Robert Habeck, der Philosophenkanzler: Lasst uns erstmal drüber reden, wie wir uns mit dem Anschlag fühlen
Robert Habeck hat zum Anschlag von Magdeburg eine Ansprache auf YouTube veröffentlicht. Lösungsvorschläge für das Behördenversagen gibt es keine - nur eine abgelesene Grabrede.
„Sehr geehrte Damen und Herren, ich weiß nicht, wo Sie die Nachricht vom Anschlag in Magdeburg am Freitagabend erreicht hat. Vielleicht beim Abendessen mit Freunden. Vielleicht beim Abwaschen schon. Vielleicht sogar selbst auf dem Weihnachtsmarkt. Mich erreichte sie, als ich gerade zu Hause in Flensburg zur Tür hereingekommen war, voller Vorfreude auf meine Familie, auf die Festtage, auf die Zeit für die kleinen Dinge, die Weihnachten groß werden lassen. Tannenbaum holen, zusammen kochen zusammen essen. Auf Zeit zwischen turbulenten Tagen, Wochen und Monaten, kurz innezuhalten.“
Wenn eine Ansprache zu einem schrecklichen Terroranschlag abweicht, in dichterische Selbstverwirklichung des Autors, der es tatsächlich doch noch irgendwie schafft, dass die Ansprache zur Hälfte nur von ihm und seinem ach so stressigen Leben handelt – dann weiß man, dass man eine Rede von Robert Habeck hört. Die Zeit veröffentlichte 2022 eine 6-Schritt-Anleitung „Wie lerne ich reden wie Robert Habeck“, schließlich würden „seine Eloquenz und Ehrlichkeit begeistern“. Das ist eigentlich ziemlich einfach. Vergessen Sie einfach, was Ihnen beim Schulreferat über „frei gesprochen und spannend erzählt“ beigebracht wurde.
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Sie müssen ihre Konsonanten verschlucken, der Ton muss gleichzeitig ganz hinten aus dem Gaumen und aus der Nase kommen. Machen Sie aus allem, was Sie sagen wollen, eine Aufzählung, aber vergessen Sie Kommas. Alles Hauptsätze – Adjektive können, Verben müssen nicht. Immer kurze Pausen, lassen Sie Ihre Sätze wirken! Dann stellen Sie sich vor einen Prompter und ab die Post. Emotionen werden nicht durch authentisches Vortragen, sondern ausschließlich durch Sprechpausen rübergebracht, die Stimme wird höchstens halbherzig gehoben.
Habeck macht das im nächsten Satz sehr schön vor. „In diese Vorfreude schlug die Nachricht mit voller Wucht. Traf ins Mark. Traf ins Herz und ich dachte nur: Nein. Nein! Nein!“ Besonders die letzten Worte spricht er ohne jegliche Emotion. Beim ersten schloss er noch die Augen und gestikulierte. Die anderen beiden wurden dann auf eine monotone Art vorgetragen, die man sonst nur von Gedichtvorträgen in der Grundschule kennt.
„Gestern Abend war ich dann in Magdeburg“ – merken Sie, wie er hier wieder gekonnt reinbringt, dass er seine Weihnachtsferien für uns unterbrochen hat? Ein wahrer Meister seiner Kunst. „Ich spürte die Lähmung und den Schock. Die Trauer. Die Fassungslosigkeit – auch den Zorn. Überall. Während des Gottesdienstes, in den tapferen Worten der Oberbürgermeisterin. Nach dem Gottesdienst, in den Gesprächen mit Feuerwehrleuten und Helfern. In der stillen Andacht der Menschen, die sich die Tränen wegwischten. Vor dem Gottesdienst.“ Ob das wirklich alles die Gefühle sind, die der Anschlag bei den Menschen ausgelöst hat oder ob die Fassungslosigkeit nicht daher kam, dass er sich wirklich nach Magdeburg traut, werden wir wohl nie erfahren. Das bleibt ein Weihnachtsgeheimnis.
„Der Weihnachtsmarkt ist jetzt dunkel. Die Spuren des Anschlags waren am Morgen noch überall zu sehen. Blutige Handtücher. Reste von Rettungsdecken.“ „Vor meinem inneren Auge sehe ich Verletzte, Tote, angstgeweitete Augen. Die Bilder von Magdeburg vermischen sich mit Bildern anderer Anschläge, wie wir sie aus den letzten Jahren so furchtbar oft kennen.“ Ja, da kann man schon mal durcheinander kommen. Ein Glück, dass das Orakel Robert das vor seinem inneren Auge alles so gut im Blick hat. „Breitscheidplatz. Solingen. Hanau. Halle“, ja werfen wir mal alles durcheinander, Anschlag ist Anschlag.
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Stefan Gelbhaar galt als gesetzter Direktkandidat der Grünen in Berlin. Erfundene Belästigungsvorwürfe katapultierten den Grünen-Bundestagsabgeordneten jedoch ins politische Aus – davon wiederum profitiert der Wahlkampfmanager von Robert Habeck.„Brutale, widerwärtige Anschläge von Islamisten, Antisemiten, Rassisten, Islamhassern. In den Motiven mögen sie sich unterscheiden, in ihrem Hass sind Extremisten alle gleich und sie zielen auf das gleiche. Das Herz unserer freien Gesellschaft. Die Anschläge zielen mitten in unser normales Leben, den Alltag.“ Das hat er ja wieder geschickt hingekriegt. Weg von konkreten Fällen, wie dem, um das es eigentlich geht – mit seinem Behördenversagen und der Doppelmoral zwischen „Schwachkopf“ und Mordaufrufen. Das muss doch irgendwie abstrakter gehen. So abstrakt, dass man sich bei den Lösungsvorschlägen so oberflächlich wie möglich durchmogeln kann.
„Sicherheit aber ist eine Bedingung für Freiheit“, erklärt Habeck. „Darüber müssen wir reden. Und zwar ohne Scheu und Ressentiment“ – Mission erfolgreich. Schon wieder wurden Menschen ermordet. Und Robert Habeck will erstmal in Ruhe reden. Er erklärt später, dass die Lüge schneller ist als die Wahrheit – und mahnt, sich die Zeit für die Wahrheit zu nehmen. Er geht da mit gutem Beispiel voran. Zum Beispiel sind wir zu diesem Punkt noch bei Minute 2:42, des Videos, als er offenbart, dass das alles nur die Einleitung für seine Sortierung seiner Gedanken war.
Seine Gedanken umfassen philosophische und ethische Gedanken, die nicht im Geringsten neu sind und auch nicht einfach umsetzbar. Er will ja erstmal reden. So als wäre es der erste Terroranschlag, den die Welt je gesehen hat. Wie besagt doch ein altes Sprichwort? „Zeige einem Mann, wie man fischt und er wird sich zu dir umdrehen und dir erklären, wie man fischt, als wäre er der Erfinder und du ein Idiot.“ Robert Habeck macht genau das. Mit seinen ganzen nervigen Hauptsätzen will er uns jetzt einhämmern, wie schlimm so ein Attentat ist und dass man da jetzt dringend was tun muss. Als würden die Menschen die Politik nicht schon seit Jahren anbetteln, endlich etwas zu tun.
Doch wirkliche Lösungsvorschläge für das katastrophale Behördenversagen beim Magdeburger Attentäter hat er trotzdem noch nicht. Robert Habeck ist das Paradebeispiel eines zerstörerischen Trends, der sich in der Politik schon lange breit gemacht hat. Keinerlei wirklicher praktischer Tatendrang, Probleme möglichst effektiv aus dem Weg zu räumen, so wie man es noch von Helmut Schmidt kannte. Alles muss durchdacht werden, Lösungen können nicht auf der Hand liegen, sonst sind sie dumm und populistisch. Ein Attentat wird verübt? Lasst uns erstmal besprechen, wie wir uns damit fühlen.
Von dem griechischen Strategen Thukydides ist überliefert: „Die Gesellschaft, die ihre Gelehrten von ihren Kriegern trennt, wird ihre Gedanken von Feiglingen und ihre Kämpfe von Narren führen lassen.“ Habeck als regierender „Philosoph“ ist wohl so ziemlich das, wie Thukydides sich diesen feigen Denker vorgestellt hat. Er ist mit dieser Situation vollkommen überfordert und hat nicht die geringste Ahnung, was er jetzt machen soll. Er will auch gar nichts machen. Der Kampf gegen Terrorismus, die wirkliche Verteidigung von Frieden, Freiheit und Menschenleben in praktischer Anwendung, nicht im übertragenen Sinne, ist nicht sein Metier.
Er will zwar den Posten haben, in dem er solche Entscheidung anleiten müsste. Doch das überlässt er trotzdem anderen. Aber er hält gerne Ihre Hand, wenn es passiert ist. Wenn Ihr Angehöriger beim nächsten Attentat stirbt, kommt er bestimmt an Ihren Küchentisch und hält Reden über das Rot seines Blutes auf seinem Leichentuch. Das wird eine richtig tolle Rede, vielleicht seine beste bisher. Aber dann müssen Sie sich auch bedanken, dass er extra für Sie von Flensburg angereist ist. Er hat doch so viel zu tun.
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Abwaschen ist intellektuell gehaltvoller als einer Rede von diesem Mann zuzuhören
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Lieber nicht !
Der kann sehr gerne weiter reden, aber niemals mehr in Regierungsverantwortung. Ich denke in Magdeburg wäre gar nicht aufgefallen, wenn er in Flensburg geblieben wäre. Um die immensen Probleme dieses Landes zu lösen, braucht es keinen spirituellen Gesprächskreis, sondern Menschen die handeln, nicht reden.
Es glaubt denen da oben eh keiner mehr, schon gar nicht ihre dargestellte Trauer, die haben doch nur Angst um ihre Macht.
Sie sollten den Hinterbliebenen und den vielen Verletzten finanziell helfen, anstatt dumm zu labern.
NO COMMENT
Bademantel in der Wäsche
In seiner Welt gilt doch nur (s)eine Meinung.
Also warum gibt er diese nicht zum Besten und verkauft uns nicht für dumm.
Denn schließlich sollen wir diese teilen. Und das Problem der Ampel war doch immer die „Kommunikation“.
PS. Es sind Prisen von Sarkasmus und Ironie versteckt.
Also mir hat es ein grüner Pinocchio am Küchentisch erzählt!