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Infratest dimap

AfD erreicht in Brandenburg höchsten Umfragewert jemals – Regierung verliert Mehrheit

Die AfD erlebt in Brandenburg trotz einer Hochstufung durch den Verfassungsschutz einen Höhenflug in den Umfragen. Stand jetzt bräuchte es ein Viererbündnis, um im Bundesland eine Koalition gegen die Partei zu bilden.

Von

AfD-Landesparteichef Hans-Christoph Berndt hat die Partei bereits in die letzte Landtagswahl geführt

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Die Brandenburger AfD erlebt in einer neuen Umfrage von Infratest dimap einen historischen Höhenflug: Mit 32 Prozent ist die Partei nicht nur mit Abstand stärkste Kraft im Bundesland, sondern erreicht dort auch erneut ihren stärksten Wert jemals.

Dabei wurde erst vergangenen Monat bekanntgegeben, dass der Landesverfassungsschutz den Landesverband als „gesichert rechtsextrem“ eingestuft hat und die Partei deshalb noch intensiver beobachten kann. Geschadet hat das der AfD augenscheinlich nicht – zuletzt war sie im Januar 2024 so stark in Brandenburg. Gegenüber der letzten Umfrage von Infratest dimap vom vergangenen Dezember hat die Partei zwei Prozentpunkte hinzugewonnen.

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Deutlich hinter der AfD rangiert die SPD, die nicht nur die derzeit stärkste Fraktion im Landtag ist, sondern mit Dietmar Woidke auch den Ministerpräsidenten stellt. Gegenüber Dezember hat die Partei fünf Prozentpunkte eingebüßt und steht nun nur noch bei 23 Prozent – gegenüber der letzten Wahl im September bedeutet das einen Einbruch von fast neun Prozent.

Auch der Koalitionspartner der SPD, das BSW, hat zuletzt deutlich an Zustimmung verloren (drei Prozentpunkte gegenüber Dezember) und steht nur noch bei neun Prozent in der Wählergunst. Gemeinsam kommen die Regierungsparteien der Rot-Lila-Koalition also auf nur noch 32 Prozent – das würde bei weitem nicht für eine Mehrheit im Landesparlament ausreichen.

Doch auch mithilfe eines dritten Partners scheint eine Mehrheit nach aktuellen Zahlen kaum möglich: Die CDU hat gegenüber Dezember einen Prozentpunkt verloren und steht jetzt bei nur noch 14 Prozent. Ob das für eine Mehrheit gemeinsam mit SPD und BSW reichen würde, ist fraglich.

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Die Regierungskoalition wäre nach einer Neuwahl also wohl auch auf die Linkspartei angewiesen. Die Linken konnten nämlich gegenüber Dezember fünf Prozentpunkte hinzugewinnen und stehen bei neun Prozent. Erreicht die Partei diesen Wert auch bei der nächsten Landtagswahl, würde das eine Verdreifachung gegenüber dem Ergebnis vom September darstellen.

Stand jetzt wäre außerdem ein Bündnis mit den Grünen möglich – die bleiben gegenüber der letzten Umfrage stabil und erreichen fünf Prozent, was für einen Einzug reichen würde. Im September war die Partei mit 4,1 Prozent knapp an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. Sollten die Grünen den Wiedereinzug also schaffen, wäre auch ein linkes Viererbündnis aus SPD, BSW, Linken und Grünen denkbar.

Eine Koalition mit der AfD, also der voraussichtlich stärksten Kraft, schließt unterdessen immer noch jede andere Partei, selbst das BSW und die CDU pauschal aus. Das verkompliziert jedoch jede mögliche Regierungsbildung immens. So oder so scheint eine baldige Neuwahl des Parlaments unwahrscheinlich – bislang regiert die Koalition aus SPD und BSW verhältnismäßig geräuschlos. Der nächste reguläre Wahltermin steht unterdessen erst 2029 an.

bc

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60 Kommentare

  • Schön!
    Reicht aber noch nicht!

  • Die AGDB-Koalitionen (Alle gegen die Bürger) werden wohl zunächst im gesamten Osten Standard. – Damit werden wir uns abfinden müssen, bis die Bürgerlichen mehr als 50% erreichen…

    79
  • Und sollte es einer Viererkoalition bedürfen, würden die Parteien eine linke Volksfrontregierung installieren, quasi eine win-win-win-win Situation. Das gäbe für alle Parteien neue Posten, Ministersessel und Beauftragte für irgenwas……

  • Hoffentlich reicht es für eine absolute Mehrheit. Eigentlich muss Brandenburg dann nur den ÖRR-Rundfunkstaatsvertrag kündigen, um für Deutschland etwas zum Besseren zu wenden.

    48
  • Der Spitzenkandidat der AfD ist promovierter Arzt und heißt Dr. Hans-Christoph Berndt, soviel Zeit muß sein. Vor seiner Abgeordnetentätigkeit war er von 2006 bis 2018 Personalratsvorsitzender an der Medizinischen Fakultät Charité Berlin. Qualifikation und Kompetenz macht den Unterschied, nicht Haltung.

  • Dann wird die AfD bald verboten. Jede Wette.

    51
  • Ein Viererbündnis, wo ist das Problem? Seht euch die spanische Regierung an, da waren in den linken Koalitionsverhandlunen sogar Begnadigungen von ETA Terroristen im Gespräch um eine Koalition gegen VOX auf die Beine zu stellen. Ich habe keinerlei Zweifel daran, das man in Deutschland sogar noch weiter gehen würde um die AfD von der Macht fern zu halten!

    54
  • Na, dann sollen die Altparteien mal ihre Reststimmen einsammeln. Und das Argument, die AfD sei gesichert rechtsextrem nutzt sich ab, zumal nichts bewiesen ist. Und die AfD verbieten kann man auch nur noch belächeln. Prima, AfD, da ist noch mehr drin, weiter so!.

    51
  • Immer noch knapp 70 im Tiefschlaf.

    38
  • Top, das war zu erwarten. Es müssen noch mehr Menschen begreifen, was hier los ist und das es mit den Altparteien keinen Politikwechsel gibt.

  • bis zur nächsten Landtagswahl bleibt den Regierenden noch genug Zeit, den Karren an die Wand zu fahren. Man wird sehen, wie das die Opposition stärkt.

  • Was gern vergessen wird: VOR und NACH der Landtagswahl lag die AfD in den Umfragen vor der SPD. Nur am Tag der Wahl machte die SPD einen schönen Sprung vor die AfD. Ist doch interessant, oder?

  • Das sind gute Entwicklungen. Das bitte in jedem Bundesland und im Bund! Deutschland hat nur noch eine Konservative Partei!

  • Und so viele haben es immer noch nicht verstanden und waehlen MerkelErben.
    Oder sie haben es genau verstanden und „verdienen“ bestens daran …..

  • Dann wird wiedereinmal, die „nationale Front“ installiert.
    Also alle gegen einen! Das kennenwir noch.

  • Und wieder einmal „nach“ der Wahl. Bringt doch nix. Bei der Wahl machen die meisten doch wieder dort das Kreuzchen, wo sie es sollen bzw. nicht dort wo sie es nicht dürfen.

  • Da die Lage in Deutschland trotz astronomisch neuer Schulden nicht besser sondern immer schlimmer wird, braucht die AfD sich keine Sorgen um Zulauf zu machen. Irgendwann wird es auch der letzte CDU Wähler begreifen, dass Merz und sein Lügenverein keine Veränderung herbeiführen wird.

  • Die AfD kann auf drei Wegen ihre Ziele erreichen:
    1. Auf 51% kommen (aktuell eher unwahrscheinlich, auch im Osten)
    2. Koalitionsbildung (scheitert an der Brandmauer)
    3. Anpassungsreaktionen bei den Realisten in CDU/SPD erwirken, die ihre Posten halten wollen gegen Konkurrenz von REEECHTS. Das ist außerhalb von Berlin, gerade auf Kreisebene, mehr als realistisch. Selbst in Hamburg macht der Senat heimlich Dinge, die sich die AfD so nicht getraut hätte.

  • Es gab kein Urteil, afd klagt. Es gilt die Regel, dass etwas bewiesen werden muss. Gesichert ungeimpft.

  • ‚Das verkompliziert jedoch jede mögliche Regierungsbildung immens. ‚

    Wieso das denn?
    Ist doch Alles paletti: der Lilalinksrotgrünschwarze Einheitsblock hat immer die Mehrheit.
    Das ist Demokratur in Reinkultur. Der Wähler will es so.

  • Wird jetzt das antidemokratische Wahlverhalten der Mehrheit der Bevölkerung auch verboten?

    Bevor bei mir geklingelt wird…Ich frage nur für einen Freund.

  • Sind solche Konstellationen noch im Interesse und zum Wohl der Bürger?
    Oder gibt es da andere Beweggründe?
    Zum Unwohl des deutschen Volkes etwa?

  • Die AfD muss durch die Decke gehen. Wie oft wollen die CDU Wähler sich denn noch belügen lassen? Irgendwann kann man sich doch gar nicht mehr in den Spiegel sehen.

    13
  • Gut so, nie mehr CSU/CDU/SPD/GRÜN/FDP. Keine Fingerabdrücke im Personalausweis

    2
  • Aufgrund der undemokratischen Brandmauer der Altparteien hilft alles andere als 51% der AfD nicht weiter…

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