Niedersachsen
„Saskia Esken ist weg“: Jusos kritisieren SPD-Chef Klingbeil bei Landesparteitag
Beim SPD-Landesparteitag in Niedersachsen wurde Lars Klingbeil von den Jusos hart angegangen. Die Landesvorsitzende der Jugendorganisation sprach von einem „eiskalten Machtmanöver“ des Finanzministers.
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Weil SPD-Chef Lars Klingbeil unter anderem die Noch-Parteichefin Saskia Esken von ihrem Posten verdrängt haben soll, musste sich der Bundesfinanzminister beim Parteitag von seinem Landesverband Niedersachsen am Samstag heftige Kritik vonseiten der Parteijugend, den Jusos, gefallen lassen. Zuerst berichtete die Bild. „Ich bin enttäuscht“, rief die Landesvorsitzende der Jusos, Ronja Laemmerhirt, dem Parteichef während ihrer Rede auf dem Parteitag zu.
Grund für Laemmerhirts Enttäuschung ist Klingbeils „Verhalten am Wahlabend“ – in einem „eiskalten Machtmanöver“ habe er andere SPD-Größen aus dem Bild geschafft: „Saskia Esken ist weg, Hubertus Heil kaltgestellt“, lamentierte die Jusos-Vorsitzende. Das Vorgehen des SPD-Chefs nach der Wahlniederlage im Februar bezeichnete sie als „politischen Schlag in die Magengrube“.
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Auch der Bezirksvorsitzende der Jusos in Braunschweig, Bahne Brand, kritisierte Klingbeil auf der Bühne offen: „Von einem Parteivorsitzenden, vor allem, wenn er noch einmal antritt, erwarte ich einen Plan für die Partei.“ – „Warum willst du 2029 Kanzler einer 5-Prozent-Partei werden? Das können wir doch besser“, fragte Brand weiter.
Es ist nicht das erste Mal, dass Klingbeil bei einem Parteitag in den vergangenen Monaten unter Druck gerät und von Jusos offen kritisiert wird. Beim Landesparteitag in Schleswig-Holstein Mitte Mai kritisierte etwa der Vize-Landesvorsitzende der Jugendorganisation, Fabian Vehlies, den Migrationskompromiss im Koalitionsvertrag: „Mein Parteibuch ist in den letzten 6 Monaten, die ich in der Migrationssozialarbeit arbeite, zu einem Buch der Schande geworden“, so Vehlies. Auch beim nahezu zeitgleich stattfindenden Landesparteitag in Nordrhein-Westfalen wurde Klingbeil von Rednern offen kritisiert.
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Insbesondere die Personalie von Saskia Esken ist immer wieder ein wunder Punkt für die Jusos. Sogar der Bundeschef der Jusos, Philipp Türmer, schaltete sich Anfang Mai in einem Gespräch mit dem Spiegel in die Debatte ein: „Das, was im Moment passiert, das ist ein bodenloser Umgang. Man hatte zuletzt das Gefühl, dass die Hauptbeschäftigung zu sein scheint, dass jeder nochmal guckt, was er für eine Gemeinheit gegen Saskia Esken im Köcher hat.“
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Was genau wird denn vermisst? Das freundliche Lächeln? Die sympathische und einnehmende Art? Oder die fachliche Kompetenz?
„Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.“
– Abraham Lincoln
Die Entscheidung, Saskia Eskens Schlechtleistung nicht auch noch aus ideologischen Gründen mit einem Ministeramt zu krönen, war richtig.
„Warum willst du 2029 Kanzler einer 5-Prozent-Partei werden?“
Da hat die SPD wohl tatsächlich einen Propheten in ihren Reihen?
Und was Frau Esken angeht: Sie ist zweifellos kein gutes Aushängeschild der SPD – aber irgendwer muss sie doch damals zur Co-Vorsitzenden gewählt haben – vielleicht wohl wissend, dass der Vorsitzendensessel bei dieser Partei schon oft ein Schleudersitz war? Keine Partei sonst hatte einen solchen Verschleiß in der Chefetage wie die SPD.
Wer sich darauf einlässt, muss wissen, dass er abgehalftert wird, wenn die Prozentpunkte sinken und gleichzeitig Leute im Nacken sitzen, die glauben, es besser machen zu können.
Glauben – wohlgemerkt – nicht wissen.
Schlimm, dass die hochkompetente und allseits beliebte Esken jetzt fehlt. Mit deren sympathischen Art, wäre die SPD bei der nächsten Bundestagswahl bestimmt stärkste Partei geworden … 🙂
Kanzler einer 5% Partei würde er werden, mit Saskia an der Spitze und den Jusos, die die Arbeiterklasse verachten.
Dafür haben die Jusos jetzt Merz zum Ober-Genossen gemacht. Die Jusos sollen nicht so anspruchsvoll sein. Von Esken können sie sich ja noch eine Skulptur ins SPD Bundeshaus stellen.
Ach du heilige Neune! Eine Buburevolte! Alertachen!
Die Jusos wollen auch eine „Mutti“ haben.
Was Habeck im Wahlkampf als Kanzlerkandidat konnte, kann Klingbeil schon lange, nur mit noch weniger %ten und Lars kann noch mehr, keinerlei Präferenzen für‘s Finanzministeramt. Wenn das die Leute sein sollen, die Deutschland auf Wirtschaftskurs bringen soll, dann gute Nacht Marie. Abet macht ruhig weiter so, alle die klar im Kopf sind verlassen das Land und das Kapital ist schon auf der Flucht !!!
In traurigen Zeiten ist es wichtig, sich auch an Kleinigkeiten freuen zu können. Außerdem ist sie ja nicht weg. Sondern nur woanders.
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„Mein Parteibuch ist in den letzten 6 Monaten, die ich in der Migrationssozialarbeit arbeite, zu einem Buch der Schande geworden“
Dieser Satz kommt mir komisch vor. Was der, der in abgesondert hat, vermutlich nicht beabsichtigt. Der meint das ganz ernst.
So ist das schon immer gewesen … irgendwann wenden sich Linke immer gegeneinander! Weil jeder der Linken glaubt er weiß es besser als die anderen!🤦🏻🤪🤣😂👍🏻💪🏻
Saskia Esken war schlecht für die Partei. Die Art sie zu „entsorgen“ ebenfalls. Bei der SPD stimmt heute fast nichts mehr und deshalb geht es auch nicht mehr anständig zu.
Wenn Alphatierchen sich nur noch mit ihrem Machtkampf beschäftigen und sich nicht mehr dem widmen was ihre Aufgabe ist, dann kommt so etwas dabei heraus.
Klingbeil muss nun den Untergang des SPD-Tankers aufhalten, der gegen den Eisberg Agenda 2010 geschrammt ist. Es war ein fataler Steuerungsfehler im Kanzleramt, der im November 2002 mit einem 6-seitigen Planungspapier begann – der sich verzögert heute in der realen Volkswirtschaft niederschlägt.
Wie konnte man nur auf die Idee kommen, in einem beitragsfinanzierten Lohnsystem würde eine Lohnsenkungspolitik zu Wachstum und Wohlstand führen?
Die SPD hat bald 150 jähriges Jubiläum.
Und IHR hier wisst wies geht.
🤦🏻🤪🤣😂
Den Jusos, der gesamten SPD, unseren Parteipolitikern fehlt die Demut vor der Demokratie.
Man wird in ein Amt auf Zeit gewählt. Wenn man nicht wiedergewählt wird, macht man Platz für den Nachfolger. Es gibt keinen Anspruch auf lebenslange Versorgung. Wäre auch kein Problem wenn man über Fähigkeiten und einen Beruf verfügt. So hatten die Väter des GG sich das gedacht.
Mir ist schon klar, dass die Sozen da anders denken, vom Kreissaal in den Höhrsaal direkt in den Bundestag.
Sie ist doch jetzt sogar Ausschußvorsitzende im Bundestag, da ist man doch nicht weg. Trotzdem sollte Klingbeil dem Drängen seiner Genoss*innen nachgeben. Als Minister für Schulden, Sondervermögen und Geldverschwendung dürfte er doch völlig ausgelastet sein. Und wer wäre denn besser für die finale Abwicklung der alten Tante – damit ist natürlich die SPD gemeint – geeignet als Saskia Esken. Außer vielleicht Ralf Stegner oder Helge Lindh. Aber die könnte man als Stellvertreter auch noch mit einbinden.
Ich warte eh nur drauf dass es die SPD zerreisst.
Die machen die „Grenzschließung“ eh nicht mehr lange mit, denn die Basis der linkskommunisten rebelliert schon.
Dann gibt es 2 Optionen:
Entweder Merz sagt: Tja, wir habens versucht, aber dann machen wir die Grenzen halt wieder auf, Hauptsache ich regier jetzt mal.
Oder: Die Kleine Koalition wird beendet, es gibt Neuwahlen.
Ich tippe auf Ersteres.
Da sollt doch die Saskia den Lars gleich mitnehmen…
Darf man eigentlich schreiben, dass man diese Menschen nicht mehr sehen möchte? Fällt das unter Rassismus? Die sind ja so weiß wie ich.
Klingbeil und Esken haben die SPD gemeinsam halbiert. Jeder Parteivorsitzende mit einem Funken Ehre im Leib tritt nach einer krachenden Wahlniederlage zurück. Gebt ihm vier Jahre Zeit, und er halbiert die Sozis noch mal 🙂
„Saskia Esken ist weg“
Es gibt doch auch gute Tage
Ein in der SPD völlig normales Verhalten. Link und hinterrücks, war schon immer so.
Die SPD ist eine sterbende Partei. Von den Grünen und den Linken unterscheidet sie sich durch nichts. Saskia Esken ist nur ein Bauernopfer. Man möchte nicht darüber nachdenken, warum die Wähler zur AFD abwandern.
Bin froh, dass Saskia weg ist … allerdings ist auch Klingbeil für das verheerende Wahlergebnis der SPD verantwortlich, aber er tut so, als wäre er der King – jagd ihn ebenfalls vom Hofe!