind. Es erscheint mir, als hätte sie Blut geleckt und strebt nun hinter den Kulissen nach politischer Macht und Einfluß.

  • So sind sie halt, die Linksradikalen und die Freunde des Sozialismus.

    Immer nah an der Demokratie, Aber eben nur auf dem Etikettenschwindel.

    Die Frau verwechselt das BundesVerfassungsgericht mit dem Politbüro …

  • Wie peinlich. Heul einsam.

    • Ja. Aber nicht jede Woche öffentlich.

  • …. diese Dame fällt sicher zeitnah nach oben ….

  • Erschreckend, daß sie jemand Jura lehren darf.
    Die Frau lehnt ja ganz offensichtlich freie Wahlen und das freie Mandat von Abgeordneten ab, für sie ist ja die Nominierung durch eine Kleinpartei wichtiger als eine Wahl.
    Sie bestätigt dankenswerterweise, daß sie am Verfassungsgericht nichts verloren hat.
    Eigentlich ist sie überall fehl am Platz, wo es um das Recht geht.

  • Ich hoffe doch sehr, dass sie für ihr Gegreine nicht auch noch Geld bekommen hat! 🤔

    • Doch. Was glauben Sie denn, was für exorbitante Honorare in diesen Talkshows an die linksgrünen Gäste ausgereicht werden.

      Kostet die linksdrehenden „Gastgeber“ von SED-Maibritt über Habeck-Miosga bis Lanz ja nix, wird ja aus Zwangsgebühren bezahlt…

  • Also gut, jetzt nochmal eine Runde gespieltes Mitleid, dann ist aber auch mal gut.
    Frau BG, mit der Zeit wird alles heil, nur die Pfeife hat ihr Teil.

  • Die Tante hat immer so einen stechenden Blick als würde sie vor einem Erschießungskommando stehen. Mit der stimmt was nicht.

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