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Koalitionsvertrag

SPD-Mitgliederbefragung: Parteilinke grummelt trotz Verhandlungserfolgen

An der Basis und in der Parteilinken der SPD haben manche wohl erhebliche Probleme mit den Einigungen zu Migration und Bürgergeld - beides geht einigen zu weit. Über den Koalitionsvertrag muss in der SPD erst eine Mitgliederbefragung durchgeführt werden.

Hunderttausende SPD-Mitglieder haben in einer Basisabstimmung das letzte Wort über den Koalitionsvertrag

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Innerhalb der SPD stellt man sich vor dem Mitgliedervotum auf scharfe Debatten über den Koalitionsvertrag ein. Vertreter des linken Parteiflügels rechnen mit intensiven Diskussionen, insbesondere rund um die Themen Migrations- und Sozialpolitik. Sebastian Roloff, Sprecher der Parlamentarischen Linken in der SPD-Bundestagsfraktion, erklärte gegenüber dem SPD-nahen Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), dass vornehmlich der strengere Kurs in der Migrationspolitik, die Lockerung der Arbeitszeitregelungen sowie die Änderungen und Verschärfungen beim Bürgergeld an der Parteibasis kritisch gesehen würden.

Trotz des historisch schwachen Wahlergebnisses von 16,4 Prozent sieht Roloff jedoch auch Erfolge, etwa bei Renten-, Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik, auf die die Partei stolz sein könne. Gegenüber Welt gab unterdessen die Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein, Manuela Schwesig, zu bedenken, dass selbst die Teile von Merz’ Migrationswende, die es in den Koalitionsvertrag geschafft hat, bei manchen Mitgliedern für „Bauchschmerzen“ sorgen würden.

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Der SPD-Linke Ralf Stegner äußerte sich gegenüber dem parteieigenen RND hingegen positiv über den Koalitionsvertrag. Er relativierte die kritischen Passagen des Vertrags, insbesondere zu Migration und Bürgergeld: „Die Tonlage ist schärfer als die tatsächlichen Inhalte“, so Stegner. Entscheidend seien weiterhin die Leitlinien des Bundesverfassungsgerichts.

Insgesamt seien die Verhandlungsergebnisse aus seiner Sicht „respektabel und akzeptabel“. Insgesamt habe sich die Partei gut durchgesetzt: Die SPD habe als Juniorpartner einer potenziellen großen Koalition mit der angestrebten Grundgesetzänderung zur Lockerung der Schuldenbremse mehr erreicht als zuletzt als Kanzlerpartei in der Ampelregierung.

Mit Blick auf die bevorstehende Mitgliederbefragung zeigte sich Stegner optimistisch. Es gebe keine realistische Alternative zu dieser Koalition – anders als bei früheren Verhandlungen. Ein Scheitern würde nicht nur die Parteiführung infrage stellen, sondern auch potenziell zu Neuwahlen führen, bei denen „rechtsextreme Kräfte“ profitieren könnten. Auch in der Parteibasis dominierten Vernunft und Verantwortungsbewusstsein, so Stegner: „Wir müssen das jetzt schaffen“.

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Die Mitgliederbefragung startet am 15. April. Bis zum Ende des 29. Aprils können die rund 358.000 SPD-Mitglieder digital abstimmen. Auftakt ist eine Dialogkonferenz am 14. April in Hannover, gefolgt von einer weiteren zentralen Veranstaltung am 26. April in Baunatal bei Kassel. Das Ergebnis wird am 30. April verkündet, die Wahl des Bundeskanzlers könnte bereits in der darauffolgenden Woche stattfinden.

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30 Kommentare

  • Diese Minipartei hat in den „Verhandlungen“ mehr durchgesetzt als in der gesamten „GROKO“.
    Danke CDU 👎

  • Leider werden auch die Linken ihren Prinzipien nicht treu bleiben und diesem Rückschritts-Koalitionsvertrag einstimmig zustimmen. Deren Traum auf ein rein-sozialistisch geführtes Finanzministerium wurde ja wenigstens erfüllt.

    Und letztlich steht die Macht über allem!

    Daher an dieser Stelle meine Prognose für das deutsche Wirtschaftswunder-Wachstum:
    2025: -0,8%
    2026: -0,5%
    2027: 0%
    2028: 0%

    5
  • Sollen sie grummeln und die Regierung verhindern. Wäre wohl eher gut für unser Land

  • Frau Schwesig ist MP in Mecklenburg-Vorpommern, nicht in Schleswig-Holstein!

  • Vielleicht gibts ja noch ein Veto vom linken Rand der SPD. Dann muß Merz nochmal nachlegen. Aber, er muß erstmal bei Katharina Dröge nachfragen, ob sie einverstanden ist.

  • Das ist den Genossen nicht extrem genug?
    Und ach, „Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein, Manuela Schwesig“ – wir in S-H haben Herrn Günther,.. Dagegen ist Schwesig noch Gold!

  • Es gehört Mut dazu, das Pamphlet als Erfolg zu deklarieren.

  • Lächerliches Wahlergebnis, trotzdem Koalitionspartner und dann noch sieben Ministerien erhalten.
    Die SPD darf zufriedener sein, als es den Wählern recht ist.

  • Tja so sehen absolutistische Sieger aus.

    Selbst mit 13.5% nicht 16.4%, (denn die Nichtwähler und Kleinstparteien haben klares NEIN gesagt)
    genügt es denen nicht alles kaputt zu machen was Generationen aufbauten aber künftige Generationen sämtliche Perspektiven zu nehmen.

    nur mal zur Veranschaulichung:
    86 von 100 (wahlberechtigte) Bürgern wollten die SPD nicht, aber die DIKTIERT nun 84M ihren Willen auf und übergibt allen die Schuldscheine.

    zum Nachrechnen 8.149.124 von 60.510.631 Stimmen sind???
    https://www.bundeswahlleiterin.de/bundestagswahlen/2025/ergebnisse/bund-99.html

    5
  • Klingbeil sollte nochmal nachverhandeln. Merz gibt der SPD noch drei Ministerien
    Dann tritt Merz auch der Antifa bei

  • Würde die Parteilinke der SPD noch etwas auf sich halten, käme eine Zustimmung zum Koalitionsvertrag für die Genossen nicht infrage. Angesichts dessen, dass bereits Bertolt Brecht kritisierte, keinem zumuten zu können, die Strapazen des Alltags länger zu ertragen, wenn die Kräfte nicht mehr ausreichen, müsste schon dadurch klar sein, wie wenig Sinn es macht, sich dafür auszusprechen. Aber mutmaßlich lässt sich die SPD-Linke davon nicht leiten. Mithin scheint es ihr sogar lieber zu sein, den insofern nicht mehr zu lindernden Schmerz noch weit darüber hinaus zu steigern.

  • Das ist den Genossen das nicht extrem genug?
    Und ach, „Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein, Manuela Schwesig“ – wir in S-H haben Herrn Günther,.. Dagegen ist Schwesig noch Gold!

  • Die SPD bekommt doch mehr als ihr zusteht… sollen mal schön die Klappe halten,

    4
  • Ist jetzt der linke Flügel der SPD der letzte Hoffnungsträger? Hoffentlich nicht. Dass sie das Ding sabotieren, weil es ihnen nicht radikal genug ist, wäre aber charakterkonform.

  • „Grummeln“. Das hört sich nach engagierter, fachkundiger und sauber geführter Diskussion an. Da soll der Otto Stammtischschwadronierer mal schön die Klappe halten.

  • Wahnsinn. Diese unbedeutende Splitterpartei, die maximal 4 Jahre von der prozentualen Einstelligkeit entfernt ist, hat trotz Merz-Kotau noch nicht genug abgegriffen.

  • Wenn man auf dem Bazar gleich bereit ist, dem Verkäufer den genannten Preis zu zahlen, verdoppelt er grinsend.
    Die SPD hat schon viel orientalische Kultur aufgenommen.

  • Es wird einem immer klarer das sie das eigene Volk hassen!

  • Das eine 16, x %-Partei sich nicht zu doof ist, über den Deutschland-Abwicklungsvertrag per Mitgliederentscheid von 350000 quasiRentnern zu entscheiden, zeigt doch nur, wie intellektuell unterbelichtet die meisten Mitglieder dieser Partei sind. – Haben die keine Kinder oder Enkel??? Ich jedenfalls sehe schwarz für die Zukunft meiner Kinder unter der Schuldenknute von Blackrock & Co. in Deutschland und werde ihnen zum Auswandern raten.
    P. S. Sich dann noch hinzustellen und rumzumosern, dass nicht genug eigene Forderungen/Themen durchgesetzt wurden setzt dem Irrsinn die Krone auf.

  • Daran ist zu ermessen , wie dümmlich der linksradikale Flügel der Roten mittlerweile ist..
    Ich habe alles Linke und Gruene bei mir gestrichen, auch im Freundeskreis..
    Wenn ich mir Schwachsinn anhören will, hab ich ja noch den öffentlich rechtlosen Dummfunk…

  • Den Deutschen muss es wirklich schlecht gehen, wenn sie auf 565 Euronen und ein bezahltes Wohnklo neidisch sind. Neben Bild, RTL und Rechts haben die Öffis die meiste Stimmung gemacht. Öfters mal Brüder im Geiste, wenns denn gerade passt.

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