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Mr. President Again – ein historischer Sieg für den freien Westen

Trump gewinnt die Präsidentschaftswahl deutlich. Es ist für ihn ein persönlicher Triumph - der viel über seine Persönlichkeit sagt. Er hat sich zurückgekämpft. Die USA und der ganze Westen brauchen jetzt einen Anführer wie ihn.

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Welcher Druck auf den Schultern von Donald Trump an diesem Abend gelegen haben muss, kann man sich kaum vorstellen. Wenn er gewinnt, ist es ein Sieg von historischer Dimension in jeder Hinsicht: Dann hat er es allen gezeigt, wird zur absoluten Überfigur seiner eigenen Partei, mit dem Anspruch, das konservative Lager und das Land auf Jahrzehnte zu prägen. Verliert er allerdings, wäre er der erste in der Geschichte, der zwei Wahlen verloren hat, hätte das konservative Lager in gewisser Hinsicht zerstört, und ihm würde dann gar Gefängnis drohen. 

Jetzt hat er gesiegt – und zwar überdeutlich, und im Kongress hat seine Partei wahrscheinlich auch noch eine Mehrheit. Jeder gute deutsche Kommentar müsste damit anfangen, den berühmten Charakter von Trump mit großspurigen Worten zu schmähen. Aber in dieser Nacht muss man feststellen: was für ein Triumph, was für eine Persönlichkeit. 2020 verlor Trump brutal, diskreditierte sich durch die Geschehnisse danach, er wirkte müde, verrannt, 2022 verloren seine Republikaner die Zwischenwahlen, sein Wahlkampfsstart wirkte müde, selbst seine eigene Partei schrieb ihn ab.

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Doch dann kämpfte sich der 78-Jährige (!) mit aller Macht zurück und legte eine Kampagne hin, wie sie wenige zuvor geschafft haben. Vom Mugshot über die emporgestreckte Faust nach dem Anschlag bis zum McDonald’s-Drive-In. Trumps Sieg ist kein Zufall, dieser Mann hat ihn erzwungen. Die Faust mit blutverschmiertem Gesicht ist das Symbol seiner Lebensweise: Wenn du am Boden liegst, steh wieder auf; wer soll diesen Sinnspruch besser illustrieren als Donald Trump? Er hat in diesem Wahlkampf alles richtig gemacht, hat es kurz vor seinem 80. Geburtstag noch einmal geschafft, sich selbst zu reflektieren, seine Fehler abzustellen und besser zu werden als je zuvor. Rein persönlich kann man nicht ohne Bewunderung auf Trump blicken: Die Ästhetik des Kampfes gegen alle Chancen. 

Das ist auch der Grund für die unglaubliche Begeisterung seiner Anhänger: Er bringt ein ikonisches Comeback für den so oft ausgelachten Durchschnittsamerikaner. Wenn bei diesem Milliardär etwas authentisch ist, dann seine absolute Identifikation mit dem amerikanischen Lebensstil und damit mit der Masse des aus den Großstädten heraus zum Feindbild erkorenen common American

Doch das ist alles nicht nur belangloses Nebenthema: Trump zeigt, dass er für Drucksituationen wie kaum ein anderer gewappnet ist, dass er, wenn es darauf ankommt, nicht zusammenbricht, sondern alles richtig macht. Kamala etwa schien unter der Last des Wahlkampfes immer uninspirierter und müder zu werden. Trump dürfte der einzige US-Politiker sein, bei dem Ex-KGB-Agent Putin oder der von den Mao-Jahren geprägte Xi Jinping Respekt haben, bei dem sie nicht das Gefühl haben, ihn in die Tasche stecken zu können. Nie brauchte der Westen dringender einen starken Anführer. Es war nicht notwendigerweise Bidens Ideologie, die die Kriege im Nahen Osten und der Ukraine und das Desaster Afghanistan möglich machten – es war seine Schwäche.

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Man sollte nicht vergessen: Die Gründerväter sahen im Präsidentenamt nicht in allererster Linie ein politisch-programmatisches Amt. Sie sahen die Wahl eines Oberbefehlshabenden, der stark genug ist, das Land in Konflikten zu führen. Es geht weniger um Inhalte als um den Charakter eines Kandidaten. Charakter heißt aber vor allem: Stärke und Integrität in Grundüberzeugungen, nicht, dass man sich nett mit ihm beim Tee unterhalten kann. Und hier ist Trump definitiv der Mann, den Amerika jetzt braucht: stark und unberechenbar genug, um den Westen wieder in Führung zu spielen. Auch wenn es andere republikanische Kandidaten gegeben hätte, die fehlerfreier wären und inhaltlich überzeugender – charakterlich braucht es genau einen alten Haudegen, einen Kämpfer wie Donald Trump.

Und in seiner Grundhaltung, vor allem zum Nahen Osten und China, liegt er richtig. An der Ukraine-Frage – und seinem großen Friedensversprechen – wird er sich messen lassen müssen. Man muss aber sagen: Unter ihm kam es nicht zum Krieg, unter anderem deswegen, weil er zwar den Kontakt zu Putin suchte, aber gleichzeitig viel stärker als Biden auf militärische Abschreckung in Osteuropa setzte. Es ist nicht zu erwarten, dass er die Ukraine einfach zur Kapitulation zwingen wird, sondern dass er versucht, durch eine Mischung aus Zuckerbrot und Peitsche, einen Deal zu westlichen Gunsten zu machen. Ob ihm das gelingt, wird zu einer der Schicksalsfragen seiner zweiten Präsidentschaft.

Diese Wahl war eine Richtungsentscheidung für den ganzen Westen. Amerika hat entschieden. Für Marktwirtschaft, zumindest im Inneren; für Redefreiheit; gegen die grassierende Migrationskrise; und nicht zuletzt für Israel.Es hat einen Grund, warum die USA seit 250 Jahren eine Demokratie sind – das oft belächelte, veraltet anmutende, traditionalistische System ist am Ende eben doch stabil und immer zur Korrektur fähig.In Deutschland tarnt man mit seiner Trump-Obsession oft nur einen tief sitzenden Amerikahass. Trump steht für alles, was dieses Land in ihren Augen schlecht macht: Ihr ganzer Hass kulminierte in Trumps McDonald’s-Moment. Der fette, dumme, rechte Amerikaner. Und wir werden in den nächsten Stunden wieder eine Hysterie erleben und eine Herabwürdigung der amerikanischen Nation – eine große Wiederholung von 2016. Die Republikaner machten mit einem Gedanken Wahlkampf: Wenn Amerikas Demokratie fällt, kann ihr niemand zur Hilfe kommen. Amerika kommt sich selbst zur Hilfe.

Nicht nur wirtschaftlich und technologisch, auch was die extrem gefährliche Aufrüstung des Iran und Chinas Pläne zur Annexion von Taiwan angeht: Es geht bei dieser Wahl um mehr als bei fast allen Wahlen zuvor. Die nächsten vier Jahre werden für den Lauf der Welt und die Zeitgeschichte entscheidend sein. Und: Was passiert, steht noch nicht fest, große Männer werden die Geschichte erst schreiben. Amerika hat sich positioniert. Es ist eine Wahl der westlichen Selbstbehauptung – genau das Signal, das die Welt jetzt braucht.

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