„Als der AGV, ein fahrerloser Transportwagen, das erste Batteriepack langsam vom Testfeld zu den Ehrengästen beförderte, brach das Publikum in Beifallsstürme aus“ – was ein wenig klingt, wie ein SED-Parteitagsbericht, wenn es damals schon selbstfahrenden Autos gegeben hätte, ist tatsächlich die Pressemitteilung eines deutschen Unternehmens heute in chinesischer Hand – die hiesige Tochter des chinesischen Batteriekonzerns Gotion.
Als Ende 2022 bekannt wurde, dass dieser das Göttinger Bosch-Werk übernehmen soll, war die Begeisterung vor Ort erstmal groß. Die 300 Jobs blieben erhalten – nun halt unter chinesischer Führung. Statt Autoteilen sollen dort jetzt Batterien hergestellt werden und das auch noch als „Null-Carbon-Werk“ – ohne jegliche Emissionen.
Zur Übergabe erschien damals Chinas Botschafter auf einer übergroßen Leinwand vor den deutschen Mitarbeitern in ergangener Arbeitskleidung und berichtete stolz über den neuen Standort und darüber, dass Deutschland und China keine Widersacher, sondern Partner seien und beide Regierungen das Projekt unterstützten.
2023, zum Produktionsstart, war Niedersachsens Ministerpräsident Weil (SPD) dann auch persönlich vor Ort und drückte gemeinsam mit chinesischen Vertretern den Startknopf für die Produktion der Batterien, die jetzt auch das Siegel „Made in Germany“ erhalten sollen. Danach löste jener Transportwagen mit den ersten Batterien die vermeintlichen „Beifallsstürme“ im Publikum aus. Und – zumindest wenn man der Pressemitteilung glaubt – konnten Mitarbeiter zum Produktionsstart ihre „Begeisterung nicht verbergen“, einer von ihnen wird mit den Worten „Ich bin sehr glücklich, es ist ein wunderbarer Moment in meinem Leben“ zitiert.
Beim Werk ginge es darum, mit den Batterien „Europa wieder grün zu machen“, erklärte der deutsche Geschäftsführer. Der Standort werde „auch als Forschungs- und Entwicklungszentrum“ von Gotion dienen. Geplant oder bereits im Gange sind Kooperationen mit vielen deutschen Technologieunternehmen.
Genau deswegen ist aber Gotion schon in anderen Ländern ins Visier von Regierungsstellen gekommen. In den USA, wo Gotion ebenfalls Werke hat, wird es vom überparteilichen Kongressausschuss zur kommunistischen Partei Chinas unter die Lupe genommen: Konkret geht es um enge Verbindungen zu Chinas Regime und Partei – und dementsprechend potenzielle Technologieabschöpfung für diese.
„Kombiniere Militär und Ziviles, kombiniere Frieden und Krieg“
Wie die US-Nachrichtenseite Daily Caller berichtet und auf den Firmenwebseiten von Gotion nachlesbar ist, nimmt der Konzern nämlich am „863“-Programm und dem „Torch“-Programm teil, beides staatliche chinesische Programme zur Technologiegewinnung. Das „863“-Programm heißt so, weil es im März 1986 als Antwort auf US-Präsident Ronald Reagans „Strategic Defense Initiative“ (auch bekannt unter „Star Wars“) ins Leben gerufen wurde. Auch wenn es sich insgesamt etwas ziviler als das amerikanische Vorbild gibt, versorgt es unter anderem die chinesische Volksbefreiungsarmee, das Militär der kommunistischen Partei, mit Hochtechnologie.
„Das Programm 863 zielt darauf ab, die Kluft zwischen der Volksrepublik China und dem Westen bis zum Jahr 2000 in wichtigen Wissenschafts- und Technologiesektoren zu verringern, einschließlich der militärischen Technologiebereiche: Raumfahrt, Informationstechnologie, Lasertechnologie, Automatisierungstechnologie, Energietechnologie und neue Materialien“, heißt es etwa in einem Kongressbericht, der auch beschreibt, dass das Programm „sich sowohl auf militärische als auch auf zivile Wissenschaft und Technologie“ konzentriert. Das Programm folge auch der „16-Zeichen-Richtlinie“, die wörtlich bedeuten: „Kombiniere Militär und Ziviles, kombiniere Frieden und Krieg, gebe militärischen Produkten Vorrang, lass das Zivile das Militär unterstützen“
Ähnliche Warnungen kommen auch von US-Nachrichtendiensten, wie dem Nationalen Spionageabwehr-Zentrum (NCSC). Das schrieb etwa in der Vergangenheit schon, das 863 Programm werde genutzt, um „heimlich US-Technologie und sensible Wirtschaftsinformationen zu erwerben“. Und weiter: „Ein Schwerpunkt des chinesischen 863-Programms liegt auf der Beherrschung wichtiger neuer Materialien und fortschrittlicher Fertigungstechnologien, um die industrielle Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.“ Batterietechnik dürfte dort dazugehören.
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„Genosse Li Jinbin, Sekretär des Parteikomitees der Provinz Anhui, leitete eine Delegation in die Vereinigten Staaten und besuchte das Gotion High-Tech Silicon Valley Research Institute, um Orientierung zu geben“, beschreibt der Konzern den Besuch auf seiner chinesischsprachigen Website. „Nachdem er sich den Bericht von Li Zhen, Vorsitzender von Gotion Hi-Tech, angehört hatte, lobte er Gotions Innovation mit drei Schlüsselwörtern: ‚Gut in der langfristigen Planung, gut in Innovation und gut in der Rekrutierung von Talenten‘ und ermutigte das Research Institute, um die Talente voll auszuschöpfen und innovativ zu sein.“
Weiter heißt es dann: „[Partei-]Sekretär Li leitete auch die offizielle Eröffnung der Übersee-Talent-Rekrutierungsstation für die Provinz Anhui am Silicon Valley Research Institute und stützte sich dabei auf Gotions Plattform im Silicon Valley, um Talentgewinnungsarbeit für die Provinz Anhui durchzuführen.“
Stets der Partei untergeordnet
Die enge Zusammenarbeit und Verflechtung mit der kommunistischen Partei ist auch kein Geheimnis, wenn man einen Blick in die Satzung des Konzerns wirft. Dort findet man, wie bei manch anderen chinesischen Konzernen auch, schwarz auf weiß die Führungsrolle der kommunistischen Partei verankert. Neben Regelungen etwa zum Vorstand und Aktionären gibt es dort „Kapitel VI – Parteikomitee“, wo festgeschrieben steht: „Das Unternehmen gründet das Gotion High-Tech Co., Ltd.-Komitee der Kommunistischen Partei Chinas.“
Dessen Aufgaben? „Gewährleistung und Überwachung der Umsetzung der Richtlinien, Grundsätze und Richtlinien der Partei im Unternehmen sowie Umsetzung wichtiger strategischer Entscheidungen des Zentralkomitees der KP Chinas und des Staatsrates“ Ebenso die „Leitung der ideologischen und politischen Arbeit, der Einheitsfrontarbeit, des Aufbaus einer spirituellen Zivilisation, des Aufbaus einer Unternehmenskultur, der Gewerkschaft, des kommunistischen Jugendverbandes“.
Aber die wohl wichtigste aufgeführte Aufgabe des Gotion-Parteikomitees besteht, in seiner Rolle „als Kampffestung, Avantgarde- und Vorbildrolle der Parteimitglieder und die Vereinigung und Führung von Kader und Mitarbeitern“, wie es die Satzung festschreibt. Marktwirtschaft nach chinesischem Modell ist das – auch wenn es scheinbar private Unternehmen gibt, ordnet sich am Ende alles der Partei unter.
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Wir bezahlen China Entwicklungshilfemaßnahmen und China übernimmt durch einen Technologiekonzern einen Betrieb von Bosch ?
In diesem Land läuft so viel falsch, dass man es nicht mehr fassen kann.
Seit den Berichten über Snowden ist auch lange klar welche Geheimdienstlichen Vorgänge in allen Bereichen laufen.
Ja und wo ist der Snowden hin gegangen mit seinen geklauten Daten? China. Und was haben diese Daten gezeigt? Eigentlich gar nichts. Inhaltsleere Andeutung.
Snowden hat aufgeklärt wie durch die Usa abgehört und ausgelesen wird. Deshalb gab es auch den NSA Untersuchungsausschuss. Sogar die Bundesregierung wurde abgehört usw. Obama musste sich entschuldigen. Snowden ist nur in Russland, weil Deutschland ihm das Asyl verweigerte.
Und die „geklauten Daten“ sind Daten über uns alle.
Vielleicht denken sie mal darüber nach.
Seit wann ist Edward Snowden denn in China? Kann es sein, dass Sie in Geographie und Politik völlig orientierungslos sind?
Offenkundig macht es Ihnen nichts aus, sich selbst derart abgrundtief bloßzustellen. Das mit dem Fremdschämen haben Sie wohl auch noch gründlich falsch verstanden …
Eigentlich spielt es in Europa keine Rolle mehr. Wir zahlen Gelder als Hilfen in Reiche Länder, da können wir auch genause gut unser Technik weitergeben! Unser Land ist schwer damit beschäftigt eine bunte Welt der Lügen aufzubauen, die dem Volk als Augenwischerei verkauft wird.
Wir können immer noch Moral exportieren, die ist ja doppelt vorhanden.
🤣 👍
Aufmüpfige Landwirte, ein hoher Anteil rechtsextremer Bürger, die Anwerbung dringend benötigter Fachkräfte, fehlendes Sondervermögen, dazu die Boykottierung der Energiewende durch die Realität und dergleichen mehr. Da wäre doch Verständnis dafür, dass man dies nicht beantworten kann, angebracht.
Eventuell wird es nicht nur „nicht kritisch betrachtet“, sondern wissentlich toleriert?
Hat jemand was anderes erwartet? Schon in meiner Jugend gab es den spruch:wes Brot ich ess, des Lied ich sing.
Ob in Leipzig die italienische Mafia im Baugewerbe fuhrwerkt, oder die
Chinesen ihren Markt hier verwirklichen, unser Politbüro unter seinem werten Genossen Staatsratsvorsitzenden SCHOLZ wird alles durchwinken zur Stärkung
des Sozialismus, in China.
Deutschland ist doch mittlerweile zur internationalen Drehscheibe der
Industriespionage und – kriminalität
geworden.
Unter bester Duldung der ALTPARTEIEN und ihrer korrupten Satrapen.
Ein Skandal, dass es chinesischen Unternehmen nicht verboten wird, deutsche Fertigungsstandorte (wie hier von Bosch) zu übernehmen. Die Methode ist altbekannt – zuerst erschleicht man sich durch Industriespionage Innovationen, dann drückt man die europäischen Hochtechnologieanbieter durch Preisdumping in die Knie. Varta und Solarworld können ein Lied davon singen! Zwangsarbeit, illegale Subventionen, billige Energie und quasi keine Umweltstandards – das ist das chinesische Geschäftsmodell! Mit Diktatoren, Völkermördern und Umweltschmarotzern sollte man eigentlich keine Geschäfte machen, sonst wiederholt sich schnell die Causa Putin! Die deutsche Autoindustrie kann sich da noch auf was gefasst machen.
Sie haben es sehr gut beschrieben wo die Problematik liegt. Doch unsere Regierung wird hier nie tätig sein. Sie hat zu viel Angst vor China.
Sie lassen tatenlos zu, dass Deutsche Unternehmen in die Knie gezwungen werden, weil sie den Wettbewerbsverzerrungen nie Stand halten können.
Eidformel: Schaden vom deutschen Volke abwenden…
Man muß es insgesamt vermuten, daß China in den westlichen Ländern im polit-medialen Establshment Schlüsselpersonen gekauft hat. Dies liegt umso mehr nahe, als in den USA Bidne mit Vorwürfen von Landesverrat, nicht mehr allein Korruption, überzogen wird. Und daß deutsche Medien aus China Geld erhalten, ist seit längerem bekannt.
Vorsicht liebes Apollo-Team! Ein chinakritischer Artikel könnte eure Stammleser, die sich anscheinend aus QAnon-Verschwörern und Ex-Stasi-Mitarbeiter rekrutieren, zu sehr triggern.
Nur die USA können böse sein! Gott bewahre, dass der Deutschen „russische Brüder“ (sorry, ich lach‘ mich immer noch schlapp über diesen albernen Mist) davon Wind bekommen. 😮
„Mein Wahlkreis ist Göttingen im Südosten Niedersachsens. In einer strukturschwachen Region profitiert Göttingen sehr von seiner Universität, die als eine von wenigen in Deutschland (noch) international konkurrenzfähig ist. Mit der Uni als Hauptarbeitgeber der Region ist die Forschungspolitik der Bundesregierung für Göttingen von besonderer Bedeutung.
Zusätzlich bin ich als Grüner Bundestagsabgeordneter auch noch für de Landkreis Peine und die Stadt Salzgitter zuständig.“
Sagt die Internetzseite des Jürgen Trittin, ganz, ganz Linker Flügel der Bündnis90/Grünen seit Parteigründung. Noch Fragen?
Ach das ist ja bestimmt alles von den bösen USA orchestriert. Unsere „chinesischen Brüder“ sind wie „unsere russischen Brüder“ unschuldig. Habe ich gestern hier in den Kommentaren gelesen.
Und was im Internet steht stimmt…
Wir sind doch Wirtschaftsspionage aber auch allgemenine Spionage vo unseren FREUNDEN den Amis gewohnt/(Merkels Ausspruch Freunde bespitzeln geht gar nich) aber dabei hat sie es von Anfang an gewußt, ebenso der Verfassungsschutz etc. Warum regen wir und jetzt über China auf??!
Chinesen ticken anders, was hierzulande m.E. immer noch ignoriert wird.
Manager lesen Sun Tsu oder die 36 Strategeme und kapieren es immer noch nicht.
Anders kann ich es mir nicht erklären warum die Chinesen still und leise eine Firma nach der anderen in Deutschland übernehmen. Öffentlich wird dieses nur bei Konzernen die Bilanz führen müssen (Osram oder Kuka); Übernahmen „kleinerer“ Firmen wie Bankhaus Lampe, Poggenpohl Küchen oder Waldrich Coburg u.v.m. erfährt man nur aus der lokalen Presse.
Und vor einem Jahr lese ich auf der Seite der pösen AfD, BRD leistet jährlich 600 Millionen Euro Entwicklungshilfe an China.
Sorry, aber da kann man schon kognitive Dissonanzen bekommen.
Gute Nacht.
Ich vermissen in dem Artikel den eigentlichen Skandal, bzw. die eigentliche Nachricht. Es ist nun wirklich kein Geheimnis, daß chinesische Unternehmen aus der Volksrepublik eng verzahnt sind mit der dortigen Kommunistischen Partei. Eigentlich dürfte es so gut wie unmöglich sein in der VR China ein Unternehmen zu gründen ohne in irgend einer Form die Segnung der Kommunistischen Partei zu besitzen.
Und wer die Technologieabschöpfung kritisiert, hat sich noch nie ernsthaft mit der VR China auseinandergesetzt. Dort gibt es nur das Volkseigentum! Dies muß man wissen und verstehen, bevor man dort investiert oder sich von Chinesen übernehmen lässt. Vielen Unternehmern springen alleine bei der Erwähnung des Wortes „China“ die Dollarzeichen aus den Augen. Die Kopfschmerzen setzen erst später ein.
Interessanter sind die Verbindungen zwischen den Kommunisten in China und den Demokraten in den USA. Letztere gewinnen übrigens seit dem Ende der Sowjetunion und dem Beginn des Aufstiegs Chinas eine Wahl nach der anderen.
Keine Sorge! Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass China auch die letzten Technologien aus Europa entziehen kann!
Unsere fähigen Minister sorgen schon dafür und unser Kanzler haut auf den Tisch, ach ne der ist ja gar nicht beteiligt bei der Regierung oder nicht anwesend.
Freiheit wird zur Illusion, wenn wir unsere Wirtschaft preisgeben.
Liest sich wie ein Artikel aus dem Focus oder der Süddeutschen.
Man ersetze „Kommunistische Partei Chinas“ durch „WEF“ und schon wird aus dieser Horrormeldung eine Lobeshymne auf die Agenda 2030.
Nur die allerdümmsten Kälber wählen ihren Schlachter selber!
Du darfst nicht lügen, aber du musst nicht die Wahrheit sagen.
Du kannst deine Schulden nicht mit Tränen bezahlen.
Du kannst eine Katze werfen, wo immer du willst, sie fällt immer auf die Füße.
Feindbild, Feindbild über alles. Jetzt zur Abwechslung China?
Sind es chinesische „Wirtschaftsprüfer“, die seit Jahrzehnten in allen deutschen Großunternehmen „prüfen“ und „beraten“? Es sind ausschließlich, ja ausschließlich, die sog. Big Four, nämlich PWC, KPMG, EY und Deloitte aus den USA. Gibt es in Europa keine Wirtschaftsprüfer? Doch, aber diese dürfen nur bei kleineren Unternehmen tätig sein.
Haben Sie sich einmal mit den Vorgängen in und um China befasst?
Da sollte schnell klar werden, dass da kein Feindbild erst aufgebaut werden muss. Die USA sind übel, doch ganz bestimmt ist China ein noch größeres.
Ein paar Jahre ist China der große Wirtschaftspartner (Kaeser, Siemens) dann wieder der Bösewicht.. Die USA haben keine langfristige Strategie gegen China und Deutschland hat sich wirtschaftlich zu sehr von China abhängig gemacht. Der hochgelobte wirtschaftliche Globalismus hat Deutschland von der Welt abhängig gemacht. Habeck gibt uns mit seiner Politik den Rest, weil weder die Wirtschaftspolitik noch die Außenpolitik langfristige Strategien erkennen lassen. Deutschland geht den „Bach“ runter.
Reißerische Übertreibungen ohne ein konkretes Ergebnis. China soll gefährlich sein aber Russengas wollt ihr dann doch billig haben.
Nö, wollen wir nicht. Die Herren Schröder und Co. haben nur ei Fach nicht gefragt und die Öffentlichkeit getäuscht. Was wir haben wollen ist günstiger und umweltverträglicher Atomstrom. Und keine Abhängigkeit von Diktaturen.