Volkswagen-Krise – die lange Versagensgeschichte der IG Metall
Zu lange hat Volkswagen auf Kosten seiner Zukunft gelebt - hat gewirtschaftet, als gäbe es keine Marktgesetze. Statt endlich die Realität anzuerkennen, kämpft die Gewerkschaft IG Metall auch jetzt noch verbissen darum, das Unvermeidliche zu verhindern – koste es, was es wolle.
Volkswagen muss sparen, nachdem der Gewinn im dritten Quartal um 64 Prozent auf nur noch 1,58 Milliarden Euro gesunken ist. Zehntausende Jobs sollen wegfallen, mindestens 15 Prozent der Belegschaft sollen gehen. Werke, die nicht ausgelastet sind, verursachen immense Fixkosten, die den Konzern belasten – drei von ihnen sollen in Deutschland geschlossen werden.
Die Gründe für die Krise sind vielfältig. Hohe Energiekosten und Abgaben belasten die Produktionskosten erheblich. Das macht es schwierig, wettbewerbsfähig zu bleiben, insbesondere im internationalen Vergleich mit Ländern wie China, wo die Lohnkosten deutlich niedriger sind. Der Absatz von Elektroautos ist eingebrochen, am chinesischen Markt wurde VW abgehängt.
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Doch nicht nur externe Faktoren tragen zur Krise bei. Volkswagen hat über Jahrzehnte eine Unternehmenskultur etabliert, die stark an die Strukturen einer Behörde erinnert: starr, unflexibel und nur schwer in der Lage, sich an veränderte Marktbedingungen anzupassen. Jahrzehntelang galten Beschäftigungsgarantien, die einem Beamtenstatus gleichkamen, und regelmäßige Tariferhöhungen weit über der Inflation als selbstverständlich. In den wirtschaftlich erfolgreichen Zeiten der deutschen Automobilindustrie waren diese Zusagen tragbar. Heute sind sie es nicht mehr.
Die Industriegewerkschaft IG Metall will von den geplanten Einschnitten nichts wissen und droht mit einem massiven Arbeitskampf in allen Werken. Sie steht fest hinter ihren Forderungen: keine betriebsbedingten Kündigungen, keine Werksschließungen. Gefordert wird zudem die Wiederherstellung der im September 2024 gekündigten Beschäftigungssicherung, die betriebsbedingte Kündigungen bislang ausgeschlossen hat. Dabei ist klar: Volkswagen kann sich seine aktuelle Struktur bei sinkenden Absätzen und steigenden Kosten schlicht nicht mehr leisten.
Die IG Metall hat über Jahre hinweg maßgeblich Einfluss auf die strategische Ausrichtung von Volkswagen genommen – und so die Krise des größten Autobauers Europas befeuert. Vor allem der ideologische Kurs der vollständigen Umstellung auf Elektromobilität kommt dem Konzern teuer zu stehen. Die vollständige Transformation zur E-Mobilität wurde von der Gewerkschaft stets als alternativlos dargestellt und Milliardeninvestitionen in diesen Bereich gefordert.
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Erneut gibt es schlechte Nachrichten beim deutschen Chemieriesen BASF. Der Gewinn des Unternehmens ist 2024 erneut gefallen. Das kommt überraschend, da Prognosen bislang von einer Steigerung ausgegangen waren.Zudem offenbaren sich immer deutlicher die Schwächen eines Konzerns, der in alten Strukturen erstarrt ist. Die dringend notwendigen Reformen, um den Konzern flexibler und wettbewerbsfähiger zu machen, wurden entweder verschleppt oder gänzlich ignoriert. Ein Blick auf die Produktions- und Effizienzkennzahlen zeigt das Ausmaß der Krise: Während Toyota einen Gewinn von 82.542 Euro pro Mitarbeiter erwirtschaftet und BMW 72.862 Euro, liegt Volkswagen mit nur 23.410 Euro pro Mitarbeiter weit abgeschlagen. Dies spiegelt die massiven Effizienzprobleme wider, die sich aus den starren Tarifverträgen und veralteten Produktionsstrukturen ergeben.
Besonders die deutschen Werke sind kostspielig. Berichten zufolge liegen die Produktionskosten in Deutschland um 25 bis 50 Prozent über dem angestrebten Niveau und sind doppelt so teuer wie ihre internationalen Pendants. Volkswagen ist als Treiber der Industrie bekannt für seine überdurchschnittlichen Gehälter. Ein Fließbandarbeiter verdient im Durchschnitt etwa 54.000 Euro pro Jahr, hinzu kommt ein jährlicher Tarifbonus von zuletzt 4735 Euro, Maschinenbau- und Projektmanager erhalten bis zu 90.000 Euro oder mehr.
Dass sich an diesen Missständen kaum etwas ändert, liegt auch an der IG Metall und dem mächtigen Betriebsrat. Gemeinsam mit dem Land Niedersachsen haben sie im Aufsichtsrat eine Mehrheit und blockieren konsequent Reformen, die den Konzern effizienter und wettbewerbsfähiger machen könnten.
Die IG Metall verhinderte eine Kooperation mit Renault zur Produktion eines günstigen Elektro-Kleinstwagens unter 20.000 Euro, dem Renault Twingo E-Tech. Der Betriebsrat pochte darauf, dass Volkswagen das Fahrzeug in Deutschland produzieren müsse – ungeachtet der höheren Kosten. Diese Entscheidung treibt nicht nur die Produktionskosten, sondern auch die Endpreise für Kunden in die Höhe.
So kostet der VW ID.3 mittlerweile rund ein Drittel mehr als vergleichbare Modelle aus China. „Für ein Herzstück unserer Elektro-Strategie, den künftigen VW-Kleinstwagen, wollte man sich dem Wettbewerb an den Hals werfen und ihn bei Dacia bauen lassen“, sagte VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo im September 2024. Statt VW könnte Nissan beim kommenden Renault Twingo einsteigen.
Volkswagen und Gewerkschaft müssen jetzt wirtschaftliche Vernunft walten lassen. Ja, Stellenabbau ist schmerzhaft. Ja, Werksschließungen sind keine populären Entscheidungen. Aber was ist die Alternative? Ein Konzern, der weiter auf Kosten seiner Zukunft lebt, wird bald keine mehr haben. Der Sparkurs ist nicht nur notwendig, sondern überfällig.
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Der SPD-NGO IG Metall laufen doch seit Jahren die Mitglieder davon oder sterben weg. Jetzt mal wieder die Trillerpfeifen tröten und Werbung machen. Kann weg.
Ideologisch Sozialistischer Wahnsinn endet immer wenn das Geld der anderen alle ist !!
Das gilt nicht nur für VW sondern auch für ganz Deutschland !
Das kommt davon, wenn man meint, sich Wirtschaftsminister wie Robert Habeck leisten zu können.
So ist es, wenn man den Ast absägt, auf dem man sitzt.
Hier in Bremen haben die Gewerkschaften Hand in Hand mit der SPD das Land in den Ruin getrieben.
Mittlerweile haben wir hier ca. 66% der Bevölkerung, welche von staatlichen Zuwendungen leben! Infrastruktur völlig im Arsch. An jeder Ecke stehen die rot weiße Baken herum, weil eben 60 Jahre nichts an den Strassen gemacht worden ist!
Politik und Gewerkschaft haben in unheimlicher Allianz ein Kernstück der deutschen Industrie über Jahre ausgenommen und marktstrategisch ausgebremst. Das ging solange gut wie die Gewinne flossen.
Erklärts denen mal:
Mit wenig Aufwand maximalen Erfolg haben und ein gegebenes Ziel mit minimalem Aufwand zu erreichen, daß ist das Ziel eines jeden Unternehmens. Anders ausgedrückt, Geld verdienen. Und da das mit id(i)eologie- und haltungsgeprägten Vorgaben nicht bzw. nur sehr eingeschränkt möglich ist, wird eben über Alternativen nachgedacht. So geht Wirtschaft.