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Blue-Dollar

Nach Milei-Reformen: Argentinische Währung stabilisiert sich zunehmend

Seit Jahren kaufen Argentinier Auslandswährungen vor allem auf dem Schwarzmarkt. Dies könnte bald vorbei sein, während sich die Währung immer weiter stabilisiert, nähern sich der inoffizielle und der offizielle Wechselkurs des Peso immer weiter an.

Der argentinische Präsident Javier Milei

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In argentinischen Medien, wie etwa der größten Zeitung des Landes, Clarín, spricht man mittlerweile über einen „finanziellen Frühling“. Denn die Währung des Landes, der argentinische Peso, stabilisiert sich zunehmend. Nicht nur die Inflation nimmt ab, auch die internationale Wechselrate entwickelt sich positiv. Seit Jahren kaufen Argentinier eigentlich vor allem US-Dollar, um sich vor der Instabilität der eigenen Währung abzusichern. Wohlhabende Argentinier zogen ihr Vermögen gar komplett in die USA ab. Eigens dafür richtete die argentinische Regierung bereits vor Jahren Beschränkungen für den Handel mit Fremdwährungen ein.

Doch als Folge dessen blühte der Schwarzmarkt auf. Immer öfter bezahlten die Bürger mit dem sogenannten Blue-Dollar, einem illegal gegen argentinische Pesos eingetauschten Geldmittel. Auf dem Schwarzmarkt war dabei lange Zeit der Kurs deutlich höher. Unterdessen hielt die Regierung dank der Regulierungen den Wechselkurs künstlich niedrig. Dadurch wurden Investitionen aus dem Ausland aber nahezu unmöglich gemacht, für Unternehmen lohnte sich der Wechselkurs nicht.

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Doch mit dem Amtsantritt des neuen Präsidenten Javier Milei war damit Schluss. Nach und nach lockerte er die Beschränkungen für Fremdwährungen. Bald möchte der libertäre Präsident die Regulierungen ganz aufheben. Langfristig ist die offizielle Einführung des US-Dollar als Nebenwährung des Landes das Ziel. Zu seinem Amtsantritt ließ Milei außerdem den Peso stark entwerten, sodass dieser wieder näher an den realen Wechselkurs kam. Zwar wurde so die Kaufkraft vieler Argentinier zuerst deutlich reduziert, mittelfristig wurden ausländische Investitionen in den argentinischen Markt aber deutlich begünstigt. Auch die chronische Inflation, die im südamerikanischen Land herrscht, hofft der Präsident so bekämpfen zu können.

Die Folgen von Mileis Währungsmaßnahmen werden immer deutlicher. Trotz anfänglicher Annäherung der Schwarzmarktpreise zum offiziellen Wechselkurs schnellte der Blue-Dollar auf dem Höhepunkt des von Mileis Vorgängerregierung vererbten wirtschaftlichen Kollapses im Juli nochmals hoch. Mittlerweile sind sich die Wechselkurse aber historisch nah. Während der Blue-Dollar immer noch 1.120 Peso wert ist, beträgt der offizielle Wechselkurs 1.028,5 Peso. Der Unterschied beträgt also mittlerweile unter 10 Prozent des offiziellen Wechselkurses. So etwas gab es seit Beginn der Inflationskrise im Jahr 2022 nicht mehr.

Was auf den ersten Blick unwichtig erscheint, ist für das Land ein klares Zeichen des Aufschwungs. Investitionen aus dem Ausland werden so deutlich attraktiver. Außerdem erhöht es das Vertrauen der Bürger in die eigene Währung. Durch die Stärkung des US-Dollars werden Exporte zudem vorteilhafter, argentinische Güter werden auf den internationalen Märkten günstiger.

Javier Milei wurde vor knapp einem Jahr ins Amt gewählt. Seitdem hat er einen vollkommen neuen Kurs für das Land eingeschlagen. Dabei konzentriert er sich darauf, den Einfluss des Staates zu verringern. Er hat das Kabinett fast halbiert (Apollo News berichtete), tausende Staatsbedienstete entlassen (Apollo News berichtete), mehrere Staatsbetriebe privatisiert, tausende Seiten von Regulierungen gestrichen (Apollo News berichtete) und die Staatsausgaben deutlich gesenkt (Apollo News berichtete). Sein oberstes Ziel, nämlich die Inflationsbekämpfung, konnte er damit bereits größtenteils erreichen, die monatliche Inflation fiel auf historische Tiefen (Apollo News berichtete).

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