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Digital Services Act

USA verhängt Einreisesperre: Wofür HateAid und Ex-EU-Kommissar Thierry Breton stehen

Der ehemalige EU-Kommissar Thierry Breton und die Chefinnen der deutschen NGO HateAid wurden von den USA mit Einreisesperren belegt. Sie sehen sich als Verfechter der Meinungsfreiheit, doch ihr Handeln zeigt etwas anderes.

HateAid-Gründerin Anna-Lena von Hodenberg erhielt im Oktober das Bundesverdienstkreuz. (IMAGO/BREUEL-BILD)

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Das US-Außenministerium verhängt Einreisesperren gegen die Geschäftsführerinnen der deutschen NGO HateAid, Anna-Lena von Hodenberg und Josephine Ballon, und gegen den Ex-EU-Kommissar Thierry Breton, weil die genannten Personen aus Sicht der US-Regierung Zensur vorantreiben und die Meinungsfreiheit einschränken sowie gegen amerikanische Internetplattformen vorgehen. Die Entscheidung rief unter deutschen und europäischen Politikern viel Empörung hervor. 

Bundesjustizministerin Stefanie Hubig betonte, HateAid verbiete keine Meinungsäußerungen, sondern unterstütze Betroffene rechtswidriger Hassrede. Wer diese Arbeit als Zensur darstelle, zeichne ein falsches Bild des Rechtsstaats. Auch Emmanuel Macron äußerte seine Ablehnung, er sprach von einem „Akt der Einschüchterung und Nötigung“ (mehr dazu hier). Doch wofür stehen die Betroffenen?

Nach eigener Aussage will HateAid sich für „demokratische Grundwerte“ im Netz einsetzen und von Hass Betroffene beraten und auch vor Gericht unterstützen. Jedoch fällt die Organisation mit einseitigen Standpunkten auf, wie etwa dem, dass es keinen Rassismus gegen Weiße geben könne. Der ehemalige EU-Kommissar Breton gilt als einer der Architekten des Digital Services Act (DSA) und drohte Musk etwa mit Konsequenzen, weil dieser über X ein Interview mit Trump geführt hatte. Ein Überblick über einige der Aussagen und Aktionen mit denen HateAid und Breton in den letzten Jahren auffielen. 

Die Organisation HateAid wurde 2018 gegründet und gilt als Pionier für den Kampf gegen vermeintlichen Hass im Netz. Deswegen erhielt die Gründerin Anna-Lena von Hodenberg im Oktober das Bundesverdienstkreuz von Frank-Walter Steinmeier. „Die Menschenwürde muss selbstverständlich auch im digitalen Raum geschützt werden. Denn auch Hass im Netz kann das Leben beeinträchtigen und es zerstören“, sagte dieser. HateAid ist wegen des DSA auch als „Trusted Flagger“ anerkannt. „Trusted Flagger“ sind laut dem EU-Gesetz sogenannte „vertrauenswürdige Hinweisgeber“, deren Meldung vermeintlich problematischer Inhalte vorrangig behandelt werden muss. Ansonsten drohen hohe Geldstrafen.

HateAid wird auch staatlich finanziert. Allein 2024 machten die Einnahmen durch Förderungen vom Justiz- und Familienministerium über ein Fünftel der Einnahmen aus. Die 1,27 Millionen Euro wurden zur Beratung von Personen verwendet, schreibt die Organisation auf ihrer Webseite. Die Prozesskostenbeihilfe wird über gewonnene Verfahren finanziert. Seit 2021 zahlte das Familienministerium 2.183.249 Euro an Fördergeldern. Vom Bundesjustizministerium erhielt die Organisation seit 2020 zusätzlich 2.130.786 Euro.

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Laut dem DSA sollen Organisationen zu „Trusted Flaggern“ benannt werden, die neutral auftreten. Im Oktober 2024 veröffentlichte die Organisation ein Video, in dem sie erklärte, warum es Rassismus gegen Weiße nicht geben könne. „Natürlich gibt es Fälle, in denen weiße Menschen benachteiligt werden, aber das ist kein Rassismus.“ Denn weiße Menschen würden nicht „systematisch unterdrückt“ werden (mehr dazu hier). Was als Rassismus angesehen wird: Wenn man eine schwarze Kollegin fragt, ob sie Sonnencreme brauche, oder wenn man sich „Führungspersonen automatisch als weiß“ vorstellt. 

Auf Instagram jubelt HateAid Ende Januar: „Hass kommt teuer und kann Konsequenzen haben, die anderen helfen.“ Darunter das Bild einer Rechnung, auf der „400 € fürs Kinderhospiz“ steht. Als „einer der größten Erfolge“ wird die Unterstützung von Renate Künast in ihrem Prozess gegen Facebook bezeichnet. Künast hatte gegen den Internetkonzern geklagt, weil auf Facebook Falschzitate von ihr verbreitet wurden und sie unter anderem als „Schlampe“ bezeichnet wurde. Künast ist auch im Beirat vertreten.

Die Organisation setzt sich dafür ein, dass von vermeintlicher Hassrede Betroffene leichter an die Daten der Täter kommen sollen, um leichter vor Gericht klagen zu können. Außerdem solle es Fortbildungen für Polizisten und Schwerpunktstaatsanwaltschaften geben, die sich mit Hass im Internet befassen.

Der ehemalige EU-Kommissar Thierry Breton drohte im August 2024 Elon Musk damit, „den gesamten Werkzeugkasten zu nutzen, um die EU-Bürger unter anderem durch das Annehmen von temporären Maßnahmen vor ernsthaftem Schaden zu schützen“. Anlass war, dass Musk auf X ein Interview mit Donald Trump durchführen wollte. Kurz zuvor hatte er Trumps X-Account wieder freigeschaltet, nachdem dieser längere Zeit gesperrt worden war. Das Interview war Trumps erster Auftritt auf der Plattform.  

Bereits im Dezember 2023 hatte Breton ein Vertragsverletzungsverfahren gegen X eingeleitet, weil das Unternehmen „illegale Inhalte“ und Falschinformationen verbreiten würde (Apollo News berichtete). Musk erhob gegenüber der Europäischen Union den Vorwurf, dass diese ihm gesagt hätte, sie würde die angedrohte Geldstrafe nicht vollziehen, wenn er dafür „still und heimlich zensieren würde“. Im September 2024 trat Breton dann nach Auseinandersetzungen mit von der Leyen von seinem Posten als Kommissar für den Binnenmarkt zurück. Das hielt ihn jedoch nicht davon ab, vor der Bundestagswahl damit zu drohen, dass diese annulliert werden könnte, wenn ein Gespräch zwischen Elon Musk und Alice Weidel eine Wahlkampfhilfe für die AfD darstelle (mehr dazu hier). 

US-Außenminister Marco Rubio bezeichnete den ehemaligen EU-Kommissar und die HateAid-Chefinnen als „führende Persönlichkeiten des globalen Zensur-Industrie-Komplexes“. HateAid-Gründerin Anna-Lena von Hodenberg sprach hingegen gegenüber dem Spiegel davon, dass ihr Unternehmen „unsere europäischen Werte“ verteidige.

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29 Kommentare

  • „HateAid-Gründerin Anna-Lena von Hodenberg (Anm.: schon der Name wäre ein Denkmal wert, hihi) sprach hingegen […], dass ihr Unternehmen „unsere europäischen Werte“ verteidige.“

    Und da war es wieder, dieses kommunistisch, kollektivistische UNSER 🥱

    Wir haben ein Strafgesetzbuch, mit dem das Land Jahrzehnte gut gefahren ist. Es deckt alle Straftaten ab, auch im Internet. Es braucht keine Stasi-Meldestellen, die letztlich nur dafür geschaffen wurden, auch erkennbar nicht strafbare Kritik zu unterbinden und zu verfolgen. Das gibt es nur in Diktaturen. Oh wait …

    • Bei diesem Namen hatte ich ähnliche Assoziationen ,,,

    • „Europäische Werte“ gibt es seit 1000 Jahren als man vom Christentum gesprochen hat und sich entsprechend begrüßte. Du kannst dich ja nicht mal an die letzten Jahrzehnte erinnern wenn du das bundesdeutsche Strafgesetzbuch lobhudelst, was so oft schon geändert wurde.
      Was willst du eigentlich darstellen?

      -31
  • Gehe mal davon aus, die US-Behörden haben noch deutlich mehr Informationen über das dubiose Konstrukt. Wenn manche Politiker hier das Empörungsraunzen aufsetzen, dann muss die US-Administration was richtig gemacht haben.

    Dachte immer, das Bundesverdienstkreuz wird ausschließlich an ehrbare und verdiente Personen des Landes vergeben. Im Kader scheint alles möglich, wieder dazugelernt.

    • Das „Bundesverdienstkreuz“ war mal das, wie es heißt! Heute ist es nur ein Stück Blech auf dem Niveau eines Karnevalsorden. Völlig beliebig.
      Und die völlig Verblödeten und Tumben sind auch noch stolz darauf! … Meine Güte, sind die alle fertig!
      Sonst kann der Uhu auch Nichts als Blech verteilen und reden. … Ach und spalten, hetzen! Ich hätte in beinahe vergessen.

      • 👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👋

    • Wenn der Verleiher schon nicht ehrbar ist, wie sollen es dann die Geehrten sein ?
      Alles dieselbe bürger- und freiheitsfeindliche sowie tyrannische Mischpoke.

  • „Das hielt ihn jedoch nicht davon ab, vor der Bundestagswahl damit zu drohen, dass diese annulliert werden könnte, wenn ein Gespräch zwischen Elon Musk und Alice Weidel eine Wahlkampfhilfe für die AfD darstelle “ Droht er etwa mit einer Neuauszählung? Weiss der Mann mehr, als Wagenknecht ahnt?

  • Trump handelt.
    Trump wirkt.
    Trump rettet uns — hoffentlich!

    Jeder hat in Deutschland weiterhin jede Möglichkeit, seine Meinung frei zu äußern.
    Aber inzwischen drohen gewaltige Sozialstrafen bis hin zum Polizeibesuch, mit/ohne Verhaftung, gewaltige Strafen für die Nutzung der Meinungsfreiheit.
    Und das ist es, was einen wirklich ärgerlich u. besorgt macht. Wenn sich Staat und Staatsanwaltschaft anmaßen, zu kontrollieren, was der Bürger sagen darf / gesagt hat und wie man es verstehen könnte. Wenn Polizisten (Fall Bolz) dann sagen, man müsste halt in Zukunft etwas vorsichtiger sein, dann wird der Staat übergriffig.
    Der Staat ist nicht dazu da, zu erziehen dahingehend, dass nur noch gesagt wird, was die jeweilige Regierung hören will.
    Er ist dazu da, unsere Meinungsfreiheit zu schützen. Und zur Meinungsfreiheit in einer Demokratie gehört das Recht, die Regierung u. ihre Politik und auch die Opposition u. ihre Rolle zu kritisieren. Wir sind hier auf einem völlig falschen Weg.

  • „Artikel 5 des Grundgesetzes garantiert die grundlegenden Freiheiten der Meinung, Information, Presse, Rundfunk, Film sowie die Freiheit von Kunst, Wissenschaft, Forschung und Lehre; er legt fest, dass jeder seine Meinung frei äußern und verbreiten darf, sich ungehindert informieren kann und Medienfreiheit sowie die Garantie der Zensurfreiheit bestehen,“

    Genau das soll das aufkeimen solcher Tendenzen verhindern. Und sie versuchen es dennoch.

  • Wenn sich jemand beleidigt fühlt kann er Anzeige erstatten. Hateaid ist hierbei völlig überflüssig.

  • „Außerdem solle es Fortbildungen für Polizisten…geben“! Ist angebracht, da die Ausbildungs,- und Studienfächer „Eingriffs,- sowie Verfassungsrecht“ scheinbar permanent ausfallen und viele noch nie was von der „Verhältnismäßigkeit“ und dem „Remonstrationsrecht (der Pflicht!)“ gehört haben!

  • Meinungsfreiheit darf und muss manchmal weh tun, sonst ist es keine mehr. Weg mit dem steuerfinanzierten Denunziantentum.

  • „unsere europäischen Werte“?!
    Nein, ihre…

  • Es gibt in keinen Medien konkrete Beispiele für das Handeln von Hateaid.

    Die zweite Frage wäre, warum es eben genau diese Personen trifft, dass sie nicht mehr in die USA einreisen können? Und warum ist die halbe EU so stark empört?

  • Wer „unseredemokratie“ oder „unsere euopäischen Werte“ vertreten will, soll das auf eigene kosten machen.

  • Auf den Bild sieht man zwei Antidemokraten.

  • Nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Klingbeil und Steinmeier ein Einreiseverbot zu erteilen, wäre deutlich effektiver gewesen.

  • Seit der Regentschaft der grossen Staatsratvorsitzenden IM Erika warte ich das in Deutschland wieder die Vernunft und die Demokratie einsetzt.

    Weit gefehlt heute ist Deutschland eine Meinungsdiktatur wen der Staat Massendemos gegen die einzige Opposition finanziert ist und bleibt es eine Diktatur.

  • Laut Wikipedia hatte die Hasshilfe (engl. Hate Aid) einen Umsatz von 5.7 Mio. Euro bei 54 Mitarbeitern, also 100.000 Euro pro DemokratischützerIn (mit und ohne Gonaden, also Hoden).

    Da wird so mancher Mittelständler (meist mit Hoden) neidisch.

    Wenn man bedenkt, dass so eine Hasshilfe keine großen Gewerbeimmobilien, Fuhrparke oder CNC-Fräsmaschinen sondern lediglich etwas Office Space und Rechner benötigt, dann bleibt da bei den Mitarbeitern mit oder ohne Hoden ganz ordentlich etwas über.

    Noch besser ist Campact: Die schaffen es mit rund 120 hoden- und hodenlosen Fachkräften, 24 Millionen zu „erwirtschaften“, wovon Rentner wie Stefan Niehoff sicher träumen,

    Ein gigantisches Geschäftsmodell und für den steuerzahlenden Handwerker (oft mit Hoden) eine hodenlose Frechheit!

  • Wenn der Dieb sagt „ich bin kein Dieb“ Erkläre einem Deppen, das er ein Depp ist. Die Altparteien sind voll besetzt mit kriminellen Deppen, die solche seltsame Individuen mit geklautem Steuergeld noch „fördern“. Es ist nur noch die AFD wählbar. Ich finde Trump Klasse! Wir haben nur kriminelle Halbschuhe, die überbezahlt sind, sich wieder die nächste Gehaltserhöhung gönnen und Steuerveruntreuungen betreiben. Aber der wo die Musik bezahlt soll/MUSS sparen.

  • Hodenberg mit Steinmeier Blech.

    • Das Schundesverdienstkreuz ist das Eiserne Kreuz der Wokenden (m/w/d).

  • Anna-Lena von Hodenberg! Auch ein Nsme kann eine Strafe sein!;-)

  • Das ist ein PR Stunt der die Trumper nichts kostet und keine Ergebnisse hat. Einreiseverbote haben absolut keinen Effekt auf diese Organisation. Wenn er es ernst meinen würde, dann würde man solche Gruppen auf die Fahndungslisten amerikanischer Behörden setzen. Das macht er aber nicht, denn dann müsste man ja mal Ergebnisse liefern.

    -21
    • Ich teile Ihre Meinung NICHT.
      Wir werden sehen, welche Auswirkungen es haben wird, beispielsweise (!) auf Geldströme …
      Jedenfalls ist es ein Anfang. Und die Schockwellen rollen ja bereits. Insofern: Nein, ich teile Ihre Meinung ausdrücklich nicht!

      • Der Antifa werden bereits die ersten Konten gekündigt.

      • Das interessiert niemanden was du für eine Meinung hast wenn ich Fakten benenne. Niemanden interessiert was du für eine Meinung hast.

        -25

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